der große (jung)hengst-thread (reiten, umgang, haltung, uvm)

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winterzauber

der große (jung)hengst-thread (reiten, umgang, haltung, uvm)

Beitrag von winterzauber »

Also.- da jetzt bei uns im stall einige junghengste stehen, find ich das thema hengst wieder interessanter:
Auch ich hab einen 13 monate alten hengst. Lebt untertags auf der koppel mit anderen wallachen,
nachts jetzt noch in der box, demnächst im offenstall.


Wer von euch hat einen hengst?

Wie hengstig ist der? Welches wesen hat er?

Aus welcher überzeugung habt ihr hengste? (viele der iberischen reiter/trainer reiten ja nur auf hengsten) (haben für euch hengste einen bestimmten vorteil, gegenüber anderen pferden?)

Wie haltet ihr eure hengste?

Müsst ihr mit einschränkungen leben? Zb: keine ausritte mit stutenbegleitern, nicht auf turniere, weil sich der hengst nicht konzentrieren kann

Wie lange habt ihr euren hengst schon?

Deckt ihr mit eurem hengst?

Was macht ihr mit eurem hengst alles?

Was sind die wichtigsten tipps zur hengsterziehung?

Wie streng sollte man mit junghengsten sein? In wie weit kann man mit 1-1,5 jährigen schon arbeiten, oder sollte man mit denen arbeiten damit die wirklich brav werden?

Kann man es gut beeinflussen wie hengstig ein hengst ist?
Ist sicher auch ein kleines bisschen vererbungssache,

Gerne auch fotos von euren hengsten…. =)


Vieeeeeeeeeele fragen, und hoffe ebenfalls so viele antworten…

Liebe grüße

winterzauber
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Colloid
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Re: der große (jung)hengst-thread (reiten, umgang, haltung,

Beitrag von Colloid »

winterzauber hat geschrieben:Also.- da jetzt bei uns im stall einige junghengste stehen, find ich das thema hengst wieder interessanter:
Auch ich hab einen 13 monate alten hengst. Lebt untertags auf der koppel mit anderen wallachen,
nachts jetzt noch in der box, demnächst im offenstall.


Wer von euch hat einen hengst?
Hatte, der Herr ist jetzt schönerweise kastriert ;)

Wie hengstig ist der? Welches wesen hat er?
War sehr hengstig, hat sich geprügelt und ist mangels Damen auf Wallache gestiegen.
Ein Grund dafür war sicher, daß er Klopphengst war (die nennt man nicht umsonst so ;)).

Aus welcher überzeugung habt ihr hengste? (viele der iberischen reiter/trainer reiten ja nur auf hengsten) (haben für euch hengste einen bestimmten vorteil, gegenüber anderen pferden?)
S.o. Um dem Pferd eine gute Haltung mit Auslauf und Gesellschaft zu gönnen wurde er kastriert.
Wie haltet ihr eure hengste?
Ich hätte ihn in "Einzelhaft" halten müssen...

Wie lange habt ihr euren hengst schon?
3/4 Jahr, dann war er kein Hengst mehr 8)
Deckt ihr mit eurem hengst?
War geplant, hat sich als Kryptorchide allerdings erledigt.
Was sind die wichtigsten tipps zur hengsterziehung?
Absolute Konsequenz.
Wie streng sollte man mit junghengsten sein? In wie weit kann man mit 1-1,5 jährigen schon arbeiten, oder sollte man mit denen arbeiten damit die wirklich brav werden?
Arbeiten - gar nicht.
Erziehen ja. In wie weit diese Erziehung das sprießen der Hormone überlebt weiß man trotzdem nie ;o)
So junge Hengste sind noch Babys und somit noch kaum hengstig und zu erziehen, wie jedes andere Pferd auch. Das kann sich mit 3-5 dann schlagartig ändern.
Meiner hat mit bald 4 den Weg vom Baby zum hormongesteuerten Teenager mit Anflügen von Größenwahn in grade mal einem Monat gemacht.
Kann man es gut beeinflussen wie hengstig ein hengst ist?
Ist sicher auch ein kleines bisschen vererbungssache,
Ich denke nicht, daß man das irgendwie beeinflussen kann. Ist Veranlagung, Vererbung und Charakter.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Ein schönes Thema!

