Jakobskreuzkraut auf der Koppel gefunden - Erfahrungen ?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Esprit05 hat geschrieben:Interessant ! Wie stark verdünnt man denn, in welchen Teilen?
Weil ich es grad nicht wusste, stand hier was falsches. Bitte schnell vergessen!...

Du kannst es auch pur raufsprühen, aber einerseits haben wir einige Hektar zu beackern, da wird es mit Verdünnung schon billiger. Zum Andern leiden auch alle anderen Pflanzen mit, je höher die Konzentration ist, desto stärker.
Zuletzt geändert von dshengis am Sa, 14. Jul 2012 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

wo kriegt man das denn her?
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Okay, ich muss mich korrigieren: Ziel ist also eine etwa 25% ige Mischung, Ausgangspunkt ist handelsübliche Essigessenz mit 80%. Die wird also mit knapp 3 Flaschen Wasser verdünnt, das ergibt dann ebenjene 25%.
Kaufen kann man die Essigessenz vermutlich im Landhandel - bei uns sorgt der Stallbesitzer für den Nachschub.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Vielen Dank, das ist ein Super-Tipp.

Essigessenz gibt es übrigens als 25%ige Essigsäure auch im Drogeriemarkt oder im Supermarkt, nennt sich "Surig - Essigessenz, Untertitel: für die feine Küche". Aber im Landhandel in anderer Konzentration und auch sicherlich in größerer Menge ist das sicherlich um einiges billiger.

Schade, dass wir heute schon säckeweise ausgestochen haben. Und auch für die restliche Aktion morgen schaffe ich es nicht rechtzeitig, das mit der Essigsäure zu organisieren. Aber für das nochmalige Drübergehen in etwa zwei Wochen probiere ich das mit dem Einsprühen, es sind nämlich noch jede Menge Rosetten im Boden, die wir dann anfangen, auszustechen. Bisher haben wir hauptsächlich erstmal die blühenden Pflanzen rausgemacht.

Habt ihr Koppeln eingesprüht, die gleichzeitig beweidet wurden, oder habt ihr ne Zeit abgewartet, bevor ihr wieder Pferde draufgelassen habt? Ich nehme eigentlich an, das macht den Pferden nichts.

Gerade sehe ich: 60%ige Essigsäure gibt es z.b. im virtuellen Auktions- und Versandhaus
Liebe Grüße Birgit
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

danke schön, werde ich mitnehmen bei der nächsten aktion
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Danke für den tollen Tip - hier bin ich verschont, aber leider ist das ja ggf. nur eine Frage der Zeit, und wie es auf den neuen Flächen aussieht weiß ich nicht.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Abeja hat geschrieben:Habt ihr Koppeln eingesprüht, die gleichzeitig beweidet wurden, oder habt ihr ne Zeit abgewartet, bevor ihr wieder Pferde draufgelassen habt? Ich nehme eigentlich an, das macht den Pferden nichts.
Nein, das macht den Pferden nichts, soweit wir bisher wissen. Im schlimmsten Fall werden die eingesprühten Stellen eben gemieden (es riecht ja doch ein wenig säuerlich).
Wichtig ist noch: Bei ausgewachsenen, blühenden Pflanzen ist es schon besser, sie rauszureißen (genaues Ausstechen ist nicht so nötig) und dann das Loch samt Umgebung zu besprühen. Und hinterher die Pflanzenreste unbedingt verbrennen oder in den Hausmüll, aber auf gar keinen Fall auf den Mist (hat unser Stallbesitzer auch schon draufgehabt).

Leider ist das Wetter im Moment nicht so günstig zum Sprühen (es sollte schon ein paar Stunden trocken sein, damit der Essig nicht sofort abgespült wird).
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Cooler Tipp! Danke!

Wir haben auf unseren Weiden nur sehr, sehr vereinzelt das Problem. Ich rupfe die Pflanzen immer aus und werfe sie bei unserem Bauern auf den Brennplatz zum Verbrennen.

Das mit der Essigessenz ist aber rein vorsorglich gut zu wissen.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
padruga
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Beitrag von padruga »

Wer weiß wie es in den verschiedenen Gemeinden mit der KK-behandlung gehandhabt wird und an wen man sich da wenden kann? In anderen (Bundes-)Ländern wird ja gezielt gegen KK z.B. an Weggrändern angegangen, hier in Bayern scheint das den Gemeinden anscheinend völlig egal zu sein. Es wird jedes Jahr schlimmer mit KK auf den Gemeindeflächen/Straßenrändern, dieses Jahr ist es mengenmäßig schier explodiert, was mich ziemlich beunruhigt.
Vignir

Beitrag von Vignir »

Danke für den Tip! Die Essigsäure werde ich mir auch auf jeden Fall besorgen, da ich leider immer wieder beobachten muß, daß in sorgfältig ausgestochenen JKK-Löchern oder in deren unmittelbarer Nähe ständig wieder neue Rosetten nachkommen! :roll: Ich hab schon den Maulwurf in Verdacht, daß er unterirdisch kleinste Wurzelteilchen streuen könnte...

