Pferd rennt an der Hand!

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Monique
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Registriert: Do, 10. Jul 2008 14:13
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Pferd rennt an der Hand!

Beitrag von Monique »

Hallo!

Wie vielleicht schon einige von euch bei "Reiten" gelesen haben rennt mein Pferd im Gelände!

Also bin ich nochmal back to the roots gegangen und hab wieder mit Handarbeit angefangen!
Nochmal von vorne, Abkauübungen gemacht, ihn im Stand geformt, alles erstmal im Stehen! Das klappt super und er ist unglaublich kooperativ! Dann bin ich losgegangen und wollte ihn erstmal an der HAnd nach v.-a. lösen. Das hat nicht geklappt, also bin ich stehen geblieben, hab meine Position und Haltung überprüft und gerichtet und hab ihn nochmal im Stand gelöst und bin dann wieder angegangen.

Er rennt sogar an der Hand. ICh konnte kaum Schritt halten und an Arbeiten war auch nicht zu denken.

Ich frage mich nun, was ich noch machen kann, weil ich ihm ja nicht in der Trense oder im Kappzaum hängen will.

Spazieren gehen und Dominanztraining klappen einwandfrei...

Liebe Grüße
Tess
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Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:59
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Beitrag von Tess »

Dein Pony hat scheints Stress. Irgend was verunsichert es bei eurer gemeinsamen Arbeit. Woran das liegt kann man aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Das müsste dein/e RL aber sehen können.

WEnn mein Pony an der Hand anfängt zu rennen, geh ich einen Schritt zurück und mache kurz "schnödes" Führtraining, um klarzustellen, dass ICH nicht überholt werden darf. NIE! Vorwärts, rückwärts, seitwärts: es wird nicht gerempelt und nicht überholt und nicht ignoriert.

WEnn ich sie dann wieder an die Hand nehme, lege ich EXTREMEN Wert darauf, dass ich auch dann nicht überholt werde. Da gibts dann schon mal einen energischen Gertenhieb vor die Brust.
Wenn sie es weiterhin nciht einsieht: wieder zurück zum Führtraining - dann war´s zu früh.


Ansonsten: viele Übergänge Halt - Schritt - Halt, damit das Pferd ständig an anhalten denkt.
WEnn das Pferd beim halten nach vorne aus dem Gleichgewicht kommt (zu sehen an der Gewichtsverlagerung oder sogar an einem Ausfallschritt nach vorne): Halten mit sofortigem Rückwärtstreten mit einbauen, damit das Pferd sein Gewicht gleich beim anhalten nach hinten verlagert (köööööönnte ja sein, dass man eh gleich wieder rückwärts muss ...)

Generell: das Pferd und sich selber (!!!!!) extrem gut beobachten. Am besten mal filmen lassen, damit man sieht, ob man gegebenenfalls zu schnarchig, unkonsequent oder unogisch ist in seiner Aktion/Reaktion.
Es sind ganz häufig winzige Kleinigkeiten, die einem in dem Moment gar nicht auffallen.

Nimmst du denn Unterricht? Das wäre in Kombination mit Filmen und hinterher durchhecheln wahrscheinlich das Beste. :wink:

:lol:
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

der Schritt zurück von Handarbeit im Schritt ist Handarbeit zum Halt. Wie d schreibst klappt da alles super. Das Problem, dass in den Gangarten dazu kommt ist die Bewegung und damit einhergehend die Balanceverschiebung aus dem Gleichgewicht heraus, die das Pferd ausgleichen muss -möglichst in der Form die man von ihm wünscht-
Klappt alles im Halt, ist der nächste Schritt zwischen Schritt und Halt die 3/4 bis ganze Parade! Nämlich angehen aus dem Schritt und SOFORT wenn das Pferd anfängt zu rennen wieder zum halt zurückkehren! Also SCHRITT für SCHRITT erklärst du ihm das Rennen nichtt erwünscht ist und erklärst ihm so auch, dass die Form die du ihm im Halten gegeben hast und die er ja scheinbar schon akzeptiert auch im Schritt beibehalten werden soll - erst in einem schritt, dann in 2 Schritten, und irgendwann sind es viele Schritte...
solange er den Rahmen vorne -und die Parade ist ja nix anderes als dass du dem Pferd vorne sagst "das ist der Rahmen den ich dir gestatte und im fall der Parade möchtest du ihn verkürzen/begrenzen" solange er das nicht Akzeptiert/verstanden hast wirst du immer wieder dahin zurückkehren müssen wo er die Parade versteht -nämlich im Halt...aber da wäre es sinnvoll wenn du dir einen versierten Lehrere sucht, der es versteht dir zu erklären wie du dem Pferd die Parade zu verstehen gibst...(die Parade führt ja immer zur nächstniedren Gangart bzw in die Versammlung im besten fall -sinngemäß- im Halt ist das ja nix weiter als das Pferd noch mehr auf die Hanken zu setzen sprich also in die Piaffe und noch weiterführend führt die Parade in die Levade...Natürlich immer unter einbezug der AN DIE HAND Vortreibenden Hilfen /damt sch hier niemand ereifert ich würde empfehlen das Pferd von vorne nach hinten zu arbeiten...aber die Handarbeit auf diesem Niveau wie du deinem Pferd die Dinge gerade erklären musst ist in der Tat noch eine ERKLÄRUNG und da ist die Parade im Schritt eine stehende Hand und im Halt ein leichtes rückwärts um dann von hinten an diese hand zu "reiten" mit dem einzigen Zweck, dass das Pferd im Maul und Kiefer löst und die Stellung verbessert...den Beitrag dazu kennst ja von mir schon :-)
Viel Erfolg
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Aus der Ferne ist das immer so eine Sache. Meine rennt bei der Handarbeit wenn ich meine Position zu weit nach hinten verlagere. Sie ist recht flott und daher bremse ich sie mit einer eher nach vorne gelagerten Position aus.

