Wieviel Training braucht ein Reitpferd?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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lalala

Beitrag von lalala »

moreno hat geschrieben:Hallo lalala,

mit großem Vergnügen haben ich ihre engagierten Beiträge gelesen und würde sie, ohne jetzt jeden einzelnen noch einmal gelesen zu haben, glattweg als meine eigenen ansehen.
Danke.
Es kommt auf das Verständnis des Systems Pferd / Mensch an, und darin, so scheint mir, auch wenn Sie entsprechend ihres Lebensabschnitts sicherlich heftig turnierorientiert sind, sind wir uns einig, nicht in Kleinigkeiten in der Umsetzung.
Heftigst turnierorientiert ? Bei 5 Starts pro Saison ? wahrlich nicht...da muss so manches Showtruppenpferd sicherlich öfter ran :wink:

Manfred: wir lassen das lieber.

Ihr rein subjektives Gerede über Antares und dieses Blach Beautygehabe ist nur schwer zu ertragen. Das Gerede kenne ich aus Kursdiskussionen: es gibt zwei Arten von Diskussionsfragen:

1. Fragen zum Reitprinzip, zur Anatomie, Physiologie und Physik. Klare Sache!

2. Fragen zum speziellen Pferd, das aber in dem Kurs nicht anwesend war. welches aber bei Südwind, der es von der linken Seite trifft, immer, wenn der alte Hoftraktor mal wieder nicht anspringt und die rechte Bandage zu fest angezogen wurde und am Tag vorher die Hofkatze eine Maus fing................ Manfred, das erinnert mich immer heftig an ihre "Antaresbeiträge".

Warum werden Sie nicht einfach mal Realist? es ist eine durchaus spannende Geschichte, warum der Pferdeherrgott seine Geschöpfe SO und nicht anders geschaffen hat.

WENN WIR SCHON BEHAUPEN,PFERDE ZU LIEBEN, DANN DOCH BITTE PFERDE, WIE SIE VOM HERRGOTT GESCHAFFEN WURDEN!.........nicht, wie wir sie gerne hätten, weil sie dann in unser Weltbild passen.

Schöne Grüße,

Dörr
*unterschreib*


Manfred, wach doch mal auf !
Ich habe mich lange aus diesen Manfred-typischen Diskussionen zurück gehalten, so oft kopfschüttelnd vorm Rechner gesessen und in die Tastatur gebissen. Wenn du nicht männlich wärst, würde ich dich der typisch weiblichen "Wendy-Fraktion" zuordnen. Wobei - die würden wenigstens täglich nach dem Wohlergehen ihres Lieblings schauen...

Ich hoffe für Antares, dass du mal etwas zur Vernunft kommst und alles etwas nüchterner betrachten kannst.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Guten Morgen Manfred!
Manfred, ohne zu meckern. Ich glaube auch nicht, dass eine gewisse Dame das wirklich sehr gut kann, zumindest wenn man weiß, wie sie ihre Prüfung geschafft hat und ihre Reiterqualitäten dabei waren...Nicht böse sein.
Aber Du weißt, ich habe in Brandenburg und Berlin einige Kunden.
Mich ärgert es einfach, dass sie als klass. Trainer dargestellt wird. Frage sie doch mal zu WAS sie eine Prüfung gemacht hat. WO und WIE!!!
Da ist einiges im Umlauf. Und hier und da wird geschmunzelt! Das sie jedoch nett unterrichtet, wurde NICHT in Frage gestellt. Muss ja auch gesagt sein.
Wenn Du einen guten Bereiter brauchst, kenne ich zwei, die ich Dir empfehlen kann. Aber da kommen mit Sicherheit reine Berittkosten im Monat von 300 bis 400Euro auf Dich zu. Diese Trainer machen das aus meiner Sicht sehr gut. Einziges Manko wäre für Dich evtl.: Sie bleiben auf ihren Höfen und sind beide sehr konsequente und äußerst resulute Menschen!!
Aus rechtl Gründen folgende Angaben:
Alle Angabe sind frei erfunden.Zufällige Ähnlichkeiten mit Namen sind rein zufällig.

