Anlagennutzung

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Das finde ich ehrlich gesagt auch eigenartig und habe ich so noch nie erlebt. Weder meine Trainer, noch ich, wenn ich irgendwo bin, mussten Anlagenbeutzung an den Betreiber zahlen. Entweder fremde Trainer sind geduldet oder eben nicht. :shock:
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Auf der Anlage einer Freundin wird das ebenso gehandhabt: der Betreiber ist Springreiter und wenn die Einstaller einen externen RL kommen lassen, müssen sie sogar 8 Euro an den Betreiber bezahlen. Ich habe das bis da auch so nicht gekannt. Allerdings konnten auf den Anlagen, die ich bisher kennengelernt habe entweder alle einen RL kommen lassen oder es gab das Alleinstellungsprinzip des Betreibers.
Liebe Grüße, Sabine

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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Als ich im Mai meine Pferde in diesen Stall gestellt hatte, hatte ich gefragt, ob ich einen Reitlehrer meiner Wahl mitbringen könnte. Damals hieß es: kein Problem. Von einer "Gebühr" war damals nicht die Rede, daher irritiert mich das jetzt.

Ich hatte gestern Abend meine erste Reitstunde auf der Anlage und habe mich mit dem Reitlehrer kurzgeschlossen, ob ich evtl. auch bei ihm trainieren kann. Er hat eine eigene Reitanlage, ca. 5 Minuten mit dem Auto entfernt. Er meinte: kein Problem.

Wenn die Unterrichtserteilung bei uns zu Problemen führen sollte, werde ich also zukünftig die Pferde verladen und rüber fahren. Was mich wundert ist, daß bei uns noch einige Ställe leer stehen, die Anlage ist ziemlich neu und muss ja irgendwie finanziert werden. Wenn man sich aber die Einstaller so "vergrault" haben sie mit der kurzfristigen Überlegung, vom Reitlehrer noch Geld zu verlangen, langfristig Probleme. Nämlich, wenn die vorhandenen Einstaller gehen oder keine neuen eintreffen.
xelape

Beitrag von xelape »

Also so kenne ich das auch nicht..
Würde aber einfach mal freundlich fragen - meistens kann man doch mit den Leuten reden.
Oft wird so eine Gebühr auch einfach mal erhoben um zu vermeiden das täglich X Reitlehrer auftauchen und unterrichten.

Ich persönlich würde wohl lieber 5 € zahlen anstatt mit dem Hänger rumzufahren..
Gast

Beitrag von Gast »

Fortissimo hat geschrieben:Im Vertrag gibt es keine entsprechende Klausel aber folgender Hinweis steht auf der Website:

Nutzungsentgelt für Anlagennutzung (ohne Einstallung)
einmalig 5 €/ Stunde
für 1 Monat x EUR
für 3 Monate x EUR etc.

und darunter:

Unsere Einstaller haben die Anlagennutzung natürlich inklusive.

Was kann ich daraus jetzt genau ableiten??

Auch wenn die Aussage auf einer Web-Page eher als Werbung zu verstehen ist, so ist diese dennoch verbindlich. Andernfalls bedeutete das einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Wird entgegen dieser Aussage von den Einstellern eine zusätzliche Gebühr für die Beutzung der Anlage verlangt, so entspricht das "Unlauterem Wettbewerb". Mit dem Zweck, sich einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern zu verschaffen. Dafür kann der Betreiber der Anlage zivilrechtlich belangt werden.


Klar könnte ich bei der Tochter der Anlagenbetreiberin reiten, aber was soll ich da lernen?? Daß die Isländer nach einem völlig anderen Prinzip geritten werden, war mir schon nach 2 Tagen klar. Auf meine Pferde ist das nicht anwendbar.

