Alles rund um paddockparadise - Trailwege

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Tanja, magst du mal einen Zwischenbericht zu eurem Kunstrasen abgeben? Wie lange liegt der jetzt schon? Habt ihr Schotter oder sonst eine Befestigung drunter? In der fb-Gruppe schreiben irgendwie immer nur begeisterte Neulinge, aber keine Langzeit-Berichter..
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wir sind vom Kunstrasen nach wie vor begeistert. Seit 10/15 liegt er ja auf unserem Mini-Trailweg (verbindet zwei Paddockteile auf einer Länge von ca. 85 m) und seit 05/16 auch im oberen Teil vom Paddock, einem Viereck von 15x15 m.

Einen Unterbau haben wir nicht. Da war ich zunächst sehr skeptisch, ob das auf unserem schweren Lehmboden funzt. Angeschaut hatten wir uns das ja in einem Stall 10 km von uns entfernt, wo der Kunstrasen bei unserer Besichtigung auch schon über ein Jahr lag (das ist diejenige, die die FB-Gruppe gegründet hat), also auch schon zwei Winter hinter sich hatte. Die haben die gleichen Bedingungen wie wir (Lehmboden, leicht am Hang). Und nachdem es dort gut funktioniert hat, haben wir es gewagt.

Dadurch, daß wir gesandeten Kunstrasen verlegt haben, der ja mit 30-40 kg/qm sehr, sehr schwer ist, verrutscht nichts. Es haben sich auch bislang keinerlei Löcher o. ä. unter dem Kunstrasen gebildet, so daß er irgendwo einsinken würde.

Ich bin aber auch überzeugt, daß das bei uns ohne Unterbau auf Lehmboden nur deshalb so gut funktioniert, weil der Kunstrasen eben sehr schwer ist und außerdem insbesondere bei uns überall leicht am Hang liegt. Die 85 m sind sowieso leicht am Hang, die 15x15 m liegen auf einer Kuppe, wo also links und rechts jeweils Gefälle ist. So kann Wasser immer schnell ablaufen.

In 11/15 hatten wir mal einen Tag, da kamen in 24 Stunden 95 l/qm runter. Und unsere Rösser sind den Trailweg hoch- und runtergaloppiert und haben sich gefreut. Das war echt eine Pracht. :D
lg, Tanja

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Das klingt wirklich gut! Zumal ihr vorher solche Schwierigkeiten mit Matsch hattet, wenn ich das damals richtig verstanden habe.
Ich beobachte noch ein bisschen weiter... im Grunde bin ich mit unserem Boden auch sehr zufrieden. Wir haben auf unserer dicken Schicht (80m) aus purem Lehm einen Meter recht sandigen Boden drauf und ja auch ein deutliches Gefälle (und eine Drainage) im gesamten Gelände. Das passt schon ziemlich gut. Aber man sinniert ja immer über weitere Optimierungen :).
Meinst du, dass möglich wäre, nur die halbe Breite eines Paddocks damit auszulegen? Wir haben kurz neben der Mitte bei viel Regen eine Art Bach, der das Wasser vom Reitplatz und oberen Bereich zur Bäke führt. Der würde den KR ganz bestimmt unterspülen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich habe einen Kunstrasenpaddock bei einer Immobilienbesichtigung gesehen, der trotz gegenteiliger Antworten des Verkäufers vorher nicht überzeugt und meine Zweifel bestätigt hat. An den Nahtstellen kamen eben doch auch nach nur drei Jahren nicht nur gelegentlich die Ecken hoch. Tobende Pferde schieben dann Material drunter, lustige Pferde zsuseln dann am Material herum - dort war von halbwegs ebener Fläche nicht mehr viel übrig.

Für mich daher wieder weiter ins Minus gerutscht. Bei dem Preis incl. Verlegeaufwand UND dem Aufwand beim späteren neu machen oder gar entsorgen sowie der Umstände beim Abäppeln, den Kunstfasern dann im Mist etc nicht überzeugend.

