Oh Mann, so ein Weichei

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Pfulverdampf hat geschrieben:Klar zufaellig. Mir ist nichts eingefallen, dann lief die Vorschau von einem Western namens Pulverdampf.

Ach so.
Du wirkst eben - leicht explosiv :wink:
Die Stute kriegt Muesli mit Leinsamen ohne das sie lt Besitzerin furchtbar aussieht.
Keine Ahnung ob es was bringen könnte, aber - ist das Müsli haferfrei, mit möglichst wenig bzw. sogar ohne Melasse?
Und könnte man es alternativ nicht mit Heucobs versuchen?

Klar, das alles ändert nicht das Verhalten von Deinem Pferd, aber ich hab mir ebenfalls Deine bisherigen Einträge hier angesehen und mir da ähnlich wie Medusa gedacht, ob nicht doch schon länger was im Argen liegt - Deine Wortwahl ist doch sehr ähnlich zu heute :? Sorry, aber an dem Thema wirst Du wohl nicht ganz vorbeikommen.
Genau beurteilen kann man das natürlich nicht, ohne es gesehen zu haben, aber die Vermutung liebt eben sehr nahe - daher auch meine Frage nach der Einschätzung der RL, das würde mich echt interessieren.

Wann wurde er denn kastriert?
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Pfulverdampf
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Beitrag von Pfulverdampf »

Und wieder eine Unterstellung. Von meiner Wortwahl auf mein Sein zu schliessen find ich immer noch zu abstrakt.

Haferfrei aber mit Melasse. Meins waers ja auch nicht aber wenn sie das seit Jahren gibt und gut damit faehrt.

Ende September. Tierarzt/Osteopath und RL waren der Meinung dass er das brauchte. Er war ja lange Zeit ein Haenfling. Und es haette ihm auch eigentlich zu etwas mehr Selbstbewusstsein verhelfen sollen, war aber nicht wirklich der Fall. Wir haben zwar dann schon mal eine Runde alleine im Gelaende geschafft aber ich glaub nicht dass das eine Rolle spielte.
Maria Orange
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Beitrag von Maria Orange »

Hallo Pulverdampf,

Ich würde mal drei Ansätze in Kombination versuchen:
1. Nochmals prüfen, ob das Pferd wirklich mit DIESER Stute zusammen stehen muss. Er scheint einen 4-Beiner zu benötigen, der ihm Sicherheit vermittelt (eben die Zeit in der du nicht bei ihm bist u. er sich an dir orientieren könnte). Offensichtlich ist die Stute in dieser Hinsicht nicht die richtige Stallpartnerin und die beiden verbringen viel Zeit / Tag miteinander.
2. Wieder/weiter Bodenarbeit mit dem Pferd im Sinne von ´vertrauensbildende Maßnahmen´. Z. B. Übungen erarbeiten, wie sie in der GHP absolviert werden. Hier würde ich die Anforderungen auf sehr geringen Niveau beginnen, wenn er von so unsicherer Natur ist. Um so schneller kannst du ihn belobigen, weil er die (kleine) Anforderung gemeistert hat. Das dürfte ihn in seinem Selbstvertrauen stärken. Eben die alte Regel -> so arbeiten, dass man immer mit einem positiven Ergebnis vom Platz gehen kann.
3. Darauf achten mit welcher inneren Einstellung man zum Pferd geht. Ist man etwas in Eile oder hat sich über etwas geärgert und schleppt diese innere Unruhe mit zum Pferd auch wenn man sich´s nicht eingestehen mag (das war gerade der Teil mit der Selbsterkenntnis ;-) ) wird man den Platz / das Gelände seltenst mit einem aufbauendem Erlebnis verlassen. Dann doch lieber mal nur putzen.
Viele Grüße

Sylvia
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Pfulverdampf hat geschrieben:Da du mir aber uebers Forum nicht erklaeren kannst wie man es "richtig" macht, mache ich es weiterhin "falsch" und brauche dafuer Zeit.

In der Zwischenzeit kann ich quasi nichts unternehmen ausser wieder von vorn anzufangen und den beiden ihre Spinneritis zu lassen.
Aha, weil es übers Forum keine Patentlösung gibt (logisch!) bleibt jede andere Hilfe aus?

Ich kann bei sowas helfen, aber sicher nicht mit Ratschlag aus der Ferne. Aber so wie ich es vor Ort kann, wird es hoffentlich auch in deiner Nähe jemanden geben, der was davon versteht.

Wie wäre es also wenn du dir vor Ort wirklich kompetente Hilfe suchst?

Bin erstaunt über das Zitat von Medusa über den alten Beitrag:
wenn du deinem Pferd, welches du von Jährling an hast, als vierjährigem nicht genug Sicherheit vermitteln konntest, um mit ihm alleine Touren unternehmen zu können, dann war doch da schon die große Baustelle erkennbar. Da scheint also ganz klar in eurer Basis deutlicher Handlungsbedarf gegeben.
skywalker

Beitrag von skywalker »

Pfulverdampf hat geschrieben:Und wieder eine Unterstellung. Von meiner Wortwahl auf mein Sein zu schliessen find ich immer noch zu abstrakt.
Wollte mich ja nicht einmischen, aber da fiel mir spontan der Spruch ein:
"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen." ;-)

Dein Pferd spürt wie du denkst, und wenn du bei uns so explosiv rüberkommst, halte ich es für möglich, dass du auch bei deinem Pferd körpersprachlich ebenso explosiv rüberkommst. Nun hat er eine Koppelpartnerin, die schon hektisch und explosiv ist, und dann bist du vielleicht (ja, eine Unterstellung, aber ich kann dich auch nur nach deinen Posts beurteilen) auch ungeduldig, und ihr schaukelt euch noch gegenseitig auf. Wenn er dir auf eine Geländetour nicht folgen mag, dann vertraut er dir nicht, weil du ihm keine Sicherheit gibst. Ich trau mich das so sagen, weil ich haargenau das gleiche Problem hab/hatte.

