Agressiver Hengst

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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PetraH.
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Beitrag von PetraH. »

Ich habe vor einigen Jahren auch schon einmal einen verhaltensauffälligen Hengst abgeholt. Allerdings war der Junge erst 6 Jahre alt, mit 165cm recht groß (für einen Lusitano) und auch recht "griffig". Mein Vorteil war das ich ihn als Fohlen kannte und da war sein Charakter sehr angenehm. Er ist damals vom TA mit einem Betäubungsgewehr ruhig gestellt worden und dann haben wir ihn mit 5 Leuten auf den Hänger geschoben und gaaaanz langsam und vorsichtig nach Hause gefahren. Nach 6 Wochen war er soweit das man ihn überall anfassen konnte und dann stellte sich auch heraus das er Klopphengst war. Nach weiteren 2 Monaten war er soweit händelbar das ich ihn in eine Klinik bringen konnte zum kastrieren. Leider hat er sich nie wirklich in meine Herde integrieren lassen da auch Stuten anwesend waren und zuhause hat er sich immer wieder mit meinem Hengst (seinem Bruder) angelegt das ich ihn abgeben mußte.
Er lebt nun als ganz normales Pferd bei einer guten Freundin in einer reinen Jungstruppe.
Allerdings war dieses Pferd jung, gesund und ich kannte ihn als Fohlen. Und trotzdem hatten wir in der ersten Zeit auch die ein oder andere Situation die recht brenzlig war.
Wie schon weiter oben gesagt: nimm Dir Zeit, schau ob Du einen Bezug zu dem Pferd bekommen kannst und sei sehr sehr vorsichtig wenn Du es durchziehen möchtest. Ein aggresiver Hengst kann mehr als ein bißchen gefährlich sein.
Ich würde ihm einen sicheren Bereich mit Koppelgang abzäunen und ihn erst einmal in Ruhe lassen.
Und wenn es zu gefährlich wird oder das Pferd gesundheitlich zu stark angeschlagen ist - lass ihn einschläfern.
Dann hat die Situation auch für das Pferd keine Lebensqualität.
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Meg
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Beitrag von Meg »

le_bai hat geschrieben:eine bekannte von mir hat sich einem sehr ähnlichem fall gewidmet - der herr war auch schon an die 20.

heute lebt er immer noch bei ihr - ein schöneres und edleres pferd habe ich nie gesehen.
die schlechte behandlung und verwahrlosung hat spuren hinterlassen. seine wahre qualität hat er neben den wenigen fohlen, die er geschenkt" hat, auch mit seinem wunderbaren edlen chrarakter bewiesen. heute ist er zumindest für frauen umgänglich und rührt mich mit seinem wesen immer wieder.

er wurde übrigens lange in einem nahezu zugemauerten stall zusammengebunden mit einem anderen hengst gehalten und hatte zum zeitpunkt der entdeckung durch meine bekannte einen tief eingewachsenen halsriemen, den sie dann mit wattejacke begleidet und rundum geschützt/gepolstert erst einmal entfernt hat.
sie hat den hänger direkt an den "stalleingang" gefahren und hat den tobenden hengst direkt dort hinein gelotst.

heute schüttelt sie den kopf darüber - aber dieses pferd steht ihr nahe wie sonst keins.

du musst es selbst wissen - du hast viel zu verlieren - und man sollte jederzeit offen sein für ein ende. aber wer weiß schon, was in dem pfed steckt - auch charakterlich??
der hengst meiner bekannten lebt mittlerweile 26 jährig immer noch bei ihr - und wird geliebt :D
es war wahrer mut - aber hat sich mehr als gelohnt!
Gänsehaut, grüss mal deine Bekannte unbekannterweise, finde ich toll!
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
blumchen24
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Beitrag von blumchen24 »

Hallo, vielen dank für die vielen kompetenten antworten. Es hat mir sehr dabei geholfen in dieser sache klarer zu sehen und erstmal kurz durch zu atmen und zu überlegen was ich tun kann.

Deshalb habe ich folgendes beschlossen. Ich versuche den züchter zu fragen ob er mich eine woche lang in seinem stall lässt, das heisst ich werde erstmals mich dort nur herum treiben, mich in nähe dieses hengstes aufhalten um ein wenig von ihm zu erfahren und ihn in mich etwas "aufzunehmen". Dabei werde ich versuchen ihn mehr trockenfutter zu zuschieben und weiter zu überlegen wie ich vorgehen kann. Ich bin mir noch nicht im klaren ob ich für diese aufgabe gewachsen bin. Dazu habe ich mein leben viel zu gerne und eine familie habe ich auch.