Wir haben seit kurzem einen 4-jährigen Friesenhengst. Er ist im Umgang derzeit noch sehr lieb und umgänglich.

Sonderlich hengstig ist er derzeit nicht, nur wenn direkt vor seinem Fenster Remmidemmi auf dem Paddock ist, dann wird er richtig griffig.
Ich bin trotzdem kein überzeugter Hengsthalter. Ein guter Hengst ist auch ein guter Wallach, bei deutlich weniger Stress. Außerdem möchte ich, dass ein Pferd mit Artgenossen zusammen toben kann und das ist mit einem Hengst wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt möglich.

Er bleibt im Moment nur Hengst, weil er a) noch sehr umgänglich und auch rittig ist und b) weil ich derzeit Angst hätte, dass er durch eine zu frühe Kastration zuviel Substanz verliert, die er im Moment einfach sehr nötig braucht. Da er nicht gekört ist, werde ich ihn, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, gerne legen lassen. Im Moment warte ich noch ab, denn diese Entscheidung kann man nur einmal treffen.

Mit unserem 7-jährigen Wallach war er bereits zusammen auf dem Paddock. Allerdings nur unter Aufsicht. Er ist überhaupt nicht böse, aber er spielt halt ziemlich grob.

Der wichtigste Tipp ist für mich: absolute Konsequenz und nicht heute so und morgen so. Deshalb möchte ich auch nicht, dass sich zu viele Menschen mit ihm beschäftigen. Wenn nur einer dabei ist, der nicht so stringent handelt wie ich es möchte und mache, öffnet das Tür und Tor für weitere Rangstreitigkeiten. Sobald ich das Gefühl habe, er stellt mein Chef-sein unverhältnismäßig oft in Frage, ist für mich der Zeitpunkt der Kastration gekommen.

Die Hengstigkeit kann man nicht beeinflussen, den Umgang mit dem hengstigen Tier schon. Eine gute Erziehung ist immer die Basis für einen halbwegs problemlosen Umgang aber man muss 60 Sekunden in der Minute wachsam sein.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Fleur18
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Beitrag von Fleur18 »

Hallo :D

ich hab zwar selber keinen Hengst, aber meine RL hat sich einen (damals 2 jährigen) Lipizzanerhengst gekauft (Rappe!). Mitlerweile ist er 4 und wird von ihr (und mir) sehr langsam (aufgrund eines Unfalls) angeritten.

Er steht mit 2 Wallachen und 1 Stute (sie kann keine Fohlen mehr bekommen) zusammen in einer Mischung aus Offenstall -und Laufstallhaltung. Er darf sich mit ihr auch nach belieben "austoben" *g*

Im Umgang ist er absolut brav. Wenn er gearbeitet wird, legt er jede noch so kleine Hengstmanier ab (er hat ohnehin kaum Hengstmanieren) und ist voll auf den Reiter konzentriert.

Wenn meine RL auf ihren anderen Hafis Unterricht gibt steht er immer am Zaun und schaut zu, er macht dabei immer den Eindruck als möchte er auch mitmachen.

Für einen Hengst ist er echt superanständig und lieb und ein echter Schmusebär!
Wie im Forum schon gesagt wurde, einen Hengst wegzusperren kann oft das Gegenteil des gewünschten bewirken. Meine RL behandelt ihn auch wie jedes andere Pferd. Natürlich muss man trotzdem vorsichtig sein.

