Wer hat erfahrung mit Inhaliergeräten?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Mein Pferd ist letztes Jahr, nachdem ein Husten, mit Hausmittelchen behandelt, nicht nach 3 Tagen weg war, gründlich untersucht worden, inklusive Bronchoskopie, Abstrich und Laboruntersuchung. Dann Behandlung mit dem einzigen Antibiotikum gegen den gefundenen Erreger der Infektion. Trotzdem ging der Husten nicht weg. Also ab in die Klinik, nochmal Bronchoskopie und Blutgasanalyse. Danach kam eine Ochsenkur mit Cortison: 10 Tage 500 mg, 10 Tage 250 mg, 10 Tage 125 mg, 30 Tage 50 mg. Dann war Ruhe und er war fast sympomfrei über den Winter gekommen.

Leider ist ein Versuch, die Haltung zu optimieren, nach kurzer Zeit gescheitert und er musste für 5 Monate zurück in die Haltungsbedingungen, die die COB ausgelöst haben. Diese fünf Monate habe ich ihn praktisch allein behandelt. Die diversen Medikamente hat meine TA verschrieben. In diesem Stadium kann der TA letztlich auch nichts anderes machen, als abhören und Medikamente verabreichen. Zusätzlich wird er jetzt alle 14 Tage akkupunktiert.

Vorgestern sind wir umgezogen in einen anderen Stall. Er wird gerade in eine Offenstallgruppe integriert und ich hoffe sehr, dass nun alles besser wird und ich das tägliche ACC injekt langsam reduzieren kann.

Cortison ist wahrscheinlich die schärfste Waffe, die bei COB zur Verfügung steht. Allerdings sollte man gut abwägen, ob man sie stumpf macht durch Anwendung bei jedem kleinen Hüsterchen. Es gibt eine Vielzahl von Schleimlösern, Entzündungshemmern und Bronchienerweiterern, die aber alle nicht gedacht und geeignet sind, ständig und ununterbrochen angewendet zu werden. Man sollte sie kennen und auch parat haben für den Fall der Fälle, aber das Pferd jetzt ständig damit voll zu stopfen, ist nicht ratsam.

Das Beste ist, das Pferd körperlich fit zu halten durch wirklich tägliche Bewegung, bis die Lunge durchgepustet ist. Das Pferd muss sich wirklich anstrengen, sonst bringt das nichts. 30 Minuten Longieren im Schritt ist da nicht ausreichend. Und auch allein durch Offenstall-/Paddocktrailhaltung ist noch kein COB-Pferd geheilt worden. Viel Bewegung, am besten draußen, inklusive Klettern rauf und runter, viele lange Trab- und Galoppstrecken im satten km-Bereich und am besten vorher inhalieren bringt bei uns den besten Erfolg, sprich, der Schleim löst sich.
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Cappuccino hat geschrieben: Das Beste ist, das Pferd körperlich fit zu halten durch wirklich tägliche Bewegung, bis die Lunge durchgepustet ist. Viel Bewegung, am besten draußen, inklusive Klettern rauf und runter, viele lange Trab- und Galoppstrecken im satten km-Bereich und am besten vorher inhalieren bringt bei uns den besten Erfolg, sprich, der Schleim löst sich.
Stimme Cappuccino zu. Natürlich hängt es sehr von der Verfassung des Pferdes ab, was nun "anstrengende Bewegung" ist. Wir waren z. B. Samstag schön ausreiten, zwei Stunden in allen drei Gangarten, aber ohne Hetzerei. Sonntag war Springunterricht dran. Jeweils vorher mit Ultraschallinhalator inhaliert ergab das einen schönen Ausfluss des Schleims, ohne Husten, nur mit Abschnauben. Das ist dann das Programm für gut Tage. Wenn das Pferd schlecht Luft bekommt, kann es auch viel weniger sein. Aber aus der Puste müssen sie schon kommen.

