Springen- warum?

Rund um die klassische Reitkunst

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Gast

Beitrag von Gast »

Pfuiii!

Das finde ich jetzt ziemlich unfair! Diese Mädels dürfen mit Airbags zum Springen gehen. Möchte gerne nen Fallschirm haben, da mein Dicker oftmals sehr viel höher springt, als das Hindernis dies erfordert. Da hat es mich auch schon mal nach oben katapultiert und dann bin ich zu Boden gesegelt. Mein Dicker hat mich nur etwas verdutzt angesehen, was ich da wohl suchen würde und ich konnte das Hindernis wieder zum Aufsitzen benutzen.

Mit angeheiterten Grüßen
Manfred
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Junito
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Beitrag von Junito »

Das gibts doch schon. Diese Teile mit Gaspatrone. Da gibts ein tolles Video dazu, allerdings ohne Springszenen.

Ansonsten finde ich Springgymnastik auch sinnvoll, allerdings habe ich mit Junito nie über Cavaletti rausgetraut (sprich höher). Er hat das aber sehr nett gemacht. Für mehr hat es bei mir mutmäßig nie gereicht. :oops:
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Also nach den ganzen illustren BH Geschichten weiß ich, warum Springen mir suspekt ist.
Kann man sich besser blamieren als Frau ?
Und ehrlich, daß mich mein RL vom Sattel schneiden muß, wäre für beide ein einschneidendes Erlebnis.

Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Springen bis ca. 1 m finde ich sowohl für Pferd als auch für den Reiter ganz sinnig. Kommt natürlich auch immer auf das pferd drauf an. Leider bin ich nicht so begabt, zwar habe ich mich auf meiner ersten RB auch mal über einen guten Meter feste Geländehindernisse getraut, aber nie sehr sicher (bei ihr wusste man damals nie, ob sie springt, stehenbleibt oder dran vorbeirennt :? ). Junito habe ich mal über Cavalettis frei springen lassen, um zu schauen, wie er sich dabei macht. Ein paar wenige Sprünge hat er gut gemacht, aber nach 3mal sah er keinen rechten Sinn mehr drin, und ist lieber dran vorbei gegangen. Dennoch muss er ab und zu drüber, denn im Gelände ist es manchmal einfach praktisch.
Wie handhabt ihr es eigentlich mit so kleinen Bächen im Gelände? Manchmal wäre es geschickt, da hinüber springen zu können, jedoch traue ich es mich nie, weil ich Angst habe, dass das Pferd nicht bemerkt, dass es da springen muss und dann mit dem Bein reintritt :shock:
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Sunknúni hat geschrieben:Wie handhabt ihr es eigentlich mit so kleinen Bächen im Gelände?
Wir haben in der Nähe ein ca. 1 m tiefes Gräbele, ca. 1 m breit. Da setzen wir gerne mal im Sprung drüber. Durch Bäche waten unsere Pferde lieber durch.

lg, Tanja
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Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Medora
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Beitrag von Medora »

Sunknúni hat geschrieben:Wie handhabt ihr es eigentlich mit so kleinen Bächen im Gelände? Manchmal wäre es geschickt, da hinüber springen zu können, jedoch traue ich es mich nie, weil ich Angst habe, dass das Pferd nicht bemerkt, dass es da springen muss und dann mit dem Bein reintritt :shock:
Meiner macht eher das Gegenteil: Wir sind mal an ein Mini-Bächlein gekommen, wenn es mal 30 cm breit war, mehr sicher nicht. Und was macht Aramis? Tut so, als wäre es ein 2m-Wassergraben mit Oxer überbaut. Da wäre ich fast runtergesegelt. Ich glaube, ich würde ihn jetzt lieber durchlaufen lassen :wink:

Medora
Gast

Beitrag von Gast »

Medora hat geschrieben:Wir sind mal an ein Mini-Bächlein gekommen, wenn es mal 30 cm breit war, mehr sicher nicht. Und was macht Aramis? Tut so, als wäre es ein 2m-Wassergraben mit Oxer überbaut.
Hihi,

die kleinen Gespenster sind oftmals rieeesengroß. :D

Undine hat mal die Flucht vor einem Grashüpfer ergriffen, der aus dem Gras direkt auf sie zugesprungen ist. Da war sie dann mit einem eleganten Satz auf und davon. Ich musste sie dann am Putzplatz wieder abholen. :shock:

Wer soll denn mit so etwas rechnen noch dazu auf vertrautem Boden?

