stute oder wallach..?

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sapiko
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stute oder wallach..?

Beitrag von sapiko »

hallo,

allmählich habe ich lust auf ein eigenes pferd. :D ich habe vor mir in ein, zwei jahren einen lusitano zu kaufen. bin nämlich vor kurzem einen geritten, herrlich. sicherlich kein Junges, sondern schon ausgebildet, denn ich reite ja erst 5 jahre.

mich hätte mal interessiert, ob ihr eher auf stute gehen würdet oder auf wallach? und warum?


LG sapiko
Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

Das ist interessant, dass du fragst, ich kenne quasi nur Wallach-(Hengst) oder Stutenverfechter, aber selten jemanden, der beides kaufen würde.

Das ist natürlich eine wirkliche Geschmackssache.

Ich bin mittlerweile absoluter Stutenfanatiker und möchte auch keinen Wallach mehr besitzen.

Für mich sind Stuten: Sensibler, launischer, umsichtiger, "passen mehr auf sich auf", inkonstanter in ihrer Leistung, aber wenn überzeugt, dann leidenschaftlicher, leichter zu erziehen, introvertierter/disziplinierter in ihrer ganzen Art und humorloser als Wallache.

Ich finde, Stuten äußern ihre Meinung direkter und sind deswegen leichter lesbar. Das gilt natürlich auch beim Reiten. Wallache sind oft solche Kasper, dass sie fast immer gut gelaunt wirken, auch wenn sie es nicht sind.

Mich persönlich nervt die orale Fixierung, die viele Wallache haben (natürlich kann man das wegerziehen und natürlich ist das nicht bei allen so ausgeprägt), sowas möchte ich nicht bei meinem Pferd haben.

Der große Vorteil an einer Stute ist natürlich auch der, dass man ggfs. ein Nachwuchspferd selber ziehen kann (so denn man absolut von dem Pferd überzeugt ist).

Aber das ist nur meine persönliche Meinung :).
Ponyreiter aus Überzeugung
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

...
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Julia
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Beitrag von Julia »

Ich hatte bisher überwiegend Stuten.
- Und habe mich diesmal ganz bewußt für einen Wallach entschieden.

Ich muss dazu sagen dass meine Stuten irgendwie immer sehr stutige Exemplare waren. Angefangen bei der Rosse, beim putzen zickig, beim reiten durfte ich sie mit dem Schenkel an manchen Tagen nichtmal berühren, schlagen nach dem Schenkel, launisch beim reiten, beim putzen, im Wald... :roll: Und da bin ich egoisitsch - kuscheln ging mal, mal nicht. Mal konnten wir lustig spielen - dann wieder gar nicht. Sehr, sehr launisch die Damen.
Und Dinge die einmal klar gestellt waren im miteinander mussten in regelmäßigen Abständen neu geklärt werden.

Ich muss aber auch sagen, wenn die Damen gute Laune hatten und für sie alles passte waren sie toll!!!


Jetzt habe ich ganz bewußt einen Wallach gesucht. Und bin sehr glücklich damit. Mein Kleiner ist tatsächlich auch sehr oral fixiert was mich aber nicht stört da er seine Zähne da raus lässt. ABER - dieser kleine Kerl ist wirklich fast immer gut gelaunt und fröhlich! Er hat eine grandiose Arbeitseinstellung, lernt gerne und schnell, ist immer bemüht und wenn er mal einen Tag keine rechte Lust hat finden wir sozusagen gute Kompromisse die er nicht abspeichert und beim nächsten Mal wieder einfordert.
Und es macht einfach so einen Spaß mit ihm rumzukaspern! Jedes Mal wenn ich nach hinten gehe (haben sie am Haus) empfängt mich ein fröhliches Gesicht das Lust hat Zeit mit mir zu verbringen :-) Er gibt mir schon dadurch unheimlich viel!

Aber, wie sapere aude schon schrieb, jedes Pferd ist anders. Ich hatte nun immer die sehr stutigen Stuten und empfinde meinen Wallach als absolute Wohltat! Genauso ist aber die Stute meiner Tochter überhaupt nicht stutig - zwar nicht so lustig verspielt wie mein Kleiner, aber annähernd oft so gut gelaunt und offen für uns.


Innerlich nicken tue ich trotzdem immer bei diesem Zitat:

Einen Wallach musst du fragen
Einen Hengst musst du bitten
Mit einer Stute musst du diskutieren
Liebe Grüße, Julia
Filou:XO
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Beitrag von Filou:XO »

Ich hatte immer nur Wallache und jetzt eine Stute, wollte eigentlich nie eine.
Aber für mich gibt es nichts anderes mehr.

Aber das mit dem "Quatscht" kann ich so nicht bestätigen :D
Sie ist das verrückteste was ich je hatte. Immer gut gelaunt, immer leistungsbereit, mutig, sensibel, akzeptiert es aber auch voll und ganz wenns mal ärger gibt (was dann auch immer berechtigt ist). Nie nachtragend, lernt super schnell, nicht zickig.
Einfach nur ein Traumpferd.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Immer wieder Wallach - obwohl mein Anglo-Araber anscheinend weibliche Hormone hat... denn es gibt kaum ein zickigeres und launischeres Pferd als ihn. Mein Oldenburger ist der Inbegriff eines Wallachs - ein Traum für mich.
Senselessme
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Beitrag von Senselessme »