Chebrin (so heißt er) wird trotzdem konsequent erzogen.
Ich denke schon, dass man mit seiner Haltung dem Hengst gegenüber und dem Umgang und so die Hengstigkeit schon bisschen beeinflussen kann.

Mit einem 1-1,5 jährigen Hengst würde ich aber trotzdem nicht mehr machen als man mit Fohlis in dem Alter so macht. Konsequenz ist denk ich das a und o.

Wenn es i-wann trotzdem zuviel wird mit der Männlichkeit, sollte man ihn legen lassen, bevor man sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Hab da schon mal etwas sehr unschönes mit einem Haflingerhengst erlebt....
liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

”Wer immer mit dem Strom schwimmt, wird die Quelle nie erreichen!"
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Meiner ist 1,5 Jahre alt und noch ein Baby. Stuten sind für ihn noch immer Mamas. Hoffe dass das noch eine Weile so bleibt und ich mir erst nächstes Jahr Gedanken um die Kastration machen muss. Ansonsten kann ich auch nur sagen, dass konsequente Erziehung und stetige Wachsamkeit notwendig ist. Beim Spazierengehen kann ich nie einfach meinen Gedanken nachhängen, er nutzt das sofort aus. Aber das ist bei Jungpferden sicher immer so, ob Hengst oder Stute. Sehr auffallend ist aber seine Anhänglichkeit und Neugier, er bettelt richtig um menschliche Gesellschaft und neue Herausforderungen, obwohl er im Offenstall genug Pferde jeden Alters zum Spielen hat. Ob das allerdings hengsttypisch ist oder einfach nur wg. seiner Rasse/Charakter ist, kann ich nicht sagen, da ich keinen Vergleich habe. Sicher ist jedoch, dass ein Hengst später einmal eine Stutenherde haben will und seine ganze Intelligenz und Kraft dafür einsetzen wird, diese zu erobern. Nur wenn er dich als ranghoch anerkennt, wird er dir die Stuten "überlassen", und er wird dich jeden Tag in jeder Sekunde prüfen, ob du immer noch der "Bessere" von euch beiden bist. Es gibt da zwar graduelle Unterschiede, wie arg dieser Eroberungstrieb beim jeweiligen Hengst ausgeprägt ist, aber ein "Verlasspferd" ist ein Hengst sicherlich nie. L.G. Anja
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Naja, meiner war schon ein Verlasspferd. Dem hat keiner angemerkt, dass er Hengst ist. :wink: Immer cool, (fast) immer artig. Einfach ein Traumpferd. Nun ist er Wallach, da er wegen Sommerekzems nicht mehr decken sollte, und immer noch ein Traum. :wink:

Allerdings kämen bei mir bei jedem Hengst die Eier ab, wenn es bedeuten würde, dass er in Boxenhaltung, Einzelhaltung oder ähnlich Scherze leben müsste. Nur um sagen zu können "Ich habe einen Hengst" sollte man keinen Hengst halten, und leider ist das nur allzuoft der Grund.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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emproada
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Beitrag von emproada »

