Erfahrungen mit Hufschuhen ?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Hi,
ich habe für meine Stute auch Marquis. Von den berichteten Problemen hatte ich bisher keine:
Pia steht wie ein Fels beim An- und Ausziehen und beim Auf- und Abpumpen.
Einen Stein habe ich noch NIE im Hufschuh gehabt und Sand auch nicht. Etwas nass war es mal darin, aber das bleibt nicht aus, wenn man durch Wasser reitet...
Einmal habe ich im Galopp einen verloren, aber das habe ich darauf zurück geführt, dass ich ihn wohl falsch angezogen habe. Denn ansonsten halten sie bombig: Ich bin damit sogar schon die Geländestrecke einer Vielseitigkeit mit Sprüngen, Wasser und allem drum und dran geritten.
Außerdem ist es toll, dass man Stollen reinschrauben kann. So funktionieren sie auch super bei Schnee und es backt und rutscht nichts.
Meine Mutter hat es allerdings einmal geschafft, beide Schuhe dauerhaft zu verlieren. Aber da ist sie durch so ollen Matsch geritten, dass man da auch gut ein Eisen hätte verlieren können... muss vielleicht mit Schuhen einfach nicht sein.
Viele Grüße
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Rabano läuft seit Nov. 04 mit marquis- und zwar Rundum. Er leif direkt so als hätte er NIE Was anderes an den Füsen gehabt.

Wieso ich mir den Stress (welcher für mich eigentlich keiner ist) antue? weil ich nicht den Sinn sehe, ein Pferd, was auf der Wiese, aufm Platz und in der halle problemlos ohne Eisen laufen kann, nur für die paar mal ausreiten zu beschlagen!? Ich gehöre zu denen, die im Winter max. einmal die Woche rausgehen, im Sommer vielleicht 2-3 mal. Die Schuhe hab ich ihn max. 5 Minuten an - mit Socken dauert es etwas länger. Steinchen hatte ich noch nie drinnen, Sand auch nur selten - denn wenn sie richtig sitzen kommt da nix rein. Vorteil von Marquis: alle Teile austauschbar.

Wir hatten jetzt eine Periode Kunststoffbeschlag vorne wegen unserem Paddockbelag - Gott sei dank konnte jetzt wieder ohne. Ansonsten nur noch Hufschuhe.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich denke auch, dass sie(Hufschuhe) eine gute Lösung bieten können. Hatte sie am Längsten mal für knapp 2Stunden bei einem Demoritt durch Berlin beim Pferd dran.
Am nächsten Tag kam auch der Schmied und war positiv erstaunt.

Eigentlich hielt er DAVOR nichts davon, war aber positiv angetan.

Er findet es schlimmer, für kurze Zeit mal Eisen drauf zu packen, da das Pferd relativ schnell komplett dadurch umgestellt wird und unter Umständen vielleicht Sehnen oder Bänder belastet werden könnten. Zudem: Sein Motto: Eisenträger sind keine Weidepferde....
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
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DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Rabano26 hat geschrieben: weil ich nicht den Sinn sehe, ein Pferd, was auf der Wiese, aufm Platz und in der halle problemlos ohne Eisen laufen kann, nur für die paar mal ausreiten zu beschlagen!?
David läuft jetzt seit einer guten Woche (9 Tage gleube ich) ohne Eisen. Nur auf der Wiese. Schon nach 3 Tagen - ich wollte auf unserem Platz (Kirchhellener Sand) ein paar Minuten longieren - mal sehen, wie er ohne Eisen läuft - war mein Pferd auf 3 von 4 Füßen lahm. :cry:

Ich denke, ich werde nächste Woche wieder beschlagen lassen. Der Arme...
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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Jen
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Beitrag von Jen »

DaMoTiRo hat geschrieben:
Rabano26 hat geschrieben: weil ich nicht den Sinn sehe, ein Pferd, was auf der Wiese, aufm Platz und in der halle problemlos ohne Eisen laufen kann, nur für die paar mal ausreiten zu beschlagen!?
David läuft jetzt seit einer guten Woche (9 Tage gleube ich) ohne Eisen. Nur auf der Wiese. Schon nach 3 Tagen - ich wollte auf unserem Platz (Kirchhellener Sand) ein paar Minuten longieren - mal sehen, wie er ohne Eisen läuft - war mein Pferd auf 3 von 4 Füßen lahm. :cry:

Ich denke, ich werde nächste Woche wieder beschlagen lassen. Der Arme...
also damit hättest du aber rechnen sollen! Das Pferd ist in der Umstellungsphase einfach empfindlich, schliesslich fängt plötzlich der vorher lahmgelegte Hufmechanismus wieder an zu arbeiten und das ist eine ziemliche Umstellung! In dieser Zeit ist das Pferd nur reduziert belastbar und wenn man ein sehr empfindliches Pferd hat, dann sollte man da sehr aufpassen bei falscher Bearbeitung und Belastung riskiert man sonst eine Lederhautentzündung. Deshalb lasse ich auch nur Huforthopäden und keine Schmiede an die Füsse meiner Pferde, weil die die Hufe so bearbeiten, dass der Barhuf sich möglichst optimal entwickeln kann. Leider bearbeiten viele Schmiede die Barhufe einfach trotzdem wie beschlagene Hufe, raspeln den ganzen Tragrand weg etc. was völlig sinnlos ist. Ein Pferd, das nun vorher immer beschlagen war hat noch keinen Tragrand und muss zuerst genügend Horn produzieren, dass er nicht mehr auf der empfindlichen Sohle laufen muss und in dieser Zeit ist es extrem wichtig, dass man jemanden hat, der sich da sehr gut mit der Barhufbearbeitung auskennt, dass da nicht zuviel und v.a. am falschen Ort weggeschnitten/geraspelt wird. Eine komplette barhuf-Umstellung dauert 1 ganzes Jahr!

ich finde es nun völlig übertrieben nach nur einer Woche das ganze Handtuch zu werfen. Diese überempfindlichkeit wird in den ersten Wochen der Fall sein. Je besser der Huf bearbeitet wird, desto weniger empfindlich werden die Pferde und desto früher gewöhnen sie sich an die neue Situation. Je nachdem wie die Stellung der Hufe deines Pferdes ist, und je nachdem wie gut dein Hufpfleger ist, dauerts länger oder kürzer.
Liebe Grüesslis, Jen
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DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Jen hat geschrieben: In dieser Zeit ist das Pferd nur reduziert belastbar und wenn man ein sehr empfindliches Pferd hat, dann sollte man da sehr aufpassen bei falscher Bearbeitung und Belastung riskiert man sonst eine Lederhautentzündung.
Das Pferd wurde in diesen 9 Tagen GAR NICHT belastet und stand nur auf der WEICHEN Wiese oder in der Box. :?
Jen hat geschrieben: Deshalb lasse ich auch nur Huforthopäden und keine Schmiede an die Füsse meiner Pferde, weil die die Hufe so bearbeiten, dass der Barhuf sich möglichst optimal entwickeln kann.
Diese Fähigkeit traue ich meinem Schmied durchaus auch zu - allerdings haben wir auch eine Huforthopadin am Stall, die nichts Negatives an der Bearbeitung der Hufe nach dem Abnehmen der Eisen feststellen konnte. :wink:

Jen hat geschrieben: Eine komplette barhuf-Umstellung dauert 1 ganzes Jahr!

Hallo ? Mein Pferd wird jetzt 17. Soll ich ihn denn vielleicht lieber GAR nicht mehr reiten ?
Nein, mal im Ernst. Ich WOLLTE ursprünglich ja gar nicht auf barhuf umstellen. DAS hat die Vorbesitzerin bereits dreimal versucht (und sie hat ihm dabei bestimmt Zeit genug gelassen - einmal hat er fast 1 1/2 Jahre gestanden und auch da konnte er nicht "ohne").
Ich habe iohm lediglich die Eisen abnehmen lassen, weil er in eine neue Herde integriert wurde und dort ALLE barhuf laufen (außer einem Rentner) und der Stallbesitzer es für "fairer" hielt, ihn "unten ohne" in die neue Herde zu stellen.
Sorry, aber auf dem Hof hier sagt Jeder ständig, dass JEDES PFERD ohne Eisen laufen kann. (Außer der Huforthopädin). David kann es offensichtlich nicht...

