Philippe Karl gegen Gerd Heuschmann – Link zum Artikel

Rund um die klassische Reitkunst

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Blumee82
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Beitrag von Blumee82 »

Editiert: allgemein formuliert wegen Äußerungen an anderer Stelle:


Es ging, für mein Verständnis, bei dem Beispiel des Kochens darum, die unterschiedlichen Geschmäcker bei den inneren Bildern oder auch der äußeren Form des Pferdes zu erklären.... nicht um Hausgebrauchsreiterei bei Pi und Pa.
Zuletzt geändert von Blumee82 am Mo, 16. Sep 2013 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Blume, wovon sprichst du?

BTW, was mir sauer aufstößt, dass zwar immer sachlich *hust* fein säuberlich die Theorie aufgedröselt werden will, die Praxis sowieso nicht gefällt und daher alle Diskussionen irgendwann da enden, wo sie jetzt steht. Muss es denn immer gehen bis einer heult?! :-P Muss man wirklich so haarklein aufdröseln, wenn es einem sowieso nicht gefällt - das Bild von dem wir sprachen?

Apropos für die gemeinen Humorlosen: Wenn das Leben wie eine Pralinenschachtel ist, dann kann reiten auch wie Kürbissuppe sein. 8)
Zuletzt geändert von Kosmonova am Mo, 16. Sep 2013 15:10, insgesamt 6-mal geändert.
Es grüßt Nadine

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

SP: Nee, ist schon okay, ich wollte nur Finchens Eindruck geraderücken.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

So, und jetzt bitte wieder zurück zu dem Austausch, den wir hatten. Ich lösche den Teil dazwischen jetzt explizit nicht. Zumindest im Moment noch nicht. Alle weiteren Kommentare, die nichts mit dem Thema zu tun haben, werden jedoch vom Moderatorenteam gelöscht.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Rapunzel hat geschrieben:SP: Nee, ist schon okay, ich wollte nur Finchens Eindruck geraderücken.
Das war auch geglückt und gut so. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
maulfrei :o)

Beitrag von maulfrei :o) »

sapere aude hat geschrieben: Ich finde, das man beiden Ansätzen ein Prise des anderen Ansatzes hinzufügen kann. Vielleicht ist der Grund der, das wir als Reiter einen Kompromiss zwischen Tragen und Leichtigkeit finden müssen. Merke ich, dass mein Pferd zwar prima trägt, aber nicht leicht ist, hilft es, ein wenig mehr Richtung Légèreté zu arbeiten. Habe ich ein sehr losgelassenes Pferd, das leicht an den Hilfen ist, aber Schwierigkeiten mit dem Rücken hat, hilft ein wenig mehr Steinbrecht.
Ich finde diesen Absatz super! Schön beschrieben und so wahr... :)

In diese Richtung zielte mein voriger Beitrag.
Die klassischen Reitlehren sind natürlich nicht gleich, aber viele Elemente daraus sind miteinander kompatibel und können sich ergänzen.
Die Ziele der Pferdeausbildung sind ja bei sämtlichen klassischen Dressuransätzen sehr ähnlich - wir vergleichen hier ja nicht unterschiedliche Reitsparten miteinander :wink:

Meiner Meinung nach gibt es nicht die letztendliche Wahrheit im Sinne von EINER Reitlehre, die für alle Pferd-Reiterpaare passt.

Je mehr ich nach einem Ausbilder/einer Reitlehre gesucht habe, die sämtlichen meiner Idealvorstellung entspricht, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass diese Suche nach DER Wahrheit ein Irrtum ist.

Aber das ist für mich überhaupt kein Grund (mehr), frustriert zu sein: Denn MEIN Weg, den ich mit meinem Pferd gehen möchte und auch schon gehe, setzt sich aus sämtlichen einzelnen "Wahrheiten" zusammen, dich ich bisher finden konnte - ohne dass ich das Gefühl habe, wahllos zu schwimmen oder mich bzw. meine Ziele zu verlieren - eher ist es so wie ein Puzzle, das immer mehr Teile bekommt.