Zu dem besitzer/züchter: heute hat er seine box betretten und ihn von der kette gelöst, der hengst presst sich gegen die wand, legt ohren an, schlägt mit kopf hoch, runter und seitlich. Dabei macht er das maul auf und zeigt seine zähne in die luft. Es sah so aus als würde er beissen hat es aber nicht. Der besitzer konnte auch an seine hinterhand gehen und den schweif hoch halten. Seine Melanome sind zahlreich, ca. Wallnuss gross und an Schweifrübe. Athrose an Vorhand dh. der Bereich von Huf, krongelenk bis zur fessel ist steif und kann nicht mehr bewegt werden. Der hengst ist ausgebildet bis zur hohen schule dh. er kann oder besser noch (KONNTE MAL) steigen, piaffieren, kapriolen, kann sich hin legen und so was alles, er hat athrose bekommen weil er hart trainiert wurde (sagt der züchter) Er war viel auf Shows und veranstalltungen mit ihm. Dan hat der Man die oberste tür der box offen gelassen und ist kurz um die Ecke. Der hengst streckte den kopf heraus und hat angefangen laut zu brumeln, (die stuten in dem anderen stalltrakt haben ihn anscheined interesiert) danach fing er an mit den an der seite hängenden stricken zu spielen und in sie hinein zu beissen bis sie runter fielen. Er machte auf mich einen neugierigen, erregten, nervösen, zappeligen und abwesenden eindruck. Mich hat er ignoriert bzw. ebenfalls das maul zur schau gestellt, ich konnte ihn aber trotzdem am kopf anfassen. Er scheint noch nicht ganz mit der welt abgeschlossen zu haben. Er hatte einen klaren blick, er hat sehr schöne grosse augen die ganz und garnicht agressiv schauten. An der box aussen hängt ein knüppel. Wofür weiss ich noch nicht. Ich muss aufpasssen wie ich mit diesem spanier rede, da muss ich ganz vorsichtig vorgehen. Deren welt anschaung ist einfach eine andere, kritik verspert einem die tür. Taktik ist gefragt. Sind aber nicht alle spanier so, es gibt solche und solche. Er ist auch nicht der einzige hengst der hier so behandelt wird, aber doch der am schlimsten aussieht, mit den anderen wird noch gearbeitet und man pflegt diese wenigstens.

Ich habe eine finca mit ca.4ha land, viel grünfläche und bäume. Es wäre für mich kein finanzieler akt ihn zu halten. Auch ein ausbruchssicher stall mit dach wäre für ihn vorhanden. Haltung das wäre alles möglich und artgerecht. Aber ob ich persönlich diese herausforderung auf mich nehmen kann, das weiss ich nicht.

Die frage von KALA12 "was würde ich mit ihn machen", tja mit Zucht habe ich nix am hut, ausserdem wer will ein fohlen von einem kranken hengst, er ist 100% Kartäuser aber krank, wieweit das vererbbar ist was er hat weiss ich nicht. Er ist, würde man über diesen zustand hinweg schauen ein wunderschöner Hengst mit Bodenlanger mähne, einen sehr schönen Kopf und diesen grossen augen. Er sieht aus wie diese märchenhengste nur als Alcatraz-Version. Die mähne ist schmutzig und verfilzt. Er ist dreckig und vernarbt. Die steifen gelenke und diese Melanome. Gruselig.

Ich dachte mir vielleicht könnte er ein Lermeister für mich werden, nur wenn er mich in gefahr bringen kann dan fällt auch das ins wasser.

Die frage von Cubano "Verfügst Du über natürliche Autorität" tja und das ist das problem, was ist das genau? Ich bin nett und freundlicher natur kann mich aber durchsetzten wenn mir unrecht geschiet, meine stuten kann ich leiten ohne unfähr zu werden. Ich kann mich durchsetzten ohne zu unterdrücken und bestimmend handeln. ABER ob ich in einer gefährlichen situation genau so auftretten kann, das weiss ich nicht. Es kann sein das ich mich durch einen angriff einschüchtern lasse. Ich denke natürlich das ich versuchen muss mich nicht einschüchtern zu lassen, ja aber wie macht man das wenn ein pferd einen angreifft?, wenn man flüchtet, was wohl eine sehr gute idee in so einem fall wäre, ja dan lernt doch das pferd mich zu vertreiben. So und hier muss ich sagen ich bin mir noch nicht in klaren ob ich mir das an tun soll, so viele von Euch haben geschrieben wie gefährlich es doch sein kann und ich bin kein draufgänger der irgend jemanden was beweisen muss, ich gehöre eher zu den gutmutigen, diplomatischen und selbstbewussten leuten.

