Der gefürchtete Tag X

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

ninischi hat geschrieben:@Sascha: Toll, dass dein Pony nur mit Heucobs so fit so alt geworden ist! Meines Erachtens spielt dabei allerdings leider eine große Rolle, wie schwer- oder leichtfuttrig das Pferd ist. Es gibt ja Pferde (viele blutgeprägte Pferde z.B.), die schon in jungen Jahren viel schwieriger "in Form zu füttern" sind und viel, viel mehr Futter brauchen als dein Pony im Alter..
Stimmt absolut, aber mein Blüter war eben so ein Pferd, und auch nicht "leicht" ohne Heu und Gras zu füttern, klar, war sie schon mit gesunden Zähne und in jungen Jahren nicht.
Aber es ging. :wink: Auch mit 29 Jahren.

Klar kann immer irgendwann der Punkt kommen, wo ein Pferd ans Limit kommt, wo es nicht mehr geht.

Aber nur mit Heucobs und Öl "zugefüttert" kann ein Pferd nunmal nicht klarkommen, wenn es auf die Heuersatzfütterung angewiesen ist.

Das war der Punkt im o.g. Post, der aufgefallen ist.

Über den Aufwand und das Geld allein für die Futtermittel bei einem solchen Pferd mag ich nicht sprechen - und klar ist auch, dass sowas wie ich es in Eigenregiehaltung mit Glück und Unterstützung leisten konnte, eben gar nicht in jedem Stall möglich ist!

@Anchy:
Danke für den Hinweis zum Einschläfern, da werden leider noch immer viele Geschichten drum erzählt von Menschen, die sich nicht genau mit den Vorgängen vertraut gemacht haben.
Wobei leider auch bei sorgsamer Vorgehensweise was schief gehen kann - wie auch beim Tod durch Ausbluten nach Bolzenschuß. :?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Braunestute32
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Beitrag von Braunestute32 »

@Gerrudy
Ich kann aus Erfahrung in den le. Monaten nur sagen, du kannst dir Meinungen anhören und das Beste davon behalten.
Entscheiden wirst und musst nur du allein.

Ich verstehe deine Reaktionen und Denkweise auf die vergangenen Tage durchaus sehr gut.
Bei mir war es ähnlich. Plötzlich wird die Situation schlechter aufgrund vielerlei Einwirkungen, sei es äußerlich (Weiden gesperrt weil Dauerregen), sei es innerlich (Pferd hat Schmerzen, ist schlecht drauf wegen der Sperrung der Weiden)...
Es spielen viele Faktoren zusammen.
Du bist bestimmt nicht eine, die einfach so den Gaul zum Schlachten fährt, sieht man ja dadurch, dass du dich in den letzten Jahren durchgekämpft hast, deinem Pferd ein so gutes Leben möglich gemacht hast, wie es nur ging. Nach allen Regeln der Kunst und gegen die blöden Standart-Sprüche, die dir TÄ in Kliniken etc. gegeben haben.
Finde ich sehr gut, Daumen hoch!

Da hast du es auch verdient, mal so denken zu dürfen!
Ich denke ähnlich wie du. Leben nicht unnötig rauszögern und die Pferde da durchquälen, nur weil TÄ Leben verlängern...
Das müssen sie auch auf der einen Seite, sonst wären sie Metzger geworden. Andrerseits gibt es, wie schon erwähnt TÄ, die nicht so gut mit dem Thema Euthanasie zurecht kommen. Müssen sie doch auch immer wieder abwägen, wann es für ein Tier soweit ist. Setzen wir uns mal in die Situation rein. Sie sind Gottspieler und wenn man an einen TA kommt, der evtl. das Gefühl hat, Lieschen Müllers Pony letztens evtl. ein bisschen zu früh erlöst zu haben, haben wir schon das Dillema.

Deswegen mein Tip:
Pferd mit einem oder zwei oder drei guten Kumpels zusammen stellen, von den Schlägern wegbringen und einen Teil Koppel abtrennen lassen. In vielen Ställen gibt es doch Weidestücke für Senioren.
Das macht die Situation für das Pferd vertretbar.
Die waren einfach gestresst, weil sie nicht auf die Koppel durften und das brachte dann Futterneid und Unruhe rein. Wenn dann noch so ein unausgeglichenes Exemplar von Jungtier dabei ist, wirds für die Rentner gleich mal unangenehm wenn sich Herr Pferd so gegen sie aufführt. (erzählen deine Blessuren)

Das Zittern kam von der Kälte (überlegt mal, es sind 10 Grad Unterschied und das Winterfell ist gerade mal ab).
Deine Stute hat noch Nerven und sie hat noch Widerstandskraft: Sonst würde sie sich in allen Situationen einfangen und vorbeiführen lassen.

