Weidepflege bzw. Einrichtung

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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padruga
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Beitrag von padruga »

Ich habe über Simplex auch die Information bekommen, dass nach der Anwendung das nachwachsende Gras erstmal geschnitten und entsorgt werden muss und dieses KEINESFALLS auf den Misthaufen darf. Und dass das Zeugs auch nach der Wartezeit noch für Pferde recht giftig sein soll. Interessant, wenn man andererseits als Vorteil von Simplex liest, dass die Weide bei diesem Mittel rasch wieder beweidbar ist.
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Also...Ein Bauer empfahl jetzt alles mit einem Schlegelmäher zu mähen und das Kleingemähte als Dünger liegen zu lassen, dadurch rasche Verrottung des Schnittgutes, dass deshalb wohl nicht abgeräumt werden braucht... Allerdings frag ich mich ob dann nicht die Samen (weil die Disteln und Brennnesseln gerade richtig "schön" blühen) eigentlich weg müssten, sonst haben sie beste Chancen wieder neu zu keimen - oder? Hm, nur kriege ich das Mähgut bzw. die Samen garantiert nicht von der Weide...

Meinungen zu dieser Idee? :wink:
padruga
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Beitrag von padruga »

Vielleicht musst du in den sauren Apfel beißen und wirklich diese ganzen Samenstände der Disteln und Ampfer erst mal per Hand abschneiden. Denn die würde ich keinesfalls gemäht und auf der Wiese liegen haben wollen!! Das vermehrt sich rasant!! Vor allem Disteln, die Samen fliegen dir über die gesamte Wiese!!
Aber wohin dann mit dem abgeschnittenen Zeugs. das wird recht viel!!!!
Paar Varianten/Alternativen:

Ich packe das Zeugs in große Gartensäcke und lasse es dort etwas liegen, damit das Volumen geringer wird (habe ja auch keine sonstige Entsorgungsmöglichkeit). Dann Säcke ins Auto und zur Grüngutsammelstelle. Stachelige Angelegenheit bei Disteln!!

Ich habe das Samenzeugs als diejährigen Versuch mal mit Wasser in einem Bottich als Jauche angesetzt (in der Hoffnung, dass dabei die Samen dabei alle kaputt gehen) und dann damit ein Stück Wiese gedüngt. Ergebnis sehe ich erst nächstes Jahr. :shock: )
Keine Gewähr, dass das funktioniert, bin in der Experimentierphase!!!!

Deine Wiese danach abmähen lassen wäre sicherlich nicht falsch. Oder die Ponys auf einen kleinen Teil lassen.
Die gemähten Brennesseln könntest du nach dem Mähen aufsammeln und trocknen. Bestes Zusatzfutter im Winter!! Mache ich regelmäßig und bin über die Pflanze recht glücklich!

Wenn die Wiese kurz gemäht wurde, kannst du auch besser sehen wo genau die Unkräuter rauskommen. Wenn sie nachschießen und wieder wachsen, kannst du sie ausstechen oder auch chemische Keulen einsetzen. Dazu ist es aber nötig, dass die Pflanze in der Wachstumsphase ist und schon wieder genügend Blattmasse entwickelt hat (das Pflanzenmittel wird über die Blätter aufgenommen). Das könnte jetzt zeitmäßig gerade noch gehen. Wenn du abmähen lässt, wird die Pflanze sofort nachtreiben und schnell wieder Blattmasse produzieren. Dann auf die neuen Blätter gifteln könnte wirkungsvoller sein als jetzt auf die alten Blätter, (da die alten Pflanzen derzeit nicht mit dem Wachstum der Blätter, sondern mit der Samenproduktion beschäftigt sind).

Ach ja: Trockene Distelsamen lassen sich auch wunderbar direkt an der stehenden Pflanze abfackeln mit so einem Gas-Abflamm-Gerät...macht sogar Spaß (sofern man nicht unfreiwilligerweise die gesamte Wiese mit abfackelt :shock: !) Es dauert aber bis nicht nur das Flaumzeugs, sondern auch der Samen selbst brennt. Auf große Flächen dürfte da der Gas-und Zeitbedarf recht hoch sein.

Andere Vaiante: Die Stengel mit den Distelsamen sammeln, auf großer Plane windgeschützt (!) 2-3 Tage trocknen lassen. Feuerplatz an irgendeiner (eh schon unkrautverseuchten) Stelle machen und das Zeugs einfach verbrennen.
Ich mache das in einer alten Tonne (mit Löchern unten), da weht es keinen Samen davon.

Wenn du genug Platz hast, könntest du das ganze Unkrautzeugs auch auf einen Haufen werfen, Pferdemist drüber (damit jeder Samen gut bedeckt ist und setzen lassen (pendelt sich meist von allein auf einen konstanten 1- 1,5 Meter hohen Hügel ein). Im Frühling dann warten, bis die Samen alle dort austreiben und bei einer Wuchshöhe von ca 10 cm eine schwarze Unkrautfolie über das Ganze legen. Dann gehen die aufgekeimten Pflanzen ein.
Das Ganze setzt sich sehr und du kannst den nächsten Berg Unkraut und als letzte Schicht wieder Mist drüber packen. Du musst nur das Ganze abzäunen, da die Ponies nicht ran dürfen. Wenn die da nämlich scharren, hast du den Unkrautsamen überall.
Mache das seit ein paar Jahren, netterweise kamen dieses Jahr dort nur noch Brennesseln raus, (diese habe ich jetzt nicht abgedeckt, da ich sie ja ernte).
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Sooo, ich brauche noch mal Ratschläge.
Es geht um die Weideeinteilung (für 2 Pferde/Ponys, insgesamt ca. 3/4 ha). Ich möchte drei Umtriebsweiden machen und einen Gang, von dem man die jeweilige Weide einfach auflassen kann. Oben ist ein kleiner Unterstand (schwarzes Rechteck), es wäre schön wenn die Pferde von jeder Weide Zugang dazu hätten.
Schwierig könnte evtl. werden, dass die Weide recht feucht ist, gerade im unteren Teil. Der obere Teil (wo auch der blaue Punkt als Wasserbottich steht) ist am trockensten, da wächst allerdings auch -noch- nicht viel Gras. Ich dachte, diesen Teil bei Schlechtwetter zu nehmen oder/und immer zugänglich zu lassen, wegen des Unterstandes.
Außerdem hätte ich gern eher längliche Weiden, weil meine Stute gerne mal rennt.

