Wieviel Kraftfutter bekommen eure Pferde?

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Unser Bauer nebenan überlegt ja auch schon seit längerem, auf Pferde umzustellen. Da graust es mir schon vor, wenn jemand, der keine Ahnung davon hat, damit Geld verdienen will. Hat sich wohl ein Beispiel an unseren Politikern genommen... :lol:

Es kommt aber auch drauf an, wieviel Kraftfutter man füttert. Bei den Mengen, die unsere beiden gerade bekommen (jeder morgens und abends einen Joghurtbecher voll, damit ich Laikas Medis drin verstecken kann, Amor bekommt solidarisch halt auch was), würde ich es für entbehrlich halten, vorher explizit Heu vorzulegen.
lg, Tanja

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missredcat
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Beitrag von missredcat »

Bei uns bekommen die Pferde 6 x am Tag Heu
und 3 x Kraftfutter (ca eine halbe Std nach der Heufütterung).

Bei Kasper sieht es krankheitsbedingt etwas anders aus.
Er bekommt
4 x tgl. Heu
2 x eingeweichte Heucobs
3 x jeweils 1l Hafer
Iwest Mineralfutter
50 ml Leinöl und
1/2 – 1 Sack Karotten pro Woche.

Er wird 5 x wöchentlich dressurmässig gearbeitet (ca 45 min),
1x geht er ins Gelände, 1 Tage hat er frei.
Er geht tgl für 40 min in die Führanlage,
zur Weidesaison tgl ca 2 Std auf Koppel
und kann noch den halben Tag auf seinem Paddock rumturnen.
Julia
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Beitrag von Julia »

Ich muss leider sagen dass es mir abends schwer möglich ist erst Heu und dann KF zu geben, da ich erst das KF füttere und dann die Heuraufe für die Nacht komplett zugägnlich mache. Tagsüber ist die zu und es gibt Heu aus der Karre...

Wieviel Heu sollten die vorher gehabt haben ?
Liebe Grüße, Julia
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Es geht glaub ich weniger um die Menge des Heus als darum, daß gescheit eingespeichelt wird... wie lange das dauert ist bestimmt auch etwas unterschiedlich und hängt auch von der Kautätigkeit des Pferdes ab?

Insofern kommts auch nicht wirklich auf die Menge Kraftfutter an, die vorher gegeben wird - bei Schlingern reicht halt auch schon das erste Maul voll gierig aufgesaugtem Kraftfutter zur Schlundverstopfung :?
Es grüsst ottilie
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Julia
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Beitrag von Julia »

Geht es bei der vorher Heu Fütterung nur um das einspeicheln? Dann müsste ich doch theoretisch nur das KF mit etwas Wasser einweichen, oder nicht ?
Liebe Grüße, Julia
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bei zu langen Freßabständen kann auch der Magen in Mitleidenschaft gezogen werden (abgesehen von der Freßpause an sich :roll: ), wenn dort erst mal nur das stärkehaltige Futter auf die Säure trifft.

Ob das mit dem Wasser was bringt? Je nachdem was Du an Kraftfutter gibst vermutlich.
Ganzer Hafer wird wohl nicht so schnell weich werden, könnt ich mir vorstellen, und wenn der länger liegt - keine Ahnung was das wieder für Auswirkungen hat.

Alles komplifiziert :?
Und von den meisten leider eh nicht zu ändern :?
Es grüsst ottilie
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Julia
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Beitrag von Julia »

Zu lange Fresspausen haben meine nicht, definitiv . Es geht nur darum dass ich es abends nur sehr umständlich und mit blödem Zeitaufwand hinbekommen würde erst Heu und dann KF zu füttern. Von daher wäre es für
mich halt wichtig zu wissen warum man es so machen sollte
Liebe Grüße, Julia
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bin gespannt ob jemand noch andere Gründe kennt?
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

ottilie hat geschrieben:Insofern kommts auch nicht wirklich auf die Menge Kraftfutter an, die vorher gegeben wird - bei Schlingern reicht halt auch schon das erste Maul voll gierig aufgesaugtem Kraftfutter zur Schlundverstopfung :?
Ich hatte diese Aussage aus dem Bender. Müßte aber nochmal genau nachlesen, was er da so dazu schreibt, warum kleine Mengen nicht so dramatisch sind ohne vorher Heu.
lg, Tanja