Ich verstehe, warum du so akut übers Erlösen nachgedacht hast.
In der Prärie wäre mein Tier schon nicht mehr bei der Herde, aufgrund ihrer Atemprobleme bei Hitze und dein Pferd wäre auch aussortiert, weil sie zu dünn und kraftlos fürs Flüchten vor Raubtieren wäre.

In unserer modernen Welt haben wir einfach Angst, dass wir, trotz aller Medizin und Pipapo die Nöte unsrer Vierbeiner übersehen, sie zu viel oder zu wenig mit Medikamenten behandeln.

Ich mag zwar nicht zu schlau daherschreiben; aber ich habe kürzlich auch ans Schlachten gedacht, habe gemeint, jetzt kommt dann die Zeit, tja, nun geht es meiner Stute (Gott sei Dank) wieder viel viel besser. Und deshalb wage ich zu behaupten, dass wir dann wirklich den Zeitpunkt merken. Und zwar anders u. heftiger als wir jetzt annehmen.

Verschlechtert sich der AZ deines Pferdes aber noch mehr, wird es trotz Gras dünner, dann würde ich mir eine 2. Meinung einholen, von einem andren TA.
Und Hand aufs Herz. Wenn du absolut das Gefühl hast, dass es so weit ist und du das Pferd leiden siehst, würde ich diese Euthanasiemethode in die Ecke werfen und das Pferd schlachten lassen.
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

ninischi hat geschrieben:@Sascha: Toll, dass dein Pony nur mit Heucobs so fit so alt geworden ist! Meines Erachtens spielt dabei allerdings leider eine große Rolle, wie schwer- oder leichtfuttrig das Pferd ist. Es gibt ja Pferde (viele blutgeprägte Pferde z.B.), die schon in jungen Jahren viel schwieriger "in Form zu füttern" sind und viel, viel mehr Futter brauchen als dein Pony im Alter..
Habe ich ja nun auch mehrfach so geschrieben, dass mein Pony sicher kein schwieriger Fall war. Es ging mir lediglich darum die Behauptung zu widerlegen, dass ein Pferd ohne Heu/Strohfütteung dauerhungrig wäre und eine solche Ersatzfütterung daher generell nicht möglich. Natürlich ist es bei schwerfuttrigen Pferden umso schwerer und natürlich spielt es auch immer eine entscheidene Rolle, wie Futter überhaupt noch verstoffwechselt werden kann. Mein Pony hatte lediglich mit der Futteraufnahme Probleme, wäre aber ohne Heuersatz im Winter trotzdem einfach verhungert, weil er wirklich gar kein Heu mehr aufnehmen konnte. Mit Heucobs lebte er aber noch viele Jahre völlig problemlos, satt, rund und glücklich und das eben komplett ohne Heu/Stroh, darum ging es mir.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

" Ta s verdienen Ihr Geld an uns.."
Und der Schlachter nicht?

Nee sorry, man kann sich die Dinge so reden, wie sie in die momentane Situation passen.

Anchy
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horido
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Beitrag von horido »

@ gerrudy
Nachdem alle anderen gegen das töten deines Tieres waren, möchte ich hier mal eine andere Meinung kundtun. Ich finde schon, dass wenn ein Pferd mit normalem Pferdefutter und in einem normalen Stall nicht mehr zurechtkommt man durchaus über die Tötung nachdenken darf. Das würde ich definitiv auch tun.

Wird nur gefragt, ob man den Stall wechseln soll mit einem alten Pferd, wären die gleichen Leute, die hier gehen das einschläfern gewettert haben, wahrschein auch strikt dagegen gewesen, da der Stress zu groß wäre.

Daher bin ich froh, dass ich die Entscheidung selbst treffen kann (da Schlachtpferd).

Bevor ich ebenfalls als Tierquäler abgestempelt werde, der Pferde als Wegwerfprodukt sieht: Wir haben neben unseren 2 Reitpferden 2 "Wegwerfpferde" von anderen Besitzern übernommen, aber das muss man sich auch leisten können.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

horido hat geschrieben:@
Wird nur gefragt, ob man den Stall wechseln soll mit einem alten Pferd, wären die gleichen Leute, die hier gehen das einschläfern gewettert haben, wahrschein auch strikt dagegen gewesen, da der Stress zu groß wäre.

.
Ich bin so ein Leut - und nein, meine Pferde sind mit 28 und 27 noch mit umgezogen, der Senior wird so Gott will auch nochmal mit ins neue Eigenheim ziehen.

