Beisst aus der Box

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Bella85
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Beitrag von Bella85 »

Sascha hat geschrieben:Geht man dann nach links an seiner Box vorbei, um mit den Pferden nach draußen zu kommen?
Ja man muss dann direkt nach links an seiner Box vorbei, dass ist auch das größte Problem.

Die Diskussion ist wirklich spannend geworden und ich sehe es auch so, dass ein Pferd weder beissen noch schlagen darf und wie gesagt bei mir macht er es auch nicht oder wenn ich in der Nähe bin.

Wie der SB schon meinte, er braucht einfach noch etwas Zeit.
Mir wurde auch von anderen aus dem Stall gesagt, dass wenn man an seiner Box vorbei geht und nur die Hand hebt reisst er schon den Kopf zurück, sprich er muss ja schon welche ab bekommen haben.

Trotzdem vielen lieben Dank für die Antworten
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Janina
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Beitrag von Janina »

Das ist jetzt eine Grundsatzdiskussion, aber:
Selbstverständlich darf nicht nach Menschen geschlagen/gebissen werden. Aber ich hatte das so verstanden, dass er seine Box gegen die anderen Pferde "verteidigt". Also ich gestehe dem Pferd, so es sich nicht in meiner direkten Einwirkung (am Strick, unter´m Sattel) befindet, durchaus zu, dass es seine individuelle "Wohlfühldistanz" gegenüber anderen Pferden bestimmen darf.
Mein Hund muss auch nicht akzeptieren, wenn andere Hunde zu aufdringlich werden, der darf sich dann auch wehren (was auch völlig unspektakulär ist, wenn man die das einfach unter sich klären lässt). Wenn er frei ist. An der Leine/im Kommando bestimme ich die Distanzen, das ist aber dann auch okay.
Ebenso beim Pferd.
Bei uns ist es übrigens der älteste und souveränste, der vor allem dem jüngsten gegenüber sehr giftig sein "Revier" verteidigt. Da gibt´s aber nur ein scharfes Wort, wenn er nicht aufpasst und es in meine Richtung geht. Ansonsten sehe ich zu, dass wir den Abstand zu ihm groß genug halten, so dass es a) für ihn okay ist und b) er den Kleinen auch nicht erreichen könnte.
Warum man da jetzt so ein Riesenproblem draus machen muss, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Der ist ansonsten immer sehr freundlich und stand "auswärts" auch immer als "Puffer" zwischen dem Hengst meines Vaters und Fremdpferden. Zu Menschen sowieso immer nett. Na, und der ist weit über 20, ich glaube nicht, dass da jetzt noch irgendwelche charakterlichen Negativüberraschungen kommen. :wink:

Evtl. könnte man Danubio in eine mittlere Box stellen, damit er nicht gleich zwei Seiten hat, die er "bewachen" muss?
Ansonsten bin ich weit davon entfernt das als Unart anzusehen *schulterzuck*
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sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


noch mal zum Grundsätzlichen; ich glaube auch nicht, dass man immer auf die Suche nach angeblichen Traumatas gehen muss, wenn ein Pferd beisst oder schlägt. In dem hier vorliegenden Falle ist das eine Revierverteidigung. Ich würde aber auch in dem Falle so eine Situation NICHT durchgehen lassen und darauf warten, dass das Pferd Frieden mit seinem inneren Fohlen geshclossen hat. 8) Beissen geht einfach nicht, es ist zu gefährlich.

Und noch mal zur Erinnerung; wir haben es hier nicht mit flauschigen, süssen kleinen Meerschweinchen sondern mit einem grossen schweren Tier zu tun, dass TIERISCHE Reaktionen zeigt. Die Art, wie ein Pferd seinesgleichen mal eben maßregelt, kann für einen Menschen dessen Ende bedeuten.

LG

Sabine
Phanja

Beitrag von Phanja »

