Ältere Pferde

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

Yvonne

Ältere Pferde

Beitrag von Yvonne »

Mein Großer ist jetzt 23 Jahre alt. Er ist ein Mix aus Kaltblut und Warmblut, 165 cm groß, ein schweres Pferd. Vom Charakter her eher ruhig, er kann aber auch schonmal "hochfahren"...

Er hat Arthrose im Huf- und Fesselgelenk vorne, hinten keine Probleme. Er ist seit jeher durch und durch schief, von den Zähnen bis zu den Beinen... Als ich ihn noch viel geritten habe, hatte ich das gut im Griff, jetzt wird's wieder etwas mehr.

Er ist seit ca. 2 Wochen komplett barhuf. Bislang problemlos, trotz seiner Arthrose vorne (er hatte bislang vorne noch Eisen - Spezialbeschlag).

Den Winter wird er in einem neu gebauten Offenstall auf unserer Anlage verbringen, mit drei weiteren Pferden, die über Sommer schon zusammen standen. Er stand den Sommer über 24/7 auf der Koppel, also Gras und zum Teil wurde Heu zugefüttert und dazu Mineralfutter (Eggersmann Weidebricks).

Ich überlege nun, ob es sinnvoll ist, ihm etwas spezielles zu füttern? Also ein spezielles Mineralfutter für alte Pferde? Atcom Senior Vital zum Beispiel.

Bislang hat er im Winter neben viel Heu noch Rübenschnitzel bekommen, dazu Hafer und Mineralfutter.

Ich hab ihn dieses Jahr wenig geritten, im Frühjahr hatte er einen Arthroseschub, danach hab ich ihn erstmal in Ruhe gelassen. Ab Sommer bin ich dann ca. 1-3 x die Woche geritten, max. 1 Stunde im Gelände, viel Schritt, ein bißchen Trab und mal ein Galopp, immer so, wie er es angeboten hat. Er läuft seitdem wieder gut.

Vom Futterzustand ist er eher leichtfuttrig, wobei das meiner Meinung nach nachlässt. Er hat im Sommer bei sehr wenig reiten und 24 Stunden Koppel noch recht gut ausgesehen, also nicht zu fett. Früher ist er im Sommer sonst bei wenig Arbeit doch recht fett geworden. Dieses Jahr hielt es sich in Grenzen, dabei hatte ich schon einen Maulkorb gekauft.

Im Winter gibt es dann Heu ad lib aus einer großen Rundraufe, und dann eben einmal am Tag ? Ich denke weiterhin Rübenschnitzel und dazu Mineral und ggf. etwas Hafer.

Er hat noch alle Zähne, Gebiss wird regelmäßig von einer Fachfrau kontrolliert und bearbeitet. Kauen kann er also gut. Ich hab nur das Gefühl, dass er das Futter nicht mehr so gut verwertet wie früher...

Was füttert ihr Euren Oldies?

(Sorry für den langen Text... :oops: )
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Internetfreak
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Beitrag von Internetfreak »

Unser Senior ist "erst" aber sein biologisches Alter ist wohl doch was höher. Neben einer Hüftathrose ist er leider ein neuralgischer Patient. Im Januar hat der Senior innerhalb weniger Wochen rund 40 kg abgenommen, weil sein Kumpel beim Heufressen schneller war als er.
Das war ein Alarmsignal für uns.
Herr Fuchs bekommt auch Heu a. L. und Mineralfutter. Herr Fuchs wird jeden Tag noch ordentlich bespaßt und da kommen schon mal locker im Winter 2,5 bis 3 Stunden zusammen. Er wiegt z. Z. 520 KG bei 165 cm. Ist also optimal. Neben dem Hafer (ca. 2 KG pro Tag) bekommt er als Saftfutter 3 - 5 kg Möhren, 200 ml Rapsöl und etwas Ingwer, was ihn von innen im Winter schön wärmt und ihm richtig gut tut.
Er hat seine Fressruhe, weil unsere SB ihn wirklich drei x tgl. separiert, damit er in Ruhe seine Potionen fressen kann.
Wenn jemand ein Prunkpferd verlangt, das freiwillig steigt und lebhaft ist, so muss man wissen, das nicht alle dieser Gaben fähig sind, sondern nur diejenigen, welche mit einer stolzen Seele einen starken Körper verbinden.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich füttere meine Vollblutstute (28 Jahre) seit nun gut 4 Jahren ausschließlich mit Graspelltes und Maispelltes als Grundfutter, weil sie aufgrund abgenutzter Zähne Heu und Gras nicht mehr verwerten kann.

Sie war immer schon sehr schwerfuttrig, was es jetzt noch schwieriger gemacht hat.

Bzgl. Futterverwertung habe ich zweimal im Jahr eine Kur mit Kanne Fermentgetreide gemacht, gebe gelegentlich eine Kur Effektive Mikroorganismen und Bierhefe in nicht zu kleiner Menge, da lt. Futterberatung alte Pferde mehr B-Vitamine benötigen.

Aufgrund wirklich schlüssiger Beratung bzgl. der Verwertbarkeit von Vitaminen und Mineralien etc in organischer Form im Vergleich zu anorganischer Form habe ich das Senior Vital von Atcom dann trotz großer Skepzis ausprobiert - und ich meine einen besseren Futterzustand durch den letzten Winter verzeichnen zu können.

Eine Freundin berichtete ähnliches von ihrer erst 21jährigen Stute nach Fütterung von Senior Vital.

Leinöl in größerer Menge füllt auch auf.