Du machst Horsemanship? Welche Richtung? Sei froh, dass du dein erstes Post mit dem Wortlaut und den Pferdbezeichnungen nicht in einem Horsemanshipforum gepostet hast,... da hättest du Antworten gekriegt, dass dir Hören und Sehen vergeht *gggg*. Im Horsemanship (zumindest wie ich es kenne) werden Worte noch viel mehr auf die Waagschale gelegt und der oben genannte Spruch wird gern zitiert ;-).

Zum Schluss empfehle ich dir das Buch von Bill Dorrance: True Horsemanship Through Feel. Kostet ganze 20,- und ist ein Investment für ein ganzes Pferde/Menschenleben. Man könnte jeden Absatz draus zitieren, einer ist schöner als der nächste; hier einer stellvertretend, weil er passt, denke ich:
Bill Dorrance, Horsemanship Through Feel, p. 327 hat geschrieben:* HELPING THE HORSE: That's our main goal and through feel is how you go about this. Whatever you're trying to do is to help him. If a person approaches a horse with other ideas that do not include helping that horse, well, to my way of thinking, there's room for improvement in that. There's a place in the attitude they have about the way a horse's mind works that will make it more difficult for them to develop the better results we're talking about here in this book, I'll put it that way. No, Im in hopes that getting these ideas down in print can help them learn how to help those horses, all right. Because this is my main plan.
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Hallo,
bin noch neu hier und kann daher völlig unbefangen schreiben. Bzw. eine weitere Frage aufwerfen:
kann es sein dass die Stute erstmals rossig wird seit die beiden zusammenstehen und er als spät gelegter Wallach da noch drauf reagiert? Wenn es die Rosse/die Hormone wären, würde das zumindest erklären, warum es zunächst gut zu gehen schien mit den beiden und jetzt im Frühjahr schlechter wurde. Dann könnte man pflanzlich helfen diesen Stress zu reduzieren.
Viel Glück!
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

@pfulverdampf

Erstmal, ich kann dich sehr gut verstehen. Weiteres, es ist es sehr schwer über ein Forum das GANZE zu erfassen. Die Menschen hier lesen die Zeilen und versuchen damit sich einen Überblick zu verschaffen.
Dass da natürlich der ein oder andere Beitrag kam der dir nicht gefallen hat, ist klar. Die Worte die du geschrieben hast widerspiegeln eine gewisse negative Grundeinstellung, die ich selbst bei mir zu genüge kenne.

Du willst deinem Pferd eigentlich nur helfen, aus deinem Beitrag würde ich aber eine gewisse Ohnmacht gegenüber der Situation heraus lesen.

Wir reagieren dann meist zu emotional menschlich, nach dem Motto: Der Sch**** Traktor war ihm doch immer egal, was sch*** er sich jetzt an.

Emotionalität hat bei Pferden aber leider nichts verloren. Wir müssen lernen uns selbst zurück zu schrauben und die Situation als solche mal anzunehmen. Er hat jetzt Angst davor und scheinbar hat er momentan mit so ziemlich allem ein Problem. Das ist mal Fakt.

Du bist nun gefragt Sicherheit in den Alltag zu bringen. Sei es, dass du die beiden Pferde trennst und einen sicheren Partner suchst, der deinem Friesling zu Koppelzeiten den nötigen Halt gibt und wenn du bei ihm bist versuchst DU ihm die nötige Sicherheit zu geben.

Wenn wir als Mensch die Funktion des Leittieres übernehmen, übernehmen wir damit auch Verantwortung und verdienen uns nach und nach den Respekt des Pferdes.

Arbeit an der Basis ist hier sicher mal das Mittel der Wahl. Aber vor allem auch die Arbeit an dir selbst.

Damit du etwas ändern kannst, musst du erst akzeptieren, dass die Situation momentan so ist.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich glaub schon, dass so eine pferdefreundschaft pferde beeinflusst.
mein lieber alter blüter hatte ganz früher phasen, die so ähnlich klingen. ich habe damals begonnen, konsequent mit ihm alleine auszureiten (kann man ja auch durch spazieren ersetzen...) und einfach drauf zu bestehen, dass er mit mir nun so was schhwieriges und gefährliches macht. das hat prima funktioniert...
vielleicht kann man das ansatzweise übertragen? etwas mit ihm alleine machen, bei dem er sich ein bisschen überwinden muss und dann toll gelobt werden kann?
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

ich bin auch noch neu hier, habe aber eine ähnliche Erfahrung mit meinem Blüter gemacht - vor ca. 3 Jahren. Er hatte ein Augenproblem! Der erste Schub der periodischen Augenentzündung war so gering, daß er nicht erkannt worden ist. Beim zweiten Schub war das rechte Auge bereits nicht mehr zu retten. Links konnte eine OP das Auge erhalten. Schreckhaftigkeit kommt gerade bei Augenerkrankungen häufig vor. Der Arzt kann eine periodische Augenentzündung mit einem "Augenspiegel" erkennen.

Übrigens sage ich zu meinem Mann auch manchmal: Ich fahr jetzt zu den Gäulen :wink: - manchmal auch zu den "Hoppas, Hottis, etc.". Meine Pferdchen fühlen sich da sehr wohl bei 8)
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