Junges Pferd soll mehr durchs Genick gehen

Rund um die klassische Reitkunst

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Also bei der sonstigen (sicher ja berechtigen und hilfreichen) Kritik am Sitz, von der ich mir auch immer was "abschneiden" kann... möchte ich mal ganz positiv erwähnen, dass ich gerne so fein "erhobenen Hauptes" reiten würde - ich schaue immer Löcher ins Pferd :roll: .... unter anderem! :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Paula

Beitrag von Paula »

Mir gefallen deine Bilder, finde es auch einen spannenden Thread .Du machst dir sehr viel Gedanken und viel Arbeit mit allem , danke für dein Engangement, dass du uns teilhaben lässt!
Ich möchte aber erstmal noch zur Eingangsfrage zurückkommen:"Das junge Pferd soll mehr durchs Genick gehen":
Das hergegebene Genick das den höchsten Punkt bildtet nach klass Prinzipien ´also per Defintion , steht nicht für sich, es ist das RResultat eines locker gehendes Pferdes, das sich inzwischen im natürlichen bzw reiterlichen Gleichgewicht befindet und taktrein geht und dabei an die Hand herantritt.Am Anfang mit geringer Hankenbeugung.

Hm, schreibt sich so leicht, ist aber mit viel Akribie und Geduld verbunden dies zu erreichen.So schwer, das in meinem Umfeld die meisten sich mit weniger zufrieden geben,weil sie die Geduld verlieren.

Nach meiner Auffassung: Am Ende also wenn die Basisausbildung als durchgeführt betrachtet werden kann ,dann soll das Pferd gelernt haben im Takt zu Gehen : dazu gehört sichere Fufolge des Pferdes, nach Lehrbuch.Also kein Schmeiden ,keine Einbeinstützen im Trab und das nur Zwei Haltungen korrekt sind sobald man eine Anlehnung anstrebt: Widerist höchster Punkt,bei nach unten fallen gelassenem Hals und bei lockeren Genick oder Genick höchster Punkt,bei hergegebenen Genick natürlich im Takt und losgelassen.



Auf den am Schluss eingestellten Bildern ist das Genick nicht mehr locker, der Hals zuviel gerundet,nach meiner Auffassung.Mehr die Nase vorlassen,es sieht aber aus, als wählt er diese Haltung, da deine Hand sehr weich wirkt.Ich glaube nicht dass ein Gebissproblem oder "Zungen " falls dies vorhanden ist, von deiner Hand oder deinem Sitz herrührt,sondern weil er sehr empfindlich ist im Maul und Genick und er das Gebiss noch als "Störfaktor" empfindet.
Hier hülfe mal eine Zeitlang gebisslos reiten und langsam an das Tragen des Gebisses wieder zu gewöhnen.Beim Putzen mal 3 min auftrensen loben und wieder abnehmen die Trense.Dies immer mehr hinauszögern, bis er das Gebiss wirklich toleriert.Man kann auch mit Gebiss (leer, ohne Zügelkontakt) am Halfter führen, er soll nicht spielen mit dem Gebiss.

Aber das sind Momentaufnahmen und es gibt in der Grundausbildung häufig mehr Bilder die noch nicht 100% korrekt sind als eben die Momente wo alles perfekt ist.
Ich wollte das nur allgemein mal anmerken,weil man so sein Auge gut schulen kann.
Der Film von euch hat mir recht gut gefallen, im Trab ist der Takt noch nicht ganz zuverlässig da, das ist immer die erste Hürde.
Zumindest wenn man nach der Skala der Ausbildung vorgeht.
Hier würde dem Pferd ein noch ruhigeres Tempo helfen können seinen Takt zu halten und wenn dies gelungen ist kommst du auch zum Treiben und kannst DANN die HH auch aktivieren und erhälst dann auch eine geringe Hankenbeugung,die mit zumnehmender Ausbildung immer tragfähiger wird.

