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Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

gimlinchen hat geschrieben:dass es meinem Kleinen wichtig ist, dass er mein Held ist.
Okay, Gimli – nicht böse sein, aber bei der Argumentation bin ich raus. Ich habe ein echtes Problem mit einer derartigen Vermenschlichung von Pferden. Ich finde nämlich, dass haben diese tollen Tiere nicht verdient, dass man ihnen unbedingt menschliche Verhaltensweisen "andichten" muss. Ein Pferd ist für mich nicht auf der Welt, um so zu denken wie ein Mensch, und auch nicht, um so behandelt zu werden.
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

eben, das halten viele für eine unseriöse quelle, keine frage, das kann ich auch bestens verstehen!
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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Ich finde, das Schwierigste bei der Aufzucht ist, sich selbst zurückzunehmen. Wir haben momentan 4 Junghengste zwischen 1,5 und knapp 3 Jahren hier und ich muss jeden Tag wieder mit mir kämpfen, denn am liebsten würde ich den Jungs sofort alles zeigen, beibringen und beobachten wie sie darauf reagieren.
Aber tatsächlich würde ich mir und ihnen damit keinen Gefallen tun, denn sie brauchen einfach die Zeit, um zu reifen. Viele Dinge, die man zu früh beginnt zu üben und die man für notwendig erachtet, die manifestieren sich eben erst dadurch zum Problem, dass man meint sie jetzt üben zu müssen. Anstatt einfach ein paar Monate zu warten, bis das Jungpferd die nötige Sicherheit gewonnen hat und es plötzlich wie von selbst klappt.
Ich sage eigentlich immer, wenn man das Gefühl hat, dass man eigentlich gar nichts mit den Jungs macht und sich trotzdem alles wie von selbst entwickelt, die Jungs brav sind und man in der Rückblende erst erkennt, welchen Reifeprozess die Jungs durchgemacht haben, dann hat man alles richtig gemacht. Eine Hand gibt die andere und eigentlich steht man die ganze Zeit nur auf der Bremse, weil die Jungs so motiviert und lieb sind, dass sie sich doch schon für viel mehr anbieten. Ganz ehrlich, Jungpferdeausbildung frustriert mich manchmal sehr, wenn man sieht, was man schon anfangen könnte, was aber einfach noch nicht sinnvoll und zielführend wäre.
Ich bin auch absolut kein Freund von Wiederholungen und Routine. Meiner Erfahrung nach sind auch mal längere Pausen für den Lernfortschritt sehr entscheident. 5min "arbeiten", danach Wochen/Monate Pause und trotzdem wird sich das Pferd an alles erinnern und es um ein Vielfaches besser umsetzen. Dagegen würde ich mit täglicher Beschäftigung nur den Frust verstärken. Die Reibungspunkte sind größer und der "Erkenntnisgewinn" viel geringer, ich schaffe mir meine Probleme damit selbst, woraufhin man den Einderuck bekommt, man müsse mehr üben und schon steckt man in der Spirale.
Nicht jedes Problem muss sofort angegangen werden, meist ist es viel sinnvoller es erst einmal zurückzustellen und drei Schritte langsamer zu machen. Ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass jedes auftretende Problem nur eine Folge von Überforderung ist. Dazu gehören auch beißende Junghengste.
Gast

Beitrag von Gast »

Als mein Junghengst nach Deutschland kam, kannte der keine Halle.
Türe auf, mit Pferd in die Halle rein, zwei, drei Runden links herum, zwei, drei Runden rechts herum. Das war es.
Warum?
Das Pferd ist ein Herdentier.
Es folgt bedingungslos dem Leittier.
Ohne wenn und aber.
Zeigt aber das Leittier Unsicherheit, dann überträgt sich das sofort auf das Pferd.

Dieses oft so gut gemeinte "Ich will das meinem Pferd ja nur zeigen!" bringt oft schon die unerwünschte Unruhe ins Pferd.
Weil man selber unsicher ist.
Und für diese Unsicherheit haben Pferde eine ganz feine Nase.

Daher ist es oftmals besser, nichts zu machen, bis die Situation dann da ist.
Und dieser wird das ganz entschieden entgegen getreten.
Ohne zu zögern. Dann folgt auch das Pferd. Auch ein Hengst!
Zuletzt geändert von Gast am Sa, 09. Feb 2013 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

gimlinchen hat geschrieben:ja, so haben wir das geklärt. schön, dass mein Gedächtnis mich nicht im Stich lässt.


Meine ideen beruhen übrigens auch auf dem , was meine TK sagt. :-) :Das halten aber eben viele für eine unseriöse Quelle. ich glaube, dass Pferde viel mehr denken, als wir glauben und dass es meinem Kleinen wichtig ist, dass er mein Held ist. Dafür muss er auch gar nicht viel tun. :-)
Zum ersten Teil:
schön wäre dein Gedächtnis hätte nicht nur lückenhaft erinnert, nicht!

