Sehne

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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bubi9191
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Sehne

Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

vielleicht kann mir das ja mal jemand übersetzen.
Nur kurz: Es geht dabei NICHT (!) um die Stute aus meinem anderen Thread ;)
Hätte ich die Untersuchung bei meinem Pferd gemacht hätte ich den TA um Erklärung gebeten.

Finde dazu auch im Inet nichts.

-Strukturverlust im Bereich des Ansatz der Fesselträgerschenkel an den Gleichbeinen der Hintergliedmaße (lateral und medial)
-Strukturverlust medialer Fesselträgerschenkel + mediales schräger Gleichbeinband
-Tendovaginitis (ja, Sehnenscheidenentzüdung, das weiß ich) mit Strukturauffälligkeiten der oberflächlichen Beugesehne + im Bereich der Manica flexoria beider Hintergliedmaße

So,
dazu wurde gesagt das Pferd wurde wohl sehr früh sehr hoch gesprungen und die Sehnen seien "auf".
Das Pferd hat Gallen, bei der Beugeprobe die ersten 2-3 Schritte wackelig, sonst gut.
Bei normaler Bewegung unterm Sattel etc. nicht lahm.


Möchte gerne wissen ob das wohl chronisch ist. Handelt sich um ein 11jähriges Pferd. Ist da irgendwas heilbar? Ich wüsste erstmal gerne was das bedeutet. Und ja, der Tierarzt wird dazu natürlich noch befragt :)
Ich verstehe das so, dass die Schäden definitiv schon länger bestehen und nicht vom letzten Jahr kommen (dazu sei gesagt, dass das Pferd das letzt Jahr nicht viel belastet wurde).
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo,


mit dem Wort "Strukturverlust" kann ich nicht viel anfangen-

Strukturverlust, weil die Sehnen nicht klar darstellbar sind?

Strukturverlust, weil die Sehnen an ihren Ansatzstellen leichte Rumturne zeigen?


Auf alle Fälle braucht es Zeit, Sehnenschäden auszuheilen, wie lang der Schaden besteht und ob er chronisch ist, das geht aus Deinem Text nicht hervor und ist nur vom behandelnden oder befindenden TA zu beantworten.



LG Ulrike
Filou:XO
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Beitrag von Filou:XO »

Also wie schon gesagt, Sehnenschäden brauchen Zeit.
Ich finde die Aussage „Strukturverlust“ nicht wirklich prickelnd. Entweder ist da nen Schaden oder nicht. Punkt. Wenn ja, Pause und vll homöopathisch was zufüttern, wenn nein, weiterreiten.
Bei so ner Aussage würde ich nochmal nen anderen TA drauf schauen lassen.
Hatte sowas bei meiner Stute. Tierärztin sagt „unruhige Struktur, also ist Sehnenschaden“, der Tierarzt wo fast 3 Monate später zur Kontrolle da war sagt „das muss so sein, ist ein Blutgefäß“.

Wie alt ist die Stute?
Warum wurde nen US gemacht? Wie kam man zur Annahme das da ein Schaden sein könnte? War etwas dick oder warm?
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

das ist im Rahmen einer AKU rausgekommen.
Beim Pferd wurden Gallen an den Hinterbeinen näher untersucht.
Warm war nichts. Druckempfindlich auch nichts, die Sehne die man ertasten kann klar. Allerdings ist das laut dem Untersuchungsprotokoll ja auch weiter unten wenn ich das richtig deute - quasi unter den Gallen.

Mit Strukturverlust kann ich eben auch nichts anfangen.
Vorallem ob man was dagegen machen kann, ob das so bleibt/sich verschlimmer / ob sich das überhaupt noch verbessert.

Das Pferd ist 11 Jahre alt.

Der TA der Klinik meinte halt noch, dass die Sehnen echt schon extrem "auf" sind und damit zu rechnen ist, dass das Pferd in jungem Alter viele hohe Sprünge absolvieren müsste.
Er stellt einen Vergleich, dass die Linien nicht klar abgegrenzt sondern so "ausgefranst" sind - so als ob wir unsere Hand auf einen Kopierer legen und ausdrucken.

Ich kann mir eben auch nichts genauer dadrunter vorstellen.

Ein weiterer Tierarzt ist bereits beauftragt.
Das Pferd ging 6- und 7jährig internationale Youngster-Springen, danach L- und M Springen und in den letzten 8 Monaten nur noch hin- und wieder ein A-Springen und sonst leichte Arbeit.

Die Gallen bestehen definitiv seit 1 1/2 Jahren. Davor weiß ich nicht, weil ich das Pferd davor nicht kannte.

Dachte nur, dass vll jemand so etwas schon gehört hatte.

Wortlaut ist dem Klinik-Bericht entnommen
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo,


ohne jetzt TA zu sein;

Eine Sehne hat einen recht gleichgerichteten Faserverlauf, eine Sehne besteht aus vielen Faser, diese haben einen festen Halt an den Knochen und sind passiv damit beschäftigt, die Knochen auf Muskelanspannung oder Entspannung, zu bewegen.