Mein Hengst ist inzwischen 14 und ich habe ihn seit 8 Jahren. Gesucht hatte ich damals einen Wallach, was allerdings in Portugal ziemlich unmöglich zu finden war. Also habe ich einen Hengst gekauft und diesen zu Beginn nicht kastrieren lassen, da ein Wiederverkauf (ich wusste ja nicht ob wir miteinander zurecht kommen) als Hengst bei dieser Rasse definitiv einfacher gewesen wäre. Später wurde mir von den verschiedensten Tierärzten abgeraten, da das Risiko doch recht groß ist.
Das nächste Pferd wird bei mir aber auf alle Fälle kastriert, da die Stallsuche sehr schwierig ist, man ist außerdem immer darauf angewiesen das andere Einsteller im Stall etwas Rücksicht nehmen (rossige Stute nicht neben der Box anbinden usw. :roll: ) und man muss einfach immer auf der Hut sein was man macht und das man nicht aus Versehen rangniedrig wird. Das fängt selbst bei solchen Kleinigkeiten an, dass sich jemand Fremdes überhaupt traut ihn über den Hof zu führen. Ich würde meinen zum Teil schon als relativ hengstig bezeichnen, gerade wenn es um fremde Umgebung oder andere Pferde geht. Das ist aber wirklich Veranlagungssache und kann durch Erziehung zwar etwas gesteuert werden, ist aber nicht komplett wegzubekommen. Gravierend ist bei uns im Stall der Unterschied zwischen einem Quarterhengst und meinem Lusitano alleine schon vom Gemüt her.
Viele Grüße Tina
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Carmen hat geschrieben:Naja, meiner war schon ein Verlasspferd. Dem hat keiner angemerkt, dass er Hengst ist. :wink: Immer cool, (fast) immer artig. Einfach ein Traumpferd. Nun ist er Wallach, da er wegen Sommerekzems nicht mehr decken sollte, und immer noch ein Traum. :wink:

Allerdings kämen bei mir bei jedem Hengst die Eier ab, wenn es bedeuten würde, dass er in Boxenhaltung, Einzelhaltung oder ähnlich Scherze leben müsste. Nur um sagen zu können "Ich habe einen Hengst" sollte man keinen Hengst halten, und leider ist das nur allzuoft der Grund.
Das ist ja toll, hat Dein Hengst sich auch so vererbt, also sind seine männlichen Nachkommen auch so brav? Welche Rasse? Schade, dass er SE bekommen hat. Wie alt war er, als du ihn legen lassen hast? L.G. Anja
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

emproada hat geschrieben:Mein Hengst ist inzwischen 14 und ich habe ihn seit 8 Jahren. Gesucht hatte ich damals einen Wallach, was allerdings in Portugal ziemlich unmöglich zu finden war. Also habe ich einen Hengst gekauft und diesen zu Beginn nicht kastrieren lassen, da ein Wiederverkauf (ich wusste ja nicht ob wir miteinander zurecht kommen) als Hengst bei dieser Rasse definitiv einfacher gewesen wäre. Später wurde mir von den verschiedensten Tierärzten abgeraten, da das Risiko doch recht groß ist.
Das nächste Pferd wird bei mir aber auf alle Fälle kastriert, da die Stallsuche sehr schwierig ist, man ist außerdem immer darauf angewiesen das andere Einsteller im Stall etwas Rücksicht nehmen (rossige Stute nicht neben der Box anbinden usw. :roll: ) und man muss einfach immer auf der Hut sein was man macht und das man nicht aus Versehen rangniedrig wird. Das fängt selbst bei solchen Kleinigkeiten an, dass sich jemand Fremdes überhaupt traut ihn über den Hof zu führen. Ich würde meinen zum Teil schon als relativ hengstig bezeichnen, gerade wenn es um fremde Umgebung oder andere Pferde geht. Das ist aber wirklich Veranlagungssache und kann durch Erziehung zwar etwas gesteuert werden, ist aber nicht komplett wegzubekommen. Gravierend ist bei uns im Stall der Unterschied zwischen einem Quarterhengst und meinem Lusitano alleine schon vom Gemüt her.
Magst du das näher erläutern? Also ist der Quarter weniger hengstig/ruhiger? L.G. Anja
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emproada
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Beitrag von emproada »

Der Quarter ist im Gegensatz zu meinem viel ruhiger und reagiert auf andere Pferde kaum, obwohl er schon gedeckt hat. Er kann auf eine Koppel, die direkt an andere Pferde grenzt oder bleibt in der Box ruhig, wenn meiner schon auf 180 ist. So ruhig wie er ist, wäre meiner wahrscheinlich auch als Wallach nicht. :wink:
Viele Grüße Tina
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Hallo,

immer wieder en interessantes Thema :)

Ich hatte 2 Jahre einen Hengst und bin nun glücklichere Wallachbesitzerin (selbes Pferd!)

