Tabu Reitergewicht

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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sab
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Beitrag von sab »

Tess, ich finde denVerlauf der Diskussion sehr erfreulich, weil es viele verschiedene Meinungen gibt. Das hatte ich mir erhofft !
Tess
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Beitrag von Tess »

@ Fiorella: scheint ganz so ...
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ja, sab, so wird das sein. Genau so.

Sieht so aus, als würden Dir ganz viele Geisterfahrer entgegen kommen 8) :lol: :lol: :lol:
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Das mit der Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung ist doch auch mal was dass man ganz sachlich diskutieren könnte :lol:
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

sab hat geschrieben:Doch Sinsa, auch in meinem Eingangspost ging es sachlich zu. Lies es Dir noch mal durch ! Die Fragen, die ich da stelle, sind erlaubt, wenn jemand hier Bilder von sich postet. Und die Fragen - und meine eigene Meinung dazu - war völlig sachlich. Sie entsprach und entspricht aber nicht der Meinung, die hier einige vertreten. Das ist auch völlig in Ordnung; nicht in Ordnung waren die zum Teil pöbelenden , hochemotionalenPosts, die es dann sofort gab.
Sachlichkeit zeichnet sich konkret eher nicht dadurch aus, dass man ständig behauptet man sei sachlich.

Aber da es dir ja um gelebten Tierschutz geht:

Wie würdest du denn jetzt z.B. vorgehen wenn du im stall bist und da reitet ein sehr schwerer Mensch auf einem zierlichen kleinen Pferd? Würdest du

a) diesen Menschen sachlich darauf ansprechen, dass du ihn zu schwer für sein Pferd findest
b) dich im Reiterstüble mit anderen Einstellern treffen um diesen Sachverhalt mit diesen Einstellern zu diskutieren (natürlich völlig personenunabhängig und unter wiederholter Versicherung dass es dir egal ist wieviel jemand wiegt und unter besonderer Betonung der Sachlichkeit)

Weil im Forenleben hast du ja offensichtlich b) gewählt und nicht a). Würdest du das im realen Leben genauso machen? Und wie würdest du diese Diskussion mit Stallkollegen dann in "gelebten Tierschutz" umwandeln? Bzw wie hast du das konkret tatsächlich bisher gemacht?
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Komisch Sab, angeblich willst du nicht polarisieren.
Allerdings antwortest du nicht mit einer Silbe auf die durch aus sachlich formulierten Fragen die dir im Verlauf der Diskussion gestellt wurden. Statt dessen wirfst du anderen Usern hier Unsachlichkeit ja gar pöbelnde Reaktionen vor.
Geilomat, das nenne ich mal Diskussionskultur.
Ich schließe mich an, mir düngt dir gefällt der Verlauf dieser Diskussion nicht und du versuchst auf biegen und brechen das Ruder herum zu reißen. Ich glaube hier wurde einiges sachliches und richtiges gesagt. Das scheint dir aus irgendwelchen Gründen nicht zu reichen. Dir reichen auch nicht die vielen sachlichen Inhalte aus dem anderen Faden. Dir reicht nicht mal die Tatsache, das einige User, die zugeben Übergewichtig zu sein sehr wohl einräumen, das es für ihre Pferde nicht Optimal ist. Was willst du denn noch? Das alle Übergewichtigen hier unisono zugeben Tierquäler zu sein? Das sie das Recht verwirkt haben über andere Missstände zu schreiben, weil sie selber trotz Übergewicht in den Sattel steigen?
Ich empfinde diese Zwischentöne die du in deinen Postings absonderst und die Art und Weise wie du die Diskussion immer wieder in eine bestimmte Richtung zu steuern versuchst mittlerweile einfach nur Anmaßend.
Vielleicht solltest du tatsächlich mal genau das schreiben was du eigentlich sagen willst, statt hier anderen so etwas vor zu werfen.
sab hat geschrieben: nicht in Ordnung waren die zum Teil pöbelenden , hochemotionalenPosts, die es dann sofort gab.
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

@ C.Dingens
Es gibt doch für Sab auch gar keinen Grund, sich auf Argumente einzulassen.