Und Argumente wie: "Er wurde doch ohne Eisen geboren..." Also bitte... :roll: Er wurde auch ohne Sattel und Trense geboren, oder ?
Und: "In freier Wildbahn haben sie auch keine Eisen..." HALLO ? Wo bitte ist hier freie Wildbahn. Bei uns sind ausnahmslos ALLE Wege mit Basaltsplit geschottert... Sieht das aus wie "freie Wildbahn" :?:
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hi,

ich möchte Dich auch dazu ermutigen, noch ein bisschen Geduld zu haben. Wie Jen schon schreibt, die Umstellung dauert. Und ja, es gibt zu Beginn Einbußen was die Belastbarkeit angeht.

Wurden die Hufe denn nach der Eisenabnahme richtig ausgeschnitten? Ich kann mir gut vorstellen, dass sie einfach zu kurz gemacht wurden. Ich lass an meine Pferde auch nur eine wirklich gute Hufpflegerin ran, viele Schmiede hauen einfach zu viel weg. Nach der Abnahme von Eisen braucht oft gar nichts weggenommen zu werden, allenfalls leichte Korrektur.

Ich würde empfehlen, gut dosiert kleine Strecken auf Asphalt zu gehen (nicht Schotter, nicht uneben, sondern möglichst glatte Straße. Und das dann behutsam steigern. Nur weicher Boden, was man verständlicherweise gerade nach der Umstellung macht, ist leider nicht förderlich. Der Huf braucht auch harten Untergrund, um hart zu werden.

Ich bin sehr froh, dass ich Aramis nach unserem Umzug wieder auf barhuf umstellen konnte, denn heute läuft er über Stock und Stein und hat wirklich super Hufe (sie waren vorher megaschlecht - so schlimm, dass ich ihn äußerst widerwillig auch beschlagen lassen hatte, mit Kunststoff). Aber es war halt eine Umstellung, die auch bei uns gedauert hat.

Medora

PS: Dein Beitrag hatte sich mit meinem überschnitten: Ihr habt wirklich keine asphaltierten Straßen? Nur Schotter? Das ist dann natürlich ziemlich ungünstig. Ist auf dem Auslauf vielleicht etwas befestigt? Die Hufe brauchen einfach auch was Hartes.

Und von Hufschuhen bist Du jetzt ganz ab?
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Jen
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Beitrag von Jen »

DaMoTiRo hat geschrieben:
Jen hat geschrieben: In dieser Zeit ist das Pferd nur reduziert belastbar und wenn man ein sehr empfindliches Pferd hat, dann sollte man da sehr aufpassen bei falscher Bearbeitung und Belastung riskiert man sonst eine Lederhautentzündung.
Das Pferd wurde in diesen 9 Tagen GAR NICHT belastet und stand nur auf der WEICHEN Wiese oder in der Box. :?
9 Tage ist nicht genug. Wenn er allerdings so stark reagiert, dann solltest du dies kontrollieren lassen. Das ist nicht normal.
DaMoTiRo hat geschrieben:
Jen hat geschrieben: Deshalb lasse ich auch nur Huforthopäden und keine Schmiede an die Füsse meiner Pferde, weil die die Hufe so bearbeiten, dass der Barhuf sich möglichst optimal entwickeln kann.
Diese Fähigkeit traue ich meinem Schmied durchaus auch zu - allerdings haben wir auch eine Huforthopadin am Stall, die nichts Negatives an der Bearbeitung der Hufe nach dem Abnehmen der Eisen feststellen konnte. :wink:

Jen hat geschrieben: Eine komplette barhuf-Umstellung dauert 1 ganzes Jahr!