Ich denke also, daß ich verladen werde. Auf das Theater habe ich keine Lust.
Ich stelle einmal eine "böse" Frage:
Bist Du in dem Stall zufrieden oder möchtest Du lieber wechseln?
(Wobei ich dazu neige, zu letzterem zu raten. Das aber nicht wegen der Problematik mit den Gebühren. Sondern wegen der stark unterschiedlichen Anforderungen Deiner Pferde im Vergleich zu den sonst eingestellten Isis, die Reitweise mit eingeschlossen.)

In einem aber hast Du Recht:
Wir älteren werden uns in gewisser Weise an ein verändertes Geschäftsgebaren gewöhnen müssen. War es früher allgemein üblich, einen Pauschalpreis zu entrichten, der alle Dienstleistungen eines Reit- bzw. Pensionsstalles beinhaltete, bis hin zu täglichem Unterricht, so ist es heute nicht mehr unüblich, für jede Einzelleistung eine Gebühr zu erheben.

Die Stallbetreiber werden aufgrund des Konkurenzdruckes dazu genötigt. ABer auch durch die mangelnde Bereitschaft der Kunden, die Leistungen des Stallbetreibers auch entsprechend zu entlohnen.

Das führt dann dazu, daß jeder Posten einzeln aufgeführt und mitunter vertraglich auch gesondert entlohnt werden muß.

Als Beispiel sei da nur eine Bekannte von mir angeführt, die von einem Pensionsstall mit einem Pauschalpreis von damals € 330,- für Anlagenbenutzung, 3x täglich Kraftfutter, 2x täglich Raufutter, 2x täglich Ausmisten und freier Trainerwahl in eine Stall für € 240,- wechselte.
Aus Kostengründen.

Im zweiten Stall fallen seit dem an:
Anlagenbenutzung €10,- im Monat pro Pferd, zusätzlich der Mitgliedsgebühr führ den Reitverein. Trainer von außerhalb sind zwar möglich, aber nicht gerne gesehen.

Anstelle einer dreimaligen Fütterung mit Kraftfutter und separater zweimaligen Abgabe von Raufutter erfolgt generell nur eine zweimalige Fütterung, beides gleichzeitig. Will man das Pferd dreimal täglich füttern, muß man dafür selber sorgen. Zusätzlich muß das Futter dann selbst gekauft werden. Gemistet wird nur zweimal in der Woche. Auch wird nur an diesen Tagen eingestreut. An den restlichen Tagen muß diese Arbeit von den Einstallern selbst ausgeführt werden. Der Stallbetreiber bietet zwar an, diese Arbeiten durchzuführen. Allerdings gegen einen Aufpreis von € 50,- im Monat.

Weidenutzung incl. Bring- und Holdienst ist möglich, aber nur gegen Aufpreis von weitern € 50,-. Im alten Stall war die Weidenutzung inclusive, allerdings mußte man die Pferde selber raus und wieder rein bringen.

Rechnen wir einmal zusammen:
Der "billigere" Stall Verursacht folgende Kosten:
Boxenmiete: ........... € 240,-
Anlagenbenutzung ....€ 10,-
Mitgliedbeitrag .........€ 10,-
Misten und Einstreu...€ 50,-
Weidenutzung.......... € 50,-
Summe .................. € 360,-
======================

Zuzüglich des Extra- Futters für die dritte Mahlzeit, Preis unbekannt, da von der gewünschten Qualität abhängig.
In dem teureren Stall mußte zwar zur Erfüllung von Sonderwünschen in der Auswahl der Futtermittel dieses ebenfalls beschafft werden. Im Gegenzug wurde dann aber ein Preisnachlass gewährt.
Geschweige den von dem erheblich besseren Ausstattungsumfang des "teureren" Stalles zu sprechen, angefangen bei beheizten Sattelkammern, separaten Räumen für Winter- und Abschwitzdecken, Warmwasseranschluß im Stall, tägliches Aufarbeiten von Halle und Platz, Alarmanlage, nächtliche Viedeoüberwachung, gräumigeren Boxen, ...

Da frage ich dann, welcher Stall da wohl der billigere Stall ist?
Ich überlasse es euch, zu erraten, welcher Stall bis unter Dach voll ist und welcher nicht.

