Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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lalala

Beitrag von lalala »

@ Lilith: das Pferd heisst Le Noir ;-)

Und ohne die Ritte gesehen zu haben, einfach nur durch einen Blick auf die Scoringbögen: zwischen Platz 4 und 9 liegen nur wenige Punkte und die Konkurrenz war nicht ohne. Vergleichbare Nachwuchspferde wie Blind Date oder Valentino haben einfach auch ein wenig mehr Grundqualität als ein le Noir (und auch sehr gute Piloten)....
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Oops, danke für die Namenskorrektur! Die Plätze 3-5 fand ich auch ganz in Ordnung, was die Ritte angeht.

Victoria Max Theurer's Pferd aber z.B. hat 2 Lektionen komplett verpatzt, bzw. eine verpatzt und eine verweigert: 1 Piaffe wurde komplett nicht gezeigt, das Pferd hat sie verweigert und ist immer abwechselnd mit den Vorder- und Hinterbeinen bockend auf und ab gehüpft (ich gehe zumindest davon aus dass man in der Prüfung nicht eine Piaffe optional durch ein Terre a Terre ersetzen darf :D ) Da die anderen Lektionen auch schlampig/spannig waren und die Übergänge gruselig, fehlt mir hier komplett die Fantasie, was genau an so einem Ritt noch hohen Wertungsnoten geben kann. Dass sie krank war mag die Leistung erklären (und Umstimmigkeiten mit dem Pferd vor dem Ritt), aber dass man mit sowas vor einem fantastischen Ritt landen kann :?:

Renate Voglsang fand ich gut und Hubertus Schmid, Lone Joergensen und Brigitte Witte auch ganz in Ordnung. Die restlichen Damen im vorderen Bereich, urgs.
lalala

Beitrag von lalala »

@Lilith: der Ungehorsam wurde aber doch notentechnisch bestraft - in der Lektion und in den Fussnoten. Auch wenn man mit den Richterurteilen nicht d´accord geht sollte man sich zumindest an die Tatsachen halten ;-) 69% ist für dieses Paar ein desolates Ergebnis und auch hier wieder - zwischen Platz 10 und 6 liegt nicht mal 1% Unterschied.

Ich mag Uta Gräf, aber um ganz oben mitzumischen muss sich Le Noir noch mehr entwickeln und es gibt wesentlich qualitätsvollere, gut gerittene Pferde. Man darf nicht vergessen, dass der Massstab Valegro und Uthopia heisst...und die Latte liegt verdammt hoch !
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

lalala hat geschrieben:@Lilith: der Ungehorsam wurde aber doch notentechnisch bestraft - in der Lektion und in den Fussnoten. Auch wenn man mit den Richterurteilen nicht d´accord geht sollte man sich zumindest an die Tatsachen halten ;-) 69% ist für dieses Paar ein desolates Ergebnis und auch hier wieder - zwischen Platz 10 und 6 liegt nicht mal 1% Unterschied.

Ich mag Uta Gräf, aber um ganz oben mitzumischen muss sich Le Noir noch mehr entwickeln und es gibt wesentlich qualitätsvollere, gut gerittene Pferde. Man darf nicht vergessen, dass der Massstab Valegro und Uthopia heisst...und die Latte liegt verdammt hoch !
Dann habe ich halt völlig andere Maßstäbe was gut gerittene Pferde angeht als der Dressursport. Ich finde den Reitstil von Victoria Max-Theurer auch ohne Fehler schlimm, von dem her ist es mir relativ egal ob sie ohne Fehler viel mehr Punkte bekommen hätte und "abgestraft" wurde, ich verstehe genrell nicht wofür man mit so einem Reitstil die Punkte bekommt. Bei den Reiterinnen die mir gar nicht gefallen haben, hatte ich immer den Eindruck, dass das total tolle Pferde sind, die total schön laufen könnten wenn ihre Reiter sie nicht davon abhalten würden. Bei jemandem wie Ingrid Klimke oder Uta Gräf sehe ich Pferde die mit ihren Reitern über den Parcours schweben, bei anderen sehe ich Pferde die eher trotz ihrer Reiter ihr Bestes versuchen zu tun was von ihnen verlangt wird. Und das macht für mich den Unterschied zwischen Augenschmaus und Gewurstel aus.

