der richtige Dressursitz

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

@ finchen
Ich glaub du kennst ihn. Eddy willems aus belgien. Und ich lerne immer noch von ihm.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

horsman hat geschrieben:@ finchen
Ich glaub du kennst ihn. Eddy willems aus belgien. Und ich lerne immer noch von ihm.
Stümmt - das hätte ich erinnern können. :D
Ja, um den Unterricht bei ihm tut es mir sehr leid, das hätte ich sehr gerne regelmäßig weiter gemacht, das ist zusammen mit dem Umzug nach Belgien gescheitert. :?
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@Ulrike
Ulrike hat geschrieben:Tossi,
hört Deine RL auf die Initialen C.B.?
Nein.
horsman hat geschrieben:Ein losgelassener sitz allein verhindert aber nicht die kraftreiterei, sondern dazu brauchts auch das abkommen von permanenter hilfengebung, was widerum auch das trennen von hand bein bedeudet.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, dass sich das zwar nicht ausschließt, aber keineswegs bedingt. Bei mir (und allen anderen, die ich kenne und die so reiten) spielt das Trennen von Hand und Bein praktisch keine Rolle, da beides in der Hilfengebung in den Hintergrund rückt. Viel wichtiger ist z.B. die Atmung tief in den (entspannten) Bauch.
horsman hat geschrieben: Im übrigen wird ein losgelassener sitz vermutlich in jedem x-beliebigen buch übers reiten gelehrt oder etwa nicht?
Komisch, dass es dann kaum einer reiten/lehren kann (bzw. lehren will)...Ich habe wirklich viel Literatur zum Thema im Regal - sogar speziell von einigen "Sitzgurus" - aber zumindest bei mir kam da nicht mal ein kleines "aha".....
Zuletzt geändert von Tossi am Di, 02. Mai 2017 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Hier fehlt der "Gefällt mir" Button.
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Beitrag von Ulrike »

Fortissimo hat geschrieben:Hier fehlt der "Gefällt mir" Button.

gefällt mir auch, ich schick mal ein 👍

LG Ulrike
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Meg
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Beitrag von Meg »

ninischi hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben:
Da ich auf Socke ähnliche Größenrelation hatte und leider wohl beim Darius auch haben werde, interessiert mich das sehr:
ist dein Satz auf die Fotos konkret bezogen, also dass da die Lage passend ist? Beim Lesen habe ich erst ein Wort wie wichtig vermisst, dachte erst es ist ein allgemeiner Hinweis warum die richtige Positionierung wichtig ist.
Allgemein ist es so, dass wir genau dann leicht und ohne Zuhilfenahme diverser (unnötiger) aufstehen oder auch stehen bleiben können, wenn wir mit dem Körperschwerpunkt über der Unterstützungsfläche sind.

Im Stehen auf dem Boden fällt das nicht so auf, da wir meistens aufrecht stehen und der Körperschwerpunkt sich dann etwa mittig im Körper befindet. Außerdem stehen wir dann auf dem ganzen Fuß, die Unterstützungsfläche ist also relativ groß. Deshalb kann man im Stehen etwas Vor- und Rücklage leicht ausgleichen (KSP bleibt über dem Fuß).
Im Steigbügel stehen wir nur auf dem Fußballen, das ist natürlich eine viel kleinere Fläche.
Auf einer Treppenstufe (bitte die unterste nehmen und Geländer in Griffweite haben) kann man das gut ausprobieren: Fußballen auf die Kante der Stufe stellen, so dass die Ferse etwas nach unten federn kann. Dann Knie und Hüfte leicht beugen - etwa so, wie es auf dem Pferd wäre. Um im Gleichgewicht zu bleiben, muss man automatisch den Oberkörper etwas vorneigen. Sonst kippt man zurück.

Das Prinzip ist auf dem Pferd das Gleiche - wenn das Halten des Gleichgewichtes auch dadurch etwas einfacher wird, dass wir ja das Bein am Pferd liegen haben und nicht nur im Steigbügel balancieren müssen :) .
Ist das so einigermaßen verständlich?
Danke für die Erklärung Ninischi :)
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Meg
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Beitrag von Meg »