Die Kunst - und dabei muss man sehr selbstkritisch sein und auch gut analysieren können - liegt dabei darin, nicht lauter neue Puzzles anzufangen und letztlich nur zusammenhangloses Stückwerk zu produzieren, sondern bei EINEM Puzzle zu bleiben.
Ups, schon wieder eine Metapher 8)
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ich stimme dir zu!

Aber du kannst es drehen und wenden wir du willst. Orientierst du dich an einer RL dann wirft man dir vor fanatischer Anhänger zu sein, pickst du dir aus allem was raus, dann ist es unsortierter Chaosbrei und endet ebenfalls mit einem verkorksten Pferd :-D Aber gsd ist das Ansichtssache.

Ich denke ein roter Faden und ein Zielbild sind wichtig! Trotzdem ist dazwischen - und sollte auch - genug Raum für flexible Wege sein.

Es sind ja nicht umsonst soviele Pferderassen und Reitweisen entstanden. Alles orientiert sich da an den Wünschen der jeweiligen Person. Aber immer öfter müssen sich die Reiter an IHR Pferd und die Situation anpassen ;-) Schließlich ist ein Pferd keine Ware mit exakten Eigenschaften und lebenslanger Unverwüstlichkeit.

Seien wir doch alle froh, dass es diese bunte Auswahl gibt und es Gsd jeder selbst entscheiden kann, solange er niemanden damit schadet.
Es grüßt Nadine

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Motte
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Beitrag von Motte »

Ich hab gar nix gegen das Anwenden von verschiedenen Techniken/Methoden - wenn man weiß, was man da tut und warum.

Und dieses Wissen, diese Erfahrung muss man erst mal gesammelt haben.

Mein früherer RL hat auch immer mal wieder (für damalige Zeiten) "merkwürdige" Dinge mit den Pferden gemacht - aber: der hatte zu dem Zeitpunkt auch schon ein paar Hundert Pferde ausgebildet/geritten.
Wenn DER sagte: mit Methode XY komm ich bei dem Pferd nicht weiter, ich probiere mal Methode ZV, dann machte das Sinn, weil der kannte und KONNTE Methode XY und ZV. Und noch viele andere.

Ich sehe nur, wenn ich Aussagen höre wie: "ich pick mir hier was raus und da was raus" oft Reiter, die in Ermangelung von Können und Wissen, einfach den für sich leichtesten Weg gehen, ohne eigentlich genau zu wissen, was und warum sie da was tun.
Damit meine ich natürlich nicht alle Reiter, die so vorgehen, aber bei den Reitern, die ich so "in real" getroffen habe, und die diese "Rosinenrauspickmethode" nutzten, hab ich eigentlich immer gedacht: Mensch, lern doch einfach mal EIN Ding richtig.
Und deswegen habe ich immer etwas "Bauchweh", wenn man diese Methode so propagiert.
Man kennt ja nie die Selbstreflektion desjenigen, bei dem dies ankommt.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Motte hat geschrieben:Ich hab gar nix gegen das Anwenden von verschiedenen Techniken/Methoden - wenn man weiß, was man da tut und warum.

Und dieses Wissen, diese Erfahrung muss man erst mal gesammelt haben.

Mein früherer RL hat auch immer mal wieder (für damalige Zeiten) "merkwürdige" Dinge mit den Pferden gemacht - aber: der hatte zu dem Zeitpunkt auch schon ein paar Hundert Pferde ausgebildet/geritten.
Wenn DER sagte: mit Methode XY komm ich bei dem Pferd nicht weiter, ich probiere mal Methode ZV, dann machte das Sinn, weil der kannte und KONNTE Methode XY und ZV. Und noch viele andere.

