Tabu Reitergewicht

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Chaosqueen
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Beitrag von Chaosqueen »

Also ich habe für mein Puppe die Entscheidung getroffen, dass dort kein Reitanfänger mit mehr als 70kg für mehr als eine Runde Schrittführen raufkommt. Dabei ist es mir völlig egal, ob das eine schlanke, aber große Frau ist oder eine kleine dicke Frau oder ein Mann, bei denen dieses Gewicht ja schneller erreicht ist. Bei allen nicht-Anfängern treffe ich eine Einzelfallentscheidung, ob ich der Meinung bin, dass das Mehrgewicht durch Können ausgeglichen werden kann :wink:

Edit: das Pony ist 1,54 und steht im Blütertyp :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Moins,
na ja, das ist dann aber gründlich daneben gegangen. :wink:

So und nun mal ein wenig food for thought:
Nach neuen Berechnungen liegt das Idealgewicht des Reiters bei rund 10 Prozent des Gewichts des jeweiligen Pferdes. Will heißen: Ein 500 kg Pferd sollte nie einen Reiter tragen, der mehr als 50 kg wiegt. Akzeptabel sind laut dieser britischen Studie gerade mal noch bis zu 15 Prozent. Alles, was darüber hinaus geht, wird als kritisch beurteilt. Vor diesem Hintergrund kann sich ja jeder mal selbst überlegen, wie weit sein eigenes Gewicht mit dem des Pferdes zusammenpasst. Was mich angeht: Mein Iberer wiegt so um die 550 kg. Ich selbst 70. Da liege ja schon ich oberhalb der 10-Prozent-Klausel. Was nun? Reiten aufgeben? :P
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Famora
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Beitrag von Famora »

Die Studie ist ja nicht sehr aussagefähig.
Der Halbbruder meines Pferdes wiegt obwohl er 10cm kleiner ist 100kg mehr, schleppt aber auch eine ordentliche Wampe mit sich rum.
Mein Pferd hat eine super Figur, soll aber nun weniger tragen können als der dicke Bruder? :wink:
Isländer dürften demnach nur noch von Kleinkindern geritten werden...
Ich denke da kommt es dann doch auf mehr Kriterien als nur das Gewicht des Pferdes an.
sab
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Beitrag von sab »

Ja, die Studie kenne ich auch. Und ich bin auch zusammengezuckt über diese Ergebnisse, denn danach liegen sicherlich viele Reiter über der Grenze. Ich denke auch mal, man muss bei Gewicht des Pferdes von einem einigermassen normalgefütterten ausgehen, nicht einem fetten Mops.

Ich halte diese Ergebnisse aber für absolut sinnhaftig. Denn das Gewicht des Reiters hat natürlich Auswirkungen auf den Rücken des Pferdes. Es ist nur die Frage, ob wir Reiter das wirklich so gerne hören wollen. Und natürlich- wie gehen wir damit um ?

Ich rede nicht vom Aufhören zu Reiten . Aber ich persönlich longiere halt öfter, ich sehe zu, dass ich das Reiten - dass ich eigentlich lieber tue als longieren - begrenze und eben nicht jeden Tag reite.
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Cubano hat geschrieben: So und nun mal ein wenig food for thought:
Nach neuen Berechnungen liegt das Idealgewicht des Reiters bei rund 10 Prozent des Gewichts des jeweiligen Pferdes. Will heißen: Ein 500 kg Pferd sollte nie einen Reiter tragen, der mehr als 50 kg wiegt. Akzeptabel sind laut dieser britischen Studie gerade mal noch bis zu 15 Prozent. Alles, was darüber hinaus geht, wird als kritisch beurteilt. Vor diesem Hintergrund kann sich ja jeder mal selbst überlegen, wie weit sein eigenes Gewicht mit dem des Pferdes zusammenpasst. Was mich angeht: Mein Iberer wiegt so um die 550 kg. Ich selbst 70. Da liege ja schon ich oberhalb der 10-Prozent-Klausel. Was nun? Reiten aufgeben? :P
Das ist ulkig, dass du das jetzt grad anbringst, ich hab nämlich vorher gerade deswegen auch schon mein prozentuales Gewicht zu meinem Pony ausgerechnet , weil ich nämlich glaube dass mein Gewichtsverhältnis von mir zu meinem Pony auch absolut nicht optimal ist, obwohl ich ein winziges Leichtgewicht bin.