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, das die Ansätze leichte bis schwere Anrisse haben können, oder Entzündungen der Sehnenscheide sich als Schwellungen zeigen,

Sehnen können auch reissen und werden dann vom Körper sehr langsam und dann auch erst "ungeordnet" geheilt.

Erst mit der Zeit richten sich die Sehnenfasern wieder "richtig", d.h. in einem gleichgerichteten Faserverlauf wieder aus.
Der Prozess kann bis zu einem halben Jahr dauern.


Aber, wie gesagt, nur der TA vor Ort kann Euch genaueres sagen.




LG Ulrike
Finesse
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Beitrag von Finesse »

Strukturverlust verstehe ich so, dass die Sehnen Quer- und Längsfasern nicht 100% echogen sind.

Das können alte Sehnenschäden sein, nicht jeder Sehnenschaden verheilt so gut und weist im Endeffekt 100 Prozent Echogenität in Quer- und Längsfasern auf.
Sehnenschäden sind immer Narbengewebe/Flickgewebe.

Es können auch aktuelle Sehnenschäden sein, die einfach noch nicht ganz verheilt sind.

Das kann halten oder nicht halten.

Manche Sehnenschäden weisen lange bei US-Kontrolle nicht 100 % auf.
Oder 100% ini Längs- oder Quer, aber nicht 100% in Längs- oder Quer.

Manche erreichen nie mehr 100% und laufen trotzdem top, manche erreichen 100% und sind trotzdem rezitiv.
Motte
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Beitrag von Motte »

Das werden mit Sicherheit Schäden sein, die schon länger bestehen.

Und ja - das kann halten oder auch nicht.

Wobei die Wahrscheinlichkeit zu "nicht halten" doch ziemlich groß ist.

Sehnengewebe ist ein wenig durchblutetes Gewebe und heilt sehr langsam.

Und wenn das Pferd im letzten Jahr wenig belastet wurde und da trotzdem noch solche "Faserungen" zu sehen ist, ist das schon ein schlechtes Zeichen.

Auch die Gallen sprechen ja schon eine deutliche Sprache....
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ulrike hat geschrieben: Aber, wie gesagt, nur der TA vor Ort kann Euch genaueres sagen.
Oh es gibt sicher auch andere als einen TA, die dazu gut was sagen können. :wink: Und wenn es Veränderungen an der Sehne sind, kann man da gut therapieren.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Re: Sehne

Beitrag von le_bai »

bubi9191 hat geschrieben:Hallo,

vielleicht kann mir das ja mal jemand übersetzen.
Nur kurz: Es geht dabei NICHT (!) um die Stute aus meinem anderen Thread ;)
Hätte ich die Untersuchung bei meinem Pferd gemacht hätte ich den TA um Erklärung gebeten.

Finde dazu auch im Inet nichts.

-Strukturverlust im Bereich des Ansatz der Fesselträgerschenkel an den Gleichbeinen der Hintergliedmaße (lateral und medial)
-Strukturverlust medialer Fesselträgerschenkel + mediales schräger Gleichbeinband
-Tendovaginitis (ja, Sehnenscheidenentzüdung, das weiß ich) mit Strukturauffälligkeiten der oberflächlichen Beugesehne + im Bereich der Manica flexoria beider Hintergliedmaße

So,
dazu wurde gesagt das Pferd wurde wohl sehr früh sehr hoch gesprungen und die Sehnen seien "auf".
Das Pferd hat Gallen, bei der Beugeprobe die ersten 2-3 Schritte wackelig, sonst gut.
Bei normaler Bewegung unterm Sattel etc. nicht lahm.


Möchte gerne wissen ob das wohl chronisch ist. Handelt sich um ein 11jähriges Pferd. Ist da irgendwas heilbar? Ich wüsste erstmal gerne was das bedeutet. Und ja, der Tierarzt wird dazu natürlich noch befragt :)
Ich verstehe das so, dass die Schäden definitiv schon länger bestehen und nicht vom letzten Jahr kommen (dazu sei gesagt, dass das Pferd das letzt Jahr nicht viel belastet wurde).
die Vernarbungen sind irreversibel.

weniger problematisch sind die stellen, welche "auf" sind, sondern die umliegenden Bereiche. Aufgrund der nicht mehr vorhandenen liniearen Struktur werden die elastikansprüche an neben-liegendes Gewebe weiter gegeben, somit entstehen in gesunden bereichen die Risiken einer sollbruchstelle.

