Wann mit dem Anweiden beginnen?
Moderator: susiesonja
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Wann mit dem Anweiden beginnen?
Hallo,
auf dem Hof, auf dem mein Pony steht, kommen die Pferde erst ab Anfang / Mitte Mai auf die Koppel.
Heute habe ich jetzt beim Ausreiten schon ein paar Pferde auf der Koppel gesehen.
Wann kommen eure auf's verlockende Grün? Welche Vor- und Nachteile gibt es beim früher / später anweiden und wie werden eure angeweidet?
Liebe Grüße
auf dem Hof, auf dem mein Pony steht, kommen die Pferde erst ab Anfang / Mitte Mai auf die Koppel.
Heute habe ich jetzt beim Ausreiten schon ein paar Pferde auf der Koppel gesehen.
Wann kommen eure auf's verlockende Grün? Welche Vor- und Nachteile gibt es beim früher / später anweiden und wie werden eure angeweidet?
Liebe Grüße
Auch das unerfahrenste Pferd kann dem besten Reiter noch etwas lehren.
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Das mir mein Pferd das Liebste sei,
sagst du oh Mensch, sei Sünde.
Das Pferd blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.
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Wir haben mit dem Anweiden vor ca. zwei Wochen angefangen - an der Hand und fünfminutenweise. Dann fünfminutenweise gesteigert. Seit vier Tagen sind sie auf einem provisorischen Weidestück, auf dem allerdings noch nicht soooviel wächst. Dort waren sie heute nun schon knapp zwei Stunden.
Ich würde das Anweiden davon abhängig machen, was für eine Sorte Pferd man hat. Wir haben zwei sehr leichtfuttrige Haflinger, die Stute ist zudem Rehe- und EMS-gefährdet. Nach dem Anweiden wird sie nur noch mit Maulkorb rauskommen.
Für derart leichtfuttrige Pferde ist es natürlich wesentlich besser, wenn sie erst sehr spät auf die eigentliche Weide kommen, und das Gras dort schon leicht überständig ist, so Richtung Heu am Halm.
Ansonsten kommt es natürlich darauf an, wieviel Weide man eigentlich für wieviele Pferde zur Verfügung hat.
Ich würde das Anweiden davon abhängig machen, was für eine Sorte Pferd man hat. Wir haben zwei sehr leichtfuttrige Haflinger, die Stute ist zudem Rehe- und EMS-gefährdet. Nach dem Anweiden wird sie nur noch mit Maulkorb rauskommen.
Für derart leichtfuttrige Pferde ist es natürlich wesentlich besser, wenn sie erst sehr spät auf die eigentliche Weide kommen, und das Gras dort schon leicht überständig ist, so Richtung Heu am Halm.
Ansonsten kommt es natürlich darauf an, wieviel Weide man eigentlich für wieviele Pferde zur Verfügung hat.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Ich habe einen bunten Mix von Pferden und Ponys (Shettys, Hafis, Reitponys usw.), und beginne deshalb erst Mitte/Ende Mai mit dem Anweiden, wenn das Gras schon eine gute Höhe hat. Fange mit 10 Minuten an, und steigere anfangs um 5 Minuten, später dann um 10, 15, 20 usw bis auf 10-12 Stunden. Hat super funktioniert die letzten Jahre, hatte noch nie einen einzigen Rehefall bei all den Ponys !
Je jünger das Gras im Frühjahr, desto "gefährlicher", von daher fang ich lieber später an - sicher ist sicher !
Je jünger das Gras im Frühjahr, desto "gefährlicher", von daher fang ich lieber später an - sicher ist sicher !
Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht in unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt...
(Buddha)
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- susiesonja
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Ich fange jetzt so langsam an. An der Hand für 5-10 Min. Das steigere ich dann die nächsten Wochen langsam, bis ich ca. 30-40 Min. voll habe. Dann kommen die Pferde ca. Anfang/Mitte Mai für 1/2 Stunde in der Gruppe auf die Weide und das wird dann gesteigert.
Einige, z.B. Bonny (Shetty) gehen dann max. 3 Stunden aufs Gras, Varino und Gurbe (Reitpony und Friese) anfangs 5 Stunden und zum Saisonende dann ganztags. Den Rest der Zeit stehen sie auf einem Sandpaddock und nachts drin.
Meine Pferde sind aber auch alle drei extrem leichtfuttrig.
Einige, z.B. Bonny (Shetty) gehen dann max. 3 Stunden aufs Gras, Varino und Gurbe (Reitpony und Friese) anfangs 5 Stunden und zum Saisonende dann ganztags. Den Rest der Zeit stehen sie auf einem Sandpaddock und nachts drin.