Ich z.B. liege allein mit meinem Gewicht (ohne Kleidung und Sattel dazu gerechnet) knapp bei 15% (das Pony wiegt 338 Kilo und ich 48kg, mit Sattel und Kleidung sind es sicher über 15%), das sieht dann so aus:

https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =514%2C389

Ich finde mich übrigens tatsächlich schon grenzwertig (zu) groß für sie, habe auch den Eindruck, dass meine Größe ihr mehr Schwierigkeiten macht als mein Gewicht, dass scheint sie locker flockig zu tragen, aber mein Oberkörperhebel bringt sie schnell aus dem Gleichgewicht. Meine eine RL ist nur 1,50 groß und das sieht nochmal deutlich harmonischer aus wenn sie drauf sitzt. Aber inakzeptabel finde ich mich als Reiter für sie nun beim besten Willen auch nicht (genauso wenig tun dies Tierarzt und Hufschmied). Und ich denke jeder Reiter der sich Gedanken macht, wird das Thema schon für sich selbst geklärt haben und sich damit beschäftigt haben. Mir ist HIER im Forum noch niemand begegnet der völlig gedankenlos mit seinem Pferd umgeht was Gewicht, Ausrüstung und Ausbildungsmethoden angeht und ich denke DAS ist der Grund dass solche grundsätzlichen Themen hier eher selten diskutiert werden.

Und gegen das Thema an sich habe ich auch nichts, sondern gegen die Art und Weise wie ja schon viele dargelegt haben. Es ist 1.) einfach lächerlich so zu tun als ob man niemanden "persönlich" thematisieren will wenn jedem klar ist welche Bilder gemeint sind. Und sich darüber zu wundern dass keiner was sagt, es aber selbst auch nicht tun, naja...
Und 2.) ist die Darstellung einfach komplett übertrieben und überdramatisiert ist, da das Pferd mit Sicherheit keinen Senkrücken hat und auch durchaus nicht megazierlich ist
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Das Problem bei diesem Thema ist, dass es naturgemäß eine Menge Emotionen auslöst, aber keine wissenschaftlich gesicherten harten Fakten existieren, an denen man ein zuviel an Gewicht pro Pferd wirklich objektiv festmachen kann.

Wie Famora schon richtig ausführt, kann das blosse Gewichtsverhältnis Reiter/Pferd nur wenig aussagen. Ansonsten wäre dir, Cubano, ja leicht zu helfen: Du müsstest deinem Pferd nur 100 - 150 Kilo anfüttern, und schon passt die Sache wieder. :-) Aber so einfach ist es nunmal leider nicht.

Im Ergebnis wird dann meist ein Thema, dass einer Meinungsbildung eigentlich eher wenig zugänglich ist, (weil Überlastung nun mal eine physikalische Frage, und Physik nun mal eine exakte Wissenschaft ist) anhand persönlicher subjektiver Meinungen diskutiert, und dann gibt es so lustige Aussagen wie: "Ich finde, es ist Fakt, das....", die nur selten zu irgend etwas führen, das mit Sachlichkeit zu erfassen ist.


Im Ergebnis ist es halt so:

Natürlich ist das (jedes!) Reitergewicht neben vielen anderen Faktoren ein Belastungsmoment für ein gerittenes Pferd. Je höher das Gewicht ist, umso höher ist logischerweise auch die Belastung.

Was man daraus macht, bleibt im Ergebnis jedem Reiter und seinem Verantwortungsbewusstsein selbst überlassen.

Gruss, Fio
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Famora hat geschrieben:Die Studie ist ja nicht sehr aussagefähig.
Der Halbbruder meines Pferdes wiegt obwohl er 10cm kleiner ist 100kg mehr, schleppt aber auch eine ordentliche Wampe mit sich rum.
Mein Pferd hat eine super Figur, soll aber nun weniger tragen können als der dicke Bruder? :wink:
Isländer dürften demnach nur noch von Kleinkindern geritten werden...
Ich denke da kommt es dann doch auf mehr Kriterien als nur das Gewicht des Pferdes an.
Sehe ich auch so. Eigentlich habe ich diese Studie auch aus einem anderen, zugegeben ketzerischen, Grund eingestellt: Um mal zu zeigen, wie Pferdefreundlichkeit auch auf die Spitze getrieben werden kann. Mal ehrlich: Wer von uns mit einem 500 kg Pferd wiegt den 50 kg? Das ist doch illusorisch. Mal davon abgesehen, kommt es ja auch entscheidend auf das Pferd an – z.B. auf den Röhrbeinumfang.