Zum zweiten Teil stimme ich Cubano zu - und ich bin kein Gegener der TK!

Aber sorry, wenn du Übungen mit dem Pferd für sinnvoll hälst, damit es im Vergleich zu seinen Brüdern auch Erfolgserlebnisse vorzeigen kann... puh, da fällt dann sinnige Argumentation wohl nicht mehr auf fruchtbaren Boden.

Tiere Tier sein lassen können fällt wohl doch vielen Menschen schwer, weshalb der erste Satz von Sascha auch sicher sehr zutreffend ist!

Hier übrigens ganz auf die Schnelle gesuchtes zum Thema Konzentration bei Pferden. Spannend finde ich, dass die Altersgruppen erst bei "jungen" Pferden anfangen, und diese dann die 3- bis 7-jährigen sind. Und bei "jungen" Pferden von nur wenigen Minuten Konzentration gesprochen wird, weil sie mit Kleinkindern (!) zu vergleichen ist.

Aber jut, mancher mag auch sein 2jähriges Kind gerne anleiten die Ausmalbilder besonders ordentlich zu machen, damit es stolz auf sich sein kann! 8)

@Gast:
eben, ein Pferd das weiß es kann mit einem souveränen Menschen mitgehen, das wird sich neue Situationen in dessen Gegenwart gelassen anschauen und gut ist.
Das war übrigens der Punkt den ich vor dem Kurs angesprochen habe, ob zB zum Abreiten vor der Unterrichtseinheit Gelegenheit ist schon kurz in der Halle zu sein, da ich dem Pony schlicht Gelegenheit geben konnte zwei oder drei Runden in der Halle zu gehen und zu schauen wo es da ist. Angst vor anderen Pferden - welche bitte bei einem Reitkurs mit Einzeleinheiten? - vermischt gimlinchen da offenbar mit der Aussage anderer Reiter. :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Mein iberisches Renitenzpony hat seine erste Halle vor zwei Jahren gesehen - auf Teneriffa brauchten wir ja keine. :P
Auch sein Freund Cubano hat damals seine erste Halle gesehen. Mit beiden Pferden rein, mein Mann hat den Schimmel gleich geritten, ich hab Frax zwei Runden rechtsrum, zwei Runden linksrum geführt, dann bin ich auch geritten. Hektik? Null. Angst? Schon drei Mal nicht. Klar fand er das spannend, aber das finden Pferde ja nun mal bei allen neuen Dingen. Am gleichen WE wurde er auch mit anderen, ihm fremden Pferden in der Halle geritten. Öh, damals hatte das Pferd ein nachgerade biblisches Alter von 5. :wink: Und in diesem Alter hat er auch Kühe, Traktoren, Mähdrescher und dergleichen mehr kennengelernt.
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Vorweg, ich bin kein Gegner von TK.
Aber mal ehrlich.
Kleine Kinder wollen oft Dinge, für die sie noch nicht alt genug sind. Es ist dir Aufgabe von uns Erwachsenen dann zu sagen "nein, so nicht". DAS ist bei Pferden übrigens auch ein Teil der Souveränität, den es auszustrahlen gilt.
Da fällt mir Buck Brannaman ein, der in seinem Film sagte, dass man zwar natürlich immer nett zu den Pferden sein will und das auch sollte, aber manchmal eben auch der unangenehme Erwachsene sein muss, der die Grenzen setzt, da man sonst später verzogene, pubertierende Jugendliche vor sich hat. Es hilft also nicht derart zu vermenschlichen.

Was bei Überforderung passiert sollte gimlinchen doch vor Augen haben. Sie schrieb selbst Lukes Vater sei nicht mehr ganz fit auf den Beinen wegen der starken, vermutlich auch zu frühen Reining-Belastung. Warum sollte es psychisch anders sein?
Dies war für mich aallerdings eine wertvolle Information. Der Vater war auf der liste der potentiellen Väter für das nächste Fohlen. Platt auf den Beinen sicher nicht mehr. So hat die Diskussion auch was Gutes.
Allerdings gerade wenn man das so vor Augen hat sollte man es besser wissen.
LG
Sheitana
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Moin! der Vater ist ein wunderbares Pferd - und ich fürchte, die Reining-Pferde, die so früh ran mussten wie er, sind in der Mehrzahl nicht mehr so fit. Wäre jetzt für mich kein Ausschlusskriterium. Seine Nachkommen sind total klasse, ich kenne ja nun einige. :-)

Für mich liegt der Weg hier darin, das richtige Maß zu finden. :-) Ich glaube, dass der Kleine gerne in etwas gut sein möchte. ich möchte, dass er gesund groß wird - also suche ich mir etwas, was für ihn gut ist und worin er sich wohl fühlt. :-) Der Unterschied zwischen unseren Meinungen ist doch nur, dass ich denke, dass es Dinge gibt, der ich mit ihm tun kann und einige von Euch denken, dass es diese Dinge eben nicht gibt.


