Arthrose - Allgemein

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Filzi
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Arthrose - Allgemein

Beitrag von Filzi »

Hallöchen,.

ich war etwas verwundert, dass es keinen eigenen Arthrose Thread gibt. Daher würde ich gerne einen eröffnen.

Alles was zur Arthrose gehört, einfach hier rein. Zusatzfutter, Grad der Arthrose, wo, Alter des Pferdes, bisherige Arbeit mit dem Pferd, Arbeit nach der Diagnose, No Go´s mit Arthrose, do´s bei Arthrose.....

Ich mache mal den Anfang:

Pferdchen mittlerweile 18 Jahre alt, Freizeitpferd, wurde nie übermässig belastet und wird auch jetzt schonend geritten.
Diagnose: link´s hinten Spat, Fesselgelenk wird am Donnerstag per Röntgen genauer untersucht.
Beugeprobe rechts negativ, links Sprunggelenk wenig, Fesselgelenk sehr deutlich mit Einknicken.

Derzeitiges "Programm": Regelmässige schonende Bewegung, nicht stehen lassen. Viel Schritt am besten auf geraden Strecken oder großen gebogenen Linien. Trab auch erlaubt, schonend.
Kein Galopp, weder auf geraden Strecken noch auf dem Zirkel, erst nach Röntgen besprechen wir ob der Galopp erlaubt oder nicht erlaubt ist.
Nicht springen!!! Auch nicht Freispringen. Erst nach Röntgen können wir weiter besprechen inwiefern kleine Sprünge erlaubt sind.
Keine engen Wendungen, Zirkel ist erlaubt, diesen so große wie möglich halten.
Longieren am großen Zirkel erlaubt.
Keine Seitengänge!

Ernährung: Bis dato 1 Liter Hafer pro Tag. Kräutermischung als Kur für die Leberreinigung/Immunsystem.
10 Kilo Heu, bei Weidegang etwas weniger. Die Weide ist keine all zu fette, eher etwas magere Weide.
Äpfel, Karotten mit Leinöl, zur Belohnung oder als Vorab Bonus eine Hand voll Mash ODER eine Hand voll St. Hippolyt Hesta Mix.
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Mikalaya
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Beitrag von Mikalaya »

Poco, 15 Jahre, Athrose im/vor dem HG (da sind es wohl die netter klingenden "Verkalkungen", da noch nichts wirklich IM Gelenkspalt sitzt) und Veränderungen der HR (unverändert seit Feststellung), jeweils vorne links.
Begonnen hat das ganze mit einer Serie HGE's.
Mittlerweile ist er stabil: beschlagen wird mit NBS alle 5 Wochen (barfuß geht absolut nicht mehr, sobald er sich minimal schief läuft ist er lahm und der Winkel muss bei 57-58 Grad gehalten werden). Futter: Heu, Hafer, Mineral und Joint&Tendon (Zusätze jeweils von FTS), Arbeit: so regelmäßig wie möglich, Gelände oder leichte Platzarbeit. Wenig enge Wendungen und Seitengänge (er kann schon mal eine Volte laufen oder ein paar Tritte seitwärts machen), dafür große Linien und viel gradeaus. Longieren eher selten, kein Springen.
Wichtiger als die Arbeit - raus aus der Box. Da stand er zwar zeitlebens eher selten, aber jetzt definitiv gar nicht mehr.
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Kerstin-K
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Beitrag von Kerstin-K »

Ich habe vor ca. 17 Jahren einen saftigen Arthorse-Befund für meinen Blacky bekommen - damals war er 15 Jahre alt und hatte Veränderungen in nahezu jedem Gelenk :(. Ich hab ihn von oben bis unten röngten lassen, weil er in Boxenhaltung permanent lahm ging.

Gottseidank hatte ich einen supertollen Tierarzt, der mir riet, ihn sofort aus der Box in einen Offenstall zu stellen, da dies die beste Medizin sei. Er meinte, dann hab ich ihn bestimmt noch 10 Jahre. Gesagt - getan. Vor 17 Jahren waren Offenställe noch ausserirdisch, aber ich wollte mein Pferd noch 10 Jahre haben und so pachtete ich ein Stück Wiese und baute einen Offenstall darauf.

