Klassische Ausbilder und ihre Vor- und Nachteile..Diskussion

Rund um die klassische Reitkunst

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Excalibur

Beitrag von Excalibur »

ich habe damals den Steinbrecht als erstes gelesen und wieder weggelegt. Ich würde für jemanden der noch nicht den Durchblick hat erstmal "Sekundärliteratur" empfehlen. Daher "neue" Klassiker die selber natürlich schon etwas uminterpretieren, aber dadurch auch einfacher zu verstehen sind. Wenn man da so ne Idee bekommen hat was es alles so gibt, würde ich mich erst mit den Orginalen befassen, da man hier je mehr studieren als lesen muss und das ohne Vorwissen schnell ermüdent und deprimierend sein kann.

Bebe: ich als selber "Freizeitausbilder" bekomme, ohne dich jetzt angreifen zu wollen, bei so einem Internetauftritt ziemlich Bauchschmerzen. Wenn man noch nicht viel über Klassik weiß sollte man sich nicht versuchen damit zu schmücken. Habe deine Seite nur überflogen, aber die Auflistung Klassik vs. Deutsch zeugt von noch sehr viel Unwissenheit.

Oft führen unwissende und unfähige Ausbilder dazu, dass eine "Richtung oder ein System" ins falsche Licht gerückt wird.
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chica
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Beitrag von chica »

So, habe grade zwei völlig deplatzierte Beiträge gelöscht, bleibt bitte beim Thema. Danke.
LG Ines
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Bebe,hier mal meine Literaturempfehlung für dich:

Ich finde als erweiterte Einstiegsliteratur den Seunig "Von der Koppel bis zur Kapriole" lesenswert.

Ebenso FN orientiert,zeigt das Buch "Rollkur"die "Irrwege der Dressur" *lach* ,falschverstandene Ausbildung ,sowie eine relativ ausführliche chronologische Abhandlung alter Reitmeister und die Wege,die sich daraus ergeben haben.

weiterhin:

Colonel Jousseaume :" Dressage"

Dacarpentry: "Equestrian Academique"

Ritter: "Klassisches Reiten auf Grundlage der Biomechanik"


Für einen Umriss der französischen Reitkunst:

Kerbrech,Die "Irrwege" von PK,Racinet "Feines Reiten",Stodulka "Das Phänomen Baucher"

Dann noch Branderups Akademische Reitkunst als separate Schiene


Es gibt ja noch so viele weitere Klassiker,die lesenswerte Literatur herausgebracht haben,aber diese Bücher geben schon mal einen Einblick in die Grundsätze der jeweiligen Schulen.

Du wirst im Laufe der Zeit erkennen,dass sogar innerhalb eines "Lagers" nicht alle Ausbilder über einen Kamm zu scheren sind und man auch dort erheblichen Gesprächsstoff über die jeweilig angewendete Methodik vorfindet.

Als Beispiele seien nur mal Stodulka und Racinet zu nennen.
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

sind Jousseaume und De(a?)carpentry nicht doch auch eher "Franzosen"? Selber hätten sie sich wohl nicht so gerne dem germanischen Lager zugerechnet, was hren Lesewert nicht vermindert.

Ich meine ja nur..... !

Gruß

moreno
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

@ Moreno:

*Lach*,sicher, DeCarpentry stammt aus einer Reiterfamilie,wobei sowohl sein Vater,als auch sein Großvater Schüler Bauchers waren.Er selbst wurde (ich meine mich zu erinnern?) auch einige Zeit durch Fillis geprägt und hat etliche Jahre in der Cadre Noir verbracht.

Landsmann Jousseaume,fünfmaliger Vertreter seines Landes bei den Olympischen Spielen wäre wahrscheinlich auch nicht erqickt über eine Zuordnung zur germanischen Reitweise.

Zugegebenermaßen hätte ich meine Auflistung übersichtlicher einteilen können ;-) Die Meister mögen es mir verzeihen!

Die Werke von PK,Racinet und Stodulka,die ich weiter unten unter dem Begriff Baucheristen aufgeführt habe, eignen sich m.E. recht gut,um einen zeitaktuellen Einblick in die französische Reitweise zu erlangen.
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

gibt es eigentlich so eine Art Übersicht, in der man die verschiedenen Reitweisen (bzw. "Reitlehrer") sieht und ihre Zusammenhänge oder woraus sie sich entwickelt haben (wer von wem gelernt hat) ? Oder könnte man vllt sowas aufstellen?
Ich meine, irgendwo mal sowas gesehen zu haben, kann mich aber auch täuschen...
Auch das unerfahrenste Pferd kann dem besten Reiter noch etwas lehren.
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Beitrag von Bebe »

Ok da gebe ich dir recht, ich hatte gedacht, das es für die, die es nicht kennen ein Anfang ist dies zu schildern ( mit der Aufstellung kurze Unterschiede)
Schmücken wollte ich mich nicht damit, nur ich möchte den Weg in die Richtung gehen, und nicht zu den Hau-Ruck Reitern gehören( was bei uns im kleinen Land weit verbreitet ist)

Selbstverständlich gibt es auch gute Reiter, nur leider bekommt man hier in den Reitschulen nichts gelernt.