Hallo ? Mein Pferd wird jetzt 17. Soll ich ihn denn vielleicht lieber GAR nicht mehr reiten ?
ähm, du hast deinem Pferd die Eisen abgenommen... nicht ich ;) Hast du dich diesbezüglich denn gar nicht informiert vorher? Das ist einfach Fakt, dass eine komplette Umstellung ungefähr so lange dauert wie der Huf braucht um einmal komplett runterzuwachsen, weil sich die Winkelung etc. bei richtiger Bearbeitung verändert (verbessert!), da durch die Eisen die meisten Pferde eingerollte Trachten etc. haben und die Hufe oft zu flach sind und unphysiologische Hebelwirkungen wirken.
Nein, mal im Ernst. Ich WOLLTE ursprünglich ja gar nicht auf barhuf umstellen. DAS hat die Vorbesitzerin bereits dreimal versucht (und sie hat ihm dabei bestimmt Zeit genug gelassen - einmal hat er fast 1 1/2 Jahre gestanden und auch da konnte er nicht "ohne").
Ich habe iohm lediglich die Eisen abnehmen lassen, weil er in eine neue Herde integriert wurde und dort ALLE barhuf laufen (außer einem Rentner) und der Stallbesitzer es für "fairer" hielt, ihn "unten ohne" in die neue Herde zu stellen.
Sorry, aber auf dem Hof hier sagt Jeder ständig, dass JEDES PFERD ohne Eisen laufen kann. (Außer der Huforthopädin). David kann es offensichtlich nicht...
Ist es eine Huforthopädin nach Biernat? Das wäre das beste in so einem Fall, denn es ist die schonendste Methode. Und ich kenne nun viele Fälle, die genau so wie deiner sind (x-mal versucht und nicht geklappt, weil nicht richtig durchgeführt etc.) und es so geklappt hat.

Mich würden Fotos von den Hufen deines Pferdes schon sehr interessieren! Würde es dir ausmachen mal welche reinzustellen? möglichst gerade auf gleicher Höhe wie die Hufe von vorne, von der Seite und von unten (geputzt). Das wäre sehr interessant.

Schau dir doch mal das Buch von Jochen Biernat an. Wirklich sehr interessant. Und ich habe mich etwas damit auseinandergesetzt und bei uns im STall werden nun alle Barhufpferde so bearbeitet. Und darunter sind auch gröbere Korrekturfälle, wie zb. ein junges Pferd (bei Beginn 2.5j. heute 3.5j) welcher wegen einem starken Bockhuf sogar operiert werden sollte. Durch die orthopädische Bearbeitung konnte auf die OP verzichtet werden und sogar die Knochen haben sich in der Stellung positiv verändert (wurde vorher und nachher geröntgt). Selbst die TÄ waren überrascht wie gut. Ein anderes Pferd konnte nicht mehr beschlagen werden, weil er so schlechte Hornqualität und dünne Wände hatte, die aufgrund der schlechten Stellung herrührte. Alle mittelchen, Spezialbeschläge und Zufüttern hat nix geholfen, erst die Aufhebung der negativen Hebelwirkung und dadurch konnte die Hornwand geschlossener herunterwachsen und der Huf wurde dadurch viel kräftiger und widerstandsfähiger. Das war auch ein sehr empfindliches Pferd, sie konnte ihn am Anfang auch nur mit Hufschuhen auf dem Platz reiten. Aber die Hufe hatten sich innerhalb eines halben Jahres extrem verbessert, nach einem Jahr waren sie so gut, dass sie wieder beschlagen konnte. Wurde mit Kunststoff von einem bekannten Huftechniker beschlagen. Nur 3 Beschlagsperioden und die Stellung wird wieder eher schlechter, so dass sie wieder eine Barhufperiode überlegt. Nur, das kann man nicht einfach 1-2 Monate machen, das muss schon mind. 6-12 Monate zur Korrektur sein...
Bei uns sind ausnahmslos ALLE Wege mit Basaltsplit geschottert... Sieht das aus wie "freie Wildbahn" :?:
Bei uns auch, deswegen benutzen wir Hufschuhe. Wenn deiner empfindlich ist, dann würde ich darauf schauen, dass du Hufschuhe hast, die eine rel. dicke Sohle haben, wie zb. der Oldmac. Das polstert auch besser gegen die spitzen Steine.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo DaMoTiRo,
auch ich möchte Dir Mut machen, es mit der Barhufumstellung noch eine Weile zu probieren. Ich habe meinen Hafi und seinen Kumpel Ende Oktober 2005 von den Eisen "erlöst" und zwar mit Hilfe eines HO nach Biernat. Bei meinem Hafi war die Hornqualität in 9 Jahren Dauerbeschlag so schlecht geworden, dass die Eisen einfach nicht mehr hielten, die Wände ausbrachen und er langsam die Freude am Laufen verloren hatte. Also habe ich mir monatelang überlegt, ob ich umstelle. In dieser Zeit habe ich viel im Internet recherchiert und bin dann bei der Biernat-Methode gelandet. Zum Glück für die Pferde! Mein Pferd lief von Anfang an wie befreit, allerdings bin ich die ersten drei Wochen nur spazieren gegangen, anfangs nur weiche Wege und Wiese, dann immer mehr Teer und Schotter zum Abhärten. Sein Kumpel war anfangs so fühlig, dass er nicht mal über Teer laufen wollte, seine Sohle war megadünn und konnte mit dem bloßen Daumen eingedrückt werden. Selbst als ich nach etwa 4 Wochen Hufschuhe (Easyboots) benutzte, war er noch fühlig. Das dauerte etwa ein halbes Jahr und dann ging es aufwärts. Jetzt läuft er ohne Hufschuhe problemlos auf Teer und Schotter, die meisten Ausritte geht er ohne, nur wenn ich weiß, dass ich auschließlich auf Schotterwegen unterwegs bin, gibt es vorne noch Hufschuhe.
Auch wenn die Anfangszeit schwierig war, habe ich nie bereut, umgestellt zu haben und ich glaube die Pferde danken es mir in der Zwischenzeit. Übrigens hat mein Pferd seine Lauffreude wieder gefunden und bei seinem Kumpel hat sich das ganze Gangvermögen deutlich!!!! verbessert.