Dein Pferd ist ein glückliches Pferd, siehe Weidefoto...weiter so, auch sonst finde ich das prima wie ihr das macht Anna hat Recht nicht zuviel verkopfen,lieber fühlen .
Da jeder andere Ansätze hat mitunder, kann das auch komplett verwirren, wollte aber gerne auch meinen Ansatz darstellten.Dein Pferd hats offentsichtlich gut bei dir also mach dir keinen Kopf.
Zuletzt geändert von Paula am Fr, 04. Okt 2013 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Schennue hat geschrieben:[
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Und mal ein Bild, wo ich besser sitze.. dafür ist Bahim zu "tief", schwung von hinten ist aber vorhanden..

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So, und nun dürft ihr weiter beurteilen..
Diese drei Bilder gefallen mir gut, alles auf dem richtigen Weg, der Takt sollte hier noch verbessert werden , das ist das wichtigste, erstmal.
Bild in der Mitte, gefällt mir am besten: Genick locker, Pferd beginnt sich nach unten zu dehnen, Takt am besten, von allen drei Bildern.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Schennue hat geschrieben:
So, ich hab noch ein paar Bilder fertig gemacht. Hier sind wir nun nicht mehr beim "warm traben", ich habe die Zügel kürzer, Pferd scheint zufriedener?

Viel Spaß beim Anschauen ;)

Wenn die Bilder eine Reihe darstellen- also tatsächlich direkt nacheinander fotografiert sind, würde ich hier folgendes sehen :

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1.Bild : Hier scheint das Pferd zufriedener, es ist aber hinter dem Zügel und hält seinen Kopf hin. Hier ist er bereits im Begriff auf die VH zu kippen. Die Oberlinie erschein wundervoll gerundet, aber da er das Genick nicht trägt, sondern nur hinhält, ist die Balance gen Vorhand verschoben. Hier aber stimmt der Takt noch.

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2.Bild : Hier kippt das Pferd auf den Kopf und zwar ist es hierzu gerade im Begriff, die Balance geht just in diesem Moment verloren. Der Takt stimmt noch, aber das Pferd nimmt sich bereits aus dem Vorwärts, und nimmt den Kopf nach hinten. Man sieht es auch als direkten Spiegel in deinem Sitz : hier kippst du vor, das Pferd zieht dich ein wenig vor und die Beine rutschen nach hinten. Dehpunkt bildet das angepresste Knie.
DAS ist der Moment, wo sich das Problem vom Bild davor auswrkt. Hier sieht man den Fehler ! - Obwohl dieser bereits davor stattfindet.


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3.Bild : normalerweise würde ich hierzu auf den ersten Blick :" sehr schön!" sagen, denn dein Pferd ist hier von der Hals-KopfPosition gut, auch wenn das Genick ebenfalls einen Tucken zu tief ist, aber im Hinblick auf die beiden Bilder davor und auf genaueres Hinsehen :

Hier bringt sich das Pferd gerade wieder selbst in die Balance zurück : es hebt den Kopf an. Das Pferd ist noch in massiver Vorlastigkeit, was man zum einen am gestörten Takt sieht : das vordere Stützbein stützt noch, wohingegen das Hintere bereits im deutlichen Abfußen begriffen ist. Der Takt ist also gen Vorhand verschoben.
Auch dein Sitz spricht hier eine deutliche Sprache : Dein Unterschenkel ist nach hinten gerollt, dein Knie fixiert, deine Schultern sind festgehalten - du versuchst die nach vorne gekippte Balance zu halten.
In diesem Falll würde ich vrmuten, daß der Kontakt zur Hand als deutlicher vermehrter Zug GEGEN diese wargenommen wird.

Hier war ich zu langsam mit der inneren Hand..
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Bild 4 : Dieses Bild ist eine ziemlich gute Phase. Der Bub ist weitestgehend im Gleichgewicht, er biginnt aber gerade wieder, einen Hauch auf den Zügel zu kommen, was man auch hier an deinem Sitz sieht- noch in einem sehr frühen Stadium.
Hier hättest du jetzt zwei Optionen, "die Lage zu retten" :wink: du könntest einen Hauch nachgeben und deinen Sitz leicht mit Oberkörper nach hinten und Unterschenkel leicht mit Absatz nach vorne unten korrigieren, oder du könntest einen klitzekleinen Demi-Arrêt geben - aber wirklich einen "gehauchten" um hier ein weiteres Tieferkommen zu verhindern. Ebenfalls mit einer Korrektur des Sitzes. Dann hättest du eine gute Arbeitsbalance.