Man kann immer erstmal nur mit NaCl, also Kochsalzlösung, inhalieren. Da macht man nichts verkehrt und geht kein Risiko ein. Es verdünnt den Schleim und beruhigt die Schleimhäute. In Deutschland bekommt man das Zeug als Injektionslösung in jeder Apotheke (witzig: 500 ml kosteten letztens nur 1 Cent mehr als 250 ml - ich glaube, die Verpackung ist das teuerste) oder im Internet. Ich hole dann noch aus der Apotheke Mucosolvan Inhalierflüssigkeit (Wirkstoff: Ambroxol), das ist ein rezeptfreier Schleimlöser. Das kann man phasenweise oder auch nur hin und wieder zu dem NaCl dazugeben. Mir wurde aber von unserer THP geraten, das nicht dauerhaft zu geben, wegen des Gewöhnungseffekts.

Unser Tierarzt hat nur irgendwann, als der Husten schon chronisch war, zur Inhalation geraten, machte aber weiter keine Angaben dazu. Ich habe mir dann noch eine THP geholt, die akupunktiert. Anfangs alle 14 Tage, dann alle 3 Wochen, mittlerweile ist alle 4 Wochen normal, und zweimal hatten wir schon 5 Wochen Abstand. Leider kam uns dann die Infektion dazwischen.

Dank Antibiotikum, Sulfonamid, Schleimlöser inkl. Bronchienweitsteller in Kombination mit Inhalation geht es meiner Stute jetzt wieder richtig gut. Wir werden wohl noch ein bis anderthalb Wochen den Air One nutzen und ihn dann zurückgeben (nur gemietet). Dann inhalieren wir wieder mit dem Menschen-Kompressorgerät.
charona
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Beitrag von charona »

Danke für eure Antworten.

Hier in Holland ticken die Uhren anders, leider. Cortison bei einem Hüsterchen ist keine seltenheit, standardbehandlung ist: Ventiplus+Cortison+Sputolysin, egal welchen TA man konsultiert. oh ja, Bewegt werden sollte das pferd nicht, höchstens ein paar schrittrunden.
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

charona hat geschrieben:standardbehandlung ist: Ventiplus+Cortison+Sputolysin, egal welchen TA man konsultiert. oh ja, Bewegt werden sollte das pferd nicht, höchstens ein paar schrittrunden.
Das ist natürlich schon krass, bei jedem Husten Cortison zu geben. In vielen Fällen ist es ja erstmal ein viraler Infekt, und da ist Cortison eher kontraindiziert - es senkt ja die Abwehrkräfte herab. Wie soll sich das Pferd dann gegen den Erreger wehren? Das ist genauso unsinnig, wie bei jedem Husten sofort ein Antibiotikum zu spritzen, auch wenn höchstens weißlicher Schleim zu sehen ist und der Tierarzt kaum was auf der Lunge hört.

Allerdings ist die Empfehlung für wenig Bewegung bestimmt mit der Cortisongabe verknüpft. Auch in Deutschland wird Dir wohl kein Tierarzt sagen, dass Du bei einem Infekt Dein Pferd durch die Gegend jagen sollst. Halt soviel bewegen, wie das Pferd ohne große Anstrengung leisten kann, doch so, dass es etwas aus der Puste kommt. Wir würden ja bei einer Grippe auch keinen Sport machen.

Anders sieht es bei COPD etc. aus, wenn der Körper auf alle Teilchen in der Luft und evtl. noch auf Schimmelpilze mit Schleimbildung in der Lunge reagiert. Da kann Cortison durchaus sehr angezeigt sein. Am schonendsten ist dann aber eine Gabe per Inhalation, sprich Asthmaspray mit Hilfe eines Aufsatzes für Pferde zu nutzen.
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Was mich ja stutzig macht bei den Ultraschall-Inhalatoren ist diese "Kontaktflüssigkeit", die man einfüllen muss, damit sie die Schallwellen überträgt. Habe jetzt mal bei den Geräten für Menschen gelünkert, da füllt man einfach Wasser ein, idealerweise destilliert. Auch ein Anbieter für Pferdeinhalatoren (war es Medisolan? :kopfkratz: ) verwendet destilliertes Wasser.