Ich hab ehrlichgesagt auch gar keine Ahnung was ein "qualitätsvolles" Dressurpferd aus sportlicher Sicht ausmacht oder worum es bei "Grundqualität" geht (das ist ernst gemeint, nicht flapsig). An Le Noir gefällt mir als Pferd, das er schick aussieht, großrahmige Bewegungen hat, aber ohne so ein übertrieben exaltiertes Gangwerk.
Ich bewege mich ja sonst gar nicht in der Dressursport-Szene, ich nehme zwar etwas Unterricht auf Großpferden, aber eigentlich bin ich ein Ponyreiter und fühl mich auf nur auf kleinen wusligen Pelzkugeln richtig wohl. Ich geh einmal im Jahr das German Masters gucken, weil meine Freundin da immer gerne hinmöchte und ich es 1x im Jahr auch ganz unterhaltsam finde. Und man kriegt zumindest nicht ganz so viel Augenkrebs wie auf Islandpferdeturnieren, was das andere Pferdesportevent ist dass ich mir 1x im Jahr antue :wink: Aber immer wenn ich so Pferde mit Mords-Vorhandsaktion und sonst nichts auf Dressurturnieren sehe, denke ich halt, dass der Unterschied zu den Tölt-Weltmeistern auf Isi-Turnieren doch nicht so groß ist. Vielleicht hat man als Islandpferdereiter auch automatisch eine besonders ausgeprägte Abneigung gehen exaltiertes Gangwerk und Vorhandaktion, zumindest wenn die Hinterhand nur hinten raus schaufelt.
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Beitrag von horsman »

lalala hat geschrieben:@Lilith: der Ungehorsam wurde aber doch notentechnisch bestraft - in der Lektion und in den Fussnoten. Auch wenn man mit den Richterurteilen nicht d´accord geht sollte man sich zumindest an die Tatsachen halten ;-) 69% ist für dieses Paar ein desolates Ergebnis und auch hier wieder - zwischen Platz 10 und 6 liegt nicht mal 1% Unterschied.

Ich mag Uta Gräf, aber um ganz oben mitzumischen muss sich Le Noir noch mehr entwickeln und es gibt wesentlich qualitätsvollere, gut gerittene Pferde. Man darf nicht vergessen, dass der Massstab Valegro und Uthopia heisst...und die Latte liegt verdammt hoch !
was mal wieder deutlich macht, dass es letztlich leider fast hauptsächlich um den Austausch von Kontoauszügen geht und nur zweitrangig um Reiterliches. Was ein blöder "Sport".
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anka
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Beitrag von anka »

ich bin ansonsten nicht der grösste Fan von Branderup aber dieses Video finde ich wunderschön..

http://www.youtube.com/watch?v=iXr_8p7DSS4
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:
lalala hat geschrieben:
was mal wieder deutlich macht, dass es letztlich leider fast hauptsächlich um den Austausch von Kontoauszügen geht und nur zweitrangig um Reiterliches. Was ein blöder "Sport".
Ja klar, das wird ja besonders bei Uthopia sehr deutlich – alles nur gekauft :D Wahrscheinlich geht Hester mit dem auch nur deshalb drei Mal in der Woche ausschließlich ins Gelände, weil das Pferd eh schon alles kann. Da muss man nicht mehr reiten können. Kann der Hester bestimmt eh nicht, der reitet ja international Turniere. Auch Fuego ist für Deine These ein wunderbares Beispiel: Wahrscheinlich hat Muñoz Diaz heimlich im Lotto gewonnen und sich eine Kristallkugel gekauft: Wie hätte er aus dem Dreijährigen, den er damals als ganz normaler Bereiter bei Cardenas unter den Sattel bekommen hat, da sonst ein Olympiapferd draus machen können - durch REITEN? Bestimmt nicht, der konnte eh schon alles.
*ironiemodusaus* :D
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich habe ja nicht immer den Drang mich Horseman anzuschließen, aber ich verstehe den Hinweis als Kritik daran, dass das gute Reiten nicht annähernd ausreichend bewertet wurde, es eher um die Größe im Turniersport geht, denn um das was sie tatsächlich leisten im Viereck - wie es an anderer Stelle ja auch schon kritisiert wurde.

Zum Branderup-Video:
es ist schön anzusehen, ruhige und konzentrierte Arbeit, Augenschmaus für mich nicht, weil es noch zu unruhig in der Ausführung ist. Auch wenn ich von diesem Pferd weiß, dass eben u.a. das massive Einrollen, sich dem Gebiß entziehen Standard und damit eins der Hauptprobleme war, als es zu MS kam, so ganz toll finde ich es im Video noch nicht.
lalala

Beitrag von lalala »

@ Finchen:

Das Maß aller Dinge sind momentan 2 Pferde die mitnichten hochpreisig waren. Sie sind sogar im selben Alter wie ein Le Noir, gehen ihre erste GP Saison (LeNoir glaub ich schon die zweite, bin mir da aber nicht sicher)
Und noch einmal - bei Liliths Beispiel liegen die alle so eng beieinander, dass man nicht von schlechter Richterei sprechen kann. Zumal auch genau die Leute vor Frau Gräf platziert waren, die bei ihr einen guten Eindruck hinterliessen. Und natürlich bekommt man für ein qualitätsvolleres Pferd keine Minuspunkte...
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anka
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Beitrag von anka »

Finchen hat geschrieben:Zum Branderup-Video:
es ist schön anzusehen, ruhige und konzentrierte Arbeit, Augenschmaus für mich nicht, weil es noch zu unruhig in der Ausführung ist. Auch wenn ich von diesem Pferd weiß, dass eben u.a. das massive Einrollen, sich dem Gebiß entziehen Standard und damit eins der Hauptprobleme war, als es zu MS kam, so ganz toll finde ich es im Video noch nicht.