Meine Pferde sind aber auch alle drei extrem leichtfuttrig.
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Meine, unsere Pferde stehen auf einer Ganzjahresweide, d.h. sie haben immer Koppelzugang, Sommer wie Winter und weiden sich im Frühjahr, wenn das erste Grün spriest von selbst an. Ich habe mir sehr viele Gedanken zum Thema "richtiger" Weidegang gemacht und bin der Ansicht, dass dies die artgerechteste Haltung ist... Probleme mit Rehe oder Kolik oder fetten Weidebäuchen haben wir auch nicht, da die Pferde immer Gras zur Verfügung haben ist der "Heißhunger" darauf einerseits nicht allzugroß und andererseits ist der Bewuchs auch nie übermäßig üppig... Rehe ist m.E. eine Stoffwechselgeschichte, bei der das Gras "Zünglein an der Waage" ist, also nicht wirklich der Auslöser für Rehe.
Wir haben riesengroße Koppeln, so dass trotz Ganzjahresweidegang immer noch ausreichend Gras zur Verfügung steht, das ist ein wichtiger Aspekt für diese Haltungsform, denke ich.
Wir haben riesengroße Koppeln, so dass trotz Ganzjahresweidegang immer noch ausreichend Gras zur Verfügung steht, das ist ein wichtiger Aspekt für diese Haltungsform, denke ich.
Zuletzt geändert von Belfigor am Sa, 03. Apr 2010 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
Ich handhabe das wie Belfigor. Die Pferde sind das ganze Jahr über auf der Weide, trotzdem habe ich im Winter gewisse Weiden abgesperrt, die ich nun, seit das Gras angefangen hat zu spriessen, geöffnet habe. Ich habe hier die Beobachtung gemacht, dass die Pferde selber zwischen den Weiden hin und her pendeln und somit nicht ständig das "frische" Gras fressen.
Die letzten zwei Jahre hatte ich zwei eigene Weiden.
Bevor ich sie da drauf gestellt habe, war ich auf einem "toten" Weidestück, das nicht weiter genutzt wird, an der Hand angrasen. Ich hab immer mit 10-15 Min. angefangen, dann täglich um 10 Min. gesteigert. Meist konnte ich sie nach ein-zwei Wochen für 1-2 Stunden auf die Weide stellen.
Angrasen an der Hand mit 5 Pferden ist auch etwas anstrengend, da hab ich lieber die kleine Weide genommen und sie dort nach einiger Zeit wieder runtergeholt.
Letztes Jahr waren die Pferde von Ende März tagsüber auf der Weide und von Mitte April (Ostersonntag) dann 24 Stunden.
Bin aber nun in einem anderen Stall.
Wir haben weniger Weiden, eigene Weiden für meine Pferde gibt es nicht.
Angrasen an der Hand nur am Wegesrand möglich. Hab damit aber noch nicht angefangen.
Bevor ich sie da drauf gestellt habe, war ich auf einem "toten" Weidestück, das nicht weiter genutzt wird, an der Hand angrasen. Ich hab immer mit 10-15 Min. angefangen, dann täglich um 10 Min. gesteigert. Meist konnte ich sie nach ein-zwei Wochen für 1-2 Stunden auf die Weide stellen.
Angrasen an der Hand mit 5 Pferden ist auch etwas anstrengend, da hab ich lieber die kleine Weide genommen und sie dort nach einiger Zeit wieder runtergeholt.
Letztes Jahr waren die Pferde von Ende März tagsüber auf der Weide und von Mitte April (Ostersonntag) dann 24 Stunden.
Bin aber nun in einem anderen Stall.
Wir haben weniger Weiden, eigene Weiden für meine Pferde gibt es nicht.
Angrasen an der Hand nur am Wegesrand möglich. Hab damit aber noch nicht angefangen.
Gruß von der Küste.......Alex!
Unsere Weiden wurden vor kurzem gewalzt, nun warten wir, daß was wächst
Koppelgang wird es wohl auch erst Anfang/Mitte Mai geben. Dadurch, daß die Pferde noch bis vor ca. 2 Wochen (allerletzte Schnee- und Frosttage) draussen waren, brauchen die Böden das jetzt dringend.
Wie das Anweiden funktioniert, weiß ich noch gar nicht so genau (neuer Stall), aber jemand sagte daß die Pferde in den ersten Tagen im Prinzip nur raus- und reingehen und kaum Verweildauer ist.
Es gibt Flächen, die man fürs an-der-Hand-grasen nutzen kann, das nehmen wir jetzt auch schon in Anspruch.