Es ist wohl erstmal das vernünftigste aus sicherer entfernung ihn zu beobachten, erstmals in diesem stall. Wenn das klappt vorausgesetzt. Dan kann ich ihn zu mir bringen und ihn einschläfern lassen falls es keine hoffnung gibt. Das muss ich mir wirklich gut überlegen und bin wirklich für jeden erfahrungsaustausch sehr, sehr dankbar.

Lg aus andalusien
niki
sab
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Beitrag von sab »

Niki,


die sichere Entfernung ist bestimmt eine gute Idee ! Und - so hart es klingt - man kann nicht die ganze Welt retten....Ich habe selbst einen schweren Reitunfall gehabt, dessen Folgen ich noch täglich spüre, deshalb kann ich nur zur Vorsicht raten. Bloss nicht die Gesundheit wg. eines kranken Pferdes riskieren !


LG

Sabine
Pfulverdampf
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Beitrag von Pfulverdampf »

Ich würde ihn auch einschläfern lassen. Das kann ewig dauern bis man ihn halbwegs hinbiegt. Wenn man noch bedenkt was er für Krankheiten hat, bin ich mir nicht sicher ob man ihm damit noch einen Gefallen tut. Und auch wenn Du ihn bei Dir hast, ist er sicher noch lange Zeit ein Halbtagsjob. Zusätzlich zu den anderen Pferden kann das sehr nervenzerrend sein.
Aber ich kann den Gedanken nachvollziehen dass es bitter ist ihn in dem Zustand einzuschläfern. Man möchte ihm ja doch noch mal - wenigstens kurz - zeigen, wie schön ein Pferdeleben sein kann. Trotzdem muß man sich dann bemühen, das Ganze nüchterner zu sehen. Du bist ja schließlich auch nicht schuld dass er so da steht.
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Rioja
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Beitrag von Rioja »

Hallo Niki,
hör´einfach auf Dein Bauchgefühl. Schau einfach, wie sich die Woche mit dem Hengst entwickelt.
Man kann auch als gutmütiger, diplomatischer und selbstbewußter Mensch eine gute Beziehung zu einem, wenn auch aggressiven und traumatisierten, Hengst aufbauen. Vielleicht ist das auch der Schlüssel für einen Zugang zu dem Pferd.
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PetraH.
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Beitrag von PetraH. »

Das hört sich schon wesendlich realistischer an. Und der Hengst scheint nicht ganz so aggressiv zu sein wie Du zuerst geschrieben hast. Lern ihn kennen und hör auf Dein Bauchgefühl. Allerdings mußt Du Dir auch darüber im klaren sein das Du dann ein Pferd hast was eine Menge Arbeit und besondere Umstände kostet und von dem Du außer TA Kosten und einem schönen Anblick warscheinlich nie etwas hast. Wie soll er mit einem steifen Gelenk ein Lehrpferd sein?
Wenn Dir das reicht und Dein Bauch Dir sagt: es könnte klappen - dann versuche es. Aber erwarte nicht zuviel.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Es ist doch schön, dass Du ihn ohne Probleme anfassen konntest! Das gibt etwas Hoffnung. Sei bitte trotzdem vorsichtig, wenn Du zu ihm in die Box gehst, eine falsche Bewegung, und er könnte Dich angreifen! Und Du weißt noch nicht, welche Bewegung falsch sein könnte.

Aber bitte sorge dafür, dass er nie wieder geritten wird! Mit den steifen Gelenken ist das reine Tierquälerei! Du wirst also vermutlich nicht viel von ihm haben. Außer seiner Dankbarkeit, ein wenig Schmusen und der Freude ihm zuzusehen, wie er fröhlich über die Koppel trabt. Womöglich kostet Dich der Tierarzt eine Stange Geld. Sehr wahrscheinlich braucht er darüber hinaus Zusatz- oder Spezialfutter(-Zusätze), und die sind auch nicht gerade billig.