Selbst für freizeitreiter ist so ein Pferd sehr heikel, da alleine ein leichter Unfall bei matsch zu einer endlosen odysee werden kann.

der aufbau und die gymnastizierung solcher Pferde ist sehr speziell, vor allem wenn in dem niedrigen alter schon so eine chronische Problematik inkl. Gallen am start ist.

man schwebt ständig zwischen pest und Cholera - auf der einen seite ein gut gymnastiziertes Pferd mit elastischer, guter Muskulatur für die Stabilisierung des bewegungsapparates - andererseits können fehltritte und Belastung schnell zu überlastung und aufbruch alter Problematiken führen.

als beisteller geschenkt ok. dann kann man von vornherein eine gewisse krankheitsproblematik auch einkalkulieren.

belastbares, zuverlässiges Reitpferd selbst mit Erholung - nein. zu starke vorschädigung. das wäre auch dem Pferd gegenüber nicht fair ...
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Ich habe mittlerweile von einem Orthopäden erfahren (der nur das Untersuchungsprotokoll gesehen hat),
dass es sich um Mikrorisse handeln soll...

Kann das stimmt?
Falls ja - auch dazu finde ich rein gar nichts im Internet
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo,


klar, kann das sein, m.E. müsste das Pferd deutlich lahm sein, besteht die Sehnenscheidenentzündung noch?

Hat das Pferd Boxenruhe oder kontrollierten Werdegang, darf es bewegt werden?

Schritt auf der Strasse ist die Therapie der Wahl, wenn es um die Ausheilung von Sehnenschäden geht.


Wie auch immer, der Schaden braucht Zeit, um von den entsprechenden Geweben "geholt" werden zu können, fester Untergrund ist die beste Vorraussetzung

Selbst wenn das Pferd im letzten Jahr nur wenig belastet wurde, kann einmalig reichen, um alles wieder von vorne beginnen zu lassen.


Bringt eine Menge Zeit mit und die Aussicht, das dieses Tier u.U. nicht mehr richtig belastet werden kann, springen ist dann auch weiterhin verboten.



Gute Heilung
Ulrike
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Also wir haben ja einen Termin in einer weiteren Klinik zur zweiten Meinung

Pferd ist NICHT lahm, auch nicht taktunrein oder so, auch nicht auf die Beugeprobe.
Nicht druckempfindlich, warm oder sonstiges.
Steht ganztags auf der Weide und wir führen momentan nur Schritt auf Asphalt,laut Klinik könnten wir aber theoretisch normal weiter reiten..

Trau mich nicht so richtig ehrlich gesagt
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich meine, dass bei unserem Haus- und Hofosteopathen durchaus solche Sehnenchäden bei Sportpferden erfolgreich therapiert wurden.

In jedem Fall würde ich "alternative" Wege im Blick behalten.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

wollte euch auf dem Laufenden halten :)


Also gestern war ein Spezialist da (kann den nur wärmstens empfehlen - Dr. Göbel aus Köln, der hat zu mir auch ne weite Anfahrt, aber es lohnt sich!)

Auf dem Ultraschall ihrer Sehnen sieht man so "Bälle", die wenigr weiß/graue Punkte haben als das umliegende Gewebe.
Das ist der Strukturverlust. Wenn ich das richtig verstande habe, handelt es sich dabei um Narbengewebe von alten Schäden und eben nicht so "dichtes" Sehnengewebe.
Bin eben Laie und er war zwei Stunden da - konnte mir einfach nicht alles merken.

Sie soll jetzt sofort von Rundeisen auf neutrale Eisen, Zehenrichtung, Außenschenkel breiter gelegt umgestellt werden.

Dazu hat sie 2 Spritze nach üller-Wohlfahrt gestern bekommen und einen Veband drum, dazu irgendwas in die Vene. Jetzt heißt es eine Woche nicht toben, aber kontrolliert Schritt auf hartem Boden.
In einer Woche nochmal spritzen.
Dazu gab es was für übers Futter. Muss gleic nochmal gucken wie das hieß.

Außerdem meinte er, dass es insgesamt ein "stressiges" Pferd wäre, ich soll unbedingt häufiger Mash füttern für Magen/Darm. Um da gar nichts großes erst aufkommen zu lassen.

Im weiteren Verlauf MUSS dieses Pferd regelmäßig und kontinuierlich gearbeitet werden.
Nie länger als 20-30 Minuten (jetzt eh erstmal langsam steigern), um die Fesselköpfe nicht zu überbelasten.
Behandelt wird nur die linke Sehne, wo es schlimmer ist.

Irgendwas war an der Sehnenscheide auch auffällig und was entzündet, das kriegen wir aber wohl raus.
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Hallo,

um euch auf dem aktuellen Stand zu halten:

Vorgestern war der TA da und war begeistert.

Aufbauplan jetzt:

Woche 1:
20 Minuten Schritt reiten, je 5 Minuten Schritt 1 Runde Trab

Woche 2:
30 Minuten Schritt reiten, je 5 Minuten Schritt 2 Runden Trab

Woche 3:
Auf 30% arbeiten, ohne Galopp

Woche 4:
erste Galopp reprisen

Woche 5: weiter steigern

Woche 6-8: je nach Heilung auf 100% steigern.
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