Blacky wurde vor 2 Wochen 32 Jahre alt und ausser 3 Kuren Steiroderm hat er in all der Zeit keine besondere Medizin bekommen. Er hatte in all den Jahren keine Lahmheit, die sich mehr als über 1 Tag zog - und das war äusserst selten der Fall.

Ich kann die Aussage meines damaligen Tierarztes absolut bestätigen - dauerhaft mögliche Bewegung ist die beste Medizin !
Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht in unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt...
(Buddha)
sumond
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Beitrag von sumond »

Melodie letztes Jahr im Altern von 27 Jahren verstorben.
Die Diagnose Arthrose wurde nie gestellt, allerdings bestand der Verdacht auf einer Arthrose im linken Schultergelenk.
Begonnen hatten die Lahmheiten im Altern von 19 oder 20 Jahren. Da die Krankheit in Schüben verlief (besonders schlimm war es immer im Frühjahr und Herbst - wahrscheinlich die häufigen Wetterwechsel) und die Lahmheit immer stärker wurde, wurde sie ab dem 21. Lebensjahr nicht mehr geritten. Fit gehalten wurde Melodie durch Offenstall und Koppelgang, Longieren und leichte zirzensische Übungen (hier nur was für sie möglich war). Die Zirkuslektionen haben wir bis zum Ende beibehalten, da Melodie daran sehr viel Spaß hatte. Longieren habe ich irgendwann eingestellt, als die Belastung für ihren Kreislauf (sie hatte am Ende zusätzlich Herzprobleme) zu stark wurde.
Futtertechnisch fütterte ich immer Kräuter zur besseren Durchblutung zu. In Zeiten starker Lahmheitsschübe bekam sie zusätzlich noch Traumel.
Melodie hat bis kurz vor ihrem Tod ihr Leben genossen und war auch trotz Lahmheit und immer stärkerer Versteifung noch gerne ein zwei Runden auf der Koppel gelaufen. Dies stellte sie erst ca. ein halbes Jahr vor ihrem Tod ein.
Ich hatte immer das Gefühl, dass es Melodie trotz ihrer vielen Krankheiten (Arthrose war nur ein Baustein) glücklich und zufrieden war. Bei guter Pfelge kann man so auch einem Arthrose-Pferd noch einen schönen Lebensabend ermöglichen.
Lg Sumond
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Ich höre in Zusammenhang mit Arthrose immer wieder, dass die Pferde teilweise stark lahmen.

Bei meiner ist keine Lahmheit zu sehen, nur nach der Beugeprobe waren die ersten Schritte deutlich lahm, danach sofort wieder normal.

Inwiefern "darf" man ein Arthrose Pferd reiten?

Bei reiten meine ich allerdings nicht hartes Training oder regelmässige Turniere etc. Mit reiten in unserem Fall ist gemeint: 5 mal die Woche ca. 30 Minuten. Derzeit ja ohnehin nur Schritt und Trab.
Aber ich informiere mich halt genau inwiefern ein Pferd mit Arthrose noch belastbar ist.

Zusatzmittelchen dürfte es ja auch unzählige geben. Ingwer fällt bei meiner weg, weil sie früher ein Magengeschwür hatte.
Teufelskralle soll eine never Ending Story sein, da man es angeblich immer höher dosieren muss. Ob das stimmt weiss ich nicht.

Gelatine soll ebenfalls sehr gut geeignet sein um die Gelenksschmiere aufzubauen, wobei Gelatine aber wieder ein tierisches Produkt ist und eigentlich in einem Pflanzenfresser nichts zu suchen hat.
Das gleiche ist die Grünlippmuschel. Ist ein tierisches Produkt.
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Ich nehme mal an, Spat gehört auch hier rein...