Die Analogie mit den Kids greift ja irgendwie auch - wenn ein Kind gerne in irgendetwas Anerkennung will, dann ist es doch auch die Verantwortung der Erwachsenen, diesen Bereich zu finden. Die Kriterien dafür sind ja auch klar, nehme ich an,
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich bezweifle nicht dass er wunderbar ist. Aber es gibt eben auch genug die den Zirkus ohne Schäden überstehen daher ist es für mich persönlich ein Ausschlusskriterium.
Aber gerade die Erfahrung sollte zeigen: Weniger ist mehr.
LG
Sheitana
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Gast

Beitrag von Gast »

Nein, gimlinchen, Du missverstehst unsere mahnenden Worte.
Du kannst Dein Pferd ganz normal erziehen.
Es spricht nichts dagegen, GELEGENTLICH die Hufe aufzuheben. Hin und wieder kann dann auch mal die Bürste Bekanntschaft mit dem Pferdekörper machen.
Wenn das Pferd über Nacht ohnehin im Stall steht, kannst Du auch täglich ein Halfter auflegen und wieder abnehmen.
Morgens, wenn das Pferd auf die Weide kommt, Halfter drauf und Abends wieder runter.
Dazu kann es notwendig sein, das Pferd auch mal ein Stück zu führen. Zum Beispiel wenn der Schmied oder der Tierarzt kommt.

Das Pferd so vorzubereiten, macht schon Sinn.
Das dient der eigenen Sicherheit.
Und der des Pferdes.

Aber mit Ausnahme vielleicht des Halfters muss das nicht tagtäglich gemacht werden.

Was über dieses Pensum hinaus geht, kann jedoch erheblichen Schaden anrichten.
Du hast doch nun selber genügend Beispiele angeführt, was ein "zu Früh, zu Schnell, zu Viel" anrichten kann.
Warum willst Du dann diesen Negativbeispielen folgen?

Du bringst laufend Argumente, die gegen die frühe Arbeit mit den Pferden sprechen. Und doch suchst Du nach Rechtfertigung dafür?
Da komme ich nicht mit!
Dem kann ich nicht folgen!
Das ist mir zu hoch!

Junge Pferde sind wie kleine Kinder.
Die sind neugierig.
Aber dürfen Kleinkinder deswegen mit Feuer spielen?
Oder im Straßenverkehr mit dem Dreirad fahren?

Du verwechselt hier die natürliche Neugier mit Arbeitseifer.
Aber gerade dadurch läufst Du Gefahr, Dein Pferd zu überfordern.
Zuletzt geändert von Gast am So, 10. Feb 2013 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Nur als Beispiel:
Finchen hat geschrieben:
Aber jut, mancher mag auch sein 2jähriges Kind gerne anleiten die Ausmalbilder besonders ordentlich zu machen, damit es stolz auf sich sein kann! 8)
.....
Finde ich erstaunlich, ausgerechnet diejenigen, die total gegen jegliche Vermenschlichung von Pferden sind, bringen ständig den Vergleich mit Kleinkindern. Ich finde diesen Vergleich absolut verkehrt. Meine Kinder haben genau den Input bekommen, den sie verlangt haben und als Mutter eines hochbegabten Kindes kann ich versichern: das ist schon beim 2-jährigen Kind nicht einfach und Vorgaben funktionieren schon gar nicht.

Und genau so halte ich es mit einem Jungpferd. Mein Pferd hat von 8 Monaten bis 3 3/4 Jahren den Stall und die Herdenmitglieder nicht gewechselt. Da gibt es trotz Traktor usw. nicht mehr viel Neues im Tagesablauf und alle Pferde waren von jeder "künstlichen" Abwechslung begeistert. Und meine persönliche Erfahrung hat mir auch bewiesen, dass sich junge Pferde je nach Laune deutlich länger wie 5 bis 10 Minuten interessiert und vollkommen freiwillig beschäftigen können. Die Erkundung einer Plane z.B. dauert wesentlich länger, hätte ich die nach 10 Minuten wieder eingepackt (Pferdchen könnte ja geistig überfordert sein), wäre mein neugieriges Pferd sicher sehr frustriert gewesen.

Aber jeder nach seiner façon...