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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Also ich kenn das auch so, daß es eben auf den Magen gehen kann, wenn das KF bei langen Fresspausen zuerst gefüttert wird. In Julias Fall halte ich das eher für unkritisch. Da der magen weder ller sein wird, noch die Pferde das KF zu sehr runterschlingen werden.
LG Foxi
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

FoxOnTheRun hat geschrieben:Also ich kenn das auch so, daß es eben auf den Magen gehen kann, wenn das KF bei langen Fresspausen zuerst gefüttert wird. In Julias Fall halte ich das eher für unkritisch. Da der magen weder ller sein wird, noch die Pferde das KF zu sehr runterschlingen werden.
Ich denke das Problem ist zum Einen das runterschlingen, zum Anderen, dass der Magen leer ist und das Getreide zu schnell durchgeschleust wird.

Rauhfutter wird gut gekaut und kommt somit schon "vorverdaut" in den Magen und kann gut von Magensäure durchspült werden. Es wird dann durch den Dünndarm in den Dickdarm geschleust, wo die Hauptverdauung stattfindet. Auch nimmt das Heu genügend Magensäure mit, sie bleibt nicht im Magen zurück.

Kraftfutter wird zum größten Teil im sehr kurzen Dünndarm verdaut.
Gibt man auf leeren Magen Kraftfutter, dann wird das Futter - was sowieso schon weniger gut gekaut wird - durch die Schlingerei möglicherweise noch weniger gekaut. Es kommt als "Klumpen" im Magen an, der nur schwer mit Magensäure durchspült werden kann und geht nur wenig vorverdaut in den Dünndarm.

Da im Magen, Dünndarm und Dickdarm jeweils verschieden verdaut wird (Magensäure, Enzyme, Mikroorganismen) herrscht jeweils ein ganz anderer PH-Wert (nagelt mich bitte nicht fest wo genau welcher, müsste ich nachlesen). Kommt nur Kraftfutter minder verdaut im Darm an, dann kann sich der komplette PH-Wert ändern, was zu Fehlgärungen und dann zu Problemen führt.

Ist zusätzlich Heu im Magen wird das Kraftfutter abgepuffert, besser durchmischt und aufgelockert und kann von der Magensäure besser durchdrungen, also besser vorverdaut werden.
LG
Sheitana
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Sheitana hat geschrieben:Da im Magen, Dünndarm und Dickdarm jeweils verschieden verdaut wird (Magensäure, Enzyme, Mikroorganismen) herrscht jeweils ein ganz anderer PH-Wert (nagelt mich bitte nicht fest wo genau welcher, müsste ich nachlesen). Kommt nur Kraftfutter minder verdaut im Darm an, dann kann sich der komplette PH-Wert ändern, was zu Fehlgärungen und dann zu Problemen führt.
Das Prinzip der Trennkost. *gg* Deshalb haben ja auch meine Darmprobleme aufgehört, seitdem ich mich danach ernähre. :lol:

Sorry für OT. :oops:
lg, Tanja

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Monique
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Beitrag von Monique »

Hallo!
Ich bin gerade erst auf dieses Thema gestoßen. Ich habe einen alten Isländer und habe aufgrund eines Stallwechsels von einer Pferdewirtin Zucht und Haltung und in Absprache mit unserem TA einen Futterplan erstellen lassen. Es ist erschreckend wie ich mein Pferd ungewollt überfüttert habe. Laut TA und Pferdewirtin (Engl. Vollblüter) ist mein Pferd obwohl es täglich mind. 1 Stunde bewegt wird immernoch in Erhaltung und brauch bis auf Rauhfutter und einem vernünftigen MiFu garkein Kraftfutter.

Liebe Grüße
roniybb
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..