Was ist also so toll an dieser Flüssigkeit, dass man sie für 18,50 Euro den Liter verkauft?
minou
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Beitrag von minou »

Angeblich funktioniert beim Air One auch Nacl als Kontaktflüssigkeit.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

minou hat geschrieben:Angeblich funktioniert beim Air One auch Nacl als Kontaktflüssigkeit.
Ehrlich? Das würde mich doch wundern - das Salz müsste sich doch irgendwann absetzen?

Könnte mir höchstens destilliertes Wasser vorstellen, das wird beim Medisolan Ultraschallinhalator verwendet. Kegel hat auch so eine ominöse Kontaktflüssigkeit. Wundert mich halt, dass sowas nur bei Geräten für Pferde erforderlich zu sein scheint. Im Prinzip ist an diesen Geräten ja nichts anders, außer vielleicht die Füllmenge im Medikamentenbecher.
Ich habe mich mal interessehalber bei den Herstellern umgesehen, die solche Geräte für Menschen anbieten, und leider scheint es nur ein Gerät zu geben, dass ähnliche Mengen vernebelt, der multisonic LS290 von Flores. Liegt bei etwas über 300 Euro, dazu käme wohl noch ein längerer Schlach, und man müsste sich noch eine Maske für Pferde anschaffen. In Summe läge man dann beim Preis unter den Pferdegeräten.
Einziges Manko: es gibt keine Akkuversion. Die gibt es aber bei Ultraschallinhalatoren für Pferde auch nur beim Air One - und nachdem wir den nun einige Zeit genutzt haben, finde ich den Akku extrem praktisch, weil ich das Pferd überall hinstellen kann, ohne auf einen Stromanschluss an der Stelle angewiesen zu sein.
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Puppa99 hat geschrieben:
minou hat geschrieben:Angeblich funktioniert beim Air One auch Nacl als Kontaktflüssigkeit.
Ehrlich? Das würde mich doch wundern - das Salz müsste sich doch irgendwann absetzen?
Das würde ich auch befürchten. Mir konnte bisher allerdings auch niemand sagen, woraus diese Kontaktflüssigkeit besteht.

Bezüglich der Akkuversion der verschiedenen Geräte: Bei meinem Kompressorgerät hat der Akku bereits nach vier Monaten seine volle Leistungsfähigkeit eingebüßt, trotz vorschriftsmäßiger Behandlung. Zu Beginn konnte man locker 2mal 20-25 Minuten inhalieren. Jetzt reicht es gerade noch für 35-40 Minuten. Das ist total lästig, weil man dann den Akku erst vollständig entleeren muss, bevor man ihn wieder aufladen darf. Oder man muss nach 10 Minuten Akkubetrieb doch an die Steckdose.

Das Gleiche habe ich auch schon von der Akkuversion des AirOne gehört. Bei dem spielt es aber wegen der hohen Leistungsfähigkeit eine weniger wichtige Rolle.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich brauch keine kontaktflüssigkeit. habe den nortev.
charona: beim inhalieren mit kochsalzlösung macht man nichts verkehrt... 0.9%, aus der apotheke.
ich nehme höchst selten das mucoirgendwas dazu udn das nur, wenn meine tierärztin das rät. die konsultier ich schon. die ersten hüsterchen behandele ich via inhalation, wenns mehr wird: tierärztin.



cortison + die ganze boehringerdröhnung (sputolyson / ventipulmin oder venti plus) ist schoneher brachial wenn man für jeden husten nimmt. würde ihc nicht wollen für mein pferd
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Beitrag von gimlinchen »

ah, mein akku tuts nach 2 jahren auch noch bestens
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Beitrag von Puppa99 »

gimlinchen hat geschrieben:die ersten hüsterchen behandele ich via inhalation, wenns mehr wird: tierärztin.
Guter Hinweis. Natürlich sollte man nicht einfach allein eine Bronchitis mit Inhalation behandeln, sondern sie als Unterstützung der tierärztlichen Behandlung sehen.