Lieben Gruß und JA bislang bist du den Weg mit Antares doch nett gegangen! Mach Dich doch nicht verrückt.
:wink: Und die anderen hier auch nicht :wink:
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Manfred

Beitrag von Manfred »

Hi Larry,

wie Du weißt, gebe ich nicht viel auf Gerede und schaue auch nicht auf Papiere. Für mich zählt, was ich selbst erlebe und was ich dabei fühle. Und damit bin ich bisher recht gut gefahren.

Ich kann die Reitlehrer, die ich bislang hatte, schon nicht mehr zählen. Aber keinen würde ich mit Susanne vergleichen (falls Du sie gemeint haben solltest), sie ist auf meine Bedürfnisse genau ausgerichtet. Darum lasse ich mich von ihr auch komplett umkrempeln. Und es ist mir piep egal, wie klassisch oder modern ihre Ausbildung war, solange sie mir genau das gibt, wonach ich suche.

Und Antje hat Antares genau das gegeben, was er brauchte. Auch sie hat Wert darauf gelegt, dass wir (Antares und ich) einen gemeinsamen Weg gehen. Insofern hat sie mir gezeigt, was zu tun ist und es hat uns ein ganzes Stück weitergebracht. Ohne ihre Hilfe wäre Antares ganz sicher noch nicht angeritten.

Ich habe jetzt beim Einreiten nur den Fehler gemacht, ihm zu sehr nachzugeben. Das ist ganz offensichtlich in der Jungpferdeausbildung nicht angesagt.

Es ist mir auch nicht klar, wie all die anderen schlauen Leute ihr erstes Pferd selbst ausgebildet haben. Jeder muss ja irgendwie mal angefangen und dabei ganz sicher auch Fehler gemacht haben. Das ist doch völlig normal. Welcher Meister ist schon vom Himmel gefallen?

Nur weil es andere besser können, muss ich es doch nicht gleich ganz sein lassen, oder? Außerdem ist das mein Pferd, welches ich mir da selbst versaue, wenn ich tatsächlich alles falsch mache, wovon ich noch immer nicht überzeugt bin.

Vermutlich haben andere Leute ihr "erstes Mal" auch nicht öffentlich zur Diskusion freigegeben und wurden daher auch nicht sofort gekreuzigt. Ich möchte nicht wissen, was denen alles so passiert ist, worüber sie lieber nicht sprechen wollen.

Es ist nur sehr erstaunlich, wieviele Fehler mir so vorgehalten werden. Angefangen, damit, dass ich mir besser kein Pferd hätte kaufen sollen, über die falsche Einstellung zu diesem Tier und die Wahl von nicht geeigneten Ausbildern bis hin zur mangelhaften Ausrüstung und was weiß ich noch alles.

Dann soll ich endlich aufwachen oder mir nicht so einen Kopf machen. Aber ich bin ja auch selbst schuld. Wer viel fragt, wird auch viele Antworten bekommen. Ich habe jedenfalls jetzt genug.

Gute Nacht
Manfred
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pepe
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Beitrag von pepe »

Zurueck zum Thema: Trainingsbedarf.
Beim jungen Pferd / Babyhottehueh: einen fassen, einen lassen, also einen Tag mit Reiter, einen ohne. Wobei hier "Arbeit" draussen der Vorzug zu geben ist. Das Reiten zum Abenteuer gestalten: Was ist hinter der naechsten Kreuzung...ruhige Schrittausritte mit einem gelassenen Fuehrpferd sind ideal. Ansonsten: Handpferd, Bodenarbeit, viel Koppel und Gleichalterige. Immer nach dem Motto "Je rausser, desto gut"..Longieren nur gemaechlich und in homoeopathischen Dosen, ich bin kein Freund von Ausbindern fuer die Babys..
Das dann steigern mit Klettern, Ueberwinden von kleinen Hindernissen...bisschen Arbeit in der Bahn. So vergeht das erste Jahr...du bist doch so fuers Spielen und Zuhoeren...machs doch! Nach nem Jahr: zwei fassen, einen lassen..
Ich reite zu Hause drei Tage "volles Programm" mit Schrittausritt zum Hund Gassi fuehren danach, und dann lassen wir einen Tag die Seele baumeln...Hey, aber ich bin jeden Tag da, egal wie...Das ist mir doch nach den Kindern das Liebste...
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
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Larry
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Beitrag von Larry »

Manfred- nicht bös sein. Aber wenn alles so gut läuft, verstehe ich Deine Sorgen und Nöte teilweise nicht. Wie Pepe schon sagte, zurück zum Thema und schau Dir ihre Anleitung mal an.