Wie gesagt, es ist in der heutigen Zeit nicht mehr unüblich, sämtliche Einzelposten gesondert aufzuführen und diese auch gesondert abzurechnen.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

@claustim: Nein, wechseln möchte ich nicht. Das hat aber direkt mehrere Gründe. Erst einmal ist mein Speedy ein starker Stauballergiker. Eine geschlossene Box würde ihn wahrscheinlich umbringen. Daher bevorzuge ich den Offenstall, den ich jetzt habe. Es ist eine Kombination aus Paddock und überdachter Fläche - gesamt 70 m² für meine beiden Pferde. Weidegang ist auch selbstverständlich - auch bei schlechtem Wetter. Wir haben eine Reithalle, einen Außenplatz, der in einem sehr guten Zustand ist, eine Ovalbahn, die ich für Galopparbeit gut nutzen kann und ein gutes Ausreitgelände. Die Eigenarten der Islandreiter sind für mich kein Problem. Leben und Leben lassen. Dazu kommt, daß der Stall nur 8 km von meinem Zuhause entfernt ist. Einen ähnlichen Stall gibt es hier im Kreis einfach nicht! Entweder man hat einen Offenstall, dann hat man keine Reithalle - oder man hat eine Reithalle, aber dann geschlossene Boxen. Passende Ställe würden von mir eine Fahrzeit von 40 Min. pro Weg verlangen - für eine Vollzeitberufstätige kaum machbar. Die Pferde werden - auch wenn ich geschäftlich unterwegs bin - ordentlich versorgt. Die Heumengen sind gut! Die Pferde werden 3 x täglich gefüttert (wenn sie nicht auf der Weide stehen). Und die Einstaller sind sehr nett und höflich.

Probleme gibt es soweit also kaum, nur daß halt erst die Stallmiete um 40,00 EUR pro Pferd angehoben wurde und dann noch die 5,00 EUR für die Anlagennutzung/Reitlehrer auf den Tisch kamen. Das ärgert mich ziemlich, denn ich arbeite auch hart für mein Geld und dafür, mir zwei Pferde leisten zu können.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Also ich denke, das ist völlig ok, wenn ein fremder Lehrer Anlagennutzung bezahlt. Du kannst froh sein, dass du überhaupt einen fremden Lehrer kommen lassen darfst, das geht z.B. bei uns nicht - übrigens ebenfalls ein Isistall.
Liebe Grüße Birgit
padruga
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Beitrag von padruga »

Also ich denke, das ist völlig ok, wenn ein fremder Lehrer Anlagennutzung bezahlt. Du kannst froh sein, dass du überhaupt einen fremden Lehrer kommen lassen darfst
Der Meinung bin ich auch. Und 5,- für ne ordentliche Halle finde ich jetzt nicht zu viel
Gast

Beitrag von Gast »

Sorry, das sehe ich ein wenig anders.
In meinen Augen ist das abhängig von der Situation.

Ich gehe jetzt einfach einmal von mir aus:
Bedingt durch äußere Umstände bin ich auf einen "Spezialisten" angewiesen.
Wenn diese Aufgabe durch die Ausbilder des fraglichen Betriebes nicht geleistet werden kann, dann bedeutet es mehr, als nur eine Benachteiligung, wenn ein von außerhalb geholter Ausbilder neben dem Unterricht noch zusätzliche Kosten verursacht.

Wer sagt denn, ob der von außerhalb geholte Ausbilder seine Dienste überhaupt gegen Bezahlung anbietet?
Worin liegt dann eigentlich der Unterschied, ob der Einsteller alleine die Halle benutzt.
Oder ob er dabei von einem Trainer unterstützt wird?
Oder wo liegt der Unterschied zu dem Töchterchen, das von seiner Mutter (oder Vater) Anweisungen erhält? Für diesen Fall müssten ja dann auch extra Gebühren erhoben werden.