Für mich ist es ein Augenschmaus wen ich sehe das der Reiter imstande das im Moment Beste aus dem Pferd herauszuholen und dies mit kleinen feinen Hilfen. Genau dies demonstriert für mich dieses Video.
Ich finde nicht nur das Endresultat schön, sondern vor allem der Weg dahin. Und ein Reiter der es versteht dem Pferd Leistung abzuverlangen und ihm so viel Freiheit gewähren zu können halt als Augenschmaus.

Perfektion gibt es selten bis fast nie und daher sehe ich die Schönheit von ritten genau in solchen Sequenzen. Spannend was die verschiedenen Menschen als Augenschmaus empfinden 
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

lalala hat geschrieben:@ Finchen:

Das Maß aller Dinge sind momentan 2 Pferde die mitnichten hochpreisig waren. Sie sind sogar im selben Alter wie ein Le Noir, gehen ihre erste GP Saison (LeNoir glaub ich schon die zweite, bin mir da aber nicht sicher)
Und noch einmal - bei Liliths Beispiel liegen die alle so eng beieinander, dass man nicht von schlechter Richterei sprechen kann. Zumal auch genau die Leute vor Frau Gräf platziert waren, die bei ihr einen guten Eindruck hinterliessen. Und natürlich bekommt man für ein qualitätsvolleres Pferd keine Minuspunkte...
ICH habe nie gemeint, dass es mit den Preisen der Pferde zu tun hat. wäre man ganz böse könnte man ja von anderen Geldern sprechen, die mit den Pferden gar nichts zu tun haben aber auch das will ich hiermit nicht sagen.
Es ist ja immer auch ein persönlicher Eindruck - du findest diese Bewertung fair, Lilith fand sie merkwürdig.
lalala

Beitrag von lalala »

@ Finchen:

ich fand die Bewertung gut nachvollziehbar - anhand der Scoringbögen ;-)
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Beitrag von Finchen »

Wie gesagt, ich habe mich in die Bewertung nicht einmischen wollen - nur meine Auffassung vom horsi-post genannt. :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Finchen hat geschrieben:Ich habe ja nicht immer den Drang mich Horseman anzuschließen, aber ich verstehe den Hinweis als Kritik daran, dass das gute Reiten nicht annähernd ausreichend bewertet wurde, es eher um die Größe im Turniersport geht, denn um das was sie tatsächlich leisten im Viereck - wie es an anderer Stelle ja auch schon kritisiert wurde.
Yep - und genau deshalb habe ich u.a. das Beispiel von Fuego in die Debatte gebracht. Der Reiter hat keine Millionen im Hintergrund, der ist stinknormaler Bereiter, hat das Pferd als Dreijährigen bekommen und bis zur Olympiareife gebracht – und damit Spanien als relativ kleine Dressurnation weit nach vorn. Und das alles hat er NUR und AUSSCHLIESSLICH durch sein reiterliches Handwerk gemacht. Es sei denn, man will ihm nun vorwerfen, dass Cardenas gute Pferde züchtet. Und, um bei dem Beispiel Hester zu bleiben: Es gehört schon eine ganze Menge mehr dazu, ein Pferd so vorzustellen, wie er das tut, als nur ein qualitativ hochwertiges Pferd. Und bei beiden Reitern ist es ja nun unbestritten so, dass sie keine fest stehenden Größen im Viereck waren, bevor sie durch ihre Arbeit überzeugt haben.
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Motte
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Beitrag von Motte »

Nichtsdestotrotz bleibt's wohl unbestritten, dass man schon über einen gut gefüllten Geldbeutel (oder gute Sponsoren) verfügen muss, will man bis "da oben" kommen.
Das betrifft noch nicht mal primär das "Material" (sprich: Pferd - es soll auch durchaus begabte Menschen geben, die aus nem "0/8/15-Zausel" - in unseren Augen - was drin sehen und erabeiten können, wovon wir nur träumen), sondern das ganze Drumherum. Oder glaubt ihr, mit sporadischem Unterricht bzw. sporadischer Kursteilnahme kommt man auch nur annähernd so weit? Mit Sicherheit nicht.

Das ist aber kein Novum der heutigen Zeit.
Das war früher auch nicht anders. Vielleicht sogar noch prägnanter, da Reiten ja früher ein deutlich "elitärer" Sport war.

Wie heisst der Spruch so schön? Man kann mit Pferden ein kleines Vermögen machen - wenn man ein grosses gehabt hat. :wink:
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