Zur Ausbildung:
Ich habe mein Pferd selber eingeritten und ausgebildetet. Wenn ich es so nennen darf und bin sehr zufrieden. Natürlich passieren Fehler- aber meist dann- wenn man anfängt seinen Faden zu verlieren und ZU VIEL auf andere Leute zu hören (nehme hier Könner und Profis mal aus!) Habe damals ca. 6X-lass es 8X gewesen sein als Bereiter Alexa Meininghaus drauf gehabt und als Urlaubsvertretung(2Jahre spätervielleicht) um 12 mal Ella Dietrich. Und 3X Nutsi. DAS WARS!
Seit ich bei Hakan Lehrgänge mache saß er also auch schon in einem Zeitraum von einem Jahr 4x auf meinem Pferd. Bei einem Besitz von 5Jahren ist das für MICH ein Verhältnis, das ok ist.
Was ich Dir Raten würde, wäre Dir einen Trainingsplan zu erstellen. Gern helfe ich Dir auch dabei. Das meine ich ernst.
Aus meiner Sicht: Dir fehlt manchmal der roter Faden (zumindest für mich verfolgbar). Es sind so viele verschiedenen Dinge(die ja auch einzeln gesehen völlig ok sind) die Du in Deine Ausbildung mit rein nimmst, aber manche Dinge benötigen eine gewisse (ich nenne es jetzt mal Inkubationszeit), bis sie dem Pferd und oder Reiter "klar" bzw. anwendbar sind. Dabei können manche Dinge sich sicherlich gegenseitig hinderlich sein.
Ich habe einfach das Gefühl, sobald einer von der Seite auftaucht und sagt oh je...zweifelst Du zu schnell vorherige (GUTE !!)Ideen von Dir an, anstatt den einen Weg erst zu Ende zu gehen. Damit meine ich nicht, das man einen sichtbaren FALSCHEN Weg jetzt bis zum bitteren Ende durchziehen soll- das ist natürlich auch quatsch.
Thema ausreiten: Er ist in einer Testphase und das heißt aber auch für Dich: Es geht ihm gut und er macht eine ganz normale pferdische Entwicklung durch. Es ist doch alles ok- Manfred. Na und! dann hast Du mal vor Aufregung vegessen-Dich noch mehr durchzusetzten. Abe wieso nun in die Halle zurück? Jetzt erst recht raus und den gleichen Weg noch einmal gegangen. Und wenn auch welche zu Deiner Unterstützung mitkommen! Egal-weiß doch Dein Antares nicht!
Nicht jede „Widersetzlichkeit“ hat etwas mit falschem Equipment oder der Ausbildung zu tun. Um sich wohl zu fühlen, testet jedes Lebewesen gewisse Rahmen aus.

Gerade in der Pferdeausbildung. Vom Fohlen bis zum 8Jährigen Reitpferd erlebt mal oft bis zu 4 „schwierige“ Phasen. Zumindest drücken es manche so aus. Vom Zahnwechsel bis hin zum Teeny ist da alles bei und auch normal!
:D
Und wenn man Antares auf den Bildern sieht, macht er für mich einen gesunden und zufriedenen - manchmal schelmischen - Eindruck. :wink:
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Manfred

Beitrag von Manfred »

Guten Morgen,

nun denn mal zum roten Faden. :wink:

Als Antares zu mir kam, war er fast zwei, jetzt ist er fast fünf.

