Erfahrungen mit Hufschuhen ?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

xelape

Beitrag von xelape »

Nun ich denke im Rahmen der Umstellung (17 Jahre immer Vollbeschlag) würde ich mal damit rechnen, dass wir in der ersten Zeit auch auf der Wiese Hufschuhe brauchen.
Im Moment hat er die Engl an dem einen Huf und über Nacht ist er ohne.

Wenn ich ihn ohne rauslasse, ist der Huf zerfleddert bis am Abend... :?
Nandor
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Beitrag von Nandor »

xelape, hast Du Fotos von den Hufen?

Wenn an einem Huf massiv was abbricht (denke das meinst Du mit zerfleddert), dann ist er eigentlich immer zu lang und die Natur tut ihren Dienst. Gerade nach Beschlag haben nach meiner Erfahrung fast alle Pferde zu lange Hufe.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo Xelape,
hab ich bei deinem Großen richtig verstanden, dass er im Moment nur hinten ohne Eisen ist? Das würde ich einfach ausprobieren, ob er für die Koppel überhaupt Schuhe braucht. Als ich vor Jahren meinem Pferd die Eisen abnehmen ließ, haben wir ihn sofort ohne Hufschutz auf die Koppel gestellt. Muss man natürlich beobachten, aber ging jedenfalls gut. Ich sollte nur immer kontrollieren, ob der Huf zerfleddert ist, und vorsichtig die Ränder glattraspeln.
Liebe Grüße Birgit
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ach so, eigentlich hattest du ja nach Tipps für Schuhe gefragt:

Zum Reiten ist mein Favorit immer noch der Easyboot Glove, wenn er passt. An zweiter Stelle kommt der Easyboot Backcountry, der besser sitzt, wenn die Kunststoffschale nicht 100 % passt. wobei ich keine Langzeiterfahrung damit habe, ob er scheuert.

Und nochmal speziell wegen Scheuern: Equine Fusion All Terrain. Den finde ich gerade deshalb toll, weil er die Fessel nur ganz locker umschließt und deshalb nicht scheuert. Der All Terrain ist wohl inzwischen auch sehr viel stabiler und haltbarer als der frühere Equine Fusion Jogging, und auch das Riemchengefummel beim Anziehen wurde inzwischen deutlich verbessert. Den kann ich wirklich sehr empfehlen - und mein Pferd läuft gerne und gut damit.

Den Scoot Boot, den du rausgesucht hast, kenn ich noch gar nicht. Wenn du ihn anschaffst, freue ich mich sehr, wenn du hier mal über deine Erfahrungen berichtest. Er sieht toll und vielversprechend aus. Sieht auch sehr einfach in der Bedienung aus, könnte eine echte Alternative zum easyboot sein.
Liebe Grüße Birgit
CurlyMangas
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Beitrag von CurlyMangas »

Den Scoot Boot habe ich seit ungefähr vier Monaten im Einsatz und bin begeistert! Natürlich kann ich noch keine Langzeiterfahrunf bzgl. Haltbarkeit teilen, aber der Schuh ist super leicht, verlängert die Zehe nicht, hat keine Neoprenteile o.ä. (außer die Gaiter, wenn man sie braucht) die langwierig trocknen müssen, was gerade im Winter angenehm sein wird. Das An- und Ausziehen ist super einfach und schnell. Der Schuh kann auch für sehr breite Hufe benutzt werden. Im Galopp macht er etwas lustige Geräusche aber ich habe ihn noch nie verloren auch nicht im dicksten Schlamm.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Easyboot Backcountry habe ich mir nach einem sehr positiven Erfahrungsbericht hier zugelegt. Tolle Schuhe, aber für viele Stunden Wiese würde ich das nicht machen. Das würde scheuern, denke ich. Sie sind ja recht hoch.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
xelape

Beitrag von xelape »

Danke schonmal für Eure Infos.


Wie ich mit dem Schwarzen weitermache, werd ich sehen.. und gemeinsam mit dem Schmied beratschlagen. Ihn einfach von heute auf morgen ohne auf die Wiese stellen - sehe ich recht fraglich, weil wie schon geschrieben der Huf sofort zerfleddert.. also mehr als nur ausbrechen mal ne Ecke weg.. der zerfleddert regelrecht. Darum habe ich immer sofort Hufverband/ Engl Hufschuh drauf, wenn er sich mal ein Eisen untergetreten hat.
Laut Schmied (er ist neu bei uns) kann er barhuf gehen, aber wir müssen vorher den Huf so korrigieren dass die Wand stabil wird.