LG
Manfred
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Feendrache
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Beitrag von Feendrache »

Sunknúni hat geschrieben:Wie handhabt ihr es eigentlich mit so kleinen Bächen im Gelände? Manchmal wäre es geschickt, da hinüber springen zu können, jedoch traue ich es mich nie, weil ich Angst habe, dass das Pferd nicht bemerkt, dass es da springen muss und dann mit dem Bein reintritt :shock:
Oh, das hab ich letztens mal ausprobieren dürfen... mein Pferd guckte auf das Wasser (sagen wir mal 20 cm breit, also reissender Fluss ;) ), plusterte sich auf, bereitete sich vor... und machte einen ganz vorsichtigen, sehr gesitteten sprung darüber... total niedlich ;)
In nur vier Zeilen was zu sagen
erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:
die meisten Dichter brauchen mehr ... (Heinz Erhard)
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ich finde dass das Springen viele Möglichkeiten in der Pferdeausbildung bringt und hierzu gehören für mich nicht nur Sprünge, sondern aus Stangen und Cavalettiarbeit
Nebst Balance, Taktsicherheit und Vertrauen zum Reiter macht es den meisten Pferden auch viel Spaß! Man muss sie eben nur lassen...
Ich versuche mind einmal die Woche mit Stangen oder Sprüngen zu arbeiten und erfreue mich jedes Mal, wenn das Pferd von Sprung zu Sprung lockerer wird un ich irgendwann gar nix mehr machen muss, da Pferdie es toll findet.


LG
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droit

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Linski
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Beitrag von Linski »

Bin auch Befürworter der Springerei. Wobei ich sagen muss, dass ich auch so unbegabte Kandidaten erlebt habe, wo es der Gesundheit von Pferd und Reiter zuträglicher gewesen ist, das ganze nicht weiter zu probieren. Wenn Pferd und Reiter Spass haben und sich halbwegs geschickt dabei anstellen...wunderbar.
Und ich genieße es z.B., dass meine Stute da echt ein Selbstläufer ist. Ein Hoch auf die Zucht. Da schlägt das holsteiner Springblut voll durch. Soll mal einer sagen da wär nix wahres dran. Der erste Sprung unter dem Reiter war schon so, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Für mich ideal, da ich 1.ein SChisser bin und 2. null Plan vom passend-reiten habe.
Lächeln! Reiten macht Spaß!
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Obwohl ich selbst dermassen unmutig am Sprung bin, finde ich auch das es für beide Seiten schon wichtig ist springen zu können. Für den Körper und für den Geist.
Und je regelmässiger man sich traut, desto besser fühlt es sich dann auch irgendwann an.
Sogar das Frieslein entwickelt da hin und wieder Ehrgeiz. :shock:
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Ich springe eigentlich sehr sehr gerne und vor allem Springgymnastik und Cavalettiarbeit sind eine hervorragende Abwechslung zur Dressurarbeit, macht den Pferde Spass und schult auch die eigenen Koordination.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Ich will mich dieses Jahr auch "intensiver" dem Springen widmen. Naja, für unsere Verhältnisse halt intensiv :wink:
Nach einem Einsteiger-Chiron-Kurs letztes Frühjahr hatte ich mit Cavaletti-Höhe (reiten) und Freispringen zu Hause weitergeübt und insbesondere gemerkt, dass Schnuddel besser mit Springreihen (in-Outs oder 3 Hüpferle) seine Füße sortiert bekommt (über 1 Hindernis kann man ja irgendwie drüberpurzeln) und haben versucht, bischen Routine zu bekommen. Naja, dann hatte ich ja leider den Arm lädiert und musste erstmal aussetzen.
Faszinierend finde ich, dass Ielke total aufdreht wenn er (frei-)springen darf, das kann soweit gehen dass er sich direkt hinter dem Sprung auf der Hinterhand rumschmeißt und aus dem stand wieder zurückhüpft. Jaaaa, ich weiß, das ist auch nicht Sinn der Sache und wir arbeiten dran. Für mich aber ein ziemlich deutliches Zeichen, dass es ihm Spaß macht. Mittlerweile klappt das Freispringen auch gesitteter, wobei ich ihn dabei nicht wirklich treiben muss sondern das PFerd schonmal ohne Rücksicht darauf, dass Frauchen eigentlich gerade umbauen will, übers Hindernis geheizt kommt :lol:

Auch beim Reiten konnte ich feststellen, dass man das Pferd a) "dressurmäßig" an den Hilfen haben muss und b) gerade mein Pferd durchs Hüpfen motiviert wird und im Galopp auch mal bischen Pep entwickelt.