Er war solange umgänglich, bis ein "Konkurrent", also ein anderer Hengst zukam und das wohl auch erst in einem Stall mit Stuten (und die gibt es ja überall).
Zudem muss man (leider) als Hengstbesitzer immer die Halter auf dem Plan haben, die ihre Stuten frei laufen lassen ("die läuft nicht weg") - wenn was passiert - der Hengst ist Schuld...
Es kam auch vor das die Stuten vorm Hengstpaddock grasten - ohne Aufsicht - und der arme Kerl am Rad drehte. Aber das sind sicher stalleigene Probleme.

Bei der Stallsuche war ich extrem eingeschränkt - weshalb ich auch eine Fahrt von 34 km (einfach) auf mich nahm um ihm ein Paddockhaltung zu gönnen. Weidegang war nicht möglich da er mehr Kalorien verbrauchte als er zu sich nahm. Und das war dann wieder von Tagesform, Umgebungsaktivitäten und der Windrichtung abhängig... Also nicht kalkulierbar und sehr anstrengend (Ist mein Pferd heut wieder gerannt? Ist er klatschnass?)

Für mich wurde das Leben nach der Kastration (mit 9) wesentlich angenehmer - und ich denke für mein Pferd auch! Und Ende März ziehen wir ein eine Aktivstall der nur 20 km entfernt liegt. Ich hoffe er integriert sich in die kleine Herde. Momentan steht er sich noch selbst im Weg. Er ist mit den andern draußen, findet aber keinen Anschluß (steht allein).
(Einfacher war es in dem Stall, in dem er in der Box stand(tagsüber draußen). Da gab es nicht so viele Reize in der Boxengasse - aber wer will das für sein Pferd?)

Fazit: Für mich kommt keine Hengsthaltung mehr in Frage! Gelernt habe ich, konsequenter und aufmerksamer zu sein.


:D
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Blumee82
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Re: der große (jung)hengst-thread (reiten, umgang, haltung,

Beitrag von Blumee82 »

Halli hallo,
Wer von euch hat einen hengst?

Ich habe auch einen (noch).
Wie hengstig ist der? Welches wesen hat er?
Direkt nach der Ankunft aus Spanien schrie er erstmal den ganzen Stall zusammen. In den folgenden Tagen wurde es etwas besser, jetzt ist er vollends angekommen und lässt, je nach Laune, wieder den Angeber raushängen. Er schreit, brubbelt und rennt an den Zäunen auf und ab, wenn er nur eine Stute erahnt. Im Umgang mit Menschen ist er aber gut händelbar. Trotzdem ist das kein Zustand, den ich dauerhaft haben möchte.
Aus welcher überzeugung habt ihr hengste? (viele der iberischen reiter/trainer reiten ja nur auf hengsten) (haben für euch hengste einen bestimmten vorteil, gegenüber anderen pferden?)

Es gibt in Spanien fast nur Hengste und da er erst drei wird, darf er noch ein paar wenige Wochen Hengst bleiben.
Wie haltet ihr eure hengste?

Nachts in einer Box, tagsüber aktuell ca 3 Stunden mit einem Wallach auf einem Padock.
Leider ist aufgrund seines Geschlechtes aktuell noch nicht mehr möglich, da die restliche Zeit die Zucht- und Jungstuten, Reitpferde und Junghengste auf den Winterweiden sind.
Deshalb wird er im April auch gelegt, da ich ihm täglichen ganztägigen Weidegang ermöglichen möchte und er das als Hengst definitiv nicht kann. Er ist, vor allem in der Gegenwart von Stuten recht hengstig und würde wahrscheinlich auch durch Zäune gehen... also schnipp-schnapp-.... und er kann sein Leben als Wallach genießen.
Müsst ihr mit einschränkungen leben? Zb: keine ausritte mit stutenbegleitern, nicht auf turniere, weil sich der hengst nicht konzentrieren kann