Was ist mit der Reitbeteiligung, die vom Pferdebesitzer unterwiesen wird?
Oftmals ist es ja so, daß eine Reitbeteiligung nur vergeben wird, um einen Zuschuß zu den Unterhaltskosten für das eigene Pferd zu erzielen. Da müssten ja dann auch zusätzliche Gebühren anfallen.
FNB
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Beitrag von FNB »

Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen claustim. Der RL verdient Geld mit seinem Unterricht, die Pferdebesitzerin oder die Mutter (Vater etc). nicht.

Da kann ich den Anlagenbetreiber schon verstehen, dass er das unterscheidet.

Bei uns muss man für externe RL (wir haben allerdings auch keinen festen auf dem Hof) nur zahlen, wenn man die Halle für sich alleine haben möchte. Das wiederum finde ich völlig in Ordnung!

LG
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Bei uns gibt es diese Version:
"Normalen" Unterricht gibt nur die Hofbesitzerin. Da hat sie das Monopol.
Für andere Reitweisen darf man einen externen Reitlehrer beauftragen. Der braucht keine Hallenmiete bezahlen, aber andere Reiter aus dem Stall dürfen dafür gleichzeitig die Halle nutzen. Man hat also etwas weniger Bewegungsfreiheit.
Gast

Beitrag von Gast »

Du meinst, ich würde Äpfel mir Birnen vergleichen?

Wenn ich ohnehin schon die Hallenbenutzung separat bezahlen muß, habe ich keinerlei Verständnis mehr dafür, daß dann der Trainer mit einer zusätzlichen Gebühr veranschlagt wird.

Von einer eigens für den Unterricht gesperrten Halle, Bahn oder Platz haben wir in diesem Zusammenhang ja noch gar nicht gesprochen.
Und selbst das habe ich in den letzten Jahren schon erlebt, daß dieses möglich war, ohne daß dafür extra Gebühren erhoben wurden.

Weder für die alleinige Nutzung der Halle.
Noch für den eigens herbei gerufenen Trainer.
Das mag aber damit zusammen hängen, daß es sich dabei mitunter um reine Profi- Anlagen gehandelt hat. Die dort untergebrachten Leute ritten auch nur so ein ganz klein wenig auf provinziellen Niveau:

Ein bisschen nationale Meisterschaften, ein bisschen Weltcup, ein bisschen ....

Warum sollte also etwas, was im "großen Sport" ohne weiteres machbar ist, auf "Freizeitanlagen" nicht möglich sein?
Zumal die preislichen Unterschiede mitunter nur marginal ausfallen (siehe mein obiges Beispiel!). Mitunter zu Gunsten der "Profi- Anlage":
frieda
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Beitrag von frieda »

Vor einigen Jahren gab es in meiner Nähe einen Stall, der für "nicht stalleigene" Trainer und Hufschmiede eine Gebühr verlangte. Nach Protesten der Einsteller wurde diese Idee wieder fallengelassen.
Sonst habe ich noch nie von einer solchen Maßnahme gehört...einerseits verstehe ich die Stallbetreiber, kann mir aber selbst nicht vorstellen, dermaßen diktatorisch zu handeln.

LG frieda
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Ich hatte jetzt ein langes Gespräch mit dem Stallbesitzer. Die 5,00 EUR wurden nun - für Einstaller - zurückgezogen. Sollte jemand von außerhalb die Halle mit Reitlehrer nutzen wollen, muss die Gebühr weiterhin gezahlt werden, was ja auch völlig o.k. ist. Ich bin froh, daß wir hier eine Einigung erzielen konnte. Es hatte das Verhältnis auf dem Hof ziemlich getrübt.

Ich erhalte Unterricht bei einem S-Dressurreiter, der eigentlich gar keinen Unterricht anbietet und nur auf meinen Wunsch hin überhaupt zu einer anderen Anlage fährt. Es wäre egal gewesen, ob er die 5,00 EUR hätte zahlen müssen oder ich. Er hätte die Gebühr ja auf jeden Fall an mich weiterbelastet.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Schön daß Ihr eine Lösung gefunden habt!
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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