Wenn du "nur" zusätzlich etwas unterstützen magst gibt es verschiedene Möglichkeiten, Öl, Maiscobs, Sojaschrot, Reiskleie... da würde ich aber durch zB THP abklären lassen, woran "Bedarf" ist, Sojaschrot kann zB der ehemals fast verhungerte Senior, der nun bei mir wohnt, sehr gut vertragen bei sonst identischer Fütterung, meine Stute nur in geringer Menge, bekommt sonst dicke Beine, umgekehrt bei den Maiscobs.

Möglicherweise wird auch das Rauhfutter nur nicht mehr klein genug zermahlen und eine Zufütterung von Heucobs reicht schon aus für deinen Senior...
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ichglaube, das meiste ist schon gesagt. :-)
mein senior (23, Vollblüter) hat sichtbar positiv auf die Gsbe von Iwest Magnolythe reagiert - daher bekommt er das nun dauerhaft.
alles andere mache ich ähnlich wie die beiden anderen... da er derzeit dünn ist, bekommt er neben heu ad lib 5 kleine portionen krippenfutter, einmal mash am tag, wenns kalt ist. er bekommt hafer und das natures best light müsli, das finde ich ziemlich klasse. ich würde gerne das alpengrün müsli von agrobs noch dazu geben, das frisst teddy aber nicht so gerne..

wegen gesundheitlicher themen frisst er derzeit schlecht, also werde ich ähnlich wie finchen das beschreibt noch raufutter ersetzen.

futter ist via bioresonanz für teddy getestet, das war spannend.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Kauen kann er 1a, die Zähne sind top. Noch alle vorhanden, in Balance, keine wackelnden Zähne und noch nicht glatt. Hab ja meine Pferdezahnfee direkt am Stall :wink:

Er war eigentlich immer sehr leichtfuttrig, ist er auch immer noch, allerdings hat er im Sommer auf der Koppel deutlich weniger zugelegt, als ich erwartet hatte. Hatte wie gesagt, schon einen Maulkorb besorgt, um zu verhindern, dass er platzt. Er war zwar dick und rund, aber ohne dicke Fettpolster und eben nicht so dick wie ich erwartet hätte (fast) ohne Arbeit.

Heu ad lib hatten wir bislang noch nie, bin mal gespannt, wie das wird.

Ich werd dann wohl mal schauen, ob ich bei der Messe das Senior Vital günstiger bekomme...
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Unsere alte Hannoveranerstute hat in den letzten 7 Jahren oder so immer ganztägig Weide und im Winter zusätzlich riesen Heuberge bekommen.
Als Kraftfutter gab's dann Quetschhafer und das Seniormüsli von Hippolyt, Mineralfutter, Rübenschnitzel, Heucobs, Mash. Als Saftfutter hat sie Rüben bekommen, die mochte sie unheimlich gerne.
Zuletzt konnte sie Heu kaum mehr kauen und verwerten (da war sie aber schon weit über 30) und hat dann auch Hafer und Müsli eingeweicht bekommen.
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Beitrag von gimlinchen »

woe habt ihr die rüben gefüttert? am stück?
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Beitrag von ninischi »

Ja. Die Pferde finden es super, weil sie so richtig was zum Knabbern haben.
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Beitrag von gimlinchen »

muss ic nachher gleich mal bei raiffi schauen. wieviel gibt man denn da? einen trümmer am tag?
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Beitrag von ninischi »

Wir haben die immer für den ganzen Winter in einer Miete gelagert. Pro Pferd hatten wir dann 5 Zentner für den Winter, das gab eine dicke Rübe (ca. 2 kg) am Tag.
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Beitrag von Yvonne »

Bei der Rübenfütterung aber bitte bitte aufpassen, dass die keinen Frost abbekommen! Gefrorene Rüben können Kolik verursachen! Die Lagerung ist daher im Winter oft nicht so einfach.
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Beitrag von ninischi »

Genau aus diesem Grund legt man ja eine Miete an!
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Beitrag von Internetfreak »

Na bei knapp 16 % Zuckeranteil ist es kein Wunder, dass sie das gerne fressen. Fraglich ist, ob bei der Fermentierung im Magen wirklich 0 % Alkohole entstehen.

Aber was der Oma ihr Klosterfraumelissengeist und dat Mon Cherie is, gelle?
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Beitrag von ninischi »

Was auch immer dafür gesorgt hat, dass das Pferd gesund 33 Jahre alt wurde... man weiß es nicht :D ...meine Oma schwört auch, dass ihr Glas Rotwein am Abend ihre Gesundheit erhält..
Trotz Zuckergehalt: Es stehen übrigens nicht alle Pferde drauf - in Soraya ist das Zeug never-ever auch nicht in kleinsten Dosen reinzukriegen. Genau wie Rübenschnitzel. Sie mag wohl einfach keinen Rübengeschmack.
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Beitrag von Finchen »

ninischi hat geschrieben:Was auch immer dafür gesorgt hat, dass das Pferd gesund 33 Jahre alt wurde... man weiß es nicht :D ...meine Oma schwört auch, dass ihr Glas Rotwein am Abend ihre Gesundheit erhält..
Trotz Zuckergehalt: Es stehen übrigens nicht alle Pferde drauf - in Soraya ist das Zeug never-ever auch nicht in kleinsten Dosen reinzukriegen. Genau wie Rübenschnitzel. Sie mag wohl einfach keinen Rübengeschmack.
Ich würde auch meinen, dass eine Rübe am Tag keinen Schaden anrichten kann - allerdings auch nicht wirklich viel "Nutzen", oder? Na außer dem Pferd schlicht gut schmecken, und ein Schmankerl dürfen wir ihnen ja auch gerne gönnen. :wink: (Bekommt meine nur deshalb nicht, weil das noch mal wieder die Menge des "wichtigen" Futters reduziert, was sie eh schon in zu geringer Menge für ihre Verhältnisse aufnimmt)
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