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Bild 5 : hier bverhält es sich nach meiner Einschätzung genauso wie auf dem Bild davor.

Zu eng, Pferd grantig.. ja, so ist es, der Bub verkürzt die untere Halsmuskulatur und ist spannig in der Kruppe.
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Bild 6 : Hier drückt er etwas auf den Zügel und du hältst gegen , was er mit Schweifschlagen quittiert....

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. Bild 7 : ... hier hast du nachgegeben, er lässt den Hals etwas absinken und wirkt dadurch zufriedener.
ABER und nun kommt der Knackpunkt : dadurch kommt er dann sogleich wieder in Vorlastigkeit....

In diesem Fall wäre es auf Bild 6 erforderlich gewesen, ihm in eine bessere Balance zu helfen, nämlich sein auf die-Hand-drücken mit der Aufforderung sich zu tragen zu beantworten
- also ein kleiner Demi-Arrêt, direkt gefolgt von einem Vorwärtsimpuls.

Dann hättest du diese sogar Situation föderlich nutzen können.

Das Nachgeben war zwar eine Entsprechung seines Wunsches, hat aber nicht zu einer Verbesserung der Gesamtsituation geführt, sondern ihn in seiner Unbalance lediglich zahmer gemacht.

Das ist für mich der klassische Fall von " auf das Pferd reagieren, anstatt zu agieren" , du hast sein Genöhle mit einem "also gut" beantwortet, obwohl hier ein " mach das so!" erforderlich wäre. :lol: typische Falle für einen, um das Wohl seines Pferdes besorgten Reiter- passiert mir auch öfter mal... :lol: - macht es aber nicht besser :wink:


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Bild Nr. 8 :
DAS BILD IST GROSSE KLASSE :!:

DAS wäre die perfekte Arbeitsgrundlage ! Klitzkleine Verbesserungsmöglichkeiten : einen Hauch mehr aufrechter sitzen, eine winzige Winzigkeit höhere Hand, damit die Linie zwischen Ellebogen und Maul wirklich akurat gerade ist- aber Sachen Balance, Takt, Schwung und Haltung bei deinem Pferd, nahe am z.Zt. möglichen Ideal.
Das Pferd ist vor dir, es geht ehrlich nach vorne an die Hand, es trägt sein Genick, es schwingt durch, es trägst sich.

Aaaaaber : das findet Herr Pferd aaaaanstrengend :lol: daher ....

Keine Ahnung was ich da mache..
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Bild 9 : .... nutzt er die Chance sofort, sich aus dieser anstrengenden Angelegenheit ganz schnell mal nach hinten zu entziehen- uff : keine Tragen des Genicks, ein bisserl das Vorwärts herausnehmen - das Genick schließen, sich zurücknehmen- ein bisserl mentale Entspannung von der Anstrengung durch Gebißknatschen... das ist ein typisches Bild von "Gewerkschafter" für mich. :lol: - er ist echt sehr süß, der Schlingel !

Zu deiner Frage bezgl. der Handführung schreibe ich später nochmal was, muß jetzt flitzen...
Btw. ich bin ja absolut kein Paula-Fan und hatte mir geschworen, nicht mehr in Threads zu schreiben, in denen sie auftaucht und mich nicht mehr mit ihren Beiträgen auseinanderzusetzen. Aber hier passen ihre immer wiederkehrenden Einwürfe tatsächlich mal weitestgehend : Genick höchster Punkt und Takt .
Ich denke, wenn du die Balance deines Pferdes stabil bekommst und deine eigene, sowie die Hand besser führst, bekommst du die Maulproblematik in den Griff.
Gruß S&P
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Was mir grad noch auffällt: auf den neuen Bildern, die Heike grad als "Pferd ist in Balance" kommentiert hat liegt auch der Sattel grade. Auf den Bildern wo das Pferd laut Kommentar auf die Vorhand kommt und du nach vorne kippst, sieht auch der Sattel wieder so arg nach vorne gekippt aus. Also kippt vielleicht wirklich nur das Pferd mitsamt dir drauf und dem Sattel nach vorne und nicht der Sattel an sich hat ein "Problem". Dann hättest du ja einen super Anzeiger (auf Fotos) dafür wann ihr in Balance seit und wann nicht.