Junito:
Spatdiagnose Anfang dieses Jahres (links geröntgt, aber höchstwahrscheinlich beide Sprunggelenke betroffen), leider beide Arten aber bisher nur gering.
Durch gleichzeitige Fesselträgerprobleme ging ohnehin erstmal nur Schritt und er darf erst jetzt wieder langsam mit Traben beginnen, von daher ist die Arbeit eher vom Fesselträger abhängig. Immerhin darf ich Seitengänge im Schritt und auch sonst im Schritt realtiv normal reiten (gutes Aufwärmen, nur wenig enge Wendungen, auf Tagesform achten).
Er steht tags im Offenstall, nachts sind sie in Boxen (dementsprechend steif ist er morgens), Heu ad lib. und wenig Kraftfutter. Bisher hatte ich vorbeugend ohnehin GSM gefüttert, er hat eine Teufelskrallekur bekommen und bekommt derzeit das GelenkFit vom Loesdau (GSM, Teufelskralle etc.). Ich habe vor, Zusätze abzuwechseln.
Lahm ist er im Prinzip nicht gegangen, nur ab und an steif und unregelmäßig - auch jetzt könnte ich mich vermutlich draufsetzen und kleine Kreise galoppieren, er kennt da leider nichts (wie er auf die Weide galoppiert vergesse ich immer schnell wieder;-))
Wir versuchen ihn möglichst täglich zu bewegen, allerdings ist dies momentan nur sehr leichte "Arbeit"


Wegen Zusatzfutter: Zur Teufelskralle meinte meine TA, am besten kurmäßig geben. GSM ruhig dauernd. Wie gesagt wechsle ich gerne ab, da ich meine, dass sich der Körper dann nicht so dran gewöhnt...

Zur Bewegung: das kommt ganz aufs Pferd drauf an, meine letzte RB hatte auch Arthrose und durfte keine Seitengänge mehr, kein longieren, möglichst keine Halle. Sie wurde dafür im Gelände oft "in Haltung" geritten, sanftes Rückwärtsrichten und durchaus mal ein frischer Galopp (war eine Rennmaus). Sie bekam Teufelskralle, und immer wieder SPritzen in die Gelenke. In schlechten Phasen auch Schmerzmittel. Damals war sie um die 22, nun ist sie 27 und wird immernoch geritten und auch mal galoppiert (steht allerdings echt nicht mehr gut da, aber hat noch soviel Pfeffer, dass sie der jetzigen RB auch mal fröhlich buckelnd in der Halle beim Führen abhaut).
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Mikalaya
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Beitrag von Mikalaya »

Hi Filzi,
Teufelskralle ist auch nicht ganz ohne für den Magen, daher nur kurweise.
Ich gebe es auch in Phasen mit sehr fiesem Wetter dazu, oder wenn ich den Eindruck habe er braucht etwas länger bis er in Gang kommt / ist noch nicht lahm aber so etwas staksig.
Ansonsten fahren wir gut mit Muschel, tierisches Erzeugnis hin oder her.
Ich denke ihn wird etwas anderes umbringen als das ;)
Das erste Präparat vom TA war aber kaum ins Pferd zu bekommen, Joint&Tendon wurde nach kurzer Eingewöhnungszeit problemlos gefressen.

Zur Arbeit - mein Ta meint immer, in Bewegung halten, lieber ein paar engere Wendungen mehr (ich hatte bislang nur eine kleinere Halle zum ausweichen) als bei schlechtem Wetter stehen zu lassen. Die bauen viel schneller ab, wenn sie übermäßig geschont werden. Ich reite nur wenn er lahmfrei ist, aber dann wird er mittlerweile wieder geritten. Angepasst eben, mit viel Schritt am Anfang usw.

LG
Mika
Messi
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Beitrag von Messi »

Hallo Leute,

bei meinem Araber wurde Anfang letzten Jahres Spat festgestellt
(Röntgenbilder da er lahmte). Leider auch beide Arten an Spat, schon
in fortgeschrittenem Stadium.
Aussage TA: Jetzt gehen wir mal 1 Monat Schritt und dann sehen wir
ob er wieder reitbar wird.
Auß dem 1 Monat wurden 3 Monate, danach haben wir langsam mit
Traben angefangen und immer gesteigert. Zusätzlich hab ich ihn
täglich mit Magnetfeld therapiert. Nach 5 Monaten konnten wir dann
schon wieder alle Gangarten reiten... und machen das immernoch.

Er ist lahmfrei, bei höherer Belastung oder schlechtem Wetter merkt
man das er steif is oder eben manche dinge nicht machen kann.
Dann lassen wirs eben. Ansonsten reiten wir "normal" mit Seitengängen
und auch engeren Wendungen, alles solange er mitmacht...

TA war total überrascht das er mit dem Befund "wieder so laufen kann"

Zusätzlich gefüttert hab ich bisher nichts.

