Travers an der Hand

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

Benutzeravatar
Jarit
User
Beiträge: 1217
Registriert: Di, 11. Nov 2008 17:24
Wohnort: L.E.
Kontaktdaten:

Beitrag von Jarit »

Charona, ich mach das auch nach Branderup, obwohl mir der Reflexpunkt nichts sagt.
Ich halte die Gerte über den Rücken, zeige quasi Richung Hinterhand. Dadurch verhindere ich ein Ausbrechen und die Stellung ist gleichzeitig schön. Ggf. lege ich sie an der inneren Schulter an, um zu verhindern, dass die Maus drauf fällt.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
charona
User
Beiträge: 840
Registriert: Sa, 06. Jan 2007 13:05

Beitrag von charona »

hm, das über den Rücken halten der Gerte funktioniert bei uns noch nicht so richtig, aber -um ehrlich zu sein- bin ich hiermit auch erst Ende letzter Woche begonnen, habe aber noch nicht konsequent weiter gemacht. Wenn ich den Travers am Hufschlag abfrage, dann tritt sie auf die Gerte zu, verstehst Du, was ich meine? Ich befürchte, dass ich sie eher verwirre, wenn ich jetzt praktisch das genaue Gegenteil fordere, nämlich der Gerte zu weichen. Gedankenfehler?
Benutzeravatar
Jarit
User
Beiträge: 1217
Registriert: Di, 11. Nov 2008 17:24
Wohnort: L.E.
Kontaktdaten:

Beitrag von Jarit »

Vielleicht ja. Weil die Gerte ja auch die innere Schulter begrenzt und die HH quasi herein zur Hand und zur gehaltenen Gerte schwenkt. An einem guten Tag muss ich gar nicht die Gerte auf den äußeren Hüfthöcker zeigen lassen, sondern halte sie innen nur hoch und die Maus geht trotzdem ins Travers.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
gerrudy
User
Beiträge: 123
Registriert: Mi, 30. Mai 2012 15:10
Wohnort: NRW

Beitrag von gerrudy »

Ich führe Travers auch von innen.
Anfangs habe ich mich auch dazu rückwärts gedreht, Schulter des Ponys leicht nach außen geschoben und mit so einem (geliehenen) Parelli-Bodenarbeit-Stick (mit Seilchen dran) über die Kruppe des Ponys hinweg außen an die Hinterhand gependelt um diese herein zu führen. Er ist also praktisch der Gerte/dem Seilchen gewichen, denn der Gerte zu "folgen" kannte er nicht.
Inzwischen drehe ich mich nicht mehr rückwärts sondern bleibe selbst in Bewegungsrichtung, verlagere immer noch die Schulter des Ponys leicht nach außen und zeige nur noch mit einer normalen Gerte in Richtung seiner äußeren Kruppe. Das reicht inzwischen völlig, um die Hinterhand nach Innen zu führen.
Deswegen mag ich die Position innen auch so gerne. Ich kann "einfach geradeaus" führen, ich kann die Schulter herein holen zum SH und ich kann die Schulter etwas heraus "schubsen" und die Hinterhand herein holen zum Traver - alles, ohne großartig die Führposition zu wechseln.

Wahrscheinlich geht das auch von außen geführt - aber das habe ich eben nicht gelernt.
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Anstelle von einer Gerte über den Rücken halten, benutze ich eine Bogenpeitsche. Der verlängerte Schlag eignet sich super zum Antüpfeln für Travers. Ich hab Travers auch über den BB-Reflexpunkt installiert. Inzwischen geht es aber über Körpersprache, egal ob ich vorwärts, rückwärts , innen oder außen laufe.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Benutzeravatar
Jarit
User
Beiträge: 1217
Registriert: Di, 11. Nov 2008 17:24
Wohnort: L.E.
Kontaktdaten:

Beitrag von Jarit »

Da der Begriff schon das zweite Mal fällt: Erklärt mir bitte, was der Branderupsche Reflexpunkt ist.

Danke!
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
charona
User
Beiträge: 840
Registriert: Sa, 06. Jan 2007 13:05

Beitrag von charona »

Hallo Jarit, den BB-Reflexpunkt hat mir mal eine RL gezeigt, Erklärung ist hoffentlich verständlich:

Der Branderup'sche Reflexpunkt ist (angeblich und bei meinen Pferden) da, wo die Wirbelsäule am tiefsten Punkt des Halses einen "Knick" nach oben macht. Braucht man nur ganz zu Anfang. Wenn das Pferd erstmal verstanden hat, wie und was, geht's quasi von alleine, wenn man die Position ändert.
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

zum Reflexpunkt: Charona hat es gut erklärt. Man kann zusätzlich sein Pferd mit der eigenen Schulter unterstützen, d.h. ich gehe zuerst im SH vorwärts, drehe mich dann zum Pferd (gehe also rückwärts) und drücke mein Pferd quasi mit der Schulter Richtung Bande. Die meisten Pferd bieten dann sofort Travers an, dann im richtigen Moment ganz überschwänglich loben (meiner Meinung nach ganz wichtig :D ).....feddisch :o
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
alimat01
User
Beiträge: 255
Registriert: Di, 13. Jul 2010 18:04
Wohnort: Landsberg am Lech

Beitrag von alimat01 »

Stimmt - das geht auch. - gut, dass ihr es sagt, hätte ich beinah schon wieder vergessen - obwohl ich es nutze. :?