@padruga: Wird denn überhaupt irgendwo gegen JKK angekämpft außer von uns "hysterischen Pferdebesitzern", als die wir oft abgestempelt werden? Hier in der Lüneburger Heide blüht das Zeug an allen Ecken und Enden und meist grasen dann auch noch Pferde zwischen den Riesenstauden, unglaublich.

Mich würde auch interessieren, was mit dem Heu/Silage passiert, das auf den Flächen von Flughäfen gewonnen wird. Wenn man mal fliegt, dann kann man auch dort leider vermehrt das JKK finden und es wird von Jahr zu Jahr mehr!
padruga
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Beitrag von padruga »

Das heißt ALLEN Gegenden/Gemeinden hier in Deutschland ist das komplett egal, dass sich dieses Zeugs so vermehrt?
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Schau mal auf die Seite www.jacobskreuzkraut.de . Da findest Du mit Sicherheit etwas dazu.

LG André
Zuletzt geändert von dshengis am So, 22. Jul 2012 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Maria Orange
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Beitrag von Maria Orange »

padruga hat geschrieben:Das heißt ALLEN Gegenden/Gemeinden hier in Deutschland ist das komplett egal, dass sich dieses Zeugs so vermehrt?
Vielleicht wird das entspannter gesehen, weil es sich um eine heimische Pflanze handelt deren Aufreten also nichts Ungewöhnliches ist. Interessieren würde mich vielmehr, welche Umstände zu diesen hohen Vorkommen führen bzw welche Umstände begünstigen das massenhafte Auftreten. Wer kann da etwas beitragen? Wenn ich Bilder von betroffenen Koppeln sehe, sind diese teilweise sehr ungepflegt. Andererseits kann man hier von einigen Betroffnen lesen, die viel Aufwand in die Eindämmung/Beseitigung stecken und das Zeug trotzdem schwer in Schach halten können. Deren Berichte lesen sich nicht nach ungepflegten Koppeln. Da dürften verschiedene Faktoren beitrage, die man nur zum Teil beeinflussn kann. Bei günstigen klimatischen Bedingungen für dieses Gewächs hört die Einflussnahme auf.
Viele Grüße

Sylvia
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

dshengis hat geschrieben:Schau mal auf die Seite www.jakobskreuzkraut.de . Da findest Du mit Sicherheit etwas dazu.
Darf ich korrigieren? ;)
Mit c. www.jacobskreuzkraut.de. :)
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Vignir

Beitrag von Vignir »

@Padruga: Nicht allen, aber ich glaube wohl den allermeisten! *seufz*

Die Pflanze ist in der Tat heimisch, aber ich muß gestehen, daß ich sie aus meiner Jugend nicht kenne. Eigentlich hab ich sie auch erst vor einigen hier in der Gegend (Lüneburger Heide) das erste Mal gesehen. Da sie recht schnell wächst, sehr anspruchslos ist und eben "schön gelb blüht", war sie jahrelang in der Samenmischung der Straßenmeistereien und wurde bewußt z.B. an Autobahnrändern etc. gesät! Damals ahnte man anscheinend nicht, daß sich das mal so explosionsartig verbreiten würde.

@ Maria Orange: Ich stimme Dir zu, daß man JKK sehr oft auf ungepflegten Pferdeweiden sieht! Das krasseste, was ich diesebzüglich mal gesehen habe, war eine total heruntergefressene Pferdeweide, auf der ein knappes Dutzend Haflinger in teils meterhohem JKK stand! :shock: Ich bin vor Schreck fast in den Graben gefahren.

Einen großen Teil zur Verbreitung tragen die Gemeinden bei, die nicht nur nicht bekämpfen -ein Bekämpfungsgebot in D gibt es ja leider nicht-, sondern im Gegenteil sogar aktiv das Auskeimen fördern, indem Brachflächen nicht gemäht werden.

Von einer Freundin aus der Nachbargemeinde habe ich gerade erst vor einer Woche gehört, daß die Gemeinde auf das Problem JKK angesprochen wurde (dort sind Brachflächen, auf denen das Gift regelrecht gezüchtet wird!), einen Biologen befragte. Der verfügte, daß JKK eine für die Jakobskrautbären-Raupe unentbehrliche Pflanze sei und deshalb nicht bekämpft werden dürfe! :shock: Wir waren alle sprachlos, stellt man doch das Leben einer "banalen" Raupe über das von Mensch und Nutz/Haustier! :roll:
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