lg Petra
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Medora hat geschrieben: Wurden die Hufe denn nach der Eisenabnahme richtig ausgeschnitten? Ich kann mir gut vorstellen, dass sie einfach zu kurz gemacht wurden. Ich lass an meine Pferde auch nur eine wirklich gute Hufpflegerin ran, viele Schmiede hauen einfach zu viel weg. Nach der Abnahme von Eisen braucht oft gar nichts weggenommen zu werden, allenfalls leichte Korrektur.
Nachdem die Eisen runter waren, hat mein Schmied gar nichts weggenommen - nur eben alles mal kurz gerade-geraspelt. Wie gesagt: Ich traue ihm durchaus zu, auch ein Barhuf-Pferd vernünftig zu stellen und eine Ahnung vom Pferdehuf allgemein zu haben. Sonst wäre er nicht mein Schmied. :wink:
Medora hat geschrieben:Ich würde empfehlen, gut dosiert kleine Strecken auf Asphalt zu gehen... Nur weicher Boden, was man verständlicherweise gerade nach der Umstellung macht, ist leider nicht förderlich. Der Huf braucht auch harten Untergrund, um hart zu werden.
Momentan gehe ich mit ihm nur auf den Platz - reite auch nicht - longiere lediglich ein paar Minuten und dann gehen wir über die Straße zurück zum Stall und dann wieder zur Weide.
Medora hat geschrieben:Und von Hufschuhen bist Du jetzt ganz ab?
Ursprünglich habe ich die Frage nach den Hufschuhen eher für die Stute meiner Freundin gestellt. Habe allerdings kurzfristig mit dem Gedanken gespielt, für David (Meinen) auch mal einen Versuch zu starten.
Allerdings hat die Huforthopädin heute auch mal nachgeschaut und meinte, dass alle Beide auf Ballen, Sohle, Strahl laufen und es somit schon klar ist, dass sie sehr fühlig laufen. Im Moment wachsen die Hufe ja auch so gut wie nicht... Und dann das Gefummel immer und die Aussage der Huforthopädin, dass es vvöllig normal sei, dass spitze kleine Steine im Hufschuh landen und das Rumgepopel im Huf wegen der Steine. (Die puhlen hier alle die komplette wieße Linie auf :? )
Nee, dass ist mir zuviel Aufwand, dafür bin ich zu faul. Der Dicke läuft jetzt seit 15 Jahren mit Eisen - der kann jetzt auch weiter mit den Dingern laufen. Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen...
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Beitrag von DaMoTiRo »