Diese zwei Ideen hatte ich - was sagt ihr dazu?
Dateianhänge
Weide1.jpg
Weide1.jpg (102.48 KiB) 4555 mal betrachtet
Nachteil: Der Treibgang könnte auch recht feucht werden. Die Bäume stehen da übrigens nicht mehr.
Nachteil: Der Treibgang könnte auch recht feucht werden. Die Bäume stehen da übrigens nicht mehr.
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Julia
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Beitrag von Julia »

Kannst Du nicht so einen Track um die Weiden herum anlegen ? Dann machst Du vom Track aus jeweils die Weide auf die Du den Pferden gerade zur Verfügung stellen möchtest und sie haben in der Nicht-Weidezeit auch genug Bewegung. Der Gang braucht ja nur 3-3,5 Meter, nimmt also soviel nicht weg. Ich finde dieses Paddock-Paradise Prinzip ziemlich genial.
Liebe Grüße, Julia
Santana
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Beitrag von Santana »

mir gefällt IdeeNr. 2 gut.
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Über einen Track hab ich auch nachgedacht, aber ich hab Angst dass das dann zu feucht wird an manchen Stellen. Müsste man mal probieren... In der Nichtweidezeit haben sie auch einen Paddock am Stall, der nächsten Sommer mit Sand und Unterbau angelegt werden hinsoll.
Julia
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Beitrag von Julia »

Nass im Track finde ich nicht schlimm, sie müssen ja nicht drin stehen sondern laufen nur durch...
Liebe Grüße, Julia
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich würde auch einen Track drumherum anlegen.

Wie lange willst du die Weide denn auflassen im Sommer?
LG
Sheitana
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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Welche Variante würdet ihr denn mit Track nehmen, 1 oder 2 oder eine ganz andere?
Ich würde versuchen die Weiden je nach Wetterlage so lange wie möglich aufzulassen. Es sind ja nur 2 kleine Pferde, da hoffe ich dass sie nicht so viel zertrampeln... Das oberste Stück, wo auch der Unterstand steht, würde ich auch im Winter nutzen, das ist dann halt Trampelweide, die Mittelstücke könnte ich über den Winter ja ruhen lassen. Ich muss das halt beobachten, weil jahrelang keine Pferde da standen und die ganze Koppel auch erstmal wieder auf Vordermann gebracht werden muss. Deshalb braucht sie wahrscheinlich mehr Schonung als schon fertige Pferdeweiden...
Julia
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Beitrag von Julia »

Mit Track finde ich es fast egal. ich würde nur immer hinten aufmachen damit sie schön weit laufen müssen um zum Wasser zu kommen. Das ist ja der Sinn hinter der Trackgeschichte. Weite Wege...
Liebe Grüße, Julia
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich würde ihn ganz außen rum legen.

Ich meinte eigentlich, ob du sie 24h rauflassen willst, 12h, zusätzlich Heu gibst etc...
LG
Sheitana
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Julia
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Beitrag von Julia »

Achso, ich meinte schon auch dass Du den Track ganz aussen rum anlegst. Also einmal komplett rum. Wie Du das Weideland in der Mitte dann einteilst ist eigentlich egal.
Liebe Grüße, Julia
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Ach so :wink: Ich meinte, wenn der Track außenrum ist, die Weiden innerhalb eher so wie 1 oder 2 anlegen?
24 Std. wird nicht gehen, dann platzen die zwei. Ich muss mich da ein bißchen zurechtfummeln, war noch nie SB. Deshalb dachte ich an die obere "Magerweide" und stundenweise (erstmal halbtags oder morgens und abends) richtige Weide. Heu gibt es dann auch im Sommer, entweder auf dem oberen Stück oder im Paddock am Stall. Wenn mit Track eher auf der Weide, weil sie da ja noch mehr Bewegung haben als auf dem Paddock ohne Track. Aber auch in Netzen, nicht zur freien Verfügung, weil beide einfach zu leichtfuttrig sind.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Gut, ich glaube nämlich auch nicht, dass das Gras 24h reicht... :wink: Kommt letztendlich auf die Weide an wieviel wächst.
Unsere (5 Stück, 2 Großpferde, eins im Ponymaß, 2 Jährlinge) haben dieses Jahr einen knappen Hektar mit gut überständigem Gras in 2 Wochen runter gefressen, nach 3,5 Wochen war das ratzekahl. Und nachgewachsen ist kaum was. Deswegen solltest du schon mit Heu im Sommer rechnen, aber das tust du dann ja.

Wenn du kannst würde ich die Netze auf dem Track verteilen. Unsere Nutzen den Track drumherum gerne, aber wenn das Heu nur oben am Stall ist werden sie zwar anfangs noch Gras suchen gehen, ist der Track einmal ganz abgefressen aber nur noch um zum Wasser zu gehen. Verteilst du die Heunetze, laufen sie aber trotzdem.
LG
Sheitana
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