Es ist aber nun nicht so, dass ich solche Grenzfälle nicht auch kenne: Vor ein paar Monaten war ich in einem Stall, da kommt eine WIRKLICH fette (sorry) Reiterin mit einer Blüterstute in die Halle. Ich dachte echt, ich schaue nicht richtig. Beim Aufsitzen ist das arme Tier original 20 cm in "die Knie" gegangen. DAS fand ich dann unlustig. Zumal die Tante auch überhaupt nicht reiten konnte und dem armen Pferd permanent ins Kreuz gehauen hat.

@Firoella: Bei meinem Iberer hundert kg mehr und ich habe mit Sicherheit ein EMS-Pferd… :wink: :wink:
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo, ich finde, wir können hier ruhig einfach von jetzt an sachlich diskutieren, wie das mit dem Gewicht, dem Gereit und der Körpergröße zusammenpasst. Es kommt übrigens auch auf die Rückenform des Pferdes an. Dass Quadrattypen im Verhältnis zum Eigengewicht mehr tragen können als Rechtecktypen, spielt ja auch noch eine Rolle. Ich hab mal gehört, dass langrückige Pferde etwa 15 % ihres Körpergewichts tragen können, kurzrückige, kräftige Pferde 20 bis zu sogar 30%! Die Rede war damals (wen wundert´s? :) ) von den Islandponys, die ja im Verhältnis zu ihrer Größe oft schwer zu tragen haben, z.B. wenn ein ausgewachsener Mann draufsitzt. Die Frage ist: ist da was dran? Was meint ihr dazu?

Ich wiege mittlerweile leider 70 kg (wegen meines Alters vielleicht mit zunehmender Tendenz), mein Isi ist mit 1,34 m eher einer der weniger kräftigen seiner Rasse, er wiegt vielleicht 400 kg, aber nicht, weil er so kräftig ist, sondern er ist einfach übergewichtig. Das heißt, er könnte nach der 30%-Regel 120 kg tragen. Das kommt mir rein gefühlsmäßig viel zu viel vor. Nun sind wir Menschen zwar keine Lauftiere und neigen sicher durch den aufrechten Gang zu andersgearteten Rückenproblemen, aber trotzdem finde ich es hilfreich, sich vorzustellen, wieviel wir im Verhältnis zu unserem Körpergewicht selbst tragen können. Und das wäre immerhin eine ganze Menge. Ich denke, 20% wäre dauerhaft ganz gut machbar. Und daran orientiere ich mich ehrlich gesagt für mein Pferdchen. Damit liege ich aber, wenn ich von einem Optimalgewicht von 350 kg für meinen Isi ausgehe, mit meinen 70 auch schon an der Grenze, zumal ich keine gute Reiterin bin. Sehr spät angefangen, nicht sehr talentiert, wenig guten Unterricht.

Was mache ich, wenn es jetzt doch ein paar kg mehr werden? Und wenn ich die nicht mehr runterkriege? Pferd verkaufen? Aufhören, zu reiten? Nur noch Bodenarbeit? Mit der Folge, dass das Pferd zu fett wird? Mehrere RBs, damit es ausreichend oft aber möglicherweise schlecht geritten wird? Meine Konsequenz heißt, mein Bestes zu tun, dass die Ausrüstung passt und das Pferd (im Rahmen meiner überaus bescheidenen Möglichkeiten) wenigstens ohne Reiter an der Longe einigermaßen trainiert wird. Ansonsten ist mir die Problematik bewußt - aber das ändert nichts. Ich hab mir das Pferd zum Reiten gekauft, und das möchte ich nach Möglichkeit auch tun.

Und mal ganz ehrlich und grob gesagt (bitte nicht persönlich nehmen, ich meine gar niemanden, höchstens mich selbst): wir haben uns die Pferde sowieso angeschafft, um sie zu benützen, egal ob als Reitpferd oder zum Liebhaben oder zum Verhätscheln oder zum Krankfüttern oder zur Selbstdarstellung oder was weiß ich. Und die meisten von uns wissen, dass wir dem Pferd mit dem Reiten wahrscheinlich Schaden zufügen, wenn wir nicht Super-Reiter sind.
Liebe Grüße Birgit
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Als ich den Thread-Titel las, dachte ich, das Thema interessiert mich, da ich als Wanderreiterin mit Gepäck auch aufs Gewicht achten muss, damit ich mein Pferdl nicht zu sehr belaste; ohne Gepäck sind wir im grünen Bereich (wenn man 20% als grünen Bereich nimmt).
Die Bilder, um die es hier u.a. geht, kann ich aber gar nicht sehen, keine Ahnung, warum, darum kann ich dazu nichts sagen.

