martingal...

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Antworten
sapiko
User
Beiträge: 190
Registriert: Fr, 02. Sep 2011 20:43
Wohnort: süddeutschland

martingal...

Beitrag von sapiko »

liebe foristi,


aus der Ferne könnt Ihr mit jetzt ja keine konkreten tipps geben, schon klar aber ich poste trotzdem mal und bitte um ideen.

ich bin grad bei uns um die ecke in einem schulstall und kann da frei die schulpferde reiten. schön, weil die alle vielseitigkeitsausbildung haben, und drei von ihnen für mich gut zu reiten sind gleichzeitig mich genug fordern, d.h. ich kann lernen. sind auch gar nicht mal so unfein geritten, wenn ich das beurteilen kann. ab und an habe ich unterricht bei meiner alten RL auf ihrer lusitanostute. die tipps von ihr (allgemein) kann ich gut auf die anderen pferde mitnehmen.

soweit so gut.

da gibts aber nun eine stute, 8jährig, die seit einem jahr am stall ist und im unterricht geht. viele kinder. sie wird grundsätzlich nur mit martingal geritten. (ob auch im gelände keine ahnung ich reite sie nur auf dem großen platz und in der halle.).

ich fand schon immer, dass sie sich nicht gut bewegt. ich kenne mich mit hilfszügeln nicht aus, hab mal als anfängerin mti dreieckern geritten und fand das auch immer irgendwie ätzend weil so gehemmt in der bewegung. den stall hab ich dann auch bald verlassen.

auf dem platz kann ich diese stute galoppieren, aber in der halle ist das einfach schwer. sie verhält sich und wenn man sie mit der gerte touchiert (wenn die galopphilfe nicht durchkommt) dann schlägt sie hinten aus, und versucht den kopf hochzureissen. auf dem platz hat sie manchmal auch beim angaloppieren ausgeschlagen ich bin dann einfach weitergaloppiert dann wars gut.

bis zu einem gewissen grad ist es auch wichtig für mich, mich nicht einschüchtern zu lassen von ausschlagen, ich kann das auch locker sitzen aber ich finde es natürlich trotzdem weniger toll, weil ich immer davon ausgehe, dass es an mir liegen könnte. die anderen pferde kann ich alle gut angaloppieren und kann selbst dann am sitz arbeiten, feinere hilfen etc.

nun weiß ich von der RL an dem Stall und von zwei Einstellern, dass diese stute für das verhalten bekannt ist und das bei jedem macht und deshalb nur mit martingal geritten wird.

war die beiden letzen male in der halle so. beim zweiten mal wurde sie sogar unwillig anzutraben.

:oops:

ehrlich ich bin am überlegen ob ich die überhaupt weiter reiten möchte. ich habe keine ahnung ob sie regelmässig korrektur geritten wird. ich möchte ienfach kein pferd "quälen" und ich bin sicher nicht in der lage, das was eventuell sonst noch so läuft durch einmal reiten in der woche auszugleichen und eh kann ich kein pferd korrektur reiten. wie auch
:roll:

außerdem sehe ich mich in einem stadium in dem es für mich wichtig ist, pferde zu reiten die überwiegend mitarbeiten, damit ich weiterkomme.

strategie ist dass ich heute mal mit der stallbesitzerin und RL dort spreche und mir einfach mal etwas erzählen lasse über das pferd, auch nochmal warum mit martingal, wie es ausschaut mit korrekturberitt... und dann entscheide ich ob ich mal doch bei dieser RL eine stunde nehme genau zu dem problem. bin aber sehr ambivalent ob ich das überhaupt möchte weil ich nicht weiß, ob mir die einstellung der RL überhaupt taugen wird


frage an euch ist:
meine eigene RL sagt ganz klar: reiten mit martingal kannst du vergessen, damit kann man gar nicht richtig reiten, hast keine einwirkung mit zügel weil die zügelimpulse immer umgelenkt werden. sie ist komplett auf sitz orientiert und benutzt im unterricht nie hilfszügel.

wie seht ihr das? was habt ihr für ideen, konkret zu martingal und was kommt euch so bei meiner schilderung?

