"Kein Blatt vor´m Mund"

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Moderator: Josatianma

horsman
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Beitrag von horsman »

also in Sachen "kein Schwung" und "treten nicht zur Hand hin" ist der Doc mE immer noch einem flaschen Verständnis auferlegen. Das seh ich anders, wenngleich es natürlich in der Barockszene viele Paare gibt, da ist das tatsächlich ein Manko, aber das sind dann auch Fehler und nicht das richtige Ergebnis.

Was den Zusammenhang von Lösen in Seitengängen und v/a angeht, kann ich für meinen Teil berichten, dass man ein Pferd sehr schön über Seitengänge im Schritt lösen kann, sodass es anschließend in ein gutes v/a sucht und auch mal gelassen werden kann, welches ohne die Lösung in den Seitengängen so gut nicht funktioniert hätte. Das jedenfalls meine Erfahrung bei Pferden, die sich zunächst gar nicht nach v/a dehnen wollten.

Das ein Pferd immer entspannt nach v/a suchen sollte (Dehnungsbereitschaft), anstatt auf halber oder hoher Höhe sich fest zu halten, das ist doch sicher völlig unumstritten und das sieht bestimmt auch Krischke und Stodulka nicht anders. Denke ich.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

horsmän hat geschrieben:einem flaschen Verständnis
:lol: :lol: :lol:
Kleiner Freudscher Verschreiberling 8)
Es grüsst ottilie
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Excalibur

Beitrag von Excalibur »

unterschreib den Beitrag von horsmän...
als wenn ich sowas höre werde ich echt knatschig, mein kassisch barock gerittener Warmblüter geht 100%ig über den Rücken.

1. hat er durch meine eigenen Fehler der Vergangenheit Kissingspines und würde sonst gar nicht laufen
2. hat er erst durch diese Art des Reitens überhaupt so etwas wie einen Trapezmuskel entwickelt
3. Wäre dieses Pferd überhaupt nicht zu sitzen, wenn es nicht über den Rücken läuft
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

@horsmän
Ja, sehe ich genau so. Das scheint aber auch ein Streitpunkt zwischen Dr. H und A.B. gewesen zu sein. Und wenn ich mir die letzten beiden Videos von ihr anschaue, kann ich das verstehen. Die Pferde traten hier m.E. auch nicht mehr zur Hand hin, was, soviel ich weiss, nicht immer so war. Schade, denn es ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Alkasar hat geschrieben:Seine (Doc H.'s) Theorie ist, das es schlicht eine andere Art ist, Pferde auszubilden
Nun, dazu muß man aber auch sagen, daß er diese Theorie erst hat, seit er ordentlich eins auf die Mütze gekriegt hat wegen seinem "loser-Rücken-Gerede".

Ich bin schon sehr gespannt auf die Berichte vom Termin Doc-PK - was leider wieder am anderen Ende der Welt stattfindet :roll: Aber das ist jetzt OT.
Es grüsst ottilie
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horsman
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Beitrag von horsman »

gerade diese Punkte "Schwung" und "zur Hand treten" sind sicher sehr wichtige Punkte für eine gute Reiterei aber bei falschem Verständnis auch die eklatanten Punkte, an denen es schlecht werden kann.

Dann nämlich, wenn Schwung immer nur mit Schwebephase, Raumgriff, möglichts großer Schwingung gesehen wird, anstatt als "gespeicherte Energie" und das treten an die hand heran mit zuviel Zügeldruck resp. Zügelzug verstanden wird, was derzeit mE genau die Probleme der in der Kritik stehenden FN-Reiterei sind.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Horsmän, ich pflichte Dir bei, ich sehe es genau so (Dein Zitat):

anstatt als "gespeicherte Energie" und das treten an die hand heran (Zitat Ende)

Ich kann nur von mir schreiben. Mein Pferd löst sich gut über Seitengänge, aber es gibt auch Tage, wo er nur klemmig ist, hier ist ein Lösen im Schritt über die Seitengänge nicht möglich bzw. würde es nicht zu dem Ergebnis führen, was ich anstrebe. Nämlich, dass er sich loslässt und an die Hand herantritt. von hinten. ;).