Im ersten Jahr, war alles neu für mich und für ihn sicher auch. Wir mussten einen Weg der Verständigung finden, denn ich konnte ihn ja nicht so behandeln wie all die Reitschulpferde, mit denen ich bislang Kontakt hatte. Er war ja noch ein Baby und damit kannte ich mich nicht so aus.

Insofern musste ich auch auf das hören, was mir sowohl von der HB als auch von anderen Leuten geraten wurde. Mir war auch nicht so klar, dass es soviele verschiedene Wege geben würde, denn bislang kannte ich nur einen und der hieß Unterdrückung.

Aber Antares war nicht so leicht zu unterdrücken wie ein Hund. Schnell kam ich damit an meine Grenzen und fand mich im offenen Zweikampf zu ihm wieder.

Da wir schon ein Jahr lang einen Junghengst hatten (den von meiner Frau), dachte ich, mit Antares würde es genauso sein. Paco ließ sich unterdrücken und maßriegeln, nicht jedoch Antares.

Antares keilte wild um sich und ich kam nicht an seine Beine ran, um ihm die Hufe auszukratzen. Er ging frontal auf mich los und fletschte die Zähne.

Zu der Zeit habe ich mich mit dem Natural Hormsemanship beschäftigt und Roundpen-Arbeit mit ihm gemacht. Ich ließ ihn also rennen, immer schön im Kreis, bis die Luft raus war und er mich an sich ran ließ.

Es dauerte zwar einige Zeit, doch dann bekam ich das Yoin-Up und er lief mir nach.

Dann unternahmen wir Spaziergänge im Gelände und ich zeigte ihm die Welt. Wir gehen auch Heute noch spazieren (siehe Schlittenfahrt).

Die Arbeit im Roun-Pen habe ich bald wieder eingestellt, da er dort immer mehr in Opposition zu mir kam. Das macht er auch Heute noch manchmal beim Longieren (schwenkt mit dem Heck aus und dreht sich zu mir).

Bei Antje habe ich das freie Longieren (durch die ganze Bahn und im Gelände) gelernt und das gefällt ihm sehr viel besser. Daher machen wir es nur noch so.

Doch zurück zum roten Faden. Nachdem die grundsätzlichen Dinge geklärt waren (wer darf was), konnten wir gemeinsam auch etwas tun.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich Susanne getroffen und sie zeigte mir die Team Arbeit. Das war dann der rote Faden. Fortan wurde Stangenarbeit groß geschrieben und er war mit Begeisterung dabei. Das war dann das zweite Jahr.

Nun wollte ich ihn anreiten (mit drei). Doch er machte nicht mit und blieb stehen. Zwingen wollte ich ihn jedoch nicht mehr, also ließ ich es dabei und versuchte es immer mal wieder.

Wir spielten zusammen (so wie es Imke Spilker in ihrem Buch beschreibt) und machten Stangenarbeit, gingen spazieren oder ich besuchte ihn einfach nur auf der Weide.

In diesem Jahr begriff ich erst, wie wichtig es war auch mal loszulassen und zuzuhören. Immer mehr richtete ich mich nach den Bedürfnissen meines Pferdes. Wenn er etwas nicht wollte, dann hatte ich Zeit, Ruhe und Geduld. Ich konnte warten und er dankte es mir.

Vor allem entstand eine tiefe innere Bindung dabei und seine Zuneigung zu mir wurde immer größer. Freudig kam er mir entgegen, wenn ich kam, blieb an meiner Seite usw.

Doch ich verlohr das Ziel, ihn auch mal reiten zu wollen, nicht aus den Augen. Bei Antje bekamen wir dann den Unterricht, den wir beide brauchten und er wurde angeritten.

Jetzt müssen wir einen gemeinsamen Weg im Sattel finden und da sind wir eigentlich ganz gut dabei, denke ich.

Klar gibt es immer wieder Rückschläge und ich muss mein Tun neu überdenken. Und wenn ich nicht den Rat anderer Leute angenommen hätte, wären wir auch noch nicht da, wo wir gerade sind.

Also mache ich weiter so und höre auch immer noch auf mein Gefühl dabei. Für die Leute, die ihren Weg längst gefunden haben, mag da kein roter Faden zu erkennen sein, doch ich sehe, dass wir Stück für Stück auch weiter kommen.