Beitrag von roniybb »

Die erschreckende Erfahrung hab ich auch gemacht. Da meine Pferde dieses Jahr eine Winterpause bekommen, wird es wohl kein KF geben
Sie haben Heu immer zur Verfügung, momentan halbtags noch Gras auf der Koppel, abends Mineralfutter und Leinsamenpellet
Die Fohlen bekommen zum Mineralfutter ne Handvoll Hafer. Früh gibt es Möhren und Äpfel für alle. Und sie sehen gut aus.
Ansonsten fütter ich im Sommer je nach Arbeit Quetschhafer zu, den Spaniern das Expert von Josera, als Energiereiches aber Eiweißarmes Futter, da sie bis jetzt auf Dauerweide standen, bin damit gut gefahren. Überleg aber, den Weidegang nächsten Sommer zu reduzieren...mal sehen
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Hallo, ich möchte dieses Thema mal wieder aufgreifen:

Ein Jahr lang stand mein Isi in einem Stall mit ganzjährig tägl. 12 Std. Weidegang mit Gras + nachts 1 Heunetz. Damals hab ich das Kraftfutter abgeschafft und nur noch ganzjährig Mineralfutter zugefüttert. Inzwischen steht er seit 3 Jahren in einem anderen Offenstall, Fütterung im Winter: morgens und abends Heulage, im Sommer: tägl. 3 Std. (abgefressene) Koppel, morgens und abends frischer Grasschnitt gemischt mit Stroh; ganzjährig rund um die Uhr sauberes Stroh zum Knabbern. Dazu als Ergänzung jedesmal nach dem Reiten eine gute Handvoll Mineralpellets, gemischt mit Haferflocken, weil er das Mineralfutter dann lieber frisst; er wird nicht viel gearbeitet, max. 5 x die Woche 1 Std., eher weniger.

Wir hatten über die Jahre ein Galoppproblem, er buckelte öfters mal und ich flog auch ein paarmal runter. Aber es ist auch so, dass er allgemein nicht gut vorwärts geht und keine gute Kondition/wenig Kraft hat. Er ist recht schwierig anzugaloppieren, auch ohne Reiter in der Freiarbeit. Wenn andere Pferde im Gelände dabei sind, ist es natürlich leichter, da galoppiert er auch, aber ich habe fast nie das Gefühl, dass er freudig vorwärts geht, es scheint anstrengend für ihn zu sein. Er steht gut im Futter, wie man so schön sagt, also zu dünn ist er gewiss nicht, auch wenn er glücklicherweise nicht andauernd frisst und auch nicht deutlich übergewichtig ist. Kann es sein, dass er ganz einfach Kraftfutter/Hafer braucht, um spritziger zu werden und mehr Energie zu kriegen?? Ich dachte bisher halt immer, das liegt an seinem ruhigen Temperament, aber nun habe ich doch den Verdacht, dass ihm einfach Energie fehlt.

Daher denke ich, ich werde nun doch mal Hafer zufüttern, auch wenn generell die Ansicht vorherrscht, Isländer bräuchten das nicht. Ich habe den Eindruck, solange er an den beiden Vorgängerställen stand und noch regelmäßig Hafer bekam, ging er tatsächlich viel besser vorwärts. Inzwischen schaffe ich es praktisch gar nicht mehr, ihn anzugaloppieren, wenn wir alleine im Gelände sind. Und wenn wir anderen Reitern hinterhergaloppieren, schlafft er auch ziemllich schnell ab.

Hat von euch jemand mal die Erfahrung gemacht, dass ein ganz ruhiges Pferd tatsächlich spritziger wurde durch Hafer? Das würde mich sehr interessieren.

Wieviel würdet ihr zum Einstieg/Ausprobieren geben? Müsste ich da langsam anfangen und dann die Menge steigern? Oder kann ich das einfach anfangen, zuzufüttern? z.B. 1- 2 Liter Haferkörner nach dem Reiten? Soviel habe ich ihm damals, als ich ihn bekam, regelmäßig zugefüttert.
Liebe Grüße Birgit
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