Bin sehr gespannt wie es sich bei Tanja im Mehrjahresverlauf zeigt. Pferdeanzahl und -aktivität machen ja sicher auch ein wenig aus.
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Betrifft zwar jetzt nicht Kunstrasen, aber m.M.n. trotzdem sehr interessanter Artikel:

http://www.country-reiten.de/magazin/te ... =&start=14
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

ninischi hat geschrieben:Das klingt wirklich gut! Zumal ihr vorher solche Schwierigkeiten mit Matsch hattet, wenn ich das damals richtig verstanden habe.
Es war halt so, daß gerade auf dem Trailweg alles sofort seifig und rutschig wurde. Quasi hat schon ein wenig Regen gereicht, um die oberen 2 mm vom Lehmboden anzuweichen. Wegen der Pferde fand ich das gar nicht mal so schlimm - die sollen ihre Hufe sortieren, denn die sind damals trotzdem munter hoch- und runtergaloppiert. Aber wenn ich dann zum Misten mit der Schubkarre dort unterwegs war, war das immer eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Weshalb wir den Trailweg dann oft genug im Winter geschlossen hatten. Was sich wiederum auf Kurtis Gemüt negativ ausgewirkt hat, und weshalb Amor dann darunter leiden mußte. Seither: wunderbar!
ninischi hat geschrieben:Meinst du, dass möglich wäre, nur die halbe Breite eines Paddocks damit auszulegen? Wir haben kurz neben der Mitte bei viel Regen eine Art Bach, der das Wasser vom Reitplatz und oberen Bereich zur Bäke führt. Der würde den KR ganz bestimmt unterspülen.
Das würde ich nicht machen. Wir hatten ja im letzten Jahr nur den Trailweg mit Kunstrasen ausgelegt, das Viereck mit 15x15 m war normaler Lehmboden. Da haben die Rösser bei feuchterem Wetter recht schnell Erde auf den Kunstrasen getragen. Vielleicht bin ich da einfach zu penibel und habe ein sehr sensibles ästhetisches Feingefühl, :wink: :lol: aber mich hat das immer unheimlich gestört. Und wenn mans nicht zügig weggemacht hat, war das dann natürlich irgendwann festgebäbbt.

In dem Stall, in dem wir uns das zunächst angeschaut hatten, hatte sie auch den Teil eines Weges nur zur Hälfte mit Kunstrasen befestigt, weils am Schluß nicht mehr ganz gereicht hat. Die Pferde stiefelten dann immer nur über den Lehmboden, was den natürlich voll aufgeweicht hat, was dann letzten Endes auch den Kunstrasen unterwandert hat. Das wollte ich bei uns in jedem Fall vermeiden, weshalb der Trailweg auf 4 m Breite komplett ausgelegt ist.

Aber letzten Endes kommts sicherlich auch darauf an, wie das Gefälle angelegt ist.
lg, Tanja

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Oha, Finchen. Das sind genau die Bedenken, die ich bei Kunstrasen auch habe. Blöd ist natürlich, dass das Beheben von hochgekommenen Ecken extrem schwierig ist. Weißt du, mit wie viel Überlappung die dort verlegt hatten?
Das Problem, dass sich Sand drunter arbeitet und die Ecken hochkommen, hatten wir früher im alten Stall bei den Gummimatten in den Offenställen auch. Deshalb habe ich mich für unseren Stall für den deutlich teureren Gummiestrich entschieden - habe ich noch nicht eine Sekunde bereut!

Wenn die komplette Trackbreite ausgelegt ist mit einem Streifen der gleichen Breite, ist es natürlich sehr praktisch. Aber dass der Übergang von Sand zum Kunstrasen blöd ist, weil sie Sand drauftragen, glaube ich auch sofort. Das ist bei uns beim Schotter auch so.
Also macht es wahrscheinlich am meisten Sinn, gleich alles auszulegen.

Was mich nochmal interessieren würde: Wälzen sich die Pferde auf dem Kunstrasen? Es ist doch relativ fest, oder?
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Unser Weg ist mit zwei Bahnen ausgelegt. Die überlappen sich mind. 20 cm, meistens aber deutlich mehr. Bislang hat sich da weder was verschoben, noch druntergebuddelt. Denke, es ist schon wichtig, nicht nur auf Naht zu verlegen, sondern überlappend. Wie sich das in unserem Viereck ausgehen wird, bin ich noch gespannt - da hat mein Göga nämlich entgegen meiner Anweisung auf Naht verlegen lassen. Wenn man nicht alles selbst überwacht... :evil: Ich hab dann eben gesagt: gut, wenns schief geht, muß er eben nochmals in die Tasche greifen und frisch verlegen lassen. Sein Bier.
lg, Tanja

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Ninischi: sorry, keine Ahnung wie dort verlegt war :?