So war letztes Wochenende endlich ein schöner Schrittauritt möglich, an dem drei Tage zuvor noch überhaupt nicht zu denken war (siehe mein Ausbildungstagebuch). 8)

Liebe Grüße
Manfred
nutsi
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...

Beitrag von nutsi »

Hallo Manfred,
wenn ich mir so durchlese, wie Du bisher mit Antares gearbeitet hast, so scheinst Du nur zu reagieren !!!
Das ist für mich kein roter Faden, ausser wenn Du meinst, daß Antares seinen roten Faden verfolgt!!!!
Es gibt nicht umsonst eine Ausbildungsskala, die da heißt: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten und Anlehnung. Über die Reihenfolge der Skala der FN kann man sich streiten, trotzdem sind die einzelnen Punkte jeder für sich wichtig, da sie einmal eine Gewöhnungsphase, sowie die Entwicklung der Schub- und Tragkraft beinhalten. Jede Dressurarbeit mit verschiedenen Übungen gemäß dieser Skala wären ein roter Faden. Findest Du nicht?
Ich habe für mich Deinen noch nicht erkannt.
lg Nutsi
Für Bailador:
denn:" Es gibt in der Kunst eine Kategorie von überdurchschnittlicher und so erhebender Freude, dass man dem, der sie einem geschenkt hat, auf ewig verpflichtet ist."
Sacha Guitry
Manfred

Beitrag von Manfred »

Hallo Nutsi!

Die Ausbildungsskala wurde mir von Antje schon etwas näher gebracht. Sie macht durchaus Sinn und beim Longieren haben wir auch danach gearbeitet. Nun müssen wir das halt beim Reiten genauso tun.

Ich warte nur noch bis die vielen Messen endlich vorbei sind und meine RL wieder mehr Zeit für uns haben. Dann geht es auch weiter. Bis dahin versuche ich mein Glück halt selbst.

Viele Grüße
Manfred
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pepe
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Beitrag von pepe »

Reiten ist eine Betaetigung bei der man ohne theoretischen Unterbau sehr schnell in der Praxis an seine Grenzen stoesst. Tu uns allen den Gefallen und lese:
Die Richtlinien, Band 1. Man kann dazu stehen wie man will, aber es ist die Grundlage. Inwieweit man dies interpretiert, modifiziert oder abtut, bleibt einem selber ueberlassen. ABER ES IST DIE GRUNDLAGE!!!
2. Steinbrecht. Genauso wie oben.
Jede Diskussion mit dir ist ohne theoretische Grundlage, es ist weder ein roter Faden in deinem Handeln erkennbar, noch ein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Fundiertes Halbwissen, welches in diesem Bereich gefaehrlich sein kann.
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
Manfred

Beitrag von Manfred »

Guten Morgen Pepe,

es mag dir so vorkommen, als wenn ich nicht lesen würde, doch dem ist nicht so. Meine Frau hat mir bereits untersagt, weiter Pferdebücher zu kaufen, da sie im Schrank auch noch etwas anderes sehen möchte, als nur ein Thema.

Mein Problem ist, dass ich den theoretischen Stoff einfach nicht annehmen kann. Ich bin eher ein Mann der Praxis und weniger der Theorie. Nur was ich auch selbst tue, kann ich entsprechend annehmen und verarbeiten.

Zur Zeit lese ich das von euch empfohlene Buch " Der Reiter formt das Pferd". Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer mir das fällt. All diese hässlichen Bilder uniformierter "Folterknechte". Ich muss diese Bilder mit irgend etwas abdecken, damit mir nicht schlecht wird.

Aber auch die Texte sind erschreckend. Das gipfelt teilweise in Perversion. Wie anders soll ich z. B. Seite 83 interpretieren, wo es heißt, dass sich ein Pferd mit seiner Nase auf dem Boden abstützt, damit es die Vorderbeine nach einem Sprung weiter nach vorne bekommt, um nicht zu stürzen?