Cubano hat geschrieben:Also ich bin mal ketzerisch. :P
Wenn ich mir hier so das ein oder andere Statement durchlese, wundert es mich überhaupt nicht, dass die Forenwelt voll ist mit Anfragen wie: Hilfe, mein Pferd tritt, reißt sich los, lässt sich nicht führen etc.
Nein, auch ich verhaue meine Pferde nicht. Zum einen aus Grundsatz, zum anderen aber, weil es nicht nötig ist. Beide haben von Anfang an gelernt, dass es klare Grenzen gibt, bei deren Überschreitung ein fulminantes Donnerwetter folgt. Sie haben aber auch gelernt, dass sie innerhalb dieser Grenzen relativ viel Spielraum haben. Mein Ex-Freund sah das übrigens nicht so eng mit diesen Grenzen und war der Ansicht, man könne im Umgang mit Pferden alles via „Diplomatie" regeln. Tja, diese Ansicht hat er revidiert, nachdem mein damals 4-jähriger Rotzlöffel von Hengst ihn beim Aufhängen des Heunetzes mal übel in den Arm gebissen hat. Warum? Weil er es KONNTE. Man muss sich doch auch gar nix vormachen: Natürlich testen Pferde, wie weit man in der Beziehung zum Menschen gehen kann und wann dieser seinen Führungsanspruch einfordert. Das ist für Pferde ein vollkommen normaler Vorgang, der überhaupt nichts mit Bösartigkeit zu tun hat. Aber wenn es um ausschlagen mit dem Vorderbein, auskeilen, beißen und Co. geht MUSS dem Einhalt geboten werden und zwar auf der Stelle. Da ist mir die Ursache erst mal völlig egal. Zumal ich glaube, dass oft auch viel in solche vorgeblichen Ursachen hinein interpretiert wird. Nicht immer, wenn ein Pferd solche Verhaltensweisen zeigt, ist es gleich dicht am Trauma, verstört, ängstlich oder hat Schmerzen.
Ist jetzt auch OT aber Führungsanspruch hat nicht zwingend etwas mit Führungsqualität zu tun. Wenn man als Mensch meint, man könne seinen Führungsanspruch durchsetzen, indem man gewisse Dinge beim Pferd abstraft, hat das noch lange nichts mit Führungsqualität zu tun. Pferde sehen den Menschen dann als Führungspersönlichkeit, wenn dieser sich entsprechend verhält. Und das hat eben nicht ausschließlich damit zu tun, was ich dulde und was nicht.
In dem Moment, in dem ein Pferd mich beißen oder treten will, ist der Zug doch schon lange abgefahren.
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Nur ist das vorbeigeführte Pferd ja am Strick bzw. nicht frei. Und allein dem vorbeigeführten Pferd gegenüber ist ein herausschießendes Boxenpferd einfach nicht tragbar. In einer Stallgasse geht man nun einmal eher etwas dichter an den Boxen vorbei, auf der anderen Seite steht schließlich auch noch ein Pferd. Und das muss eben auch ohne Angst und Gefahr für das vorbeigeführte Pferd möglich sein, einmal ganz davon abgesehen, dass solche Spontanattacken auch nicht selten den Menschen erwischen. Ich halte es allein meinem eigenen Pferd gegenüber für eine Pflicht, eine solche Attacke eines anderen Pferdes zu stoppen, bevor es mein Pferd erreicht und dabei ist es mir herzlich egal, warum dieses Pferd das tut oder was der Besitzer zu meiner Aktion sagt.

Andersherum würde ich aber eben auch nicht wollen, dass da irgendwer an meinem Pferd unkontrolliert herummaßregelt. Dazu kommt, dass ein solches Verhalten, ja meistens ein Stressverhalten ist. Überforderung, fehlende innere Ruhe und Gelassenheit, so dass ich ganz sicher versuchen würde mein Pferd aus dieser Situation herauszuholen und in eine etwas ruhigere Box zu stellen, an der eben nicht jedermann und jedes Pferd immer vorbeilatschen muss. Für viele Pferde ist die erste Box in der Reihe mit viel Kontakt sicher toll, aber es gibt eben auch Pferde, die sind in solchen Boxen über die Maße gestresst.
Klar kann man auch einfach das Fenster vergittern, aber das ändert ja nichts für das betroffene Pferd, schützt nur die vorbeigehenden.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Phanja hat geschrieben: Ist jetzt auch OT aber Führungsanspruch hat nicht zwingend etwas mit Führungsqualität zu tun. Wenn man als Mensch meint, man könne seinen Führungsanspruch durchsetzen, indem man gewisse Dinge beim Pferd abstraft, hat das noch lange nichts mit Führungsqualität zu tun. Pferde sehen den Menschen dann als Führungspersönlichkeit, wenn dieser sich entsprechend verhält. Und das hat eben nicht ausschließlich damit zu tun, was ich dulde und was nicht.
Ich sehe gerade keinen Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Zumindest kann ich in meinem Beitrag nirgendwo erkennen, dass ich meine Führungsqualitäten gegenüber den Pferden ausschließlich daraus ableite, dass gewisse Dinge nicht dulde. Nur: Gewisse Dinge nicht zu dulden, gehört ebenfalls mit zu meinem Führungsanspruch.
@Janina: Natürlich darf ein Pferd sein Territorium verteidigen – so lange es nicht beißend aus der Box schießt. Ich glaube, Motte hat es gestern schon geschrieben: Es ist irgendwie vergleichsweise unlustig, wenn die "Muräne" dann ein anderes Pferd erwischt. Für das betroffene Pferd, aber ggf. auch für die Führperson.
@Edit: Mit Sascha überschnitten.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Deswegen sage ich doch: Abstand erhöhen und gut ist.
Ist das nicht möglich, würde ich das Pferd auf Sattellagenhöhe vorbeiführen, so dass ich zwischen "Angreifer" und ihm bin. Dann wird mit Sicherheit ein kurzes Heben der Hand oder Schwenken mit dem Strickende reichen, dass nichts passiert. Finde ich jetzt aber alles kein Drama.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Jeder kann doch sein Pferd so oft, so fest und so viel schlagen wie er will, da gibt es doch keine Begrenzungen wie bei Kindern z.B. :-)