Ich weiss nicht, woher das mit den 10% kommt, nach diesen Angaben hier http://www.horsesciencenews.com/horseba ... -carry.php und hier http://www.j-evs.com/article/S0737-080 ... /abstract zeigen Pferde bei einer Belastung mit 15% bis 20% ihres Eigengewichts kaum Zeichen von Stress, bei einer Last von 25% bis 30% des Eigengewichts zeigten die Pferde deutlich höhere Atem- und Pulswerte (Anmerkung: mit Eigengewicht ist wohl ihr "Kampfgewicht" gemeint, nicht ihr Übergewicht, letzteres ist ja bei Pferden hierzulande leider ein häufiges Problem). Die Forscher empfehlen daher eine Belastung der Pferde mit maximal 20% des Eigengewichts, was auch die Regel der US-Kavallerie war.
Ich vermute jetzt mal, dass Kavallerien in der Regel eher kleine, fein gebaute Männer als Rekruten wählten.

Hier noch einige historische Angaben: Die normale Ausrüstung für Pferd und Reiter betrug bei der US-Kavallerie ca. 91 Pfund, etwa 41 kg (nach Jonathan Boniface, The Cavalry Horse and his Pack 1903).
Hier die Last, die ein Galloway der Border Reivers trug: http://www.theborderers.info/horses.html mit Reiter 140 kg; das Galloway war einer der Vorfahren des Fellponys, also kein sonderlich grosses Tier. Zur Info: mein Fellpony wiegt ca. 420 kg, ein Border Reiver mit Ausrüstung wäre da vom Gewicht her deutlich im roten Bereich.

Was die Belastung der Pferde durch das Reitergewicht angeht, sehe ich allgemein ein Problem im frühen Anreiten (dreijährige Pferde sind noch nicht ausgewachsen), und im speziellen eines im "Veredeln" einzelner Rassen wie dem Haflinger, was meist an die Substanz geht, und dazu führt, dass aus einem stämmigen, gedrungenen Schwerathleten, der auch ein gewisses Gewicht tragen konnte, ein "Finökel" wird, der gerade noch für Kindergewichte taugt.

Nebenbei, bei uns im Stall (ca. 30 Pferde, Besitzerinnen von ganz jung und sportlich bis älter und eher gemütlich) ist gerade mal eine Reiterin (fürs Pferd) übergewichtig, und die ist sich des Problems bewusst.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Finesse
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Beitrag von Finesse »

Nicht nur das Gewicht spielt für ein Pferd eine Rolle sondern auch die Gangart.

Ein schwerer Reiter/in in der Gangart Schritt ist weniger schlimm als ein schwerer Reiter/in der Gangart Galopp.

Vielleicht müsste man dieses physikalische Gesetz auch mal beachten.

Es hat zum Beispiel einen Grund, warum verletzte Pferde im Schritt bewegt werden und nicht im Galopp.
Galopp alleine schon ist schon von allen Gangarten her die grösste Belastung für die Anatomie des Pferdes.

Ein Pferd im Schritt kann also mehr Gewicht tragen als im Galopp.

Für das Basten von Pferden, zum Beispiel in der Schweizer Armee, gibst genau Vorschriften, ich glaube 120 kg sind das Limit der Ladung, bin mir nicht mehr sicher ob mit oder ohne Bastsattel.
Trainpferde im Einsatz laufen aber auch nur im Schritt :wink:

Ziehen ist wieder was anderes - ist die Masse (Wagen, Ladung,) mal im Rollen, ist sie leichter zu bewegen. Ueberhaupt würde ich Fahren als eine sehr gute Alternative bei stark übergewichtigen Reitern betrachten. Wäre doch als Ausgleich auch zu überlegen ?
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Beitrag von Lilith79 »