Ich sehe nur, wenn ich Aussagen höre wie: "ich pick mir hier was raus und da was raus" oft Reiter, die in Ermangelung von Können und Wissen, einfach den für sich leichtesten Weg gehen, ohne eigentlich genau zu wissen, was und warum sie da was tun.
Damit meine ich natürlich nicht alle Reiter, die so vorgehen, aber bei den Reitern, die ich so "in real" getroffen habe, und die diese "Rosinenrauspickmethode" nutzten, hab ich eigentlich immer gedacht: Mensch, lern doch einfach mal EIN Ding richtig.
Und deswegen habe ich immer etwas "Bauchweh", wenn man diese Methode so propagiert.
Man kennt ja nie die Selbstreflektion desjenigen, bei dem dies ankommt.
Ja, Motte, das sehe ich ähnlich. Ich kenne zig Kurs-/ Reitweisenhopper, die alles so ein bisserl, aber nichts richtig können, sich aber über alles ein Urteil erlauben, obwohl sie wirklich nichts wirklich verstanden haben.

Das ist wohl eine Auswirkung unserer Konsumgesellschaft.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Motte hat geschrieben:
Ich sehe nur, wenn ich Aussagen höre wie: "ich pick mir hier was raus und da was raus" oft Reiter, die in Ermangelung von Können und Wissen, einfach den für sich leichtesten Weg gehen, ohne eigentlich genau zu wissen, was und warum sie da was tun.
Damit meine ich natürlich nicht alle Reiter, die so vorgehen, aber bei den Reitern, die ich so "in real" getroffen habe, und die diese "Rosinenrauspickmethode" nutzten, hab ich eigentlich immer gedacht: Mensch, lern doch einfach mal EIN Ding richtig.
Und deswegen habe ich immer etwas "Bauchweh", wenn man diese Methode so propagiert.
Man kennt ja nie die Selbstreflektion desjenigen, bei dem dies ankommt.
*unterschreib*

Was die Leichtigkeit der Hilfen angeht, die immer mal wieder zur Sprache kommt und scheinbar eher der EdL zugeordnet wird: Wer den "SdA"-Weg geht und dabei nicht darauf achtet, sich selbst und das Pferd auf leichte Hilfen einzustellen, macht was falsch...
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

DIE gibt es ganz sicher und mag ich auch nicht gerne, deswegen schrieb ich aber vom roten Faden ;-) Und wenn man da gleich wieder die Flöhe Husten hört und pauschal davon ausgeht, dass ALLE, die so denken, eigentlich nichts können...nun denn. :roll:

Und ab wann kann man "ein was richtig"? Ich kenne auch Leute, die an ein was festhalten, es aber nicht richtig können und dem Pferd auch Nichts Gutes tun. Das ist alles zu komplex um die - in meinem vorigen Post erwähnten - Pauschalverurteilungen zu sprechen. Es gibt immer solche und solche und Solche werden in jeder Reitweise scheitern, da die Grundeinstellung ("wie komme ich am schnellsten ans Ziel bzw. Wo hab ich es am bequemsten") gegenteilig zu denen ist, die sich in einer Reitweise (und sei es nur aufgrund Ermangelung des einen guten Rls!) anderen zuwenden, oder weil sie ein Pferd haben das zum Bsp. kein Gebiss erträgt und konventionelle Ausbildungsmethoden nur Gegenwehr produzieren.

Und nochmal: Wer maßt sich an, dass sein (sehr persönlich gefärbtes) Bild allen gefallen muss und daher Richtig ist?! Es gibt selbst hier im Forum nur eine "Handvoll" Bilder, die allen gefallen. Einerseits seltsam, andererseits verständlich. Da fließen immer (!) persönliche Erfahrungen und Geschmack mit ein, dass sollte man beim diskutieren berücksichtigen. Ich kenne viele die von FN-regelkonform reden und dabei ihr Pferd seelenruhig auf den Kopf stellen oder nicht mal im Ansatz "an den Hilfen" haben...und nun? Solange das Pferd funktioniert, wird niemand andere RW in Betracht ziehen. Die es tun, die meisten die ich kenne, sind von konventionellen System weg, weil ihr Pferd gestreikt hat. Das liegt aber mitnichten unbedingt am System, sondern am Reiter und Pferd, es passt halt einfach nicht.

