Widerrist anheben

Rund um die klassische Reitkunst

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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Beitrag rausgenommen
Zuletzt geändert von marquisa am Mi, 09. Feb 2011 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Fotos rausgenommen...
Zuletzt geändert von marquisa am Mi, 09. Feb 2011 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Super Entwicklung vom kleinen Mann ! Das Bild ohne Sattel im Stand ist echt grauselig :shock: . Und den Nutzen von Flexionen scheint scheint der Bube selbst erkannt zu haben :wink: .
Magst du nochmal darauf eingehen marquisa, ob du dich noch ans Reitgefühl bei deinen vorher eingestellten Bildern erinnern kannst ? Wie gesagt, anhand eines Bildes ist sowas schwer zu beurteilen und mich würde interessieren, ob ich mich getäuscht habe oder nicht.

Der kleine Schwarze ist noch ein Baby, oder ? 4 -5 Jahre ? Ich finde bei all deinen Bildern wundervoll, wie sauber die Phasen der einzelnen Gangarten sind. Schöne Parallelen, wo sie sein sollen, sehr schöne Grundpositionen, alles sieht mir immer nach sehr sauberer, solider Arbeit aus. Eine echte Freude ! Da ist der Wiederrist noch nicht oben, aber die Voraussetzungen dafür sind bereits zu sehen.
Grüße S&P
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ marquisa: Gibts nach vier Monaten vergleichbare Bilder auf denen er steht? Ich finde es sehr schwierig ein Standbild mit einem Bewegungsbild (auf dem noch dazu gebockt oder der Kragen gestellt wird) zu vergleichen.
Liebe Grüße
Susanne
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Ich finde es wirklich bewundernswert, was ihr alles so auf Bildern seht. Sehr interessant *weiter still mitliest* :)
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

S&P:

Hach,ich hatte als Reitgefühl schon diesen runden Bergaufsprung,vor allem,dass die Oberlinie sich längt im Sprung und man mit der Nase spielen,sie vorschieben kann und trotzdem kein Unterhals herausgedrückt wird.Das Pferd vorm Bein haben,den Sprung herausgaloppieren können,ohne dass Hoppel auseinanderfällt (oder sich wahlweise in die Erde bohrt).Das Hinterbein unters Pferd bekommen....

Aber mir mag es auch so vorgekommen sein,weil es zuvor so schlecht war.

Susanne fragte nach einem Foto im Stand nachher,ich habe leider nur diese (s.u.),keins in der direkten Seitenansicht,aber ich finde,dass man hier auch ein wesentlich entspannteres Tragen der Oberlinie sehen kann.
Das war vorher wie ein umgekehrter Flitzebogen,völlig zusammengezogen.

Noch dazu war er speckig,richtig unsportlich und bewegungsfaul,triebig,zäh und irgendwie unpresent,ein kleines Entlein.Der Ausdruck und die Losgelassenheit sind schon anders geworden.

hier die Fotos,Susanne,was meinst du?

Bild


Bild

S&P:

Der kleine Schwarze ist auf den Fotos noch keine 4 Jahre alt.
Ja,ich kenn die Problematik des zu frühen Anreitens ....aber da ich ja als Züchterin (wenn auch in ganz kleinem Rahmen) hin und wieder auch eins meiner Zuchtprodukte verkaufen muss ,muss ich sie dreieinhalbjährig unter dem Sattel präsentieren und da müssen sie sich auch mal "hochholen" lassen,das will der zahlende Kunde sehen ,ja,...seufz.

Glaub mir,ich würde ihn auch lieber 5-jährig so zeigen,aber wer soll das dann bezahlen?
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

marquisa schrieb:"...vor allem,dass die Oberlinie sich längt im Sprung... "

ja, das genau meinte ich mit "in dieser Phase sich im Heben begriffen..." IM SPRUNG längt sich die Oberlinie und erleichtert dem Pferd den Hebeprozess, aber davor ist der Wiederrist noch unten. Im Sprung "schleudert" das Pferd ja sozusagen seinen Rumpf nach vorne oben. In dieser Phase ist kurzfristig die Schwerkraft außer Kraft gesetzt bzw. massiv abgeschwächt. Hier kann das Pferd die Rumpfträger leicht anspannen. Es kann sich so nach und nach in die Tragkraft finden.

Bei Pferden, die den "Dreh" nicht über den Galopp finden( z.B. aufgrund eines unsäglichen Gebäudes), hilft oft erst der Weg über die Piaffe. Einer der Gründe, warum viele alte Ausbilder die Pferde erst piaffierten bevor die Balance und die Rumpfheberkraft für den Galopp erreichbar war. Auch in der Piaffe ist dem Pferd über das beugen der Hanke und die damit verbundenen Spannung des Nackenbandes, das Heben des Rumpfes leichter möglich.

Das ist aber ja auch genau der Weg, den das Pferd geht:

Es lernt nach und nach sich zu heben, zunächst in "günstigen" Situationen- z.b. die Galoppphase in den Sprung hinein, in der das Nackenband über die aufrichtende Wirkung auf den Wiederrist dazu beiträgt,und dann immer öfter auch in schwierigeren Phasen.

Und dass das Pferd für sich auch ein Umgehen damit findet, sieht man auf den freilaufenden Bildern : da ist er ja im wahrsten Sinne "entfaltet". Wundervoll !

DAS ist für mich der "Beweis " guter Arbeit : wenn die Pferde sich die guten Dinge aus der Arbeit in ihren Alltag mitnehmen und dort davon profitieren.