Und Schleimlöser zuzusetzen ist auch eher was für die Chroniker, würde ich bei einer akuten Bronchitis nicht unbedingt machen, bzw. erst den Tierarzt fragen. Wo wir wieder dabei sind, dass es echt nicht einfach ist, bei einem chronischen Huster eine akute Infektion zu bemerken. Da muss man das Allgemeinbefinden schon ganz genau im Blick haben.
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Beitrag von gimlinchen »

absolut. chronischer husten braucht gutes management seitens des besitzers. es ist allerdings besser, wenn man es nicht so weit kommen lässt
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

gimlinchen hat geschrieben:es ist allerdings besser, wenn man es nicht so weit kommen lässt
Sehr wahr. Ich würde auch gern die Zeit zurückdrehen und einiges anders machen...

Jedenfalls haben wir den Air One jetzt wieder zurückgeschickt, und dafür haben wir gebraucht einen Flexineb erstanden! Muss jetzt mal ehrlich sagen: leider geil! Wer immer sich das ausgedacht hat, dass alles kompakt an der Maske befestigt ist, verdient einen Orden. Endlich können die Pferdchen in der Gegend rumgucken, ohne dass man sich Sorgen um den Schlauch oder das Gerät machen muss. Neu finde ich den Flexineb aber trotzdem arg teuer.

Der Air One hat, zuletzt in Verbindung mit Akupunktur, bei unserem Wallach einiges an Schleim herausbefördert. Zunächst ging das nur mit Inhalation, aber dann war Schluss, es kam nur noch wässriges Sekret, obwohl man deutlich sehen konnte, dass das Pferd mit dem Bauch beim Ausatmen presst. Er ist trotzdem munter durch die Gegend gelaufen und hatte anscheinend keine Schwierigkeiten, genug Luft zu bekommen. Ich habe dann die THP, die immer zu meinem Pony kommt, hinzugezogen. Anfänglich wurde wöchentlich "genadelt", und die ersten beiden Male kam jeweils einige Tage nach der Akupunktur in Bewegung ordentlich Schleim raus. Soviel zu der Aussage des Tierarztes, da wäre "fast nichts" zu hören gewesen. Festsitzender Schleim ist wohl verflucht schwer zu hören.

Bei dem Flexineb war noch das Medikament Pulmicort dabei - die Vorbesitzerin des Geräts hatte es wohl verwendet und einfach mitgeschickt. Jetzt werde ich mit unserem Tierarzt Rücksprache halten, ob ich es mal mit der Inhalation des Medikaments versuchen kann. Bei uns war es nun einige Wochen fast komplett trocken, und letzte Woche hat mein Pony schon sehr darunter gelitten.
Da half auch die Inhalation nicht mehr großartig, weswegen ich gern bei der nächsten Trockenperiode den Versuch starten würde. Der Wirkstoff ist Budesonid, ein Glukokortikoid, das also die entzündlichen Vorgänge, die durch die verstärkte Pollen- und Staubbelastung (Sandauslauf...) entstehen, unterdrücken würde. Da es seit gestern regnet, denke ich, dass sich das Problem erstmal von selber lösen wird, aber im Sommer ist es nunmal oft trocken.
Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

Mein Pony hat ebenfalls eine (nicht weiter definierte, habe nie einen "Allergietest" machen lassen) Allergie, vermutlich Heustaub- in Kombi mit Pollenallergie.