@Tanja: dann bin ich doppelt gespannt auf längere Erprobungsphase, ob sich der Unterschied gravierend auswirkt.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Aktuell hat es bei uns ziemlich viel geregnet. Wir arbeiten viel mit Höhen, um das Wasser abzuleiten. Vielleicht als Idee für den ein oder anderen :)
Z.B. der Gang an der langen Seite des Reitplatzes hat zwei Gefälle: Einmal von rechts nach links, so dass eine Seite nicht matschig wird und die andere Seite ist niedriger, hier läuft das Wasser vom Weg und das vom Reitplatz ab und fließt (bei entsprechendem Regen quasi als Bach) runter zum Graben oder zur Bäke.
Ablauf bei Sturzregen:
Bild

Gefälle rechts-links auf dem Weg neben dem Reitplatz
Bild


Bild



Im Vordergrund Schotterweg als Eingang zum Stall, hinten Outdoor-Bett-Sand und im Vergleich gestern (nach mehreren Tagen ergiebigem Regen) und heute. Es trocknet durch die Abläufe wirklich fix ab.
Bild

Die Pferde finden ihre Hügel immer noch super. Ganz wichtig ist, dass man beim Toben oben auf dem Hügel einmal ausschlagen muss. Macht Bailarina hier vor. :D

@Tanja: Wie macht sich euer Kunstrasen? Immer noch zufrieden? Hast du davon vielleicht auch mal Bilder? :)
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Beitrag von KZimmer »

Mir fällt da als Erstes der Appenzeller auf! :wink:
Den Sand habt ihr einfach so auf den Lehm gekippt?!
Mit Gefälle zu arbeiten und einen "Bach" zu provozieren ist natürlich auch eine Möglichkeit.
Ich hätte vor allem Bedenken, dass meine Freiberger den Kunstrasen auffressen...
:roll: :roll: :lol:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Danke für die Bilder - das sieht durchdacht und funktionabel aus, und die Hügel für die Pferde sind natürlich der Knaller. :lol: Das ist wenn ich das richtig erinnere der Aushub von den Trailwegen, oder? Sind die Böden bei euch so sandig wie es aussieht, oder habt ihr Sand auf den Wegen dann aufgebracht? Das wäre meine einzige Sorge, dass sich auf Dauer durch so hergestellte Abflussbäche viel abträgt weil es mit wegspült. Wie ist da die Erfahrung bei euch?
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

ninischi hat geschrieben: @Tanja: Wie macht sich euer Kunstrasen? Immer noch zufrieden? Hast du davon vielleicht auch mal Bilder? :)
Unser Kunstrasen macht noch immer genau das, was er soll: liegt einfach da, rutscht nicht und hält den Matsch ab. Er liegt nun heute auf den Tag exakt zwei Jahr dort.

Bilder von heute gibts hier: https://www.pfinzgauranch.de/news-1/der ... ober-2017/

Bilder vom Verlegen am 27.10.2015 gibts hier: https://www.pfinzgauranch.de/archiv/2015/oktober-2015/

Ich bin echt zufrieden damit.

KZimmer: Selbst der verfressene Haferschlinger hat den Kunstrasen nicht angefressen. :lol: :wink:
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Beitrag von ninischi »

Tanja, das sieht ja klasse aus. Schade, dass es für uns nichts ist.

Kzimmer: Appenzeller sind super :D

Die Lehmschicht beginnt bei uns ca ab 80 cm Tiefe. Dann kommt auch wirklich purer Lehm (nebenan wird der von einer Ziegelei abgebaut), aber die obere Schicht ist schon an sich recht sandig. Der zusätzliche Sand ist wirklich Zugabe, es geht auch ohne besser als 95% der Paddocks hier in der Gegend :)
Von unserem Ablaufsystem bin ich voll überzeugt. Wenn ich mir vorstelle, wie es aussähe, wenn das Wasser alles hier bliebe, ... ne ne. Aber da wird schon was mit runter gespült, das ist klar. Das hält sich aber sehr in Grenzen. Geschätzt eine Karre im Vierteljahr oder so. Ist mir auf jeden Fall lieber als das Wasser zu behalten. :D
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Beitrag von Finchen »

Karre = Schubkarre? :shock: Das ist ja so ultrawenig, darüber lohnt es ja wirklich keinen Gedanken zu verschwenden. Cool! :)
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