Fortissimo hat geschrieben:Horseman: ja und nein. Der Sitz wird überall irgendwie erklärt, aber irgendwie kann ihn so recht keiner "richtig" erklären. Und dazu kommt, dass zwar fast in jedem Unterricht gepredigt wird: Absatz tief, Hände aufrecht. Aber kaum ein Anfänger oder mittelprächtiger Reiter erfährt etwas über Sitzbeinhöcker und wie er den fühlen muss. Dafür weiss jeder Reiter, dass er zum angaloppieren das äussere Bein zurückwerfen muss (jetzt mal übertrieben gesagt). Ich persönlich finde, dass kaum ein Reitlehrer in der Lage ist, mir den richtigen, unabhängigen, nicht klemmenden Sitz zu erklären. Und dann entsteht das, was man in den meisten Reithallen sieht: Reiten mit ganz viel Handeinwirkung, weil der Sitz nicht passt. Festhalten am Zügel, klammern mit dem Knie wegen Angst vor Kontrollverlust, wackelnde Köpfe, hochgezogene Absätze, Entenpopos etc.
Vielleicht betrifft Dich das nicht, weil Du vonAnfang an gut unterrichtet wurdest, aber ich denke, 60-70% aller Reiter haben nie einen korrekten Sitz gelernt. So, habe fertig 😉
Elaine Butler ist weder Fan von "Absatz tief" noch âusseres Bein zurückwerfen. Aber das mit dem Fühlen des Sitzbeinhöckers und das zurücknehmen der Schenkel pluss Gewicht aus den Steigbügeln nehmen bringt mich zum ersten mal so richtig "tief im Pferd" zu sitzen. Es ist einfach nur ein fantastisches Gefühl!
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Apropos Eddy Willems: Am 25.06.2017 ist da wieder "Tag der offenen Tür". Habe gerade die Einladung per Mail bekommen. Ob ich das schaffen kann, dorthin zu fahren, ist aber noch fraglich..
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Beitrag von Finchen »

Fortissimo hat geschrieben:Apropos Eddy Willems: Am 25.06.2017 ist da wieder "Tag der offenen Tür". Habe gerade die Einladung per Mail bekommen. Ob ich das schaffen kann, dorthin zu fahren, ist aber noch fraglich..
Danke für den Hinweis - halte ich mal im Auge.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Weil ich grade im anderen Thread wieder drauf gekommen bin, und ganz aufrichtig diesen Sitz wirklich beneidenswert finde, interessiert mich wie der im Hinblick auf den hier diskutierten oder geschilderten Sitz gesehen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=uBdUIzOxeA0
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Beitrag von Meg »

Ich mag den :-)

Besonders fällt mir dabei ein Satz von Elaine ein, dass dem Reiter mit dem Satz, der Schenkel treibt am Gurt ein völlig falsches Bild vermittelt wird.
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Beitrag von horsman »

Wieso das?? Was ist daran falsch??
"Am Gurt" liegt der Schenkel, wenn die Vorderkante des Stiefels in Etwa an der Hinterkante des Sattelgurts zu sehen ist. Auf den Fotos von Seunig z.b. sehr gut zu sehen:

http://www.weser-kurier.de/region/verde ... 45717.html

Von daher sieht man heute viele Reiter mit zu weit zurück genommen Schenkeln reiten, die dann m.E. auch nicht richtig auf dem Hintern sitzen.
Ein Schenkel weiter hinten "versammelt" eher, da er reflektorisch das Anziehen er Hinterbein vermittelt, als der doch eher durch Konditionierung zu erreichende vorwärts treibende Schenkel (der dann am Gurt zu liegen hat).
Im Übrigen funktioniert der "biegende" Schenkel *) auch nur in der Position am Gurt, ansonsten hindert er das Pferd am "biegen" eher.

*) es ist ja weniger der Schenkel der das Pferd aktiv "biegt", als vielmehr das Pferd, dass sich (leicht) um den Schenkel "biegt", und zwar i.W. an der Stelle Schulterblattende - Ansatz zum Rumpf.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Meg hat geschrieben:Ich mag den :-)

Besonders fällt mir dabei ein Satz von Elaine ein, dass dem Reiter mit dem Satz, der Schenkel treibt am Gurt ein völlig falsches Bild vermittelt wird.
Mich wundert dieser Satz auch - und interessiert wie denn der von ihr geprägte "richtige Satz" dazu lautet. :)
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Finchen hat geschrieben:Weil ich grade im anderen Thread wieder drauf gekommen bin, und ganz aufrichtig diesen Sitz wirklich beneidenswert finde, interessiert mich wie der im Hinblick auf den hier diskutierten oder geschilderten Sitz gesehen wird:

https://www.youtube.com/watch?v=uBdUIzOxeA0
Vorweg: definitiv ein guter Sitz, was mir aufgefallen ist: das leicht zu geschlossene Knie und die daraus resultierende Steifheit in Hüfte und Lende. Für meinen Geschmack dürfte das Knie mehr auf und lockerer anliegen, das würde die Hüfte lockern, so daß sie (grade im Galopp gut sichtbar) weniger "dozt" / besser im Sattel bleiben kann/ besser mitschwingen kann.
Die Lende ist zu festgehalten und kann so zu wenig als ausgleichende Mittelpositur wirken, was man daran sehen kann, daß ab und zu die Bewegung des Pferderückens bis in die Hand weitergeleitet wird, bis der Reiter sich wieder selbst korrigiert.

Wenn du was annähernd perfektes suchst, dann wirst du z.B. bei den Wienern oder beim jüngeren Phillipe Karl fündig:
https://www.youtube.com/watch?v=k61NBS0ARE4
Leider nur kurze Ausschnitte...
PK sitzt heute noch um Längen effektiver und damit besser, als 99,99% der Reiter, aber auch beim ihm macht sich das Alter nun mal bemerkbar...man wird halt nicht geschmeidiger... :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

Hach, pk mit odin mal wieder zu sehen ist eine augenweide.
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