Beim Reiten ist es schon so, dass er mutiger ist als ich, und bis zu einer gewissen Höhe (gewaltige 40-50cm) hat er sich letztes Jahr von meinem Zögern nicht abhalten lassen 8)
esge
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Beitrag von esge »

Ich hatte eure Box nicht gesehen und eine eigene aufgemacht. Folgerichtig wurde ich vom Mod erinnert, dass es eine Suchfunktion gibt *ups*

Nun kopiere ich meinen Beitrag mal hier hinein, auf dass die falsche Box sterben kann und diese neu belebt wird.

Jaaa, einige werden grinsen, denn ich komme, sozusagen noch außer Atem, direkt vom Springkurs zurück.
Allerdings nicht zum ersten Mal - nur liegen leider immer lange Pausen dazwischen. Denn Dressur allein nimmt schon so viel Zeit in Anspruch, auch Geld in Form von Unterricht, dass selten Kapazitäten bleiben, um auch noch ins Springen zu investieren. Außerdem sitzt da immer der kleine Feigling im Bauch der sagt "lieber nicht".

Aber genau genommen ist das ziemlich blöd. Denn Springen kann nicht nur Spaß machen - wenn so genial angeleitet wie an diesem Wochenende von Oliver Schmidt-Nechl, Chiron (bisschen Schleichwerbung sollte für gute Lehrer erlaubt sein...)
Nein, Springen ist auch eine geniale Ausgleichsgymnastik für Dressurpferde.

aber im Grunde ist es noch viel mehr.

Hand aufs Herz: Wer lässt sein (Dressur-)Pferd denn gelegentlich mal richtig, richtig mit Speed vorwärts galoppieren? Wer hat dabei noch das Gefühl, die Sache unter Kontrolle zu haben?
Wieviel galoppiert so ein Dressur-Pferd denn überhaupt? Endlos wird im Trab gearbeitet. Bei den Leuten der "barockeren" Fasson auch im Schritt. Aber im Galopp? Viele unserer Pferde scheinen nur mäßig gute Galoppierer zu sein.
Aber was bringt der Galopp denn im Sinne der Gymnastizierung? Und wieviel mehr dann noch das Springen?

Wer von euch springt sein Dressur-Pferd einigermaßen regelmäßig? (Ok, darauf haben einige hier schon geantwortet)
Wer hat es wenigstens schon "mal" getan? Und mit welchem Ergebnis. Warum sind wir eigentlich alle solche Springfeiglinge und was ist mit der vielseitigen Grundausbildung geschehen, die so in HDV-Zeiten selbstverständlich war? Warum haben wir die nicht mehr nötig - oder glauben das zumindest?
Warum kommt ein Lipizzaner in Wien ohne aus?
Und warum ist das keine Entschuldigung für uns?
Loslassen hilft
esge
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Beitrag von esge »

Da es nun keine neue Box ist, will ich einige meiner Fragen für mich selbst mal beantworten:

Warum bin ich ein Springfeigling?

Weil ich in meiner Jugend schlechte Erfahrungen damit gemacht habe und danach kaum noch Gelegenheit zum Springen hatte. Aber eigentlich habe ich auch einige Male richtig gute Erfahrungen mit dem Springen gemacht. Vor drei Jahren waren mein Lusopony und ich in Münster zum Trainer C Kurs und haben dort die Geländestrecke (eingegraben) zusammen bewältigt. Das Pony hatte einen RIESENSPASS und ich eigentlich auch. Seither spukte in meinem Kopf, dass wir mehr springen müssten. Aber Versuche allein zuhause gingen eher schief. Ohne anleitungen, ohne jemanden der sagt "das könnt ihr!" klappte es nicht.

Wer lässt sein Dressurpferd im Gelände mal richtig galoppieren?

Mein Lusopony liebt den Speed und ich auch. Und er darf relativ regelmäßig richtig fetzen gehen. In den ersten Jahren war das eher Leichtsinn und brachte uns auch Probleme. Aber inzwischen - dank dressurmäßiger Ausbildung! - ist die Sache unter Kontrolle und wir können sowohl gesittet, als auch flott gesittet wie auch richtig schweinisch schnell unterwegs sein, ohne dass die Kiste gänzlich außer Kontrolle gerät. Wenn es aus Zeitgründen mal über eine Woche nicht klappt, dass das Pony fetzen darf, wird er unglücklich und ist in der Dressur weniger entspannt.

Was hat das mit Springen zu tun?

beim Springen ist auch mal "zu" reiten gefragt. Mal mit Herz vorwärts reiten. Mal Gas geben. Mal alles loslassen und das Pferd machen lassen. Jedenfalls beim Chiron-springen.

Ich glaube, dass dieses Loslassen, dieses mal ans Pferd übergeben, uns reitern, die wir uns der Dressur mit Haut und Haar verschrieben haben, fehlt!
Loslassen hilft
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