Das gewünschte Ergebnis der Diskussion stand doch von vornherein total sachlich und in ganz nettem Ton *achtungironie* festgeschrieben:
Sonst wird hier gebrüllt und geschrien, wenn ein Gaul 3 cm hinter der Senkrechte geht aber niemand sagt etwas dazu,wenn eine so offensichtlich schwere Frau auf einem Pferd sitzt ???!!! Ist das ein (falsches) Taktgefühl oder was ? Ich will der sicherlich netten Reiterin nichts Böses und mir persönlich ist es völlig egal, wie schwer jemand ist , aber ab einem bestimmten Gewicht sollte man nicht mehr reiten - dem Pferd zu liebe !
Das ist keine Einladung zum Gedankenaustausch, sondern eine Philippika.
Danach hatte ich jedenfalls dann auch keine Fragen mehr. :wink:
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ich versteh auch nicht warum der Thread eröffnet wurde! Für mich klang es von Anfang an nach einem Vorwurf, dass hier im Forum besagte Userin nicht gesagt wurde "Steig vom Pferd, du bist zu schwer!" 8-)

Ja, ich glaube das war der Grund. Warum zum Henker sagt ihr das keiner.

Das die Userin das selbst erkannt hat und schon 19 kg (!!!!) abgenommen hat und ihr Pferd dazu auch fit hält und sich weiterbildet (da waren etliche Trainer und Stallkollegen vor Ort, die das sagen könnten, wenn dem so wäre!!), scheint egal.

Deswegen einfach mein Verdacht, ob es nicht einfach ästhetische Gründe hat und ob das gleiche Pferd unter einem muskulösen (dann vermutlich gleich schweren Mann) genauso beurteilt worden wäre...und ich glaube ich kenne die Antwort.
Es grüßt Nadine

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Melli
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Beitrag von Melli »

Das offene Grübeln, sehen und ansprechen hat aber mit HINTERHERTRETEN nichts zu tun. Vermutlich muss man dazu aber erst einmal eine gesunde, gute, und gutwillige Einstellung zu sich selbst und zu anderen entwickeln.
Ich bezog das "Hinterhertreten" darauf, dass hier jemand in seinem Fotothread bereits geschrieben hat, dass 19kg runter sind und das aber noch lange nicht genug ist und dann jemand einen thread eröffnet mit dem Inhalt: "sollte man nicht besser abnehmen mit SO einem Gewicht, wenn man reiten will??"
Das war für mich dagegen ein Signal dafür, dass jemand sich selbst mit dem Thema befasst und tätig ist. Ich war kurz davor, in dem Thread etwas dazu zu schreiben, aber so eine Aussage lasse ich eben erstmal stehen.

Die übergewichtigen Reiterinnen, die ich in meinem Umfeld hatte, habe ich als ausgesprochen nachdenkend und reiterlich überlegt und pferdeschonend kennengelernt, wie gesagt die haben sich stabile Pferde gekauft, eine hat ihr Pferd monatelang an der Doppellonge ausgebildet und eingefahren, ehe sie überhaupt mal mehr als einen Moment draufsaß, nur als Beispiel.
Keines der Pferde hatte Rückenschmerzen oder andere Kennzeichen davon, unter dem Reitergewicht zu leiden.