Cubano hat geschrieben:ehrlich: Wer von uns mit einem 500 kg Pferd wiegt den 50 kg? Das ist doch illusorisch.
Außerdem: wenn ich im Unterricht mal auf 500kg Warmblütern reite, dann komme ich mir immer sehr verloren und wirkungslos vor. Meist kommen dann auch noch Kommentare wie "ich glaub der bemerkt dich gar nicht" vom RL. Also dass jemand wie ich der optimale Reiter für ein 500kg Warmblut sein sollte, kommt mir nun schon sehr unwahrscheinlich vor (und ja, es gibt sicher auch sehr kleine leichte Reiter, die gut Großpferde reiten, aber "optimal" ist das dann trotzdem auch nicht) .
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Was die Belastung der Vordergliedmaße betrifft, da halte ich das Übergewicht des Pferdes für deutlich entscheidener.
Was die Belastung des Rückens betrifft, so ist man zu schwer, wenn der Rücken nicht mehr frei nach oben schwingen kann. Solange es da unter mir noch schwingt und die Hinterhand schön untertritt, habe ich damit aufgehört, mir allzuviele Gedanken um mein Gewicht zu machen. Und trotzdem wäre ich gerne wieder ein paar Kilos leichter, damit ich wieder auf deutlich mehr Pferde steigen könnte ... :(
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
Antoine De La Pluvinel
Finesse
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Beitrag von Finesse »

Lilith79 hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben:ehrlich: Wer von uns mit einem 500 kg Pferd wiegt den 50 kg? Das ist doch illusorisch.
Außerdem: wenn ich im Unterricht mal auf 500kg Warmblütern reite, dann komme ich mir immer sehr verloren und wirkungslos vor.
Ich halte diese Gewichtseinschätzung eines Warmblüters für falsch.

Ein durschnittliches WB - und ich nehme an mit dieser Bezeichnung ist das "gemeine" deutsches WB gemeint :wink: - mit einem Stockmass von 164 und drüber wiegt bedeutend mehr als 500 kg.

Nicht ohne Grund wurden alle Wurmkuren neu dosiert (früher 600 kg) heute 700 kg, weil die Wurmkuren früher alle unterdosiert waren und man, wenn man es richtig dosieren wollte, immer anderhalb Wurmkuren verabreichen musste.
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Beitrag von Finesse »

Sascha hat geschrieben:Was die Belastung der Vordergliedmaße betrifft, da halte ich das Übergewicht des Pferdes für deutlich entscheidener.
Und ich finde, es kumuliert sich.

Der worst case ist übergewichtiges Pferd - und übergewichtiger Reiter/in, dazu kommt noch Sattelgewicht, zum Beispiel beim Westernsattel nicht zu unterschätzen.

Dafür verteilt der Westernsattel das Gewicht besser.
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Finesse hat geschrieben:
Lilith79 hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben:ehrlich: Wer von uns mit einem 500 kg Pferd wiegt den 50 kg? Das ist doch illusorisch.
Außerdem: wenn ich im Unterricht mal auf 500kg Warmblütern reite, dann komme ich mir immer sehr verloren und wirkungslos vor.
Ich halte diese Gewichtseinschätzung eines Warmblüters für falsch.

Ein durschnittliches WB - und ich nehme an mit dieser Bezeichnung ist das "gemeine" deutsches WB gemeint :wink: - mit einem Stockmass von 164 und drüber wiegt bedeutend mehr als 500 kg.
Da könntest du natürlich recht haben, wir haben am Stall vor einigen Monaten Pferde gewogen, leider hatten wir kein "gemeines deutsches Warmblut" dabei, aber da kamen die folgenden Ergebnisse raus:

Isländer: Stockmaß 1,28 Gewicht: 332 kg
Isländer: Stockmaß 1,37 Gewicht: 412 kg
Isländer: Stockmaß 1,40 Gewicht: 425 kg
Schwarzwälder Kaltblut: Stockmaß so um die 1,50? Gewicht: 664 kg
Quarter Horse: Stockmaß so um die 1,50: Gewicht: 530 kg
Isländer: Stockmaß so um die 1,50: 504 kg
Galopper: Stockmaß so um die 1,55: 500 irgendwas

Bis auf den Galopper waren das nun alles eher stämmige Pferdetypen (aber keins der Pferde ist besonders übergewichtig), aber trotzdem hast du sicherlich recht dass ein Warmblut über 1,60 dann eher bei 600+ Kilo liegt.
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