Ich werde mich mal schlau Lesen und gucken womit ich nun anfangen soll:D
vielen dank.

Und sorry( das ich geschrieben habe Alle FNler,war mir in dem Moment nicht bewusst.)
Vielen lieben Dank für die Tipps, darum fragte ich, weil es doch ganz schön verwirrend ist
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Beitrag von horsman »

@claudius
es gab mal in einer Pferdefachzeitschrift (St. Georg, Pegasus, Cavallo ?) vor 1-2 Jahren einen "Stammbaum" der klass. Meister mit kleinen Fotos/Bildern. Vielleicht hat den noch jemand griffbereit?

Dann gibts auf der WebSeite von Anja Beran eine kleine Zeit-Tabelle
http://www.anjaberan.de/deutsch/klassis ... s-ist-das/

Könnt ja mal einer hier im Forum einen "Stammbaum" kreieren.

Bestimmt gibts da auch ein umfassendes Buch der klass. Meister mit Historie, wer von wem usw. ??
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

In der Piaffe war auch mal sowas... Poster "Historie der Reitkunst" im Wuwei-Verlags-Shop (geht leider nicht genau verlinken...)

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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ein wenig steht auch im Buch von Dr. Ritter zu dem Thema
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Klara
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Beitrag von Klara »

Kennt jemand das Buch: Das Reiterbuch. Eine Geschichte der Reitkunst und Reitkultur von A. Mayer? Vielleicht hilft das ja auch beim Einstieg, bevor man sich mit den Meistern im Einzelnen befaßt.
LG
Maren
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moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo Bebe,

nun entschuldigen Sie sich doch nicht dauernd. Wer verstehen wollte, hat sicher verstanden, auch, wenn Sie sich etwas unglücklich ausgedrückt haben.

Ihre Kritik an der gnadenlosen Vorwärtsreiterei ist m. E. vollkommen richtig. Aus Mangel an Wissen und Können bleibt vielen Reiter einfach keine andere Wahl. Sie haben nie etwas anders gelernt und sind von ihren Lehrern nie zum Nachdenken angeregt worden. Dass die Pferde dabei nach weniger als der Hälfte eines normalen Pferdelebens schon abgeschrieben werden müssen, das fällt schon niemand mehr auf. Es ist - in der Tat - nicht nur auffällig, sondern einfach eine, die ganze Reiterei beschämende Katastrophe. Der Pferdesport ist da wohl weitesgehend schmerzfrei.

Lassen Sie sich von den teilweise maulkorbartigen Kommentaren nicht verunsichern. Schön, dass sich jemand traut, solche Kalamitäten anzusprechen.

Schöne Grüße

Dörr
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chica
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Beitrag von chica »

@moreno - Maulkörbe? Sicher nicht. Aber diese elende Schwarz-Weiß-Malerei nervt einfach langsam. Zumal in diesem Forum wohl kaum einer sein Pferd "sinnlos vorwärts schrubbt"...

Aber es ist ja auch immer einfacher, mit dem Finger auf andere zu zeigen und vorschnell zu urteilen.
LG Ines
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LordFado

Beitrag von LordFado »

nun ja - nur durchs Aussprechen wirds auch nicht wahrer. Unterhälse und dahingeschlurfe sind der Pferdegesundheit auch nciht grade zuträglich.

Bitte versuchen wir doch, nicht anhand schlechter Beispiele (die es in BEIDEN Lagern gibt!) gleich die ganze Reitweise zu verdammen...
feuernelke
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Beitrag von feuernelke »

Ich finde Gegenüberstellungen verschiedener Reitweisen immer sehr schwierig. Letztlich sind alle Ausprägungen lediglich Interpretationen ein und desselben Themas auf der gleichen Basis.

Die heute agierenden Ausbilder bringen letztlich ihre eignen Erfahrungen ein, interpretieren das Reiten auf ihre eigene Art und geben dies weiter. Ein echter Schüler folgt dann aber nicht unkritisch, sondern fügt wieder neue Interpretationen zu- immer aber mit dem Augenmerk der Tiergerechtheit.

Man könnte vielleicht noch grob in Gebrauchsreitweisen und der mehr "kunstorientierten" Reiterei, wie sie später an den Fürsten- und Königshöfen aus der Gebrauchsreiterei eine "künstlerisch" orientierte Richtung wurde.

Sportreiterei ist sicher auch eine moderne Art der Gebrauchsreiterei und damit auch eher als "Mittel zum Zweck" orientiert.

Gefährlich wird es, wenn man plötzlich beginnt, einer "Methode" anzuhängen, ohne echtes Hintergrundwissen- Geschichte des Pferdes, Anatomie und Biomechanik, Reitlehre.

So kommt es dazu, das mancher REITER- denn DIE entscheiden zum Wohl oder Unwohl des Pferdes- ohne zu hinterfragen ihre Pferde durch die Bahn hetzen, schlurfen bis zum Abwinken, im Maul herumsägen oder Rollkur betreiben.
"Ein Pferd auszubilden bedeutet nicht nur, dass man es zum Gehorsam erzieht, wie viele es meinen. Genauso wichtig ist es, dass das Pferd mit Freude macht, was man von ihm verlangt."”
von Nuno Oliveira
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