Es ärgert mich, dass ich Derartiges durch den Kauf dieser Lektüre auch noch gefördert habe. Dieser Fetzen gehört in den Mülleimer und ist in meinen Augen keine Pflichtlektüre für jeden Reiter.

Offenbar scheint es jedoch keine besseren Bücher über die Muskulatur des Pferdes zu geben. Schade, denn das wäre ganz sicher eine Marktlücke.

Manfred
lalala

Beitrag von lalala »

Manfred hat geschrieben:
Aber auch die Texte sind erschreckend. Das gipfelt teilweise in Perversion. Wie anders soll ich z. B. Seite 83 interpretieren, wo es heißt, dass sich ein Pferd mit seiner Nase auf dem Boden abstützt, damit es die Vorderbeine nach einem Sprung weiter nach vorne bekommt, um nicht zu stürzen?

Es ärgert mich, dass ich Derartiges durch den Kauf dieser Lektüre auch noch gefördert habe. Dieser Fetzen gehört in den Mülleimer und ist in meinen Augen keine Pflichtlektüre für jeden Reiter.

Offenbar scheint es jedoch keine besseren Bücher über die Muskulatur des Pferdes zu geben. Schade, denn das wäre ganz sicher eine Marktlücke.

Manfred
Ich finde es gut, dass ein Buch auch die negativen Beispiele bebildert darstellt. Vom Schönreden wird die Reiterei nicht besser.

Hast du das Kapitel über die Losgelassenheit verstanden ? Hast du auch schon auf Seite 84 weitergelesen ?

Scheinbar nicht...natürlich ist jeder Reiter bestrebt Stürze zu vermeiden, aber es kann halt trotzdem mal passieren...gerade dein Katastrophenritt auf Antares wäre so eine Situation gewesen, wo er schnell hätte stolpern und stürzen können. Was wäre dir lieber gewesen - wenn Antares in diesem Moment mit hocherhobenem Kopf mit der Kinnspitze aufsetzen würde und sich Hals und Rücken bricht oder wenn er sich über den tiefen abgesenkten Hals abrollen würde ?
Mein Problem ist, dass ich den theoretischen Stoff einfach nicht annehmen kann. Ich bin eher ein Mann der Praxis und weniger der Theorie. Nur was ich auch selbst tue, kann ich entsprechend annehmen und verarbeiten
Nur zu - niemand hält dich auf. Dein unkontrollierter Ausritt war schon ein guter Anfang und mit mehr Übung schaffst du es bestimmt auch mal die verschiedenen Formen eines Sturzes im Selbstversuch zu erleben...

Wie willst du dein Pferd sinnvoll ausbilden, wenn du die Grundlagen nicht verstehst und nicht beherrschst ? Nimm dir die FN Richtlinien zur Hand und versuche erstmal diese zu verstehen...dann hast du schonmal das "wie" - weiterführende Literatur beschäftigt sich dann mit dem "warum"
Zuletzt geändert von lalala am Di, 20. Feb 2007 08:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Alix_ludivine »

@lalala

Sowas macht Antares doch nicht :roll:

@Manfred
Wenn Du was ohne grausame und pöse Bilder möchtes, lies Dir von dem Herrn Spohr die ersten beiden Kapitel von "Die Logik in der Reitkunst durch", das ist alles Text (aber danach bitte nicht weiterlesen, wird dann pöse). Da hast Du alle Muskeln erklärt und danach wie die Hilfen auf diese Muskeln wirken. Wenn Du allerdings schon "Der Reiter formt das Pferd" nicht verstehst, dann zweifel ich daran, dass Du das verstehen wirst. Einerseits willst Du ein inhaltlich hochkarätiges Buch, andererseits verstehst Du nichteinmal banalste Texte... Mußt Du wissen, wie Du das auf die Reihe bekommst.

LG Alix
Zuletzt geändert von Alix_ludivine am Di, 20. Feb 2007 08:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von dshengis »

Manfred hat geschrieben: Zur Zeit lese ich das von euch empfohlene Buch " Der Reiter formt das Pferd". Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer mir das fällt. All diese hässlichen Bilder uniformierter "Folterknechte". Ich muss diese Bilder mit irgend etwas abdecken, damit mir nicht schlecht wird.

