Fremdes Pferd verladen

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Celine
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Fremdes Pferd verladen

Beitrag von Celine »

Zum Glück gehen unsere Zossis brav auf den Hänger.

Morgen holen wir aber die Stute von einer Bekannten aus der Klinik. Und die ging schon beim Hinbringen in die Klinik trotz Sedierung nicht auf den Hänger.

Ich bin nun natürlich kein Fan von fieser Gewaltanwendung. Wir haben sie dann trotzdem mit ner Longe raufgeschoben und schnell die Klappe hochgemacht, weil sie um 11.30h operiert werden sollte und um 12.00h immer noch schnorchelnd vorm Hänger stand.
Aber was da alles passieren kann! Das will ich eigentlich so nicht nochmal machen.

Hat noch jemand einen Tipp?
Sie hat wirklich Angst davor, das ist ihr Problem. Sie macht einen Schritt auf die Rampe und fängt dann an zu zittern, die Arme.
Mit Futter locken klaptt entsprechend auch gar nicht, gut zureden aber auch nicht. Selbst wenn man sie reinlockt, fängt sie dann noch doller an zu zittern und schießt mit einem Satz rückwärts wieder raus

:cry:
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chica
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Beitrag von chica »

Sieht so aus, als ob ihr für die Rückfahrt keine anderes Wahl als die gleiche Prozedur habt. Vielleicht kann ein Arzt aus der Klinik unterstützend nochmal ein Beruhigungsmittel spritzen. Dann könnte sie mit Futter hochgelockt werden, weil sie sich gar nicht aufregt.

Auf jeden Fall solltest Du der Besitzerin raten, nach der Genesung mit Hängertraining anzufangen. Und zwar ganz von vorne, Millimeter für Millimeter. Sie hat ja jetzt gesehen, wie wichtig das für das Pferd sein kann.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ja, das hab ich ihr schon gesagt. Das sind halt so die Leute, die immer sagen "Mein Pferd lässt sich nicht verladen, also versuche ich erst gar nicht erst". Naja, und dann lass mal nen Notfall wie jetzt kommen...

Das doofe ist: Man will sie nicht hängen lassen, aber will sich auch nicht selbst dabei verletzten.

Die Stute hat überhaupt kein Vertrauen in Frauchen, und Frauchen weiß auch die einfachsten Pferde-Verhaltens-Regeln nicht. Da würde auch Bodenarbeit und dergleichen wohl schon viel helfen.

Na, mal sehen, hoffentlich geht es glimpflich ab :?
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chica
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Beitrag von chica »

Ich drück euch die Daumen! Und v. a. Pferd!! Fahrt vorsichtig ;)
LG Ines
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ja, leider kann ich da nur das gleiche wie chica raten. Mit Beruhigungsmittel.

Manchmal ist es aber für die Pferde leichter, wenn die Besitzer gar nicht in der Nähe sind. Und dann Pferd schnappen und drauf laufen, als gäbe es nichts anderes.

Bent Branderup hat dazu mal die Geschichte von seinem Vater. Ging etwa so: Besitzer versuchen verzweifelt ein Pferd einzuladen. Ging nicht. Der Vater kam, nahm das Pferd und lief auf den Hänger. Der Vater hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, dass das Pferd nicht reingehen könnte. Gleiche Spiel hatte ich mit dem Friesen einer Kollegin. Sie meinte, für das einladen bräuchten wir wahrscheinlich Zeit. Da sie nicht in die Gänge kam, habe ich mir den Friesen geschnappt und bin auf den Hänger. Er lief mir einfach hinterher.
Liebe Grüße, Sabine

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Celine
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Beitrag von Celine »

:D :D Danke euch beiden. Die Idee hatte ich auch: Einfach Pferd schnappen und ganz selbstverständlich reingehen in den Hänger. Klappte ja sogar, aber es war nicht lange genug drin, um hinten zu zu machen, es schoss sofort wieder raus. Und danach war dann der Überraschungseffekt natürlich vorbei :P
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

Sedieren find ich immer ne blöde Sache beim Verladen. Die müssen schließlich ganz schön viel Schwingungen ausbalancieren während der Fahrt, und das mit Sedierung ist nicht einfach...

Ich war auch immer gegen das Einladen mit Longe, bis ich bei meinem auch mal dazu gezwungen war. Und siehe da - keine 5 Minuten und er stand drinnen und das nur durch den leichten, konsequenten Druck, den er von hinten bekommen hatte und wusste,dass es da kein Ausweichen gibt. Hat mich super positiv überrascht!
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Also ich hab mit meinem Pferd ein Hängertrainign gemacht, weil ich genau solche Situationen vermeiden möchte. Problem bei uns: Nur ich kann ihn verladen, weil er nur mich als Leithammel akzeptiert. bei Fremden fehlt ihm das Vertrauen.