Ein Pferd einzuschläfern ist meiner Meinung nach - abgesehen vom gesundheitlichen Zustand - schlicht und einfach dann zu rechtfertigen, wenn das Pferd keinen Lebenswillen mehr zeigt.

ICH könnte definitiv kein Pferd - oder anderes Tier - töten, wenn dieses mit angepaßten Haltungsbedingungen noch Lebensqualität hat und Lebenswillen zeigt.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Also auch kein Unreitbares, das aber noch gut auf Weide und bei leichter Bewegung klar kommt :wink:
Zuletzt geändert von Kosmonova am Di, 28. Mai 2013 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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FNB
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Beitrag von FNB »

Gerrudy, Du hast mein vollstes Verständnis. Und leider ist es auch oftmals so, dass es eben in der Nähe keinen ordentlichen Rentnerstall gibt. Und ich würde z.B. mein Pferd nicht 100 km weit wegstellen, wo ich kein Auge mehr drauf werfen kann. In der Situation hätte ich vermutlich genauso reagiert. LG
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich halte es persönlich wie finchen. ich finde es wichtig hier respekt und toleranz für andere sichtweisen aufzubringen, auch wenn mri das nicht leicht fällt.
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Max Hase
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Beitrag von Max Hase »

Mein Wallach hatte noch Lebenswillen, war erst knapp 14. Aber die Knochen waren mindestens 49 - zumindest im Sprunggelenk. Sein Lebenswille war da, die Lieblingsfrau musste verteidigt werden, Sch... auf die Gräten. Danach konnte ich ihn tragen, Laufen war nicht mehr.
Den hätte ich behalten können, im Paddock, nur mit der Lieblingsfrau, kaum Futter (leichtfuttriger Ponymix inzwischen mit Rehe, weil ja keine Belastung mehr).
Aber wo bleibt dann die Lebensqualität? So nur zum Spaß ist er schon lange nicht mehr losgetobt. Und vom Gefühl her war er auch alt geworden, hat sich jede seiner Bewegungen gut überlegt - außer wenn die Lieblingsfrau...
Der Spatbefund ist leider auch ohne Reiten immer weiter fortgeschritten, aber wie gesagt: es wäre vielleicht noch ein oder zwei Jahre gegangen. Ich habe mich dagegen entschieden, denn sein Radius war schon so klein geworden, die notwendigen Nischen (stabile Herde, ebene Flächen, kaum Futter, auch keine leichte Beschäftigung, regelmäßige Dopingphasen) waren schon sehr viele.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@ Max Hase
Musste gerade ganz schwer schlucken: ich war vor vielen, vielen Jahren in fast der selben Situation, wie Du sie beschreibst und ich habe die selbe Entscheidung getroffen. Es war unglaublich hart, aber aus tiefster Überzeugung richtig und dann muss man auch dazu stehen.

LG Elisabeth
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


also, ich will da auch mal mein beispielt geben, ein Pferd einschläfern zu lassen, obwohl es kein "Notfall" war.

Es war eine Lipizzanerstute, die ich 4 jährig vom Züchter gekauft habe. Ziemlich schnell gingen Probleme beim Reiten mit ihr los; starke Verspannungen bis hin zu deutlichen taktfehlern. Der Schritt wurde z.B. hinten ungleich und passig. Dieser Prozess verschlechterte sich, bis die Stute beim reiten in den ersten 10, 15 min nicht mehr richtig vorwärts gehen wollte und deutlich ihren Unwillen zeigte (der mir von ein paar Idioten im Stall als "Ungehorsam" ausgelegt wurde). Ich habe in den folgenden Jahren sehr viel Geld für TAzte und Osteopathen ausgegeben, ohne jeglichen Erfolg. Ich war immer überzeugt, dass die Stute Schmerzen hatte aber eine richtge Diagnose bekam ich nicht; auffallend war, dass sie sich einlaufen musste und dass die Probleme vom Becken her kamen.

Die Stute kam bei uns jeden Tag auf die Koppel; leider waren alle Versuche, sie in Gruppen zu vergesellschaften, völlig erfolglos weil sie auf das andere Pferd losging und zuschlug. Diese Stute kam interessanterweise aus einem Offenstall, der sicherlich gut gemeint war aber schlecht in seiner Umsetzung. Sie hatte da offensichtlich gelitten .