Ja, ab wann kann man ein was Richtig und wer sagt wie ich mein Ziel "richtig" erreiche und wer sagt, dass mein Ziel aussieht wie das eines anderen?! Interessant! Es gibt ja auch genug Westernpferde (als Bsp.), die gesund und zufrieden alt werden, auch wenn die RW (nach Testen) nichts für mich ist, weder im Ziel, noch im Weg.

Das macht das Diskutieren so hoch emotional und schwierig *uff*

@ Celine

Oder der RL macht was falsch ;-)
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Celine
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Beitrag von Celine »

Kosmonova hat geschrieben:
Ich kenne viele die von FN-regelkonform reden und dabei ihr Pferd seelenruhig auf den Kopf stellen oder nicht mal im Ansatz "an den Hilfen" haben...und nun?
Dann reden sie nur davon, tun es aber nicht :-)
Kosmonova hat geschrieben:Solange das Pferd funktioniert, wird niemand andere RW in Betracht ziehen. Die es tun, die meisten die ich kenne, sind von konventionellen System weg, weil ihr Pferd gestreikt hat. Das liegt aber mitnichten unbedingt am System, sondern am Reiter und Pferd, es passt halt einfach nicht.
Oder es liegt daran, dass man es falsch gelernt hat.
Kosmonova hat geschrieben:
@ Celine

Oder der RL macht was falsch ;-)
Das ist wohl immer die Ursache, denn wenn der RL es richtig erklären würde, würden die Schüler es ja auch richtig machen können. Außer sie sind nicht bereit, sich darauf einzulassen, dass sie womöglich erstmal jahrelang im Kreis eiern und an ihrem Sitz arbeiten :lol:
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Jap! Ich denke der RL ist das entscheidende Manko ;-)

Da braucht man auch über die RW keinen Kopf machen, wenn der RL Mies ist ODER der Schüler (warum auch immer) nicht mitkommt/mitkommen will, dann war es das. Aber überleg mal wie lange man uU nach einem guten RL sucht ;-)
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich denke, wir haben jetzt gerade zwei unterschiedliche Themen vermischt.

Das eine ist, ob es die eine "reine Lehre" gibt, von der man niemalsnicht abweicht, oder ob "die (jeweils) anderen" auch sinnvolle Sachen kennen und man dies und das mit reinnehmen kann. Das bestreitet überhaupt niemand! Auch nicht, dass sich sogar sehr unterschiedliche Reitweisen gegenseitig befruchten können (wenn es die Egos der jeweiligen Gurus zulassen). Im Gegenteil, es wäre blöd, bei Individuen wie Pferden nach Schema x vorzugehen. Jeder wirklich gute Ausbilder kennt sämtliche Werkzeuge (und da wäre mancher Vertreter der "Gegenseite" überrascht, was der andere alles kennt ;-)) und weiß sie im richtigen Moment beim richtigen Pferd anzuwenden. Schwierig wird´s, wenn ein PK hingeht und pauschal sagt "ihr macht alles falsch, seht her, wie es richtig geht" - und dann halt so sehr angreifbare Ergebnisse zeigt.

Das andere ist die Diskussion um tatsächliche Unterschiede in der EdL und der FN-Reitlehre. Da hat S&P interessante Ansätze geliefert, aber da wird´s wohl nicht mehr weitergehen.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

ach, und@Kosmonova: Die bisherige Diskussion fand ich kein bisschen emotional und sehr sachlich, warum sollte da einer heulen? Versuch´s doch einfach auch so sachlich zu lassen.
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