Wenn man aber ein fremdes Pferd verladen muß, so, wie Du Celine, würde ich jemanden unbeteiligten, das Pferd raufführen lassen. das hat meist einen ähnlichen Effekt, wie Josa beschriebben hat. Ich denke, das liegt mitunter daran, daß sich die Nervosität der Menschen leicht auf das Pferd überträgt. Die riechen das förmlich.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

Ach so, Verladen hab ich auch geübt ;) aber an dem Tag stand der Hänger irgendwie anders, außerdem war ein Auto davor (sonst war der Hänger mit Steinen gestützt) etc. und bestimmt die Nervosität hat mit ne Rolle gespielt! Außerdem ging er problemlos rein - bloß auch genauso schnell wieder raus ;) udn das verhindert auch ne Longe.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Ich verlade und fahre keine fremden Pferde mehr. Der 1,78 cm große Hannoveraner einer Bekannten sollte mal von A nach B transportiert werden. Angeblich Verladefromm. Das war er auch - verladen war kein Problem. Wie ein Lamm ging er in meinen Hänger. Also Klappe zu - rein ins Auto, Motorangelassen - bei der ersten Bewegung des Hängers ist das Pferd schier ausgerastet... Der ganze Hänger hüpfte hinten fast 30 cm auf und ab... und wie kriegt man so ein Viech dann wieder raus... mir war kotzübel. Irgendwann beruhigte er sich... Also Ausgeladen. Dem Pferd fehlte nichts, aber mein relativ neuer und bis Dato heiler Hänger bekam einiges ab. Die Seitenwände zerkratzt. Die Mittelwand hinüber... Es war zwar eine Versicherungssache - aber der Schock saß mir in den Knochen...
3 Jahre später zogen wir zu dritt um - und meine Freundin, die mit ihrem Pferd mitzog hatte keinen Hänger mehr - also musste wieder mein Hänger herhalten. Unsere Pferde fahren sehr brav - man bemerkt sie kaum im Hänger. Der Traber meiner Freundin hingegen ruinierte mir die Gummimatte... Das war für mich das letzte Mal, dass ich fremde Pferde transportiert habe...
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

ich glaube meine Freundin hält von fremden Pferden auch nichts mehr. Sie denkt heute noch mit Angst und Bange daran, als sie den Jährling transportiert hatte...
Da er jung war und evlt. noch Gleichgewichtsprobleme hatte, haben wir die Mittelwand rausgenommen. Pferd ging auch dank intensiven Hängertraining 1a hinein, aber er kannte die Situation nicht, dass die Rampe oben war und er dort festgebunden war, während der Hänger fuhr. Es hat sehr gepoltert und als meine Freundin plötzlich anhielt, dachte ich an was schlimmes.
Letztendlich hatte der Kleine das Halfter zerlegt und konnte sich ohne Mittelwand im Hänger drehen. Da es Hochsommer war, war hinten die Plane oben und mein Kleiner hat die Aussicht genossen und einfach mal rausgeschaut. Meine Freundin sah dann einen Pferdekopf seitlich vom Anhänger rausschauen im Rückspiegel und bekam fast einen Herzinfarkt.

Letztendlich haben wir dann aus Sisal ein Halfter gebaut, wo er zerren konnte, aber nichts nachgab.

Vielleicht wollte der Kleine auch einfach nur die Aussicht genießen 8)
lalala

Beitrag von lalala »

Verladegeschichten und- unfälle kann ich auch zu genüge berichten. Das Stuti geht mittlerweile gern aufn Hänger, 2 Minuten dumm auf der Rampe stehen muss aber immer noch sein, dann einmal anbrüllen und schon marschiert sie rein...

Ich würde das Pferd auch einfach etwas sedieren und von ner fremden Person reinführen lassen...und dann mal schauen , ob es funzt.
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ja.... Hängerfahren mit fremden Pferden kann aufregend sein. Mache ich auch nicht gerne, aber wenn Not am Mann ist natürlich sofort.

Sedieren finde ich auch nicht so gut, mussten wir aber auch schonmal machen. Die Stute tobte wie eine Irre und musste aber dringend in die Klinik. Trotz wochenlangem Verladetraining ging sie wenn überhaupt nur so weit rauf das sie drin stand, aber die Klappe nie und nimmer zu ging.
Obwohl sie sediert war, war an ein Einsteigen nicht zu denken. Letztlich mussten wir doch recht energisch werden und mit 2 Longen, 4 Helfern und (leider) auch zwei Gerten das Pferd zu seinem Glück zwingen.
In unseren Fall war es ein Glück von kurzer Dauer. Die Stute musste 14 Tage später eingeschläfert werden. :cry: Aber das war eine spezielle Geschichte.

Viel Glück bei Euch!
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

kallisto hat geschrieben:Vielleicht wollte der Kleine auch einfach nur die Aussicht genießen 8)
irgendwo hab ich mal gelesen, dass das hängerfahren für pferde angeblich angenehmer sein soll, wenn sie hinten rausschauen können. :?

weiß aber nicht mehr, wo das war...
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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Celine
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Beitrag von Celine »

So, wir haben die Stute gesund und heil nach Hause bekommen :D

Sie hat ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen. Erst hat sie noch gezickt, aber dann hab ich mal vorgeschlagen, dass ich sie raufführen könnte, und siehe da, nach ein paar Minuten Geduld und ruhigem Warten ging sie mit :D
Naja, die Longe hat hinten etwas nachgeholfen, aber es klappte viiiiel besser als beim Hinbringen.

Wir haben uns auch schon 2x von fremden Pferden den Hänger zerlegen lassen, von daher stimmt schon, das muss man sich gut überlegen. Aber wenn es eben ein Notfall ist...

Aber ohne Trennwand fahren, das find ich ja gefährlich. Da haben die doch nichts zum Anlehnen???
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