2009 hatte ich einen BSV und konnte wochenlang nicht mehr mit dem Pferd trainieren. Danach waren ihre mühsam antrainierten Muskeln weg und es ging ihr deutlich schlechter. Ich habe dann noch mal TA und Osteopathin geholt und bekam wieder die üblichen unklaren und schwammigen Bemerkunegn zu hören.

Ich habe sie dann 7jährig einschläfern lassen. Ich war völlig überzeugt davon, dass hier fundamental "etwas nicht stimmte " und auch , dass die Stute schmerzen hatte. Gleichzeitig war ich absolut müde, immer wieder Geld für TAte auszugeben ohne jegliche Chance überhaupt nur eine Diagnose zu erhalten. Ich sage das so deutlich,weil es auch ein Aspekt in der Pferdehaltung ist, das liebe Geld. Und der wird mir manchmal ein wenig zu sehr vergessen.

ich habe aber eine Obduktion machen alssen , ich wollte wissen, was nun los war. heraus kam ein katastrophaler Befund im Becken; vermutlich ein alter Bruch im Fohlenalter (danke Züchter, dass Du mir das nicht gesagt hast!) und schwere Arthrosen, die sich gebildet hatten bei gleichzeitiger verknöcherungn der Bänder. Man hätte absolut nichts machen können, mein Gefühl hatte mich nichtt getrogen. Ich war völlig erleichtert, diese Entscheidung getroffen zu haben und habe sie keine Sekunde bereut. Manchmal muss man auch einfach seiner eigenen Wahrnehmung trauen !

LG

Sabine
minou
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Beitrag von minou »

schlimme Geschichten...

Danke Sab das du die Sache mit dem Geld ansprichst. Ich gehöre auch zu denen, für die ein Osteopath für das Pferd selbstverständlich ist, mir selbst aber würde ich sowas nicht gönnen.

Igendwann ist einfach finanziell Schluß. Man kann sich nicht wegen eines Pferdes ruinieren. Als Pferdehalter muß man ja schon auf Vieles verzichten.
Dazu kommt noch bei vielen Frauen die finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann. Und wenn der mal den Geldhahn zudreht....

Wir wissen ja alle, wie weh TA-Rechnungen tun.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

horido hat geschrieben:@ gerrudy
Nachdem alle anderen gegen das töten deines Tieres waren, möchte ich hier mal eine andere Meinung kundtun. Ich finde schon, dass wenn ein Pferd mit normalem Pferdefutter und in einem normalen Stall nicht mehr zurechtkommt man durchaus über die Tötung nachdenken darf. Das würde ich definitiv auch tun.
Hmm, aber was ist denn für dich ein "normaler Stall"?

Ein normaler Stall kann ja alles sein: 24 h Box, Box mit Auslauf in Kleingruppen, Box mit Auslauf in Großgruppen, Offenstall in Kleingruppen, Offenstall mit großer gemischter Herde, Offenstall mit großer getrennter Herde...

Die Erfahrungen mit Pferdehaltung in den letzten beiden Jahren mit unsren 2 Pferden (12 und 13 Jahre alt) haben z.B. gezeigt dass diese mit mehreren dieser stinknormalern Haltungsformen in stinknormalen Ställen nicht zurechtkommen, deswegen lass ich die doch nicht einschläfern.

Natürlich ist das bei einem alten Pferd nochmal was anderes, aber als generelle Aussage find ich das schon etwas merkwürdig.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich habe das beispiel auch gegeben, weil es absolut kein Notfall war, das Pferd einschläfern zu lassen. Ich hatte allerdings das sehr deutliche Gefühl, dass das Pferd schmerzen hatte.

Aber ich betone es auch nochmal; nachdem ich etliche Tausende an Euros in TA-und Osteopath-rechnungen investiert hatte, ohne überhaupt eine Diagnose zu erhalten, war ich der Sache sehr, sehr müde geworden. Es war nicht nur das Geld sondern auch das kafaeske Gefühl, überhaupt nicht zu wissen, was mit dem Tier los war. Ich habe mich damals auch sehr von der Osteopathin ausgenutzt gefühlt für die ich sicherlich eine Goldgrube war.

Mir wird hier manchmal die sache zu rosarot gesehen. Pferde kosten Geld, viel Geld manchmal. Und das Geld muss man haben. Meistens reiten ja Frauen, und die haben traditionell auch eher weniger Geld. Den Aspekt geld bei der Pferdehaltung verdrängen zu wollen, das finde ich naiv.

Ich persönlich stehe auch zu meiner Entscheidung. Wenn ich etwas bereue, dann die tatsache, dass ich das Pferd nicht ein Jahr eher habe einschläfern lassen. da hatte ich nämlich schon deutlich das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

LG

Sabine
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