Ach ja Pferd stand im Offenstall, und jetzt seit kurzem wieder Nachts Box,
Tagsüber draussen (Stallwechsel). Bisher kann ich keine Verschlechterung
feststellen...
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Vielen lieben Dank schon mal für die vielen Erfahrungsberichte. Total interessant.

Vor allem beruhigend, dass Arthrose nicht gleich ab auf die Weide heisst. Mein TA meinte eben auch, dass längeres nicht bewegen auf jeden Fall nicht günstig ist.

Ich bin eben schon gespannt was beim Röntgen am Donnerstag heraus kommt. Dann weiss ich mehr.

Von Seitengängen und engen Wendungen wurde mir eben deutlich abgeraten.

Bezüglich Zusatzfutter würde mich am ehesten noch die Gelatine überzeugen, da es hier zu eine gute "Studie" dazu gibt.

Dass Teufelskralle ebenfalls auf den Magen gehen kann, wusste ich gar nicht. Ich habe es eben nur bei Ingwer gehört und der soll in Sachen Magen aggressiv sein.
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Messi
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Beitrag von Messi »

Mir wurde damals gesagt, soviel wie möglich gleichmäßig bewegen.
Längere Aufwärmphasen einhalten, gerade bei kaltem bzw. naßem Wetter.
Ansonsten beobachten wie das Pferd reagiert... sobald meiner sich irgendwie wehrt geh ich davon aus das er Schmerzen hat und verlange eben weniger...

Meine TA hat erzählt sie hätte auch einen Spat-Patienten der trotzdem noch erfolgreich in hohen Dressurklassen vorgestellt wird...

Ich denke es ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich.

Manche haben Spat und lahmen nie - manche haben einen "kleinen" Befund und sind stocklahm.

Wurde dir von Seitengängen und engen Wendungen generell und für immer abgeraten oder nur vorübergehend?
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Dressurreiterin22
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Beitrag von Dressurreiterin22 »

Ich habe mit MSM und Back on Track sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings hat mein Pferd "nur" leichte Arthrose und lebt damit schon relativ lange, beachten sollte man da auf jeden Fall auch immer die Hufbearbeitung da u.U. die Pferde die Gelenke meist noch intensiver entlasten und es noch mehr zur Schonhaltung und somit Fehlstellungen kommen kann.

Geritten wird er ganz normal, auch Longe ist kein Problem, Springen an sich auch nicht aber da bin ich wegen einer Sehnengeschichte sehr vorsichtig.

Viel Schritt ist auch klar, 15 Min ist ja sowieso Minimum für jedes Pferd und ich schaue individuell ob er ggf. noch länger braucht zum "warmlaufen". Das passiert allerdings meist im Winter. Achja und er ist ein Offenstall/Koppelpferd und immer in bewegung.
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.

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solera
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Beitrag von solera »

also rein prinzipiell... ich hab damals von TA etc empfehlungen bekommen die wohl eher zur unreitbarkeit beigetragen hätten... mir hat man auch sachen erklärt wie seitengänge sind tabu, wendungen sowieso und schmerzmittel rein was geht... teufelskralle auf dauergabe... das war auch die einzige therapiemöglichkeit, die mir vorgeschlagen wurde.

ich halte mich heute an kaum etwas davon und nehme mein pferd als maßstab her - denn wer könnte besser sagen was ihm gut tut. - natürlich erst mal das röntgen abwarten und schauen wie es überhaupt aussieht, aber sich vom TA bitte nicht gleich einreden lassen, dass das pferd auf die koppel gehört... mir hat man auch gleich die telefonnummer vom schlachter da gelassen (war allerdings ein miteinsteller) mit den worten "weil reitbar wird der eh nimmer" - schulmedizinisch gesehen ist das unheilbar, da hat er recht, aber man kann lernen damit umzugehen.

kurzum: heute therapiere ich mit gelatine (2x1teelöffel täglich), entgifte mindestens 2x im jahr (karde oder mariendistel), erhöhter magnesium-bedarf also zum normalen mineralfutter noch was dazu, braunhirse und bewegung so oft wie möglich (derzeit arbeite ich ihn 5x die woche). ich arbeite auch an seitengängen und wendungen und ich springe auch ab und an... in unserem fall handelt es sich um zubildenden spat und meiner meinung entbehrt es jeder logik das betroffene gelenk nicht zu bewegen... ganz im gegenteil genau da will ich doch die gelenksschmiere hin bringen, die durchblutung anregen etc.

