Lösen im Stand

Rund um die klassische Reitkunst

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Aimée
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Lösen im Stand

Beitrag von Aimée »

könnte mir jemand das Video erklären? z.B. warum schaukelt das Pferd beim Lösen
Freue mich auf Erklärungen :D

https://www.youtube.com/watch?v=Y09M_Wjb-bk
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Naima
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Beitrag von Naima »

ich könnte mir vorstellen, dass es darum geht, das gewicht zu verschieben bzw den schwerpunkt. so wie beim schulhalt, aber einfach seitlich.

spannend!
Mistral ist ein töltender Traber. Nun nehmen wir seit einigen Jahren klassischen Unterricht. Diagnose Kissing Spines am 18.08.2014. Wir werden sehen, was wird.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

da wird schlicht die Aufstellung des Rumpfes auf den den Beinen verändert. Das Pferd verlagert auf Anfrage seinen Rumpf.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Finde das nicht spannend , sondern bedenklich die Levade als lösende Übung zu propagieren.
Über das andere lässt sich sicher streiten.
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Anchy hat geschrieben:Finde das nicht spannend , sondern bedenklich die Levade als lösende Übung zu propagieren.
Für mich wäre es deutlich interessanter, zu erfahren, WARUM er das so einordnet und seine Argumente dafür zu erfahren, anstatt es sogleich zu verurteilen... :roll:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Guten Morgen,
klar, es gibt für alles irgendwelche Argumente. Fragt sich nur, ob man wirklich unbedingt alles irgendwie sinnvoll finden muss. Ehrlich: Beim Lösen im Stand musste ich spontan an einen Weber denken und ich denke, was Anchy meint, ist die schlichte Tatsache, dass eine Levade eine höchst anstrengende Lektion ist, die man vielleicht nicht zwingend in der Lösepase machen sollte. Das sehe ich ähnlich.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wie ganz zu Anfang des Videos deutlich darauf hingewiesen wird, handelt es sich um ein Video für die Cavallo. In der Ausgabe Februar 2015 gibts auf S. 44 einen Artikel "Reiten Sie mal im Stehen". Weiter wird auf S. 47 in einem Abschnitt erklärt, wie Reiter ihre Pferde durch Gewichtsverlagerungen im Stand mobilisieren können. Dort wird auch auf dieses Video Bezug genommen. Es werden die Schultern geschaukelt, also seitlich. Als nächste Übung gibts dann das Schaukeln vor und zurück, so daß das Pferd im Stand mehr Gewicht auf die Hinterhand verlegen muß. Ich kenne letztere Übung auch aus dem Unterricht von Desmond O'Brien.

Es geht also keinesfalls um die Erarbeitung einer Levade aus dem Stand heraus, sondern um Mobilisation im Stehen.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Das ist richtig, Tanja. Ändert aber nichts daran, dass eine Levade am Schluss des Videos gezeigt wird.Darüber hinaus finde ich die Tatsache, dass dieses Video in der Cavallo gezeigt wird, mehr als grenzwertig. Das ist eine Zeitschrift, die sich rein an Freizeitreiter richtet. Ob diese sich auf einem Niveau tummeln, was solche Übungen rechtfertigt, wage ich zu bezweifeln. Zumal im Teaser auch noch steht „Haben sie wenig Zeit? Ist ihr Pferd nur noch eingeschränkt reitbar. Dann lösen sie doch mal im Stehen". Ehrlich, ich warte nur noch auf die Bastelanleitung für den Galopp auf drei Beinen. Der hat bestimmt auch irgendwo, irgendwie seine Berechtigung. :wink:
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Die Frage ist ja, ob hier nicht für das Video einige Übungen hintereinander demonstriert werden, die man üblicherweise getrennt und gezielt anwendet, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen oder ob das Pferd jeden Tag mit diesen Übungen am Stück genau so "gelöst" wird und nicht anders (was ich kaum glaube).

Das Verschieben auf die HH (und damit das Verkürzen des Pferdes) kann bei einigen Pferden sehr nützlich sein. Allerdings weniger in der Lösungsphase, sondern eher in der Arbeitsphase, wenn das Pferd noch mehr geschlossen werden soll. Ein Kurzkehrt (oder vornehmer ausgedrückt: halbe Schrittpirouette) hat einen ähnlichen Effekt (sie gehört aber aufgrund der versammelnden Wirkung nicht in die Lösungsphase).
Auch das seitliche Verschieben kann nützlich sein, z. B. wenn sich ein Pferd einseitig "festmacht".
Viele Grüße
Sabine
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Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

In dem Cavallo Artikel geht es um einfache lösende Übungen im Stand, die jeder machen kann. Ich hatte den mal überflogen. Vermutlich wurde das Video gemacht, damit in der Cavallo auf weiterführende Infos verwiesen werden konnte.

Die Überschrift auf dem Video lautet übrigens "Lösende & gymnastizierende Übungen im Stand"

Man *könnte* ja auf die Idee kommen, dass z.B. die Levade am Ende nicht zu den lösenden Übungen gehören soll. Aber es wäre sicher viel besser gewesen, man hätte auf dem Video vor jeder Übung noch eine Disclaimer für den Super-DAU-der-alles-was-er-im-Internet-sieht-sofort-ausprobiert eingeblendet. :roll:

Ich kenne von meinen RL auch einfache lösende Übungen im Stand, wozu auch das verschieben des Gewichts von vorne nach hinten oder von Schulter zu Schulter gehören kann, wenn auch in viel kleinerem Maße und vom Boden. Und sie sind tatsächlich finde ich eine sehr nette Sache wenn man z.B. ein eingeschränkt reitbares Pferd hat, das nach einer Krankheit noch nicht wieder wirklich was machen darf, aber beschäftigt werden möchte oder wenn so ein Kackwetter ist, dass einfach alles gefroren ist.