Und hier mal was zu lesen. Wer positive Verstärkung mit "Leckerli-reinstopfen" gleichsetzt und von gudsi-Dutzi spricht, sobald man es erwähnt, hat da offensichtlich eine Wissenslücke oder Verständnisdefizite:

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Verstärk ... ychologie)

Verstärker kann man und wird man immer nutzen, aber für mich liegt die Gewichtung eben zum kleinsten Teil auf "Strafe" (egal wie die ausfällt). Übrigens hab ich auch ein kleines menschliches Wesen, dass damit sehr gut erzogen ist, seine Grenzen kennt (und trotzdem immer wieder anfragt) und trotzdem Kind sein darf - dabei komme ich auch nur mit Sanktionen aus wenn ich mal Strafen muss. Schläge verbieten sich da natürlich automatisch, wobei Kinder untereinander auch nicht zimperlich sind und ein ausgewachsenes Exemplar das unerzogen ist auch viel Schaden anrichten kann :P

Phanja stimme ich zu, dass meine ich auch :-)
Zuletzt geändert von Kosmonova am Fr, 19. Jul 2013 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
Es grüßt Nadine

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Beitrag von Janina »

Kosmonova hat geschrieben:Jeder kann doch sein Pferd so oft, so fest und so viel schlagen wie er will, da gibt es doch keine Begrenzungen wie bei Kindern z.B. :-)
???
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Oh, ich weiß sehr gut, wie positive Verstärkung funktioniert. Ich habe aber, ehrlich gesagt, einfach keine Lust in meiner Freizeit die Pferde anderer Leute zu erziehen oder mich mit deren Pferden abzutigern. Wenn ich oder das von mir geführte Pferd von einem anderen Pferd angegriffen wird, dann setze ich einfach deutlich da eine Grenze, wo dieses Pferd in meinen Raum eindringt und damit haben sich Problem und Situation für mich erledigt.
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Beitrag von Kosmonova »

Janina, na ist doch so. Es gibt keine Vorschriften dafür, ob und wie stark man sein Pferd schlagen darf. Maximal wenn es offene Wunden gibt UND es jemand anzeigt und dann würde es nur als Sache vor Gericht behandelt. Kinder hat man früher auch so erzogen, jetzt ist es GSD verboten. Wer also straft und es nötig findet sein Pferd auch mal herzhaft zuzuschlagen bewegt sich da auf gesellschaftlich und rechtlich sicheren Boden. Dem wollte ich nur zustimmen, weil da Zweifel aufkamen, was meiner Ansicht nach legetim ist. Ein Gertenklaps ist für mich keine ernsthafter Schlag um das nochmal abzugrenzen, aber eine Strafe.

@ Sascha

Ja natürlich schrieb ich auch ein paar mal! Ungeachtet davon, dass ich positive Verstärkung praktiziere (die auch ohne ständige Keksgabe auskommt) kann ich souverän auftreten, das fremde Pferd somit in Schach halten und ein "Fein" sagen, wenn es sich benimmt. War der Gertenknauf nicht im Einsatz, wurde am Ende so gar positiv verstärkt ohne viel Auswand. So funktioniert es bei unseren Boxenbeißern sehr gut.