Auf internationalen Distanzritten gilt ein Mindestgewicht von 75kg inkl. Sattel und da laufen eine Menge Araber mit, die in den 1,40ern sind und sicher mit einem korrekten, aber wahrlich keinem Lastenträgerfundament ausgestattet sind. Und die müssen mit diesem Gewicht nicht 30min Sandbodengymnastik machen, sondern unter klimatisch unterschiedlichsten Bedingungen über z.T. schwerstes Geläuf (tiefer Sand, Matsch, Schotter, Felsen...) 160km überwiegend galoppieren.
Find ich das gut? Nö.
Ich binde trotzdem meine Meinung nicht ungefragt den Leuten auf die Nase, obwohl ich eine Menge Dinge nicht so wirklich pferdefreundlich finde.
Es laufen z.B. auch eine Menge Pferde mit grausligen Hufen und Beschlägen herum, die mit anderer Bearbeitung sicher ein leichteres, oft schmerzfreieres Leben hätten. Während ein Pferd einen übergewichtigen Reiter vielleicht 1-2h am Tag tragen muss, müssen solche Pferde sich mit ihren miserablen Hufen rund um die Uhr herumschlagen.
Ich will nicht ein Schlechtes mit einem anderen Schlechten auf- oder abwerten, aber wo will man denn da anfangen?
Was ist mit unpassenden Sätteln, jähzornigen oder abgrundtief ängstlichen Pferdebesitzern, mit schlechten, unmotivierenden Reitern, schlechtem Futter, Boxenknast, schlechter Haltung....
Ich habe für mich beschlossen, dass ich sage, was ich denke, wenn ich um meine Meinung gebeten werde, und ansonsten nicht die ganze Welt retten kann. Ich helfe gern, aber ich schaue auch, wo es sich lohnt, meine Energie (auch schon in Worten und Gedanken) einzusetzen.


Um den Bogen zurück zum Übergewicht zu schlagen:
es ist eine Abweichung vom Ideal, also sofern es ein Ideal geben kann bei Lebewesen, die nicht als Tragetiere geboren werden, jedenfalls dahingehend, das Risiko, dass das Pferd durch das Reiten Schaden nimmt, zu minimieren.
Was sind denn noch solche Abweichungen - die der Mensch selbst in der Hand hat?
emotionale Instabilität, Unbeherrschtheit, Ungeduld, Überforderung, schlechtes Timing und mangelndes Gefühl des Reiters
Strukturlosigkeit im Training, Über- oder Unterforderung
schlechte Motivationsfähigkeit
Unkreativität
mangelndes Fachwissen
schlechte Haltung
schlechter Futter- und Gesundheitszustand des Pferdes
unpassender Sattel
schlechter Hufzustand

Die meisten davon sind für Außenstehende nicht ganz so ins Auge springend wie ein übergewichtiger Reiter....aber deswegen nicht weniger schlimm. Trotzdem werden wir hier eher selten threads finden, wo Menschen, die an anderer Stelle vermeidbare Schwächen haben oder Fehler machen, derart als Negativbeispiel vorgezeigt werden wie in diesem thread mit gerrudy geschehen.

amara, btw. das Wort "Wille" verstehen wir unterschiedlich.
Wille ist für mich kein vager Plan, etwas, das mich stört, vielleicht irgendwann in den nächsten Jahren zu ändern (wenigstens ein bisschen...), sondern ein konkreter Impuls, etwas in die Tat umzusetzen.
Insofern ist das, was du von deinem Bekannten schreibst, ("würde ja gern---aber die Arbeit, und der Stress...") nicht der konkrete "Wille" abzunehmen, sondern ein Leidensdruck, der dann eben anders gelöst wurde (Pferd verkauft).
Ohne zu werten! Für mich ist "Wille" in Bezug auf Veränderung eben immer mit "Entschluss fassen und daran festhalten" verbunden (Elternhaus).
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Zur Abwechslung mal etwas weniger emotionale Angaben.

Zur Benutzung von Pferden in Reitkulturen: Hier ist zu unterscheiden zwischen Kulturen, denen ein gewisser Überfluss an (wildlebenden) Pferden zur Verfügung stand, und solchen, in denen Pferde ein teures Gut waren/sind. Bei den Cowboys, die Rinder über grosse Strecken trieben, wurde eine sogenannte Remuda mitgenommen, und die Pferde regelmässig ausgetauscht. https://de.wikipedia.org/wiki/Remuda oder https://en.wikipedia.org/wiki/Remuda Tess hat ein ähnliches System für Island erwähnt, ich vermute auch, dass die Mongolen ähnlich unterwegs waren/sind.