Ich bin bis jetzt jedenfalls noch nicht nicht auf die Idee gekommen deswegen spontan auszuprobieren ob mein Pony auch Levade kann :D
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Lilith79 hat geschrieben: Ich bin bis jetzt jedenfalls noch nicht nicht auf die Idee gekommen deswegen spontan auszuprobieren ob mein Pony auch Levade kann :D
NICHT ??? :shock: Also ich hätte das nach dem Ansehen, DIREKT und UNVERZÜGLICH ausprobiert !!! 8)
Sattel drauf, draufgesessen und levadiert- damit der Zosse mal locker wird ! 8) 8) 8)

:engel:

Spaß beiseite : Gerade das Verschieben gen Hinterhand VOR dem ersten Schritt kann bei manchen Pferden WUNDER bewirken, letztes WE erst gerade wieder erwiesen....
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben: NICHT ??? :shock: Also ich hätte das nach dem Ansehen, DIREKT und UNVERZÜGLICH ausprobiert !!! 8)
Sattel drauf, draufgesessen und levadiert- damit der Zosse mal locker wird ! 8) 8) 8)
Aber nein, um Himmels Willen wird das doch keiner der Leser ausprobieren – was für ein abwegiger Gedanke ist DAS denn bitte????? Also ausprobieren tun die Leute nur das eng machen des Zossens und die Schwebetritte, die sie auf Videos erfolgreicher Reiter sehen. Aber etwas aus der Akademischen Reitkunst?? NIE IM LEBEN, ehrlich. :P Das tun nur Leute, die voll den Plan haben! :wink: :wink: :wink:
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:
saltandpepper hat geschrieben: NICHT ??? :shock: Also ich hätte das nach dem Ansehen, DIREKT und UNVERZÜGLICH ausprobiert !!! 8)
Sattel drauf, draufgesessen und levadiert- damit der Zosse mal locker wird ! 8) 8) 8)
Aber nein, um Himmels Willen wird das doch keiner der Leser ausprobieren – was für ein abwegiger Gedanke ist DAS denn bitte????? Also ausprobieren tun die Leute nur das eng machen des Zossens und die Schwebetritte, die sie auf Videos erfolgreicher Reiter sehen. Aber etwas aus der Akademischen Reitkunst?? NIE IM LEBEN, ehrlich. :P Das tun nur Leute, die voll den Plan haben! :wink: :wink: :wink:
eeeben, daher schrieb ich ja, das ICH das unverzüglich täte ! :lol: :lol: :lol: :P
cajujo
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Beitrag von cajujo »

Aber was sollen die armen Cavalloristen denn Monat für Monat schreiben?
Suche dir einen kompetenten Reitlehrer und erlerne das Handwerk oder Kunst ist auf Dauer wenig seitenfüllend.
Ein paar Anregungen müssen sie ja liefern und dann liegst ja nicht mehr in ihrer Hand ob dilettantische Freizeitreiter wie meinereiner frisch ans Werk gehen.

Im übrigen und ernsthaft denke ich, man darf nicht Alles immer super wichtig nehmen und alles Tun unter segensreich verorten wollen.
Als mein Rösslein eine Hufgelenksentzündung hatte wollte ich mich trotzdem mit ihm beschäftigen. Wir haben vom Boden aus ähnlichen Blödsinn und Daddelei betrieben. Ohne levadieren natürlich. Gewichtsverlagern, Haltungsänderungen, Hüfte vor, irgendwas halt ohne groß Bewegung. Ich fands witzig, nach meiner Einschätzung hats fürs Reiten weder geschadet noch groß genutzt. Eine wahnsinns Gefährlichkeit habe ich darin nicht erkennen können.
Wahrscheilich nur weil ich doch auch voll Plan habe. :lol: :lol:
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Blödsinn ist das gar nicht und auch kein Hexenwerk. Es dient der Feinabstimmung und es ist durchaus sinnvoll VOR DEM ANTRETEN schonmal zu erklären, dass es perfekt wäre aus der Hinterhand heraus anzutreten. Da das die wenigsten Pferde von Natur aus machen, kann man seinem REITPFERD damit aber erklären, was es zu tun hat. Ist für die meisten Reiter einfach zu detailreich und anstrengend, wer aber die Geduld und Spucke hat kann dann auch mal irgendwann vielleicht einen Schulhalt zeigen oder hat"einfach" ein Pferd, das ganz genau weiß das der Motor hinten sitzt :wink: Übergänge, Übergänge, Übergänge können natürlich zum gleichen Ergebnis führen, bei Pferden die das dann halt einfach mal kapieren, bis dahin hat man eben aber ein paar Meilen schon alle Gelenke "beritten". Deswegen es Leute gibt, die auf die irre Idee gekommen sind (auch schon viel früher) man könnte Pferden auch im Stand etwas erklären *hust* und nicht warten, dass der Groschen dann beim 10.000 Übergang fällt. Dito für Dinge wie Stellen, Biegen, Zügeleinwirkung, Schenkel, Gewicht. Die Pferde haben Zeit sich zu konzentrieren und zu verarbeiten, was Reiterlein macht und können dies dann fixer auf schnellere Gangarten übertragen. Aus dem gleichen Grund praktiziert man Handarbeit oder gute Longenarbeit, da kann man sogar ohne Reitgewicht gymnastisieren und erklären ;-)

Ausserdem ist es mit dem Mikro-Tiefenmuskulatur-Training zu vergleichen, das es auch für Menschen gibt. Ich muss auch nicht schnell und viel machen um Muskeln effektiv zu Trainieren. Man...5 Minuten auf nem Wackelbrett kann Muskeln ansprechen, von deren Existens man bis dato nichts wußte. :P
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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