LG sapiko
sapiko
User
Beiträge: 190
Registriert: Fr, 02. Sep 2011 20:43
Wohnort: süddeutschland

Beitrag von sapiko »

diese stute ist übrigens englisches vollblut. evtl. auch wichtig. die ist eigentlich total temperamentvoll und gehfreudig... auf dem reitplatz hatte ich schon so schöne momente deswegen mit ihr.

viell. ist sie auch einfach nicht so gut gymnastiziert im sinne von stellung und biegung und kann man beim reiten mit martingal überhaupt gymnastizieren...? frag ich als laie?


ich merke gerade dass ich das pferd total mag :) ich ihr temperament unter dem emotionalen "ich bin zu" von ihr spüren kann. daher auch die frage ob ich ihr das weiter antue, sie auch so zu reiten wie es eben alle dort tun ("ja, das ist eine zicke, du musst dich durchsetzen, springgerte und rauf auf die schulter...) oder mir schweren herzens sagen muss, schweres schicksal das sie hat :( aber ich wirke zumindest nicht mehr daran mit.

LG
Senselessme
User
Beiträge: 759
Registriert: So, 19. Okt 2014 15:49
Wohnort: Osnabrück

Beitrag von Senselessme »

Ich kann dir gar nicht so viel weiterhelfen, aber ich kann sagen, was bei einem Martingal passiert bzw. passieren sollte.
Eigentlich muss das so locker sein, dass beim normalen Reiten wirklich gar keine Wirkung auftreten dürfte. Erst sobald der Kopf des Pferdes eine gewisse Höhe überschreitet sozusagen, kommt der Effekt zum Tragen. Es ist durch die Umlenkwirkung einfacher, dieses Verhalten zu unterbinden.
Ich kannte da mal so ein, zwei Kandidaten, die haben es regelmäßig fertig gebracht, ihren Reitern den Kopf vor die Nase zu klatschen. Da ist ein Martingal hilfreich, zwar letztendlich nur Symptombekämpfung, das waren allerdings auch Schulpferde, da hat sich auch keiner drum gekümmert, warum die das taten. Und ich wusste es nicht besser...
sapere aude
User
Beiträge: 145
Registriert: Fr, 22. Feb 2013 21:36
Wohnort: Hessen

Beitrag von sapere aude »

...
Zuletzt geändert von sapere aude am Mo, 18. Dez 2017 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
xelape

Beitrag von xelape »

Guten Morgen..

Ich finde insgesamt Martingal nicht so dramatisch, wenn richtig verschnallt.

Ich schaue jetzt mal in die Glaskugel und würde sagen, die Stute wird dein erstes eigenes Pferd werden ;)
Du klingst sehr verliebt ;)
Benutzeravatar
ninischi
Moderator
Beiträge: 5406
Registriert: Di, 09. Jan 2007 01:03
Wohnort: Bad Zwischenahn

Beitrag von ninischi »

Ich unterschreibe vollumfänlich bei sapere aude.

Vor allem den Aspekt, das Pferdemaul vor einer unruhigen Hand zu schützen, sollte man bedenken, bevor man ein Martingal verteufelt.

Wir sprechen hier allerdings immer vom korrekt verschnallten Martingal. Oftmals ist es zu kurz verschnallt und lenkt dann grundsätzlich die Zügel erstmal nach unten um.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
geolina
User
Beiträge: 332
Registriert: Sa, 19. Okt 2013 08:38
Wohnort: Neuenmarkt

martingal

Beitrag von geolina »

hallo,

ich möchte deiner rl mal ganz klar widersprechen. was sie sagt, ist für ein richtig verschnalltes martingal einfach falsch.

der knick kommt von einem falsch verschnallten martingal, du kannst ganz simpel selbst austesten, ob das ding korrekt verschnallt ist: einfach jemand beim reiten mal schauen lassen, ob deine zügel gerade verlaufen oder ob es den knick gibt, dann einfach ein paar löcher länger schnallen und schwupps stört das martingal weder dich noch das pferd.

;) alex
irgendwann wird`s schon nach reiten aussehen - irgendwann ...
Benutzeravatar
ninischi
Moderator
Beiträge: 5406
Registriert: Di, 09. Jan 2007 01:03
Wohnort: Bad Zwischenahn

Beitrag von ninischi »

Das stimmt. Ist mir beim Lesen auch aufgestoßen, hab ich beim Schreiben aber nicht mehr dran gedacht.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

Wie so oft fehlt der vollblutstute eine korrekte grundausbildung auf hand und bein. "hand ohne bein-bein ohne hand" prinzip. Unterkieferflexion und mise en main. Das kann man mit einem matingal nicht übertünchen. Ehrlich wäre von grund auf neu anzufangen. Vermutlich aber ist in dem Umfeld dazu niemand in der lage, denn sonst wäre es ja nicht so weit gekommen. Schade um das pferd!
Zuletzt geändert von horsman am Di, 06. Dez 2016 21:46, insgesamt 3-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Antworten