Wir fahren sehr gut in Kombination von bedampftem Heu, inhalieren und Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Ich habe ebenfalls den Flexineb, empfehle diesen auch allen Betroffenen weiter. Das System ist einfach nur genial und funktioniert einwandfrei.
Habe das Teil seit knapp 3 Jahren in Gebrauch und noch nie Ärger gehabt.
Nortev ist da auch wirklich kulant und nett.

In der Akutphase mit schwerfälligem Husten non-stop (vor Stellung der Diagnose COB, als wir noch von einem Infekt ausgingen), habe ich 2x täglich Kochsalz in Kombi mit Cortison und ACC injekt inahliert, was wirklich gut geholfen hat (nebst Clenbuterol und ACC oral).

Mittlerweile versuche ich alles über Bewegung und eben (heu-)staubfreie Haltung zu steuern. Im Winter inhaliere ich vielleicht 1-2x wöchentlich vor Bewegung mit 15 mL NaCl. Momentan so ca. 3x wöchentlich mit NaCl und Mucosolvan, da ja derzeit doch viele Pollen unterwegs sind und das Pony auch vermehrte Sekretion aus den Nüstern aufweist.

Es ist ja so eine Sache mit der Beurteilung des Gesundheitszustandes bei Lungenpferden. Abhören kann man quasi eh knicken, das sagt gar nichts aus. Da ich aber nicht alle paar Monate bronchoskopieren lassen möchte, lasse ich ab und zu eine Blutgasanalyse machen. Die letzte war absolut top und lag im oberen Referenzbereich eines lungengesunden Pferdes. Daher mache ich jetzt einfach so weiter.

Zwischenzeitlich hatte ich oft Bedenken, ob ich zuviel / zu verschärfte Bewegung vom Pferd gefordert hatte (z.B. zu lange Strecken bergauf-Galopp im Gelände), da ja die Alveolen in den Lungen leicht irreversibel geschädigt werden können. Kann das für uns aber nicht bestätigen. Eher im Gegenteil: Je mehr ich das Pony konditioniere (auch mal "über die gefühlte Belastungsuhr"), desto unauffälliger ist die Lunge.

Das ist jetzt ein bisschen vom Thema Inhalator abgekommen, wie gesagt, ich kann den Flexineb im Ganzen sehr empfehlen, aber inhalieren ist eben nur ein Teil des Puzzles bei Lungenpferden.
Ponyreiter aus Überzeugung
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Mir ist noch ein Tip eingefallen für diejenigen, die bei ihrem Pferd mit einem Gerät für Menschen arbeiten möchten (aus welchem Grund auch immer): erstmal im Verwandten- und Bekanntenkreis nachfragen, ob nicht jemand einen Pariboy im Keller stehen hat. Das ist häufiger der Fall als man denkt, vor allem bei Familien mit Kindern, wo die Kinder aus dem gröbsten raus sind.

Man kann dann für ein paar Euro ein Jahresset (neuer Luftfilter, Schlauch, Vernebler und Masken) in der Apotheke bestellen, und wenn es wirklich ein Pari ist, auch noch einen extralangen Schlauch. Der Schlauch bei Pari ist nämlich ziemlich kurz, aber es gibt auch eine längere Version - lasst Euch da vom Apotheker nix erzählen, manchmal wissen die das nicht. Dann bei Pari auf der Website die Bestellnr. raussuchen und dem Apotheker geben.

Man kann dann entweder eine richtige Inhaliermaske für Pferde nehmen, oder erstmal in einen etwas größeren Eimer drei Löcher bohren - zwei für den Strick oben um den Pferdekopf und eins vorn für den Vernebler, mit einem entsprechenden Bohraufsatz geht das gut. Dem Pferd über den Kopf ziehen, mit einem Handtuch abdichten und vorn den Vernebler an den Eimer stecken. Natürlich ist die Methode weniger effektiv als ein "richtiger" Pferdeinhalator, aber zur Unterstützung doch wirksam.
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