Also vom Schimmelchen habe ich Huffotos.
Das war kurz vom Schmiedtermin.
Nachdem ich von den Scootboot im Netzt sehr viel Gutes gelesen habe, denke ich dass ich einen Versuch damit wagen werde.
Scheint mir sehr gut geeignet fürs Gelände.. weil sie sich nicht vollsaugen und mir scheint das System logisch und durchdacht.
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Naima
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Beitrag von Naima »

meine empfindliche lusi-dame trägt im winter wenn es nass ist vorne easyboot cloud und hinten jogging allterrain, 24/7 im offenstall. wichtig ist, dass man diese sicher einmal pro tag lüftet und der huf so eine stunde raus ist. ich hab zwei garnituren zum täglich wechseln.

zum reiten habe ich bei ihr vorne easyboot transition und hinten back country. sie wird unkompliziert sein, ein schuhwechsel steht an weil die alten langsam durch sind und dann würde ich gerne die gloves probieren, an allen 4en.

der andere ist ein dauerproblemfall. habe jetzt hinten die sootboots. mal gucken, wie sich die bewähren. er killt alles sehr schnell, weil er schlurft. vorne gibts bald die easyboot epic.

aber ausser mit den allterrain und den clouds bzw rx wäre ich super vorsichtig mit schuhen, die ich im paddock/weide drauflassen möchte.
Mistral ist ein töltender Traber. Nun nehmen wir seit einigen Jahren klassischen Unterricht. Diagnose Kissing Spines am 18.08.2014. Wir werden sehen, was wird.
Nandor
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Beitrag von Nandor »

Die Hufe von Deinem Schimmel sehen von der Hornqualität prinzipiell sehr gut aus. Die Zehen vorne wären mir zu lang. Die Trachten wirken etwas untergeschoben, aber ein Foto von schräg oben kann da auch täuschen, da bräuchte man eine Aufnahme direkt von der Seite.
Außerdem war es ja vor der Hufbearbeitung, da ist ja sicher dann gekürzt worden, nehme ich mal stark an.

Mit Hufschuhen müße es bei den Hufen gut klappen, steile Hufe sind da meist schwieriger. Renegades z. B. könnten evtl. auch passen. Da habe ich schon mehrere getroffen, die da sehr gut mit klarkamen.

Hast Du auch ein Bild von dem "Problemhuf" von Deinem Senior gemacht?

Als ich damals meinem Pferd habe hinten die Eisen abnehmen lassen, habe ich (damals null Ahnung von Hufen) nach dem ersten Ritt gedacht, ich müßte den Tierarzt rufen, so zerfetzt sahen die Hufe aus. Heute weiß ich, der Schmied hat die Hufe einfach nicht gekürzt, weil er meinte, barfuß braucht er viel Wandmaterial zum ablaufen(hat er mir damals auch fachmänisch so mitgeteilt). Das war dann wirklich massiv runtergebrochen auf die natürliche Länge. Wegen der durch die Nagellöcher instabilen Wand sah es echt krass aus. Leider habe ich damals kein Foto gemacht.
xelape

Beitrag von xelape »

@nandor, danke für Dein Feedback.
Ja die Zehen sind eindeutig zu lange auf dem Bild -wurden gekürzt.
Jetzt sehen sie schon deutlich besser aus - er war vorne beschlagen als ich ihn übernommen habe - mit winzigen Eisen.

Er hat eine sehr gute Hufqualität.. und sehr harte Hufe. Zieht aber sehr eindeutig auf Grasnarbe am Weg, so dass es ihn wohl doch zwickt.
Wir haben sehr, sehr viele Schotterwege, viel Teerstrasse und wenig weiche Böden..
Diese Tendenz ist stärker geworden, seit wir mehr draussen war und er sich mehr abläuft..

Vom Senior mache heute Abend mal Bilder.
oecone
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Beitrag von oecone »

Xelape, wie lange ist die Umstellung auf Barhuf auf den Fotos her?
Man sieht auf dem zweiten und dritten Bild, dass sich vom Kronenrand abwärts nach + drei Zentimetern ein Absatz gebildet hat. Das müsste, besonders vorne rechts, wenn man von oben nach unten die vordere Hufwand abstreicht, deutlich fühlbar sein. Der Winkel der Hufwand ändert sich auf sein natürliches Maß :D
Sofern ich mich nicht verguckt habe heißt das aber auch, dass erst mal der komplette 'alte Huf' rauswachsen, und sich eine stabilere Sohle bilden muss.
Man braucht Geduld, vor allem bei älteren Pferden.