@ Jen

Wie gesagt: ICH hätte ihm nie die Eisen abnehmen lassen. Es war quasi höhere Gewalt, weil der Stallbesitzer es so verlangte. GEGEN die Eisen ist hier grundsätzlich auch Keiner - außer ein paar Leuten, die solche dominanten Mistvieher haben, die immer Streß auf der Weide anfangen... Und damit diese armen Geschöpfe nicht getreten werden, hätten sie lieber, dass kein beschlagenes Pferd auf der Weide steht...
Stallbesi hat aber nichts dagegen, dass ich ihn in 1-2 Wochen wieder beschlagen lasse.

Es ging mir also erst einmal gar nicht um eine Umstellung. Und wie oben schon erwähnt: Wenn ich mir das Gerödel mit den Hufschuhen hier anschaue, fallen mir immer mehr Gründe für Eisen ein :wink:

Leider hab ich keine Digi-Cam, sonst könnte ich wirklich mal Bilder machen...
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ist natürlich Deine Entscheidung, ganz klar.

Hierzu:
DaMoTiRo hat geschrieben: Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen...
habe ich nur das Gefühl, dass die Eisen der Trend sind, nicht das barfußlaufen. :wink: :wink: :wink:

Medora
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Jen
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Beitrag von Jen »

Medora hat geschrieben:
DaMoTiRo hat geschrieben: Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen...
habe ich nur das Gefühl, dass die Eisen der Trend sind, nicht das barfußlaufen. :wink: :wink: :wink:

Medora
hihi, also "Trend" würde ich das ja nun auch nicht nennen... übrigens hat sogar schon Steinbrecht empfohlen die Pferde wenn möglich barhuf zu lassen, weil das gesünder sei... hat mich echt erstaunt, als ich letztens über die Stelle gestolpert bin... :)
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Beitrag von Rabano26 »

Hi Jessica,

darf ich fragen WER der Schmied ist? Grundsätzlich würde ich auch keinen Schmied die Eisen abnehmen lassen...

Vielleicht, wenn die SB gegen Eisen ist, wär vielleicht Kunststoff eine Alternative?
hexle
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Beitrag von hexle »

ich mache es mir *gesteh* da einfach - nachdem mein Pferd keinerlei Umstellungsprobleme hat (und es ohne Beschlag im Sommer hier nicht geht, wenn man im Gelände ernsthaft reiten möchte (also nicht nur eine 4 km Schrittrunde auf ausgewählten Wegen, sondern 3 - 5 Stunden flottes Tempo) - wir haben nunmal fast ausschliesslich Schotterwege, da kann man förmlich zuschauen wie es die Hufe herunterraspelt :(

Ich lasse sie deswegen im Sommer beschlagen und im Winter läuft sie barhuf (mit Easyboots für längere schnellere Ausritte)

Die Umstellung ist bei ihr zum Glück vollkommen problemlos (es gibt andere, bei denen gehts wirklich nicht ohne Beschlag :( )

Ach ja die Marquis hatte ich auch 1 Jahr für sie - die habe ich dann irgendwann verschenkt, weil mir die dauernde Ersatzteilbastelei ganz furchtbar auf die Nerven ging - ich will schliesslich reiten und nicht jede Woche einmal Schrauben austauschen, Luftpolster austauschen, neue Schliessen dranmachen etc.

Vor 2 Jahren sind wir dann auf die Easyboots umgestiegen - die sind bisher wartungsfrei und ziemlich verlustresistent (1 habe ich in einem ca. 40 cm tiefen Schlammloch versenkt :shock: und von einer Bergung einfach mal Abstand genommen :D
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