@Heike: Das mit der littauer Zügelführung/Fillis Führung finde ich sehr spannend. Ich musste das vor einigen Monaten in der Reitstunde mal machen mit der Littauer Zügelführung als mein Pony nach einer längeren Reitpause so arg auf dem Gebiss "rumgenölt" hat. Sie neigt generell auch zum Abkippen.
Das hatte bei meinem Pony sofort den Effekt das jegliches Genöle und Abgekippe aufgehört hat. Vermutlich wirke ich also doch zu oft unbewußt rückwärts oder zu tief ein und das Pony reagiert darauf sofort...
charona
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Beitrag von charona »

nochmals vielen dank für diesen Thread und die tollen Erläuterungen von S&P. Was würde ich mir wünschen, einen solchen RL vor Ort zu haben. Bin auch gespannt auf die Erläuterungen zur Zügelführung und was Schennue später dann berichtet über ihre Erfahrungen.
Paula

Beitrag von Paula »

Fast immer Und ueberall passt das Heike da es DIE grosse Herausforderung Ist auch bei dir Und bei mir bei Jedem.
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

charona hat geschrieben:nochmals vielen dank für diesen Thread und die tollen Erläuterungen von S&P. Was würde ich mir wünschen, einen solchen RL vor Ort zu haben.
dito :D
Ennah2
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Beitrag von Ennah2 »

charona hat geschrieben:nochmals vielen dank für diesen Thread und die tollen Erläuterungen von S&P. Was würde ich mir wünschen, einen solchen RL vor Ort zu haben. Bin auch gespannt auf die Erläuterungen zur Zügelführung und was Schennue später dann berichtet über ihre Erfahrungen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen - vielen Dank auch noch von mir, insbesondere für die Mühe und die Geduld, die S§P immer wieder aufwendet, damit wir "Normalo-Reiter" unser Auge schärfen können und unser "Gereite" zum Wohl der Pferde kritisch hinterfragen und verbessern können!
Paula

Beitrag von Paula »

es gibt immer wieder Pferd/Reiter Paare bei denen die Littauer Zügelführung Wunder wirkt,weil die unbewußt formende Hand damit nicht mehr möglich ist.
Also einfach ausprobieren, wirds sofort besser,weißt du dass dies ein Punkt war.Wirds nicht sofort besser formt deine Hand nicht...
Mir kommt ehr vor dass du mitunder nicht wirklich locker sitzt, atmen schwingen und immer wieder lockern auf dem Pferd, das würde ich mal ausprobieren in Verbindung mit ruhigeren Tempo , dass du über den Sitz herstellst.
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Auch ich bedanke mich bei Schennue für die tollen Fotos (ich finde, ihr sei ein tolles Paar) und die Offenheit und bei S&P für die tollen Erklärungen. Ich erkenne mich und mein Pferd in einigen Dingen wieder. Die Littauer Zügelführung werde ich auch mal ausprobieren, ich hab leider auch so ein Spielkind, das gern mal hinter dem Gebiss verschwindet.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Muß meine Antwort noch schuldig bleiben- heute schaff´ich´s nicht mehr... vielleicht am WE - spätestens Mo- versprochen...
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Schennue hat geschrieben:
Hilfszügel benutzen wir sowieso nicht..

Fein !
Füttern mit Gebiss = Er bekommt bei jeder Reiteinheit immer von oben Leckerlies für gut gemachte Dinge.
Nein, ich meine wirklich "Fressen" ! , also wenn er sein Krippenfutter bekommt : Gebiß anziehen - so, daß es positiv verknüft wird und dabei in den Hintergrund gerät. Das Gebiß muß eine selbstverständliche Sache in seinem Maul werden.