Aber auch die Texte sind erschreckend. Das gipfelt teilweise in Perversion. Wie anders soll ich z. B. Seite 83 interpretieren, wo es heißt, dass sich ein Pferd mit seiner Nase auf dem Boden abstützt, damit es die Vorderbeine nach einem Sprung weiter nach vorne bekommt, um nicht zu stürzen?

Es ärgert mich, dass ich Derartiges durch den Kauf dieser Lektüre auch noch gefördert habe. Dieser Fetzen gehört in den Mülleimer und ist in meinen Augen keine Pflichtlektüre für jeden Reiter.
Manfred, Udo Bürger beschreibt hier nur, was geschieht. Ich verstehe den Text nicht so, dass er sagt, so (wie in Deinem Beispiel) müsse geritten werden.
Wenn Du jemanden stolpern siehst, der sich im letzten Moment vorm Sturz rettet durch gewagte Manöver, dann wirst Du das wohl auch nicht als Beispiel für normales Vorwärtsgehen betrachten, sondern u.U. bewundern, wie geschickt er sich noch abgefangen hat.
Man sollte also Texte nicht nur lesen, sondern es hat seine Vorteile, wenn man sie auch versteht ;)

"Uniformierte Folterknechte"? Übertreibung macht anschaulich, oder? Man muss das Militär nicht mögen, aber von vielen dieser Reiter könnten wir uns das eine oder andere Stück abschneiden. Im Gegensatz zu den meisten Freizeitreitern (mich eingeschlossen) hatten die nämlich wenigstens einen guten, ausbalancierten Sitz und die Grundbegriffe des Reitens intus.
Offenbar scheint es jedoch keine besseren Bücher über die Muskulatur des Pferdes zu geben. Schade, denn das wäre ganz sicher eine Marktlücke.
Offensichtlich gibts nichts besseres und das ist in der Tat schade und stellt eine Marktlücke dar. Kannste im Kalender anstreichen, dass wir mal einer Meinung sind :P

LG A.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Manfred, ich bin echt enttäuscht von dir, ich hätte etwas mehr Differenziertheit von dir erwartet! Das Buch von Udo Bürger liefert sehr wertvolle Erklärungen zum wie und warum und hat überhaupt gar nichts mit Foltern oder was auch immer zu tun. Im Gegenteil, er fordert die freie Kopfhaltung, das freie, lockere, entspannte vorwärtsgehen im Gelände und die relative Aufrichtung.

Mein Rat: Wenn du ein Buch liest, dann lies es OHNE jegliche Vorurteile. Nimm deine Filterbrille ab und nimm einfach nur das auf, was da steht. Versuch zu verstehen, was der Autor gemeint haben könnte. Und DANN ERST fang an zu interpretieren, auszusortieren, zu bewerten! Das ist nämlich das Problem, das du mit der Theorie anscheinend hast: Du interpretierst und bewertest bevor du richtig gelesen hast. So wirst du die Theorie nie verstehen, geschweige denn umsetzen können.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
nutsi
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...

Beitrag von nutsi »

Lieber Manfred,
ich gebe Pepe recht, wenn sie schreibt, das das Buch der FN Band 1 ein wunderbarer Einstieg in das Wissen "Pferd" ist. Doch mit lesen ist es nicht getan. Verstanden werden muß es !!!
Solltest Du ein sehr gutes Buch über Skelett und Anatomie des Pferdes und die Auswirkungen verschiedener "Reitstile" wollen, dann kann ich Dir "Finger in der Wunde" von G. Heuschmann wärmstens empfehlen (Gerade ausgelesen). Doch auch hier gilt: nicht nur lesen, sondern auch verstehen. Auch ich bin ein Praktiker. Doch wenn ich etwas nicht verstehe, baue ich mir Eselsbrücken.....
In diesem Sinne
Nutsi
Für Bailador:
denn:" Es gibt in der Kunst eine Kategorie von überdurchschnittlicher und so erhebender Freude, dass man dem, der sie einem geschenkt hat, auf ewig verpflichtet ist."
Sacha Guitry
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