Ich habe ja kein eigenes,aber schon diverse RBs, darunter Wallache und Stuten. Ich muss sagen, mir sind die Wallache lieber, auch wenn ich da schon extrem diskussionsfreudige hatte! Es kommt halt doch immer auf das jeweilige Pferd an, mein eigenes war eine Stute und charakterlich ein Arschloch, bis man sie überzeugt hatte. Dann gab es darüber zumindest keine Diskussionen mehr. :D Ich würde sagen, schau nach beidem und lern die Pferde kennen.
Ausserdem sucht ja das Pferd den Reiter aus, nicht? :lol:
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Ha, die Beobachtung mit dem Humor finde ich ja interessant!
Das kann ich bestätigen. So ist mein alter New Forest-Wallach ist der größte Clown unter der Sonne. Der will immer Quatsch machen, erfindet neue Lektionen, ist Entfesselungskünstler, steigt von der Wippe nicht wieder runter, wenn er gerade so schön am Schaukeln ist. Er liebt es, die Leute zum Lachen zu bringen und lässt sich dadurch zu neuen Späßen anspornen.
Meine Wallache sind extrem neugierig und kontaktfreudig. Das gefällt mir.

Von Stuten kenne ich das nicht so. Die sind meist autonomer und distanzierter.
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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Zuletzt geändert von sapere aude am Mo, 18. Dez 2017 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

sapere aude hat geschrieben:Bei der Stute ist die Nähe ein Zeichen des Vertrauens und tiefer Verbundenheit. Beim Wallach ist die Nähe serienmäßig, bei der Stute ehrlich erworben.
Eine wunderschöne Liebeserklärung. Toll.
Ponyreiter aus Überzeugung
mor
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Beitrag von mor »

Weil ich mit Stuten leider noch nicht viel zu tun hatte, kann ich nur was zu Wallachen sagen.
Der meines Vaters ist genau so, wie sapere aude es beschreibt.
Der meiner Mutter ist ein hochintelligenter, büffeliger und etwas ,,arroganter'' Typ, mit dem man jeden Tag neu diskutieren muss.
Meiner hat beinahe autistische Züge, wie unsere RL es ausdrückt, er war sehr in sich gekehrt und zeigte keine (!) Emotionen und hat alles erduldet.
Am liebsten wurde er einfach in Ruhe gelassen. Mit ganz, ganz viel Arbeit erst konnte er ,,Wünsche ausdrücken'' und fängt sogar mal an eigene, lustige Ideen zu entwickeln.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich finde das etwas schwierig, weil ein Wallach sich ja durch die Kastration durchaus auch im Wesen verändert. Nicht jeder, klar, aber doch viele. Kommt auch drauf an, wann kastriert wurde. Gerade relativ früh Kastrierte bleiben oft kindlich/albern, wären aber vielleicht ganz anders, wenn sie noch komplett wären.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Also für mich wäre eine Stute definitiv nix. Die sind mir zu anstrengend. :-) Dann habe ich lieber einen Hengst, die sind – so zumindest meine Erfahrungen – gradliniger.
Allerdings habe ich einen Wallach,der mit 4,5 Jahren kastriert wurde – und der weiß bis heute nicht, dass seine cojones ab sind. Muss also nicht immer so laufen mit der Veränderung.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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Jen
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Beitrag von Jen »

Mir ist es komplett wurst! Ich verliebe mich in ein Individuum und nicht in das Geschlecht. Ich hatte bisher alles. Hengst, Wallach, Stute. Und jedes Pferd ist so einzigartig, dass diese Pauschalaussagen etwa so viel Gültigkeit haben wie "alle Männer/Frauen sind so..." Ich glaube Pferde sind auch so vielfältig wie wir Menschen. Das einzige was ich nicht mehr unbedingt möchte ist ein Hengst aus Haltungstechnischen Gründen. Es ist so schön schwierig genug gute Ställe zu finden und dann noch Hengsttauglich... Seufz.
Liebe Grüesslis, Jen
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sapiko
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Beitrag von sapiko »

VIELEN DANK für Eure zahlreichen und unterschiedlichen :oops: antworten, frei nach dem motto jetzt ist auch der letzte rest an orientierung flöten.
nein, es war hilfreich denn:

das pferd mit dem ich am meisten erfahrungen habe machen können, ist eine stute. bei ihr war es in der tat so, dass wir eine tiefe beziehung aufbauen konnten. ich bin sie zum schluss allein im gelände geritten, obwohl ich eher ein schisser bin und sie eigentlich gern mal durchgeht und/oder ihren reiter abbuckelt. und in einem meiner reiturluabe gab es nur hengste, das ging total gut... aber an einen hengst hatte ich eh nicht gedacht, dazu habe ich wirklich viel zu wenig erfahrung.


ehrlich gesagt glaube ich auch, bei allem rungedenke, was ich gern so hätte (auch als rasse.....) schätze auch ich, dass mein pferd mich aussucht, bzw. dass ich nach gefühl gehe, egal was ich über stuten und wallache so weiss.

reiterlich sehe ich mich ja eher am anfang bei erst 6 jahren unterricht... aber ich hab das gefühl, dass ich einen guten zugang zu pferden habe und ttragfähige beziehungen aufbauen kann und so werde ich bei meinem zukünftigen pferd vor allem auch schauen, ob dieses gefühl stimmt und ansonsten alles schön dem universum überlassen. und bin froh, eine gute RL zu haben und wahrscheinlich sogar bald auch einen stall, der artgerecht ist.

LG sapiko
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