Auch in anderen Kulturen waren Pferde wichtig, aber zu wertvoll (zu aufwendig "herzustellen", zu züchten und auszubilden), um sie einfach zu "verbrauchen" (aufzuessen). Beispielsweise pflegten die Araber in der Frühzeit des Islams ihre wertvollen Pferde nur im Kampf zu reiten, und sie sonst mit den Kamelen mitzuführen. In Europa gab es keine Kamele, aber Pferde verschiedenen Typs, von denen manche als Reisepferde dienten, andere nur in der Schlacht geritten wurden. http://www.brandenburg1260.de/pferd-im-ma2.html

Zur Frage des Gewichts in den Kavallerien habe ich noch genauer bei Jonathan Boniface (The Cavalry Horse and his Pack) nachgelesen. Das Buch beschreibt hauptsächlich die Situation der US-Kavallerie um 1900, vergleicht aber auch mit verschiedenen europäischen Kavallerien. Der Autor geht von einem Reitergewicht mit Kleidung von 160 pounds (ca. 72 kg) aus, also einem leichten Reiter. Wie schon erwähnt gibt er für die Ausrüstung der US-Kavallerie ca. 91 pounds (41 kg) an. Bei den Pferden gibt er als ideale Grösse 14.5-15 hands (147-152 cm) und 900-950 pounds (408-431 kg) an, also eher kleine und leichte Pferde. Dies ergibt allerdings ein Verhältnis Reiter&Packung/Pferd von deutlich über 25% des Pferdegewichts. Der Autor betont auch, wie wichtig es ist, dass die Soldaten immer wieder ein Stück zu Fuss gehen, um die Pferde zu entlasten, besonders in schwierigem Terrain. Zudem waren diese Pferde sicher besser trainiert, als das durchschnittliche moderne Freizeitpferd.
Die Pferde der verschiedenen europäischen Kavallerien waren laut Boniface grösser und schwerer, je nach Kategorie (leichte oder schwere Kavallerie). Die Angaben schwanken bei der Grösse zwischen 14.5 und 17 hands (147-172 cm) und beim Gewicht zwischen 900 und 1150 pounds (408-522 kg). Für die Packungen gibt er Gewichte zwischen 100 und 137 pounds (45-62 kg) an.
Bei den Kavallerien waren naheliegenderweise nicht übergewichtige Reiter das Problem, sondern die Tendenz, immer noch mehr aufs Pferd zu packen (die selbe Tendenz scheint es heute bei westlichen Elitesoldaten zu geben, die technisch hochgerüstet werden, die ihr Gepäck dann allerdings selbst tragen müssen). Boniface zitiert einen britischen Offizier zu diesem Thema:
The British cavalry horse and pack are all right for parades and reviews, but in the field, half starved, if our cavalry have, at the end of a forced march, to charge the enemy, the biped, full of courage and fire, transformed by war-work into a wiry, muscular dragoon, is able and willing; but the quadruped, overloaded, cannot even gallop, but only stagger. Cavalry horses heavily loaded are expected to respond promptly to spur and hand while the riders wield their swords worthily, but they cannot - both man and animal appear inferior in the British Cavalry for this reason, to their Indian opponents. The vigor of the dark Eastern horseman, his impetuous speed, the sudden volts of his animal in seconding the cunning of the swordsman, is a sight to admire, but it is to much admired by men who look not to causes. The lightweighted horse of the dark swordsman carries him around his foe with elastic bounds, and the strong European, unable to deal the cleaving blows, falls under the light activity of an inferior adversary.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
sab
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Beitrag von sab »

Das sagt ja aus, dass die Pferde so bepackt waren, dass sie noch nicht mal galoppieren konnten...Sind die denn so in offene Schlachten geritten oder bezog sich das auf den reinen Transport ? Gawan, wer sind denn die >dark swordsmen> ? Sind damit Inder (?) gemeint ?
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Ich lese schon eine ganze Weile mit und habe lange überlegt, ob ich etwas dazu schreiben soll...
Ich finde, man muss die Gewichtsfrage differenziert betrachten.
Voraussetzung für einen schweren Reiter ist sicher ein gut trainiertes, sinnvoll gymnastiziertes Pferd, ein gut lassender Sattel und natürlich ein gutes Körpergefühl des Reiters. Ich kenne einige Reiter mit zum Teil starkem Übergewicht, die sich dennoch sehr behände bewegen und ein gutes Körpergefühl haben. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist etwas mehr Gewicht vielleicht nicht so problematisch.