Er läuft an diesen Tagen auch die Seitengänge im Schritt, aber es ist eben nicht reell, da ich ihn zB aus so einem - falschen - SH nicht in ein Vorwärts schicken könnte. Deshalb nutze ich doch gerne das schöne Vorwärts, nicht übereilt, aber einen Tick mehr als er anbietet und somit bekomme ich ihn meist in sehr kurzer Zeit in ein schönes v/a. Wobei ich meistens einen Mix aus Seitengängen und vorwärts reite, wie wohl die meisten hier.

Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich nicht immer jeden Schuh anzuziehen, der gerade herumliegt. ;) Ich habe explizit geschrieben, ich schreibe von meinen Erfahrungen und ich hatte schon ein Pferd, das technisch seine Seitengänge ganz nett lief, aber eindeutig kein Rückengänger war. so what, daraus lernt man. :wink:
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Noch ein Bild:

Das Kuratorium mit Frau Sonntag.
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Beitrag von -Tanja- »

Der Frederiksborger:
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Beitrag von -Tanja- »

Zu Pferd:
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Beitrag von -Tanja- »

Und ein original Bückeburger Schulsattel, das Vorbild für den Deuber-Nachbau:
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Beitrag von -Tanja- »

Mir sind noch ein paar weitere Details eingefallen:

Ich hab das erste Mal in meinem Leben einen Redopp gesehen, geritten von Wolfgang Krischke auf seinem Berger-Hengst Rai Suhli (schreibt der sich so? :kopfkratz: ). Und mit diesem hat er in dieser Gangart auch eine oder einen Maizaire geritten - das weiß ich nun wirklich nicht, wie man's schreibt, sprich: Mäsäär. :oops: Jedenfalls ist das eine im Redopp gerittene Lektion in Form eines Kreuzes.

Außerdem wurde berichtet, daß alle Pferde bei Krischkes mit dem Baucher-Gebiß angeritten werden.

Das Überbleibsel des Bückeburger Schulsattels ist im Marstall ausgestellt. Daneben sind auch viele andere Sättel ausgestellt, die man auch probesitzen kann: Western, Vaqeuro, Damensattel, Militärsattel, etc.

Bezüglich Marstall: Die Haltung gefällt mir gar nicht. :( :? Gitterboxen. Naja, ginge ja noch, da sie - zumindest für die etwas besseren Hengste - ziemlich groß gehalten sind. Aber es ist ziemlich muffig im Stall. Koppeln gibt es nur wenige - und die sahen nicht so aus, als ob sie viel genutzt würden. Ich hab allerdings leider diesbezüglich vergessen zu fragen. Entsetzt haben mich die sich am Ende jeder Stallgasse befindlichen Boxen: die waren gerade mal so groß, daß sich ein dort eingestallter Hafi, der glaube ich einer Praktikatin gehört, gerade mal umdrehen kann. :evil:

Ganz klar: umbauen ist nicht. Aber "nur", um die klassische Reitkunst der Öffentlichkeit zu präsentieren, find ich das trotzdem nicht unbedingt hinnehmbar. :cry:
lg, Tanja

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Beitrag von Bernie »

Hmm, ich bleibe dabei. Die Aussage, dass alle Pferde mit Baucher-Gebiss angeritten werden...muss ich als Ausbilder eines Pferdes nicht so flexibel sein, dass ich mich nach dem Pferd richte? Mein Hauptaugenmerk ist halt, was benötigt das Pferd, was passt von der Ausrüstung her am besten zu diesem individuellem Pferd. Solche Pauschalaussagen finde ich immer sehr unglücklich. *schulterzuck*

Danke für das Foto vom Frederiksborger. :wink:
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Die Aussage, dass alle Pferde mit Baucher-Gebiss angeritten werden...
Mmmh, steht das in dem Bericht? Ich kann mich bei meinem Besuch bei Krischkes daran erinnern, daß sehr wohl unterschiedliche Gebisse zum Einsatz kommen und das genutzt wird, das dem Pferd am meisten liegt.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Sylliska hat geschrieben: Außerdem wurde berichtet, daß alle Pferde bei Krischkes mit dem Baucher-Gebiß angeritten werden.
Auf diese Aussage habe ich mich bezogen. ;)
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