Borreliose

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Ihr schreibt davon, eine akute B. mit AB zu behandeln.
Was ist für euch in dem Fall eine akute B.? Wenn das Pferd gerade gebissen wurde oder wenn es Symptome zeigt (Lahmen,...)?

Meine Überlegung ist halt: wenn ich die B. mit AB gar nicht langfristig bekämpfen kann (also im Sinne dass die B. dann komplett aus dem Pferd verschwindet - was ja so überwiegend behauptet wird), warum soll ich dann meinem Pferd jetzt haufenweise AB geben, wenn er keinerlei Symptome zeigt... er ist völlig normal und fit. Hatte halt eben vor 2 Wochen den Zeckenbiss...

Wenn es meinem Pferd schlecht geht bin ich natürlich auch kein Fan von "ich tüddel mal ne Weile alternativ rum und schau, was passiert". Das ist klar, aber da er momentan nichts zeigt seh ich den Sinn einer langen AB-Gabe nicht so ganz (zumal er eben eh schon Magenprobleme hat).

Was für Tests wurden bei euren Pferden denn gemacht, um die B. zu bestätigen? Hat jemand von diesem C6-Test schon gehört? Mir kommt es so vor, als wäre der recht unbekannt, da ich dazu kaum was gefunden hab...
Auch das unerfahrenste Pferd kann dem besten Reiter noch etwas lehren.
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Das mir mein Pferd das Liebste sei,
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Bei uns war absolut eine akute Entzündung der großen Gelenke incl. massiver Beschwerden der Auslöser die B überhaupt zu diagnostizieren, und dann auch mit AB zu therapieren.

Ob AB gegeben werden sollte, wenn gar keine Symptome vorliegen, weiß ich nicht, erscheint mir wie du auch sagst im ersten Moment auch nicht sinnig... :?
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Zu Borreliose und FSME, den beiden durch Zecken übertragbaren Krankheiten, steht in der St. Georg derzeit in guter Artikel:
http://www.st-georg.de/news/pferde-und- ... ngsam-aus/

Auszug:
"Auch beim Pferd wurden schon FSME Antikörper im Blut nachgewiesen. Allerdings kommt es nur ganz selten vor, dass infizierte Pferde auch tatsächlich erkranken und klinische Symptome zeigen. Relevanter fürs Pferd ist die Gefahr einer Borreliose-Erkrankung, die zu Symptomen wie wechselnden Lahmheiten, Steifheit, Lethargie, Augenkrankheiten, Hautveränderungen, Abmagern, Kolikattacken, Headshaking, Huflederhautentzündungen und sogar Hufrehe, allergischen Reaktionen, Infektanfälligkeit mit Fieberschüben und organischen Erkrankungen führen kann. Ausführlich kann man sich hier über die Thematik Borreliose informieren:
https://www.pm-forum-digital.de/project ... e-03-2016/

Im Gegensatz zur FSME werden Borrelien (die Auslöser der Borreliose) von Zecken in ganz Deutschland übertragen."
Danzelot
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Beitrag von Danzelot »

Hallo,

ich komm mal aus meiner stillen Ecke gekrabbelt, weil ich mich vor kurzem recht intensiv mit dem Thema auseinandersetzen musste...
*Claudius* hat geschrieben:
Meine Überlegung ist halt: wenn ich die B. mit AB gar nicht langfristig bekämpfen kann (also im Sinne dass die B. dann komplett aus dem Pferd verschwindet - was ja so überwiegend behauptet wird), warum soll ich dann meinem Pferd jetzt haufenweise AB geben, wenn er keinerlei Symptome zeigt... er ist völlig normal und fit. Hatte halt eben vor 2 Wochen den Zeckenbiss...
Ich denke das gesamte Thema ist recht problematisch beim Pferd! Bei mir an der Uni gehen, so wie ich es bisher mitbekommen habe, die meisten Tierärzte davon aus, das es die Borreliose beim Pferd als Erkrankung nicht gibt. Es gibt zwar viele Tiere mit Antikörpern, aber das bedeutet nicht das die an den Borrelien erkranken.
Von daher würde ich keine AB geben nur, weil ein Antikörpertest positiv ist.
*Claudius* hat geschrieben: Was für Tests wurden bei euren Pferden denn gemacht, um die B. zu bestätigen? Hat jemand von diesem C6-Test schon gehört? Mir kommt es so vor, als wäre der recht unbekannt, da ich dazu kaum was gefunden hab...
Ich kann hier nur erzählen was uns so beigebracht wird ;) normalerweise wird ein Antikörpertest (ELISA) gemacht. Wenn der negativ ist, weiß man das das Pferd noch nie Kontakt mit Borrelien hatte. Ist er positiv macht man einen Westernblot um auszuschließen das Kreuzreaktionen vorliegen. Ist der auch positiv, dann weiß man, dass das Pferd in seinem Leben schon mal Kontakt zu Borrelien hatte. Ob es aber daran Erkrankt ist weiß man deshalb nicht ;)
Der C6 Test testet auf einen bestimmten Antikörper, der auf ein Protein reagiert, das nur von metabolisch aktiven Borrelien gebildet wird. Das kann schon ein besserer Hinweis sein das eine Borreliose vorliegt. Aber selbst das nur bei entsprechenden Symptomen!

Grüße :)
:) :)
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Meiner hatte damals auch Borreliose bzw wurde positiv getestet. Mir sagte damals ein TA, das ein aussagekräftiger Test nur durch Zecklab gemacht werden kann - alle Blutuntersuchungen der "normalen" Labore seien sehr schwammig im Ergebnis.

Wir haben damals von der Klinik aus auch kein AB bekommen, da er keine Symptome zeigte. Seitdem (2011) ist auch nichts mehr aufgetreten.
Es grüßen aus dem schönen Rheinland

Ellen, Peije und Rabano
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