Es geht jetzt gerade wieder in eine Grundsatzdiskussion über, bezüglich Pferd schlagen - also das eigene.
Es grüßt Nadine

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Beitrag von amara »

Kosmonova - :lol: :lol: :lol:

Bitte genauer lesen... ich habe keine Verbindung zwischen positiver Verstärkung und Leckerli gemacht. Das warst schon selber.

Aber naja... gell es zieht sich jeder den Schuh an, der passt... :wink: :wink: :wink:



Außerdem ist es völliger Humbug, was du schreibst. Das dt. Tierschutzgesetz besagt:
Als Tierquälerei wird dabei die in § 17 Tierschutzgesetz (TierSchG) beschriebene Straftat bezeichnet. Danach wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier entweder aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.

Und das heisst nicht nur "offene Wunden".

Oh Gott - was denken manche hier eigentlich...
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Und ich dachte, es geht hier gerade darum, welche Möglichkeiten bestehen, wenn das eigene Pferd aus der Box heraus attakiert und wie sich Miteinsteller verhalten können, wollen, werden ...

Allgemein, keine Ahnung, hängt doch auch vom Typ des Pferdes, der Situation und der Beziehung zum Pferd ab. Meine Zossen werden von mir positiv und negativ verstärkt, positiv und negativ bestraft. Ich weiß zwar wie alles im einzelnen funktioniert und auch wie es sich unterscheidet, aber ich mache da keine Glaubensfrage draus, sondern handle intuitiv und nach Gefühl. Solange mein Pferd es versteht, umsetzen und einschätzen kann. *schulterzuck* Jedes Pferd ist anders in der Kommunikation, viel wichtiger finde ich, dass man die Persönlichkeit seines Pferdes einschätzen kann und da hakt es häufig gewaltig und dann wird es unfair dem Pferd gegenüber. Da werden dann unerzogene, freche Pferde weiter in ihrem Verhalten bestärkt, weil der Besitzer denkt sie sind ängstlich. Oder unsichere Pferde werden immer wieder gemaßregelt, weil der Besitzer sie für dominant hält usw.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Janina hat geschrieben:Deswegen sage ich doch: Abstand erhöhen und gut ist.
Ist das nicht möglich, würde ich das Pferd auf Sattellagenhöhe vorbeiführen, so dass ich zwischen "Angreifer" und ihm bin. Dann wird mit Sicherheit ein kurzes Heben der Hand oder Schwenken mit dem Strickende reichen, dass nichts passiert. Finde ich jetzt aber alles kein Drama.
Täusch Dich da mal nicht. Wenn Du richtig Pech hast, erwischt das gute Tier nämlich Dich. Muss nicht passieren, kann aber. Und deshalb plädiere ich in solchen Fällen auch wirklich für safety first. Wie ich vorgehen würde, habe ich gestern ja schon geschrieben. Wie jetzt hier die Rede auf "Pferde schlagen", „Tierschutzgesetz“ und ähnliches mehr kommt, ist mir komplett schleierhaft. Und da hört es dann auch mal auf mit meinem Verständnis. Ich würde weder zulassen, dass mein Pferd, noch das ich von einem herausschnappenden Pferd gebissen werden. Bisweilen frage ich mich wirklich, worüber man so diskutieren kann. Ach ja: Und ich bin gerade gottfroh, dass ich mit einigen hier nicht in einem Stall stehe. :wink: :wink: :wink:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bella85 hat geschrieben:Mir wurde auch von anderen aus dem Stall gesagt, dass wenn man an seiner Box vorbei geht und nur die Hand hebt reisst er schon den Kopf zurück, sprich er muss ja schon welche ab bekommen haben.
Möglicherweise ist seine "Angriffshaltung" dann auch nur Überspielung der eigenen Angst - gibts ja oft, daß ein eigentlich ängstliches und unsicheres Tier eher auf Angriff setzt in der Hoffnung, dann in Ruhe gelassen zu werden (wie auch Angstbeisser bei Hunden).
Und wenn jemand schneller ist als er (also jemand weiß daß er drohen wird, wenn man an der Box vorbei geht und die Hand schon hebt bevor das Pferd agieren kann) dann zieht er sich sofort zurück eben weil er keinen Ärger will.
Und weil er möglicherweise erfahren hat daß der Mensch (mit einem durch Gerte oder was auch immer verlängertem Arm) ggfs. am längeren Hebel sitzt und er zurückstecken musste.
Vielleicht könnte man auch mit einem befreundeten Pferd üben, daß andere an der Box vorbeigehen dürfen ohne daß ihm etwas passiert.
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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