Ich nutze den Punkt v.a. bei der Biegung an der Hand kennen. und dann beim Travers evtl. zusätzlich um die Schulter zu begrenzen (wenn die nach innen "fällt")
Für die, die noch auf der Suche nach dem Punkt sind ;-): So gaaanz grob etwa Mitte des Halses, ca. eine Handbreit vor dem Schulteransatz.
Meine Erfahrung ist da, dass es Pferde gibt, die das unangenehm finden und es mit rückwärts verwechseln. Denen fällt das leichter, wenn ich dann vorwärts mitgehe (evtl. könnte das auch mir liegen.....)
chantesse
User
Beiträge: 172
Registriert: Do, 09. Jun 2011 08:40
Wohnort: Mannheim

Beitrag von chantesse »

hmh, der Reflexpunkt ist letztlich nur eine "Krücke". Es ist schon gut, wenn man die Schulterkontrolle sauber über den Zügel erreichen kann, dann nützt es auch beim Reiten.
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Den Reflexpunkt nutze ich nur solange, bis das Pferd verstanden hat um was es geht. Das Pferd erkennt ja dann schon an meiner Position (in diesem Fall das Rückwärtsgehen) was ich von ihm will. Die Zügel, falls nicht mit Kappzaum gearbeitet wird, sollen das Ganze schließlich perfektionieren.
Mit Reflexpunkt kann ich halt von Anfang an innen arbeiten und bin nicht zwischen Pferd und Bande eingklemmt. Bei manchen guckigen und hupfigen Vierbeinern ist das bestimmt sehr vernünftig.
Mann muß natürlich aufpassen, daß man nicht ständig mit dem spitzen Finger am Pferdehals rumbohrt.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
alimat01
User
Beiträge: 255
Registriert: Di, 13. Jul 2010 18:04
Wohnort: Landsberg am Lech

Beitrag von alimat01 »

mmm...freilich als Krücke...Óder "Übergangshilfe" oder wie auch immer man es nennen mag....Meinte ich durchaus so :)
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Hab dich doch verstanden :oops: , ich wollte halt auch mal "gscheidlmeiern" :lol:
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
charona
User
Beiträge: 840
Registriert: Sa, 06. Jan 2007 13:05

Beitrag von charona »

klar, "krücke" ;-) bis das Pferd es verstanden hat und -wie eher beschrieben- um ab und an zu korrigieren, wenn die Zügelhilfe mal nicht durchkommt.

Ich hab über diesen Reflexpunkt bei meinen 3 Pferden den Travers installiert. Nota bene meine Friesin, die letzte in der Reihe, bei welcher ich beinahe ausschliessen kann ungewollt zu grob gewesen zu sein :lol:, hat ganz allergisch hierauf reagiert. Bei ihr, wenn auch die talentierteste aller drei Damen, hatte ich sowieso die grössten Probleme, ihr den Travers nahezubringen.
weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

@ Jarit und Kosmonova:
mal das wort an meine lieben Schülerinnen gerichtet :D

das mit dem Reflexpunkt habe ich deshalb nicht erwähnt, da es genau so ist, wie oben schon beschrieben - eine Krücke mit der man sich mehr Probleme einhandelt, wenn man verpaßt die Kücke rechtzeitig wieder wegzutun...das Pferd knallt dadurch auf die äussere Schulter und wenn du Pech hast bekommst du se davon nicht wieder weg.

und da ihr so geduldige eifrige Schüler seid geh ich mit euch lieber gleich korrekt und nicht über evt. problematische Hilfensmittel :lol:

aus diesem Grund lehre ich das nicht, und auch BB macht das nicht mehr, denn es schafft mehr Probleme als es nützt...
schließlich hat man sich im SH sooo mühselig die äussere Schulterfreiheit erarbeitet und das ganze Bestreben liegt darin diese im Wechsel zum Travers mit in selbiges zu nehmen um im Travers die innere Schulter ZUSÄTZLICH frei zu bekommen (wenn man dahin kommt dass man beide Schultern frei hält, erahnt man was es heißt wenn das Pferd echt versammelt und den Brustkorb hebt)
Deshalb bin ich im RU auch immer so bedacht darauf sofort nach ein paar Schritten Travers wieder in ein gutes SH zu wechseln um die Tragkraft des inneren HB zu gewährleisten, sodass die innere Schulter frei bleibt, denn das korrekte Travers kann nur aus einem korrekten SH kommen, sprich aus einem korrekt arbeitenden inneren HB...

Travers von aussen habe ich mit Dir, Jarit noch nicht gemacht, weil das eigentlich erst für die Pirouette Arbeit aus den Traversalen nützlich ist oder fürs Renvers - und auch erst dann, wenn man durch SH das innere HB SO SICHERGESTELLT hat, dass es nicht aus dem Schwerpunkt rutscht-man es also nicht permanent im Auge behalten muss...
der Motor und die hauptsächliche Tragkraft sitzt hinten INNEN...solange die ausweicht behält man besser das innere HB erstmal unter Kontrolle...

Die Seitengänge sollten allein durch die Führung der Schultern zwischen den Zügeln als auch durch die Führung der HH zwischen den Schenkeln gearbeitet werden...
... somit ergibt sich auf die Frage wo ich welchen Seitengang führe eigentlich die Antwort daheraus, dass man wissen muss, was man mit der Arbeit bezweckt und welches HB gerade nötig ist zu verbessern, bzw. was erarbeitet werden soll...

in diesem Sinne frohes Schaffen bis zum nächsten Unterricht :)
LG
Antworten