Vorwärts im Gelände = Habe ich gestern gleich umgesetzt und auch darauf geachtet, das er wirklich sofort reagiert.
Ich hab ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich meinem Pferd mit meinem - bescheidenen - Sitz richtig schade *seufz*
Das ist Blödsinn ! Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben, weil du nach Verbesserung strebst.
Außerdem "schadest" du ihm nicht, sondern zu erschwerst ihm vielleicht einige Dinge. Ich aber zuversichtlich, daß er das so lange überleben wird, bis du in der Lage bist, es besser zu tun.
Schließlich hat er bei dir ein Rundum-Sorglos-Paket erhalten und es geht ihm ( so wie die Bilder ausehen) 23h am Tag blendend, da wird er - denke ich- eine Stunde am Tag, in der er mal ein bisserl behindert wird und bei dem die Behinderung auch noch um Anhilfe bemüht ist, aushalten können ! :wink:
Also nicht seufzen und jammern und Energie auf Sorgen-machen verwenden, sondern diese lieber positiv zur eigenen Verbesserung nutzen ! :wink:


Würdest du diesen Satz für mich nochmal erklären?

"Du solltest an der genauen Linienführung deiner Hand in Richtung Maul - und vor allem in der Begleitung wieder zurück arbeiten. Also den Teil der Bewegung, der deinen Part des Kontakthaltens ausmacht."

Ich versuche es :

Wenn deine Hand eingebettet ist, auf der Linie zwischen Ellenbogen und Maul, so sollte sie, wenn du dein Pferd vermehrt vor lassen möchtest, sich auf dieser Linie nach vorne- unten - in Richtung Maul hin, wie auf einer Schiene bewegen.

Nimmst du nun die Zügel wieder kürzer, so sollte die Hand hierbei auf GENAU DER GLEICHEN LINIE/ Schiene auch wieder nach OBEN-HINTEN bewegen.

Das bedeutet, so wie der Ellenbogenwinkel sich beim Vorgeben proportional öffnet , muß er sich auch beim wieder aufnehmen, proportional schließen.

Auf deinen Bildern sehe ich das dabei die Linie / Schiene aber nach unten gebrochen wird. Sprich, daß du den Ellebogen aus der Bewegung zurück ausklammerst.
Auf diese Weise bewegt sich die Hand nicht direkt wieder in ihre Ursprungslage, sondern macht einen Bogen nach hinten-unten in Richtung Oberschenkel.

In diesem Moment aber, richtet sich der Zug in seiner Zugrichtung gegen Zunge und Unterkiefer, anstatt wie es sein sollte in Richtung Maulwinkel.

Das hat diverse Nachteile :
der Streck- und der Kaureflex werden so ausgeklammert und bei Pferd wird eine Ausweichhaltung nach hinten provoziert- das Pferd wird so leicht eng und geht aus dem Zug, in eine Ausweichbewegung über : es kommt HINTER den Zügel.
Das Ergebnis wäre optisch ein Bild wie Nr.9 aus deinem letzten Reitbildpost, in einer ausgeprägten und wie Bild Nr. 1 in einer milden Form .



Welches Bild meinst du zu diesem Satz?

"Die Haltung auf diesem Bild jetzt, ist übrigens m.E. die, in der du die Balance und damit eine Chance für die Korrektur des Maulfehlers hast. "

Ich habe es jetzt nicht gefunden- aber auf Bild 3 und auch auf Bild 8 aus dem letzten Post trifft das zu, aber ich schau´mal ob der Satz in einem früheren Post früher stand.....
Nachtrag : jetzt habe ich es gefunden, ich meinte in diesem Beitrag das Bild, das direkt folgte, also Bild Nr. 4


Die Fillis-Zügelführung werde ich mir am WE genauer durchlesen und versuchen umzusetzen.



Mein Bub und ich bedanken uns schonmal für die vielen, hilfreichen Antworten!
Bild


So eine Schnuckel !!! DAS meinte ich mit "Rundum-sorglos-Paket "!!! :lol: Gruß S&P
Capria
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Beiträge: 17
Registriert: Sa, 12. Jun 2010 20:07
Wohnort: Baden- Württemerg

Beitrag von Capria »

Hallo, ich oute mich als " stiller " Leser, aber ich finde diesen Thread so lehrreich, dass ich mich bei den Beteiligten vorallem bei " Scheune " und ihrem Pferd bedanken möchte, dass wir so teilhaben dürfen.
Herzliche Grüße :)
Capria
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Beiträge: 17
Registriert: Sa, 12. Jun 2010 20:07
Wohnort: Baden- Württemerg

Beitrag von Capria »

Sorry, ich meine natürlich Schennue :oops: -
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