Die Problematik mit den jungen Pferden ist für mich nachvollziehbar, wenn ich es natürlich ( zwinkert) auch nicht gutheiße, ein 3-jähriges Pferd überhaupt zu reiten. Dennoch ist es natürlich tausendmal besser, jemand reitet so wie du an, als daß es in einer Weise geschieht, wie ich es jeden tag zigmal sehen muß... :shock: .
Was mich persönlich vom Züchten abhalten würde, wäre der Weg, den gute Pferde oft/ meist im Anschluß gehen.
Andererseits kann ich deine Begeisterung für die Zucht sehr gut verstehen.

Eine ethische Gradwanderung- du hast aber offensichtlich einen recht guten Kompromiß für dich gefunden, nicht wahr ?
LG S&P
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mi, 09. Feb 2011 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Ich muß leider weiternörgeln, daß ich auch die nicht wirklich vergleichbar finde :oops:
Liebe Grüße
Susanne
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Aber Susanne, guck dem Pferdchen doch mal ins Gesicht ! :lol:
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Beitrag von Susanne »

s&p, ich dachte hier gehts eher um die Teile der Anatomie die sich dahinter befinden ;-) Und die kann ich nicht wirklich anhand des Gesichtsausdrucks beurteilen. Bei uns im Stall stand neulich ein großer Wallach mit seelig verzücktem Gesichtsausdruck und durchgedrücktem Rücken und rausgedrücktem Unterhals und hat an einem hochangebrachten Leckstein geschleckt. Ein Fall für Gesichtsausdruck 10 Punkte, der Rest 0 Punkte :wink:

PS: Ich finde jetzt nicht, daß das Pferd auf den ersten Bildern sehr traurig oder leidend aussieht, um beim Gesicht zu bleiben
Liebe Grüße
Susanne
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Beitrag von marquisa »

Ok,Susanne andere Bilder habe ich leider nicht.

Vielleicht magst du noch angeben,was dich an meinem Gereit stört,bzw. was dir nicht gefällt,oder was du einfach siehst.
Irgendwie höre ich Kritik aus deinen Worten und mich würde interessieren,was du anders machen würdest.

S&P: Vielen Dank für die netten Worte :-)
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chica
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Beitrag von chica »

marquisa hat geschrieben: Vielleicht magst du noch angeben,was dich an meinem Gereit stört,bzw. was dir nicht gefällt,oder was du einfach siehst.
Irgendwie höre ich Kritik aus deinen Worten und mich würde interessieren,was du anders machen würdest.
Hallo marquisa,

hier gehts gar nicht um Kritik, sondern um Fotos, die einen Vorher-Nachher-Vergleich bezgl. Muskulatur möglich machen.
Warum fasst Du das gleich als Kritik auf?
Mich würde das nämlich auch interessieren, weil ich mit "Widerrist heben" nicht gerade viel anfangen kann.
LG Ines
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Phanja

Beitrag von Phanja »

@chica
Mir gings lange genauso. Und es hilft ungemein, wenn man sich vor Augen hält, dass "Widerrist anheben" bedeutet, das Brustbein zu heben. Und das widerrum ist beim Menschen vergleichbar mit dem Aufrichten des oberen Rumpfes (ohne natürlich ins Hohlkreuz zu fallen).
Beim Menschen enstpricht das dem berühmten "Brust raus" (was keine besonders günstige Formulierung ist finde ich). Wenn man sich mal vor den Spiegel stellt und sein eigenes Brustbein anhebt ohne die Schultern hochzuziehen, wird man automatisch gerader und in gewisser Weise anmutiger.
Beim Pferd ist das vergleichbar - wird der Widerrist angehoben, ist auch das Brustbein angehoben.
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chica
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Beitrag von chica »

@Phanja - danke für die Erklärung, aber ich kann immer noch nix damit anfangen. Ich bräuchte ein "Gefühl" vermittelt, damit ich weiß, wovon ihr redet ;) Bin nicht so der Theoretiker. Mir würden eben Vergleichsbilder in so einem Fall mehr sagen.
LG Ines
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Chica,ja,da muss ich dir Recht geben,vorher-nachher Bilder wären toll,oder zwei Reitbider des gleichen Pferdes,einmalangehoben und ein mal nicht.

Nicht falsch verstehen,ich kanns auch vertragen,wenn es jemandem nicht gefällt,oder er das Gewünschte nicht sehen kann.
Ich habe auf meinen Bildern mit dem Pony den Widerrist als angehoben empfunden und wenn jemand das anders sieht,kann er doch erklären,warum.Dadurch lerne ich doch.

Leider kann ich die von Susanne gewünschten Fotos nicht liefern,und wenn für sie kein Unterschied auf den Bildern festzustellen ist,ist es doch ok.Aber sie hat selbst gesagt,sie müsse "nörgeln" und da darf ich doch mal nachfragen,woran genörgelt wird.


Mich würden auch andere eigene Bilder von den Usern interessieren,aber anscheinend mag keiner welche einstellen :cry:

Es ist ja auch interessant,wie wir Otto-Normal-Reiter diese Problematik angehen und bewerkstelligen,um dann zu diskutieren,ob man das zu dem Zeitpunkt gesteckte Ziel erreicht hat (je nach Ausbildungsstand).

So kann man dann doch auch voneinander lernen,oder :wink:

Warum mag sich kaum einer daran beteiligen?
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