Aber das ist sicherlich von Pferd zu Pferd verschieden.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
horsman
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Beitrag von horsman »

@weltenbummler
Respekt.
Baucher lässt grüßen. :wink:

Vielleicht von mir noch was dazu, dass Du zurecht schreibst, dass die Form die man dem Pferd im Halten gegeben hat, im Schritt nicht verloren gehen soll:

1) im Halten mal versuchen den Korpus des Pferdes leicht nach zurück bewegen, ohne dass es mit den Beinen zurück tritt.

2) dann wenn du in den Schritt willst, den Moment des Angehens super genau kontrollieren und nur zulassen, wenn das Pferd dabei nicht nach vorne drückt.

3) dann zwei drei Schritte gezählter Schritt, dann stehen und loben.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
skywalker

Re: Pferd rennt an der Hand!

Beitrag von skywalker »

Monique hat geschrieben:Hallo!

Wie vielleicht schon einige von euch bei "Reiten" gelesen haben rennt mein Pferd im Gelände!

Also bin ich nochmal back to the roots gegangen und hab wieder mit Handarbeit angefangen!
Nochmal von vorne, Abkauübungen gemacht, ihn im Stand geformt, alles erstmal im Stehen! Das klappt super und er ist unglaublich kooperativ! Dann bin ich losgegangen und wollte ihn erstmal an der HAnd nach v.-a. lösen. Das hat nicht geklappt, also bin ich stehen geblieben, hab meine Position und Haltung überprüft und gerichtet und hab ihn nochmal im Stand gelöst und bin dann wieder angegangen.

Er rennt sogar an der Hand. ICh konnte kaum Schritt halten und an Arbeiten war auch nicht zu denken.

Ich frage mich nun, was ich noch machen kann, weil ich ihm ja nicht in der Trense oder im Kappzaum hängen will.

Spazieren gehen und Dominanztraining klappen einwandfrei...

Liebe Grüße
WErd nicht genau schlau aus deiner Beschreibung. Was genau machst du in dem Moment, wenn er zu rennen beginnt?
Führen, wie sieht das bei euch aus, wenn es "einwandfrei klappt"?
Also ich würde, wenn das Führen wirklich klappt, die Handarbeit (darunter würde ich jetzt verstehen Dinge wie Seitengänge an der Hand und so) aus dem Führen heraus entwickeln. Zuerst führen am langen, durchhängenden Seil/Longe aus allen Positionen (vor dem Pferd, neben dem Kopf, neben dem Hals, neben der Sattellage, dann auch neben der Kruppe und noch weiter hinten) und von links und rechts. Und dann, wenn er da nicht (mehr) rennt, dann mal immer nur 2, 3, Schritte einbauen mit z.B. Biegung, Kontakt aufnehmen, aufrichten. Sofort wieder ins normale Führen übergehen, bevor er Gelegenheit bekommt, mit dem Rennen zu beginnen. Oder auch: Führen, kurz Anhalten, Abkauübung, wieder führen. anhalten, deine Standübungen machen, wieder los lassen, führen. Und dann halt mal führen, anhalten, Abkauübung, "Formen im Stand" (wie du es halt machst, du schreibst dass das gut funktioniert), dann einen einzigen Tritt in dieser "Form" verlangen, sofort wieder alles loslassen und weiterführen. Und so halt Schritt für Schritt hinzufügen, bis es eben länger geht.

Wie schaut denn dein "Dominanz"training aus, das so gut funktioniert?

Den andern Thread mit dem Reiten hab ich leider nicht gesehen, was passiert denn da beim Reiten?
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

@ horsmän: witzig, ich habe Baucher immer nur quer gelesen ;-)
Meine Beschreibung beruht einzig auf meiner Arbeit nach dem absolut logischen, die Biomechanik berücksichtigend, Konzept der Akademischen Reitkunst...
Habe die Parade -das rückwärts schieben was du schreibst bewusst nicht erwähnt, obwohl du natürlich recht hast, dass es dazu gehört. Meine Erfahrung mit Schülern ist da leider die dass dies buchstäblich "nach hinten losgeht" wenn kein fähiger Trainer zur Seite steht...dann lernt das Pferd leider eher auf den rückwärts weisenden Zügel sich nach hinten zu entziehen, wenn dem Reiter die Bedeutung des inneren Schenkels als LÖSENDEM Schenkel (sprich das Pferd öffnet aufgrund des Schenkels der an die stehende Hand treibt den Kiefer, löst und verbessert Genickstellung) unklar ist
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