Koppelgang wird es wohl auch erst Anfang/Mitte Mai geben. Dadurch, daß die Pferde noch bis vor ca. 2 Wochen (allerletzte Schnee- und Frosttage) draussen waren, brauchen die Böden das jetzt dringend.
Wie das Anweiden funktioniert, weiß ich noch gar nicht so genau (neuer Stall), aber jemand sagte daß die Pferde in den ersten Tagen im Prinzip nur raus- und reingehen und kaum Verweildauer ist.
Es gibt Flächen, die man fürs an-der-Hand-grasen nutzen kann, das nehmen wir jetzt auch schon in Anspruch.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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hhmmm, also in unserem alten Stall wurden die Pferde Anfang Mai einfach auf die Koppel geschmissen, den ganzen Tag, ohne Anweiden (hat auch jeder vertragen)...in dem Stall wo wir jetzt stehen ist es auch so...
ich denke, daß kommt auf den Stall, den Stallbesi und die Umgebung an...keine Ahnung...
wobei ich es natürlich auch besser mit Anweiden finden würde!
aber da machen sich die Bauern bei uns in der Umgebung, glaube ich, nicht so viel Mühe und holen die Hottis nach ner Std. wieder vom Gras...
und an der Hand angrasen macht fast niemand...
ich denke, daß kommt auf den Stall, den Stallbesi und die Umgebung an...keine Ahnung...
wobei ich es natürlich auch besser mit Anweiden finden würde!
aber da machen sich die Bauern bei uns in der Umgebung, glaube ich, nicht so viel Mühe und holen die Hottis nach ner Std. wieder vom Gras...
und an der Hand angrasen macht fast niemand...
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Unsere Pferde haben eine Winterweide, wo sie auch im Winter einige Stunden verbringen. Jetzt im Frühjahr lasse ich sie genausolange draussen wie die ganze Zeit, da das Gras ja nur langsam spiesst. Die Pferde weiden sich also quasi von selbst an. Wenn sie erst im Mai rausdüften (war früher der Fall), würde ich allerdings anweiden, da da das Gras dann schon wesentlich höher und gehaltvoller ist als jetzt. Allerdings habe ich die Pferde immer gleich knapp eine Stunde draussen gelassen und dann alle paar Tage um 1/2 -1 Stunde gesteigert. Das ist ihnen immer gut bekommen.
Ich denke der Rythmus hängt stark von der Beschaffenheit der Weide ab.
Ich denke der Rythmus hängt stark von der Beschaffenheit der Weide ab.
Ich fange mit Soraya jetzt auch so langsam an der Hand an.
Sobald der Dünger im Boden ist (kommt die nächsten Tage drauf und muss dann erst einregnen) und das Gras eine adäquate Höhe erreicht hat, beginnen wir auch mit der Herde mit 10 min und steigern das dann langsam.
Wie ernst man das Anweiden nehmen muss, hängt meines Erachtens auch von der Weide ab. In Dänemark hatten wir eine riesige Weide mit vertrocknetem Gras aus dem letzten Jahr. Da haben wir die Stuten einfach für Stunden draufgestellt und ihnen wahlweise Heu dazu gelegt. Auf unseren Marschweiden hier würde ich das niemals einfach so machen.
Sobald der Dünger im Boden ist (kommt die nächsten Tage drauf und muss dann erst einregnen) und das Gras eine adäquate Höhe erreicht hat, beginnen wir auch mit der Herde mit 10 min und steigern das dann langsam.
Wie ernst man das Anweiden nehmen muss, hängt meines Erachtens auch von der Weide ab. In Dänemark hatten wir eine riesige Weide mit vertrocknetem Gras aus dem letzten Jahr. Da haben wir die Stuten einfach für Stunden draufgestellt und ihnen wahlweise Heu dazu gelegt. Auf unseren Marschweiden hier würde ich das niemals einfach so machen.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
Nuno Oliveira
Ich werde wohl Gras rupfen müssen. Das Anweiden an der Hand möchte ich mit meinem kleinen Vielfraß lieber umgehen .
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Seunig
Viel Spaß! Oder ist das ein verspäteter Aprilscherz?smilla hat geschrieben:Ich werde wohl Gras rupfen müssen. Das Anweiden an der Hand möchte ich mit meinem kleinen Vielfraß lieber umgehen .
Unsere sind nun zwischenzeitlich ca. drei Stunden draußen.
Ich habe übrigens folgende Beobachtung gemacht: beim Grasenlassen an der Hand sind sie immer ziemlich hapsig. Läßt man sie anstatt dessen dann auf die Weide, legt sich das viel eher. Kann aber natürlich sein, daß das Haferschlinger-Manier ist.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959