Jup, es gibt schon Einschränkungen. Kein Koppelgang mit vielen anderen Pferden, Aufpassen bei der Koppelbelegung, wenn Stuten in der Nähe sind ist er abgelenkt usw. Man muss mit Voraussicht handeln und immer genau wissen, was man möchte.
Mal ganz abgesehen von der Stallsuche und der Artgerechten Haltung in den Ställen, in denen man einen Henst halten kann.
Wie lange habt ihr euren hengst schon?

Diesen nur ca 6 Wochen.
Deckt ihr mit eurem hengst?

Nein, habe ich auch nicht vor.
Was macht ihr mit eurem hengst alles?

Bis auf Führtraining und Bodenarbeit noch nichts.
Was sind die wichtigsten tipps zur hengsterziehung?

Konsequenz und im Umgang mit allen Sinnen bei den Herren sein.
Wie streng sollte man mit junghengsten sein? In wie weit kann man mit 1-1,5 jährigen schon arbeiten, oder sollte man mit denen arbeiten damit die wirklich brav werden?

Streng? Ich finde Konsequenz den besseren Ausdruck.
Ein so junges Pferd (egal welchen Geschlechts) gehört auf die Weide zu Artgenossen.
Kann man es gut beeinflussen wie hengstig ein hengst ist?
Ist sicher auch ein kleines bisschen vererbungssache,
Hmm, schwierig. Etwas vielleicht schon, aber ich denke das hängt auch viel von dem Charaakter ab.
roniybb
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Wohnort: Dresden

...

Beitrag von roniybb »

Ja, gutes Thema!
Ich war überzeugter Hengstbesitzer! Bis 5 Jahre stand er mit meinem Wallach auf Koppel, bzw. lebten beide zusammen, bzw standen in ner Wallachherde.
Gekauft mit 1,5Jahren-longiert mit 3, da die Rasse als spätreif gilt (Menorquin), angeritten mit 4, viel Gelände und gerade aus, mit 5 langsam angefangen mit arbeiten.
Händel- und reitbar gut, umgänglich mit anderen Pferden. Völlig problemlos-
bis ich umgezogen bin.
Hab lange nach einem Stall gesucht mit "Hengsthaltung möglich"
-alles halbewege ok, nur die Nachbarn hatten 2 dauerrossende Stuten- leider genau vor der Hengstkoppel! -war nix zu ändern mit dem Stallbesitzer...
Hengst ging auf meinen Wallach los....die übliche Geschichte...
nun ist er kastriert...und den Stall hab ich noch mal gewechselt, problemloser..
Nun ist er 7 und ein, in einer 10köpfigen Herde auf Dauerweide im Sommer lebender, glücklicher Wallach. Chef....:-)
Also die Moral aus der Geschichte!!!!!??
Die Umgebung muss passen!!!! Deine Umwelt!!! Keine Versprechungen, schau alles genau an!!!!!
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

@ roniybb: Unterschreib ich komplett!!!

Ne Freundin - ebenfalls Hengstbesitzerin ist nach 1 Jahr wieder zurück zur Boxenhaltung mit Paddock da ihr Tier im neuen (meinem jetzigen) Stall überhaupt nicht zur Ruhe kam. Zurück in den andern Stall - 1x wiehern - Ruhe.

Die ganze Konstellation muss stimmen und möglichst Konstant sein :wink:
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emproada
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Wohnort: Ba-Wü

Beitrag von emproada »

Ställe können wirklich wahnsinnig viel ausmachen, meiner wurde im 1.Stall so aggressiv, dass ihn fast keiner mehr anfassen konnte. Ein Stallwechsel hat das Problem behoben.

@Weißnase: hatte Deiner Probleme mit der späten Kastration?
Viele Grüße Tina
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