Du solltest Dir meiner Meinung nach darüber hinaus im Klaren sein, dass Du dieses Pferd nie mehr in fremde Hände geben darfst. Wenn Du es schaffst, dass er Vertrauen zu Dir aufbaut, darfst Du ihn nicht enttäuschen. Er ist vom Leben und von Menschen bereits einmal zutiefst enttäuscht worden. Tu ihm das bitte kein zweites Mal an! Ich vermute, dass Du sowieso keinen Käufer für ihn finden wirst.

Außerdem würde ich dringend überprüfen, ob der Krebs nur äußerlich ist. Die Tatsache, dass er so mager ist, muss nicht am Futtermangel liegen. Es könnte nur an Stoffwechselschwierigkeiten liegen, könnte aber auch daran liegen, dass er innerlich verkrebst ist. Ich würde eine Blutanalyse machen lassen.

Wenn es Dir genügt, ihm einen schönen Lebensabend zu machen (der kann noch weit über 10 Jahre dauern, wenn er sich gesundheitlich "berappelt"), und wenn Du es schaffst, dass er dabei friedlich und berechenbar bleibt, ist das wirklich schön, und es ehrt Dich! :D
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

blumchen24 hat geschrieben: Die frage von Cubano "Verfügst Du über natürliche Autorität" tja und das ist das problem, was ist das genau? Ich bin nett und freundlicher natur kann mich aber durchsetzten wenn mir unrecht geschiet, meine stuten kann ich leiten ohne unfähr zu werden. Ich kann mich durchsetzten ohne zu unterdrücken und bestimmend handeln. ABER ob ich in einer gefährlichen situation genau so auftretten kann, das weiss ich nicht. Es kann sein das ich mich durch einen angriff einschüchtern lasse. Ich denke natürlich das ich versuchen muss mich nicht einschüchtern zu lassen, ja aber wie macht man das wenn ein pferd einen angreifft?, wenn man flüchtet, was wohl eine sehr gute idee in so einem fall wäre, ja dan lernt doch das pferd mich zu vertreiben. So und hier muss ich sagen ich bin mir noch nicht in klaren ob ich mir das an tun soll, so viele von Euch haben geschrieben wie gefährlich es doch sein kann und ich bin kein draufgänger der irgend jemanden was beweisen muss, ich gehöre eher zu den gutmutigen, diplomatischen und selbstbewussten leuten.
Moins!
Wenn Du Dich selbst als Draufgängerin mit Beweisnot bezeichnet hättest, würde ich Dir jetzt schreiben – vergiss es, Du bist von natürlicher Autorität so weit entfernt, wie ich vom GP-Reiter. Denn genau DAS macht natürliche Autorität nicht aus. Sondern die Mischung aus Selbstbewusstsein, der inneren Einstellung, dass man Dinge mit Pferden bewegen kann und der Erkenntnis, wann man welche Dinge besser lässt.
Was man macht, wenn einen ein Hengst angreift? Klarer Fall, man sieht zu, dass man aus der Gefahrenzone kommt. Was auch sonst? Und dann versucht man es am nächsten Tag wieder. Und am übernächsten Tag. Und vielleicht auch noch in zwei Monaten. Nur: Man versucht es eben!
Übrigens: Deine Beschreibung klingt in meinen Augen NICHT nach einem aggressiven Hengst. Aber da unterscheidet sich die spanische Sichtweise deutlich von der unseren (wie Du und auch ich live immer wieder erleben konnten).
Die Lösung, die Du Dir überlegt hast, finde ich gut – schau einfach in der kommenden Zeit, was geht und was nicht geht. Schwierig ist in einer solchen Situation übrigens folgende Gratwanderung: Wir sind ja nun mal geneigt, einem so gehaltenen Pferd jede Menge Mitleid entgegenzubringen. Das ist auch okay – solange Du dabei NIE die Konsequenz vergisst, die Pferdeerziehung nun mal beinhaltet. Eine freundliche Konsequenz, aber eben Konsequenz. Auch dieser Hengst wird die Frage: Wer ist Chef im Ring? irgendwann stellen. Das liegt in ihrer genetischen Natur. Und da sollte er schon wissen, dass Du konsequent bist. In kleinen Dingen ebenso, wie in großen.
Dabei fällt mir ein, ich hab das vielleicht überlesen: Hast Du schon Hengsterfahrung? Nicht falsch verstehen, wir hatten alle mal unseren ersten Hengst, das ist rein interessehalber gefragt…
Ein letztes Wort noch zu den Schimmel-Melanomen: Hände weg von den Dingern. Wenn irgendein TA nachschauen will, ob die Melanome nach innen gewuchert sind, und dabei eins davon versehentlich aufmacht, habt ihr ein echtes Problem. Ich kenne mehrere Pferde, bei denen die Melanome nach einer solchen Untersuchung anfingen, wie blöd zu wuchern. Würde ich also keinesfalls machen.