haltungsform überdenken ist natürlich auch ein aspekt - bei 23h boxenhaft schlägt wohl keine therapie an. also möglichst viel bewegung - dadurch erspart man sich vielleicht auch die lahmheiten beim einlaufen. für kurse wo ich mir die haltungsform vorübergehend nicht ganz so aussuchen kann, gibt's back on track sprunggelenksschoner. im normalfall ist ihm das aber zu viel und er zieht sich die dinger nach etwa 2h aus.

es wäre gelogen wenn ich sage die anfänglichen lahmheiten gibt es nicht... ist je nach phase irgendetwas zwischen "kaum merklich" und "gotterbärmlich", aber bisher erst beim ersten mal antraben aufgetreten also im schritt nicht sichtbar und nach 2 runden galopp (fast) ganz weg. ich hab die beobachtung gemacht, dass sich meiner über den galopp viel besser einläuft und löst als über trab.

wenige tage im jahr setze ich meinen auf schmerzmittel. welches davon ist reine geschmackssache, aber obwohl meiner bisher noch nichts mit dem magen hatte, gebe ich einen magenschoner davor per maulspritze. das ist natürlich eine option, die ich in jedem fall beim magen-patienten anwenden würde...

ganz wichtig ist es auch die röntgenbilder dem hufbearbeiter zu zeigen, sodass der das gelenk mit der hufstellung ein bisschen "entlasten" kann.

probiert habe ich fast alles... gelenkskuren, ingwer, teufelskralle, nur gradausreiten (da sind seine lahmheiten noch schlechter geworden)... kurzum die zusätze waren in fast allen fällen rausgeschmissenes geld - gebracht hat's gelatine und mineralstoffoptimierung (dazu gehören auch die braunhirse). koppel wird gerade in ein racetrack paddock umgebaut und ich erhoffe mir da dann noch das letzte bisschen, sodass wir im nächsten winter dann wirklich lahmfrei drüber kommen.
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Alexa69
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Beitrag von Alexa69 »

Charly wird im August 22 Jahre. Ich habe ihn vor 2 1/4 Jahren von meiner verstorbenen Freundin übernommen.
Genauer untersucht wurde er nicht, aber die verdickten Gelenke sprechen schon für sich.
Vorderbeine Arthrose und hinten evtl. Spat. Geröngt ist nichts. Das kann ich machen, wenn es wirklich schlimm werden sollte.
Allerdings ist er weder lahm noch sonderlich steif. Er wird einige Male die Woche leicht geritten, wir gehen auch ausreiten, da ist er kaum zu halten.
Charly geht noch alle GGA, in der Bahn große gebogene Linien und ganze Bahn, lange Schritt, ruhiger Trab, Galopp liebt er (Flitzepony).

Ich bin froh, dass er noch so fit ist. Medikamente oder besonderes Futter bekommt er auch nicht.
Ich halte meinen TA aber auf dem Laufenden, wird es schlimmer, dann reagieren wir natürlich entsprechend.
Gruß von der Küste.......Alex!
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Eine Bekannte von mir hat einen nun knapp 30-jährigen Hannoveraner, der schon lange Arthroste hat. Sie ging mit ihm bis vor 2-3 Jahren noch regelmäßig Wanderritte, auch z. B. zur Eurocheval, also tatsächlich auch längere Strecken. Das Pferd ist pumperlgesund. Von daher kann ich nur bestätigen, daß mäßige Bewegung im Rahmen der Möglichkeiten des Pferdes nur gut ist.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Irgendwie kam ich mit einem TA mal auf das Thema zu sprechen als es um eine AKU ging. Er meinte, dass erste arthrotische Veränderungen im Alter von 10-15 Jahren normal wären je nach Qualität der Röntgenuntersuchungen. Wenn man sucht, findet man immer etwas. Selbst Jungpferde haben zum Teil kleinste Veränderungen.

Die Kunst sei einzuschätzen, ob es sich um übermäßige Arthrose handelt und es evtl. Ursachen gäbe (Hufstellung, Fehl- und Überbelastungen), die behandelbar wären.
Inwieweit es das Pferd beeinträchtigt, kann man wohl am Ende nur im täglichen Umgang feststellen.

LG Susi
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