Erfahrungen mit Aktivställen?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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FNB
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Beitrag von FNB »

Hallo, nun kann ich auch meine Erfahrungen mal niederschreiben. Wir sind nun fast 12 Monate im neuen Stall.

Ich war SEHR kritisch anfänglich. Gar nicht wegen dem Stall, sondern wegen meinem Pferdchen. Die Herden sind nämlich gemischt und früher hat mein Wallach gerne gedeckt. Das war mir eigentlich nicht recht. ABER hier oben im Norden ist die Pferdehaltung, nun ja, überwiegend suboptimal mit wenig Auslauf im Winter. Da ist mir die artgerechte Haltung wichtiger als meine Bedenken.

Es gibt 3 verschiedene Haltungsmöglichkeiten:

- 1 "immer Futter Herde", 24 Std. Heulagezugang, im Sommer fast ganztägigen Weidegang, Kraftfutterständer mit Möglichkeit der Dosierung über den Tag verteilt, ca 25 Pferde, überwiegend Warmblüter, 2 Heuraufen, 2 Liegehallen, großer Sandpaddock (ca. 6000 qm), sehr gute Verteilung des Paddocks quasi um die Liegehalle herum und die 2 Raufen sind weit auseinander und auch ausser der jeweiligen Sichtweite.

- 1 Diätgruppe mit portionierten Zugang zur Heulage und im Sommer 3 Stündiger WEidegang.ca. 30 Pferde, überwiegend Robustponies Die Raufen geben alle 2 Stunden für 20 Minuten ihr Futter frei, Möglichkeit zur Zufütterung über Einzelraufutterständer möglich, 2 Lieghallen, großer Sandpaddock (auch so ca. 6000qm) mit gesondertem Heckenweg.

- Paddockboxen in 2er Haltung mit sehr wenig Weidegang (selber zu managen), Heufütterung selber zu organisieren, von Heunetzen bis ad Lib alles möglich, die Paddocks sind ca. 300 qm groß mit Sand befüllt.

Da es noch die Möglichkeit einer reinen Wallachherde im Kleinformat gibt, habe ich mich auf das "Wagnis gemischte Herde" eingelassen. Die Haltungsform und die Möglichkeit des Trainings für den Reiter (20*60 m Halle, Reitplatz, Round Pen, Solarium, Waschbox etc) für DEN Preis waren einfach unschlagbar.

Was soll ich sagen? Es klappt wunderbar. Mein Pony hat ab und an was Katschen im Fell, aber die Herde ist überwiegend sehr harmonisch. Er ist sehr ausgeglichen und hat trotz mehrerer Versuche der Damen keinen Versuch des Deckens unternommen. Sind wohl zuviele Weiber da ;-)

Ich kann also nur positives berichten. LG FNB
minou
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Beitrag von minou »

Mein Wallach hat nach ca. einem Jahr wieder mit dem Decken angefangen. Da sein Aktiv-Stall leider nur eine gemischte Herde hat, muss ich ihn mit Mönchspfeffer in Zaum halten. GsD spricht er sehr gut darauf an.
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Danke FNB für den Bericht!

Heckenweg klingt spannend - Hecke auch zum Benagen für die Pferde gedacht? Grade gestern bei einem super interessanten Futterseminar gelernt, dass die Pferde gerne mehr Äste, Strauchwerk etc. fressen können sollen. :)
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FNB
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Beitrag von FNB »

finchen, ja unsere Pferde (alle) haben an den Grenzen zu den Nachbarbereichen fressbare Hecken und Bäume. Da können sie auch durchaus gut drankommen.

Allerdings wird es gar nicht so viel genutzt, wie machen Futterberater es gerne hätten (ich bin da ja immer ein bißchen skeptisch mit solchen "Erscheinungen" und mache nicht jeden Hype mit, meiner bekommt seit Jahren Hafer und Mineral und hat Topwerte überwiegend).

Der "Heckenweg" ist super, so ist gewährleistet, dass immer eine Ruhezone vorhanden ist (gut, bösartige Menschen behaupten, bei unseren Dicken haben wir nur EINE Ruhezone....ÜBERALL *gg*).

LG FNB
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

FNB hat geschrieben:finchen, ja unsere Pferde (alle) haben an den Grenzen zu den Nachbarbereichen fressbare Hecken und Bäume. Da können sie auch durchaus gut drankommen.

Allerdings wird es gar nicht so viel genutzt, wie machen Futterberater es gerne hätten (ich bin da ja immer ein bißchen skeptisch mit solchen "Erscheinungen" und mache nicht jeden Hype mit, meiner bekommt seit Jahren Hafer und Mineral und hat Topwerte überwiegend).

Der "Heckenweg" ist super, so ist gewährleistet, dass immer eine Ruhezone vorhanden ist (gut, bösartige Menschen behaupten, bei unseren Dicken haben wir nur EINE Ruhezone....ÜBERALL *gg*).

LG FNB
Danke!

Sehr spannend ... weil das ja grade Thema war. Allerdings war da auch der Eindruck entstanden, dass es seeehr unterschiedlich ist je nach Pferd wie viel Gehölzknabberei individuell richtig/gut ist und was die Pferde davon halten, wie sie das annehmen! Aber mir gefällt die Idee, dass es die Möglichkeit eben so zur freien Verfügung gibt!
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charona
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Beitrag von charona »

@Finchen: wurden bei dem Seminar auch empfehlenswerte Gewächse genannt? ich plane in unserem kleinen Paddock Paradise die Anpflanzung einer hecke und dachte an Weissdorn und Hagebutten.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Finchen, warst du bei C.R.?