Allen einen schönen Sonntag
Elisabeth
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Gast

Beitrag von Gast »

Der hier oftmals angeführte Vergleich mit Kleinkindern hat nichts mit Vermenschlichung zu tun.
Das ist nur ein Hinweis darauf, dass deren geistigen und körperlichen Fähigkeit begrenzt sind.
Selbst ein hochbegabtes Kleinkind, das zweijährige mühelos Shakespeare's Dramen in Englisch zitieren kann, wird kaum in der Lage sein, einen Marathon zu bestreiten.

Auch das Beispiel mit der Plane hinkt.
Du verwechselt nämlich auch die natürliche Neugier mit Arbeitseifer!
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@ Gast
Danke. Gut dass Du immer alles besser weißt!

Ist zwar OT, aber mein hochbegabtes Kind hatte mal einen verknöcherten uneinsichtigen Lehrer, der uns das Leben sehr schwer gemacht hat und der hatte eine Argumentation genau wie Du, vielleicht bin ich deshalb so allergisch.

Klar habe ich mit meinem Jungpferd neben dem Planentraining auch schon an einem Distanzritt teilgenommen.....(analog zum Marathon beim 2-jährigen Kind)

Vermute mal, dass einige, die hier über Kinder schreiben, gar keine haben (oder zumindest das Glück hatten, dass ihre Kinder immer der "Norm" entsprachen)...
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Gast hat geschrieben:
Du verwechselt hier die natürliche Neugier mit Arbeitseifer.
Aber gerade dadurch läufst Du Gefahr, Dein Pferd zu überfordern.
Das ist in meinen Augen eine prima Zusammenfassung für all jene, die gegen zu frühes Arbeiten mit Jungpferden sind.
@Tossi: Ich verstehe gerade Dein Problem nicht. "Gast" weiß nicht alles besser, er führt nur Argumente aus seiner Sicht an. So wie alle anderen hier auch. Na ja, und sich einerseits dagegen verwehren, dass hier Jungpferde mit Kleinkindern verglichen werden und dann den eigenen hochbegabten Nachwuchs als Argument dafür anzuführen, dass manche Pferde offenbar "gearbeitet" werden wollen, ist irgendwie auch nicht wirklich logisch. :wink:
Der ganze Vergleich mit den Kleinkindern diente ja lediglich dazu, die minimale Konzentrationsfähigkeit sehr junger Lebewesen zu demonstrieren.

Okay, ich nehme mal Dein Planenbeispiel: Sagen wir 15 Minuten, dazu aufhalftern von A nach b bringen, wieder abhalftern - da bin ich dann bei 20 Minuten. Tja, so lange dauerten in den ersten Monaten seines ”Reitpferdelebens“ die Einheiten, an der Longe oder am Langzügel lagen sie deutlich darunter. Da war mein Pferd 3, 5 Jahre +
Aber wahrscheinlich habe ich den armen Kerl nur hoffnungslos unterfordert. :-)
Mal ein wenig ketzerisch: Wie kommt es eigentlich, dass ich in meinem Bekanntenkreis viele Leute kenne, die jede Menge Bodenarbeit, Führarbeit, Anti-Schreck-Training, etc. machen und dennoch ziemliche Probleme mit ihren Pferden haben, was Umgang und Verhalten angeht, während die "verknöcherten" Altreiter, die sich damit nur relativ wenig beschäftigen, diese Probleme durch die Bank nicht haben. Grübelndguggt
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Cubano hat geschrieben:....
Mal ein wenig ketzerisch: Wie kommt es eigentlich, dass ich in meinem Bekanntenkreis viele Leute kenne, die jede Menge Bodenarbeit, Führarbeit, Anti-Schreck-Training, etc. machen und dennoch ziemliche Probleme mit ihren Pferden haben, was Umgang und Verhalten angeht, während die "verknöcherten" Altreiter, die sich damit nur relativ wenig beschäftigen, diese Probleme durch die Bank nicht haben. Grübelndguggt
Kann ich durchaus bestätigen, ich kenne solche Beispiele und die anderen auch. Mir sind aber auch Pferde begegnet aus der "unberührten" Aufzucht, mit denen die Besitzer später nicht klar kamen, es gehören halt immer zwei dazu: Pferd und Mensch.

Ich für meinen Teil bin Reiter, von Anfang an stand bei mir nur das im Mittelpunkt. Seit ich mein Pferd angeritten habe (mit fast 4 Jahren wohlgemerkt), habe ich mich mit Bodenarbeit nicht mehr beschäftigt. Mein Pferd wird neben den Reiteinheiten longiert, geht ab und an an der Doppellonge oder ich mache Handarbeit, das alles mit der Zielsetzung der Gymnastizierung und Ausbildung für das Reiten. Mein Pferd kennt keinen Clicker und kann kein einziges Zirkuskunststück - ist halt nicht mein Ding. So what? Wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden.

LG Elisabeth
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