Lieben Gruß von der Ex-Tinerfeña

Andrea
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo Blümchen,

soeben habe ich die traurige Geschichte von Ihrem Hengst gelesen und mir lief ein eisiger Schauer über den Rücken.

Kurz und klar meine Meinung: Chica hat vollkommen recht, wenn sie dazu rät, dieses Tier so rasch wie möglich endgültig von seinen Leiden zu erlösen. Lassen Sie den Knaben einschläfern. 21 Jahre Leiden genügen.

Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

moreno hat geschrieben:Hallo Blümchen,

soeben habe ich die traurige Geschichte von Ihrem Hengst gelesen und mir lief ein eisiger Schauer über den Rücken.

Kurz und klar meine Meinung: Chica hat vollkommen recht, wenn sie dazu rät, dieses Tier so rasch wie möglich endgültig von seinen Leiden zu erlösen. Lassen Sie den Knaben einschläfern. 21 Jahre Leiden genügen.

Dörr
Ob das so pauschal aus der Ferne "angemessen" zu beurteilen ist bezweifel ich ehrlich gesagt!

- ist er 21 Jahre lang ausschließlich schlimm gehalten worden/hat er so lange durchgehend gelitten?
- wer will beurteilen, wie "bereit" er für eine mehr oder weniger lange Zeit in guten Lebensumständen ist?

Nicht falsch verstehen, ich bin wirklich niemand aus der Fraktion "in jedem Fall retten" - es gehören sehr viele Faktoren (die hier ja auch genannt u. besprochen wurden) berücksichtigt, um darüber entscheiden zu können.

Und letztlich kann glaube ich niemand von uns hier am PC sitzend das wirklich treffend entscheiden.

@blumchen:
wie ebenfalls schon erwähnt denke ich du bist einen guten Weg bisher eingeschlagen - ersteinmal muß die "Bestandsaufnahme" angegangen werden, dann trifft man Entscheidungen in Kombination der bekannten FAktoren und dem Bauchgefühl wesentlich sicherer!

Ich wünsche alles Gute für die weiteren Tage der Annäherung und wünsche mir hier weitere "Berichterstattung".

Gruß,

Silke
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Beitrag von Finchen »

gimlinchen hat geschrieben: wenn du ihn nihmmst, dann würde ich die nottäötungsoptiuon sehr präsent halten (wenn das da rechtlich möglich ist).
Das ist meiner Meinung nach eine zwingend erforderliche "Einstellung", sofern es sich positiv entwickelt und er umziehen wird - letztlich ist nicht bis ins Detail kalkulierbar, wie er sich entwickelt und Menschenwohl hat immer Vorrang. Aber wie o.g. ist es eine Option, nicht die alleinig sinnvolle Lösung.
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Beitrag von gimlinchen »

tatsächlich wissen wir halt viel zuwenig. jeder hat wahrshcienlich bilder im kopf, wenn er das liest, von enthusiastischen wendys, die ein pferd retten wollen, aber weder sachkenntnis, noch durchhaltevermögen noch kohle haben bis hin zu den wunderbaren beispielen, die wir hier lesen, von pferden, die aufblühen, bei menschen, die wissen worauf sie sich einlassen....
man weiß es nicht.

ich drück einfach die daumen. der weg klingt erstmal vernünftig.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

schließ mich gimlinchen an. Der zweite Bericht klingt bei weitem nicht nach dem Pferd, welches ich nach dem ersten Bericht vermutet hätte.

Doch wie es in echt aussieht können wir wahrlich nicht am Computer beurteilen.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

finde deine idee und momentane herangehensweise gut.
bei interesse gebe ich gern die kontaktdaten meiner bekanten weiter, falls du evtl. erfahrungsaustausch suchst.

ich wünsche dir viel liebenswürdige konsequenz. :D
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