Ihr geht es ja vor Allem auch um die Beschäftigung und die Füllung des Magens von Pferden, die einfach nicht mit 24h Heu klar kommen.

Ich glaub die gängigen Sachen waren sowas wie Birke, Apfel, Birne, ich glaube auch Haselnuss. Keine Steinfruchtbäume.
LG
Sheitana
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Sheitana hat geschrieben:Finchen, warst du bei C.R.?

Ihr geht es ja vor Allem auch um die Beschäftigung und die Füllung des Magens von Pferden, die einfach nicht mit 24h Heu klar kommen.

Ich glaub die gängigen Sachen waren sowas wie Birke, Apfel, Birne, ich glaube auch Haselnuss. Keine Steinfruchtbäume.
Ja genau, Constanze Twardy, also "Constanze Röhm" Futterberatung. :)


Steinobstzweige dürfen auch gefüttert werden, aber eher kleine Mengen.

Grund war genau wie beschrieben - ich habe grade in der Rubrik Fütterung, Thema Fütterungsseminar, dazu geschrieben.
Pferde erlernen in der Aufzucht eine Kauschlagmenge, die wollen sie erreichen, da ist dann hochkalorische Ernährung halt schwierig und Zweige können dem gut eine hilfreiche Relation geben.


Tauglich ist auch Buche (OHNE Bucheckern!, aber Buchenhecke z.B. super), und ja, Hasel auch ohne Bedenken.
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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Charona,


falls Du den Pferden erlauben möchtest, an der Hecke zu knabbern, dann suche doch besser Dornen- und stachellose Gewächse aus.
Die Verletzungsgefahr ist schon erheblich.


LG
Ulrike
charona
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Beitrag von charona »

Danke! Buchenhecke, Hasel und Weiden haben wir und daran wird eifrig geknabbert. Weissdornhecke hatten wir mal, die pferde haben damals NUR die jungen Triebe gefuttert, nur war diese in der Pflege sehr aufwändig und die dornen sind tatsächlich durch die dicksten Lederhandschuhe gestochen, darum wollte ich auch max 1-2 Weissdornsträucher und keine Hecke, bei den Rosen/Hagebutten ebenso.

Holunder ist wohl weniger zum knabbeln und besser für die Insektenabwehr, ne?

Les gleich mal nach, was du noch bei Fütterungsseminar ergänzt hast :-)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich habe eine ausgewachsene Weißdornphobie, weil ich in einem Grundstück mit insgesamt 100 m Weißdornhecke aufgewachsen bin. Das Zusammenrechen nach Heckenrasur war der Horror, selbst durch Turnschuhsohlen durch hatte man mit Pech die langen und äußerst festen Dornen in den Füßen stecken. :roll: BÄH!
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Beitrag von Ulrike »

Ein Freund von mir hat alle diese ...Donenhecke ausgerodet weil er nicht ständig neue Schubkarrenräder austauschen oder flicken wollte.


Schön ist doch immer wieder eine Buchenhecke, da wird gleich der nötige Faconschneitt durch Pferdemäuler erhalten, die Jungen Triebe müssen nicht kompostiert werden.


Bei Vogelschutzgehölzen finde ich die Verletzungsgefahr für das Maul einfach zu groß.


LG
Ulrike
Vignir

Beitrag von Vignir »

Ich unterschreibe bei Finchen!

Unsere Weißdornhecke rund ums Haus ist zwar nur halb so lang, aber ich fluche jedes Jahr wie ein Fuhrkutscher, wenn ich die mit der Heckenschere bearbeiten muß. Die Dornen gehen selbst durch die säurefesten Sicherheitshandschuhe und haben mir schon unzählige, äußerst schmerzhafte Stiche beigebracht, die sich auch regelmäßig entzünden. Deshalb: Never ever Weißdornhecke!!!! :evil: Ich war auch schon kurz davor, sie zu roden, damit endlich mal Ruhe ist!
Schennue
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Beitrag von Schennue »

Ich husch hier mal kurz rein. Wir haben jetzt einen Aktivstall - morgen dürfen die Pferde das erste mal rein und erkunden. Davor haben wir natürlich jeden Tag geübt.
Nun wird der Transponder aber manchmal nicht gelesen, hatte das hier schonmal jemand? Das Lesegerät ist z.B. auf der rechten Seite, der Transponder hängt aber der linken Seite (z.B. verrutscht ja auch mal ein Halsband..).. Beidseitg wird das ja nicht gelesen?! Ich habe den Transponder jetzt in die Mähne geflochten, das funktioniert aber auch nicht 100 %.. ich musste sogar bei einigen Stationen nachhelfen..
Kann ja auch nicht der Sinn sein?! Bin jetzt etwas ratlos.. (und mein SB glaub auch)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Super, dass ihr quasi gewöhnend in so einen Stall vor Ort umziehen könnt.

Blöd eindeutig die Problematik mit dem Erkennen des Transponders.

Klingt nach ganz neuer Einrichtung der Anlage, daher würde ich das klar dem Anbieter der Stationen auf den Tisch legen und den Erklärung sowie Lösung nennen lassen. :wink:
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