Meiner Stute wurden im April 2015 die Eisen abgenommen. Bis heute ist die Umstellung noch nicht ganz abgeschlossen. Ihre Hufwand hat auch noch diesen deutlichen Absatz drin. Sie ist 20 Jahre alt. Das dauert halt etwas länger. Ich bereue die Barhufumstellung nicht. Bei uns sind es Gloves, die die Hufe im Gelände schützen. Auf dem Platz geht es schon seit dem vergangenen Winter ganz ohne Hufschuhe.

Grüßle
oecone
Nandor
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Beitrag von Nandor »

Es ist so wie Oceano schreibt.

Sinnvoll wäre, das man die Zehe alle 2 Wochen(wenn man das nicht kann, dann vom Schmied zeigen lassen) beiraspelt, dann kann der Knick gut herauswachsen. Normale Schmiedeintervalle sind dafür zu lang oder es dauert ewig. Dann hat der Hufbeinträger auf ganzer Huflänge wieder eine gute Anbindung an die Hufwand. Dadurch kommt das Hufbein wieder höher in der Hufkapsel zu liegen und es kann sich eine dickere Hufsohleausbilden.

Aber wie gesagt, die Fotos haben eine doofe Perspektive und seit dem Schmiedetermin kann sich ja auch was getan haben. War es der letzte oder sind die Bilder älter?
xelape

Beitrag von xelape »

Oceane: Die bereits eingestellten Bilder sind vom jungen Pferd. Da waren die Eisen 3 Monate unten.
Die Welle/Absatz sehe ich und ist deutlich fühlbar.

Jetzt habe ich die Fotos vom Oldie.. hinten links hat er sich nun 3 Mal Eisen abgetreten, jetzt ist er mit Engl Hufschuh auf Koppel.
Dateianhänge
IMG_9795.JPG
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IMG_9797.JPG
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oecone
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Beitrag von oecone »

Dass die ersten Bilder von einem jungen Pferd stammen hatte ich gelesen. Die Story von meiner Stute habe ich geschrieben hinsichtlich Deines Oldies, Xelape.

Nuja, sooo schlimm finde ich den Huf vom Oldie nicht. Da sind halt die Nagellöcher ordentlich ausgebrochen. Das Hufhorn ist nicht so stabil, weil das Pferd schon lange auf Eisen stand.
Die Hufe haben eine recht typische Form die entsteht, wenn Pferde lange Eisen hatten. Die Trachten rollen sich etwas ein. Ansonsten finde ich, dass sich die Hufe nach den vielen Jahren auf Eisen wirklich gut gehalten haben. Die Füße meiner Stute sahen nicht so gut aus.

Die eingerollten Trachten können sich auch bei alten Pferden wieder etwas geben, aber man muss bei einer Umstellung auf Barhuf vieeeel Geduld mitbringen - und vielleicht sogar von Schmied auf Hufpfleger wechseln. Ganz am Anfang muss man auch die Reiterei etwas zurückstecken. Immer schauen, wie das Pferd gerade läuft - auch mit Hufschuhen. Ich habe viel longiert in der ersten Zeit, den laufen sollen die Pferde, damit sich eine anständige Sohle bildet.

Nochmal zu Hufschuhen für das Senior-Pferd von Xelape. Equine Fusions könnten gehen. Die können auch auf der Koppel getragen werden. Ganz am Anfang hat mir meine Hufpflegerin für vier Wochen welche geliehen, um meinem Pferd die Umstellung zu erleichtern. Ging gut, allerdings nicht beim Reiten.

Grüßle
oecone
xelape

Beitrag von xelape »

Die Füsse vom Schwarzen Oldie sehen nach E I N E M Beschlag von meinem neuen Schmied so aus. Ihr hätte Sie vorher nicht sehen sollen.
Er ist ein Künstler, bildet auch Hufpfleger aus (von ihr kam der Tip für ihn) macht orthopädische Beschläge kümmert sich um Rehepferde.
Erst seit er da war, denke ich ernsthaft drüber nach ihn überhaupt hinten ohne gehen zu lassen.

Mit dem einen Engl Hufschuh bin ich gestern 15 min in der Halle ein bisschen geritten. Das ging ganz ok - und ich bin ingesamt positiv wie "gut" der Huf noch aussieht.. nachdem er sich das Eisen 3mal abgezogen hat.

Oecone: danke für deinen Input, wahrscheinlich habe ich einfach falsch gelesen. Ich lese grade viel über verschiedene Hufschuhe habe auch gestern ausgemessen und werde nun mal was aussuchen.

Den Equine Fusion hat meine Stallbesi für Ihren als "Kranken und Notfallschuh" ich finde das Ding extrem riesig...und klobig..
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