Wenn ein schwerer Mensch allerdings schon massive Probleme mit der Beweglichkeit des eigenen Köpers hat, wird es problematisch. Wenn schon das Aufsteigen ( mittels Hocker oder Treppe) vor lauter Unbeweglichkeit kaum geht, dann frage ich mich schon, warum es unbedingt sein muss, sich auf ein anderes Lebewesen zu setzten.

Ich habe einmal im Reitverein potentielle Schüler nachhause geschickt. Da kam eine insgesamt wirklich furchtbar dicke Familie. Mutter, Vater, Kinder, alle viel zu dick. Am liebsten hätte ich das sofort abgelehnt, hab mich aber, dummerweise, breitschlagen lassen. Als dann die Frau auf das, leider schlecht bemuskelte und nicht gymnastizierte, große Schulpferd stieg, ging dieses förmlich in die Knie. Sofort habe ich die Frau absteigen lassen und erklärt, warum Reiten, zumindest bei uns, nicht geht. Die Leute waren ziemlich pikiert, was meine Entscheidung noch bestärkte. Wenn jemand so uneinsichtig ist, dann tut es mir leid. Aus welchen Gründen auch immer diese Leibesfülle zustande kam, ist mir dann ziemlich egal. Das geht einfach nicht, ein solches Gewicht einem anderen Lebewesen zuzumuten.

Ein anderer Fall befindet sich bei uns im Dorf. eine Frau, geschätzte 120 kg, auf ihrer Tinkerstute. Das Pferd hat einen unglaublichen Senkrücken, wird nur im Gelände geritten, trug lange einen recht langen Trachtensattel (!) und jetzt einen Wintec, der gar nicht passen kann. Das ist tierschutzrelevant und das habe ich der Frau auch mal gesagt. Sie spricht jetzt nicht mehr mit mir 8)
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Alkasar und genau bei solchen Beispielen bin ich ganz bei dir.
Das sind absolute no go´s und mit gar nichts zu Rechtfertigen.
Für mich gehört zu einem guten Reiter auch die Fähigkeit zur Selbstreflektion.
Ich finde es sehr Mutig das du eine Entscheidung getroffen hast, das anzusprechen bzw. hier auch potentielle Schüler abgelehnt hast.
Wir hatten auch mal ein Mädel im Stall, die kaum Einsicht zeigte. Diese Frau ritt sehr gut und sehr fein. Da lies sich aber das Gewicht mit gar nichts mehr relativieren. Sie ritt sogar Turniere und wurde von den Richtern des öfteren abgewatscht. Zu nächst noch mit Worten, später dann mit grottigen Wertnoten im 4er und 5er Bereich, die ihre Leistung eigentlich nicht verdient hatte.. Sie hatte nie verstanden warum. Selbst wohlgemeinte Ansprache führte zu aggressiven Verhalten. Das ging bis hin zum Vereinsausschluss, weil der Verein nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden wollte. Da war Hopfen und Malz verloren. Leider, denn reiten konnte sie wirklich gut.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Mich würde der Ursprungs-Thread interessieren.

Ich bin selbst keine Elfe (naja, inzwischen fast schon), aber ich hab gute 90 kg aufs Pferd gebracht. Inzwischen sind es 20 weniger und abgesehen davon, dass ich mich einfach wohler und beweglicher fühle - meine Pferde scheinen es beim Reiten nicht wahrzunehmen, denn die laufen genauso wie vorher auch...
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

...
Zuletzt geändert von Kosmonova am Di, 25. Feb 2014 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
Es grüßt Nadine

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