Innere Zerrissenheit zwischen Barhuf und Beschlag

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Filou
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Innere Zerrissenheit zwischen Barhuf und Beschlag

Beitrag von Filou »

Eigentlich mag ich nicht unbedingt ein beschlagenes Tier, also ich persönlich sehe im Beschlag auch genug Nachteile (z.B. die Aussagen über den Hufmechanismus, rutschen auf Beton, mehr Geld für den Schmied, Aufstollen im Schnee, wenn man nicht extra nochmal Grips reinkauft...).

Aber ich bin sehr hin und her gerissen: Ich hatte ihn beschlagen mit Keilen übernommen und halt einen Schmied von Stallkollegen empfehlen lassen. Der meinte, er würde nichts ändern, das wäre sonst für Sehnen und Gelenke zu kritisch, machte dasselbe nochmal drauf. Pferd fiel von diesen Eisen runter (oder umgekehrt, so sicher bin ich mir da nicht mehr) und es hielten keine mehr. War aber auch ein Problem, weil das Horn aufgrund Mangelernährung sehr, sehr schlecht war. Wochenlang musste ich sogar um sein Leben fürchten, weil eine Hornprobe schlimme Prognosen ergab und kein Verband, kein Krankenschuh, nichts funktionierte. Ich war völlig verzweifelt.

Dann suchte ich im Internet nach Leuten mit Erfahrung mit kranken Hufen. Vor Huforthopäden wurde ich gewarnt, weil die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, ich solle mir Arbeiten zeigen lassen, Ausbildungsnachweise etc. Hm. Ich fand drei Schmiede, die einen guten Ruf haben. Die telefonierte ich ab. Es war Mitte April. Einer hätte mir einen Termin im Juli gegeben, der andere meinte, er müsse erst noch sehen, ob sich der Weg zu dem Stall lohnt und ging nicht drauf ein, dass ich ihm anbot, ihm den Weg zu bezahlen und der dritte meinte "am Donnerstag bin ich eh bei Euch" und ich erfuhr, dass es unser Stallschmied ist, der alle zwei Wochen kennt und alle Pferde macht, die auf einer Liste stehen.
Davon sind etliche Barhufer (ca. 50%), weswegen ich denke, er kommt mit beidem gut klar. In den 10 Monaten, die ich nun im Stall bin, standen Pferde aus verschiedenen Gründen, aber genau die, die bei ihm sind, nie wegen der Hufe. Die anderen haben immer wieder mal Probleme mit den Hufen. Daher raten mir sogar Burhufexperten, die ich über Foren aus ganz Deutschland kenne, bei ihm zu bleiben, wenn er schon so zuverlässig Hufe bearbeitet. Und wenn er so viele Barhufer hat, kann ich vermutlich auch davon ausgehen, dass er dem aufgeschlossen gegenüber steht und je Pferd entscheidet. Bei einigen der Barhufer hat eben auch er entschieden, die umzustellen.

So, meiner läuft zuverlässig, seit er diesen Schmied hat und es war nie wieder die Rede davon, dass man ihn einschläfern müsse, wenn nicht innerhalb kürzester Zeit eine Lösung gefunden würde. Gut, er hat sich mal ein Eisen verdreht, das ich abnehmen musste und ihn halt den Tag auf den Sägespänen stehen lassen musste, bis der Schmied reparierte, aber ansonsten ist er seit 20. putzmunter, was die Hufe angeht. Daher sagt mir ein Teil von mir "Bleib bei ihm und vertrau ihm, der hat Dein Pferd gerettet!" und jetzt kam er von selbst, dass mal an der Stellung einiges gemacht werden sollte, denn sonst muss er im nächsten Frühjahr wieder schlechtes Horn behandeln, weil ein Zanghuf halt auch nicht stabil wird. Er hat auch eine Tierarztausbildung und schaut daher immer alle Beine, den Rücken und den Hals mit an, wenn ihm am Huf was seltsam vorkommt.
Ein anderer Teil von mir sagt "Hm, durch den Futterzusatz und die Behandlung etc. ist das Horn doch nun viel besser geworden, ob es da nicht auch barhuf geht?" Der zweite Teil wird immer dann laut, wenn mein Großer auf der Stallgasse rutscht oder mein Geldbeutel bei Neubeschlag blutet oder ich schöne, tolle Barhufe sehe.

Kennt Ihr das, dieses aufgewühlte? Wenn was in Euch nagt, was vielleicht, aber eben nur vielleicht besser wäre? Find ich richtig blöd.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich verstehe grundsätzlich dein Problem, da ich auch "Barhuffan" bin. Trotzdem sind beide unsere Pferde beschlagen (der eine ganz, der andere halb)... :wink: Weil es für die beiden (bei dem einen zumindest momentan) das Beste ist.
Darf ich noch mal für´s Verständnis fragen, welches Problem du konkret mit dem Beschlag hast? Nur das Rutschen?
Dafür gibt es so genannte "Widia-Stifte". Damit rutschen sie nicht mehr, seehr angenehm :)
Da du schreibst, dass er einen Keilbeschlag trägt, vermute ich, dass er mal Sehnenprobleme hatte? Wenn er darauf jetzt eingestellt ist, wäre ich auch sehr vorsichtig, das wieder umzustellen.
Ansonsten würde ich dir raten, das einfach mal mit deinem Schmied durchzusprechen.
Liebe Grüße,
Janina
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Hi! Ich habe meinen Opi nun mit seinen 20 Jahren auf Barhuf umgestellt. er war seit seinem 3 Lebensjahr durchwegs beschlagen und jeder Schmied und teilweise auch die Tierärzte sagten, daß dieses Pferd nicht ohne Eisen laufen kann. (Wegen diverser Probleme mit den Hufen und einer Angeblich extrem dünnen Hufsohle)

Aufgrund nicht zu behebender Hufprobleme habe ich ihn nun im Juli diesen Jahres die Eisen abgenommen und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Die ersten Monate waren nicht so einfach, aber das Durchhalten hat sich gelohnt, die Hufqualität hat sich enorm Verbessert und ich beobachte ein nie dagewesenes Hufwachstum.
LG Foxi
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Filou
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Beitrag von Filou »

Das kam nicht so eindeutig raus: Die Keile hat er nicht mehr, seit sein Huf zusammengebrochen ist im Februar und dadurch wurden seine Beine und sein Rücken insgesamt viel besser. Er ist auch vierteljährlich bei der manuellen Therapie, um das alles zu begleiten und entwickelt sich diesbezüglich prächtig. Die braucht er wirklich nimmer.
Widiastifte hat er, seit ich ihn hab, aber auf Betonboden rutscht er mir täglich weg und jedesmal hab ich Angst, ihn legt's mal. Wenn er aufpasst, passiert nichts, aber sobald er gedankenverloren irgendwohin schaut, liegt er schon fast auf der Nase.

Fox, hast Du jemanden, der Dich dabei begleitet? Ich mein, ganz ohne Hufbearbeitung etc. kommst Du ja bestimmt auch nicht aus.
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

@Filou: Ehrlich gesagt, mach ich das selbst. Ich hab mehrere Schmiede/HO/HPs ausprobiert, aber alle haben mir entweder zu wenig, zu viel oder zu falsch weggeschnitten.

Meine HUfbearbeitung ist zwar auch nicht perfekt, aberzumindest am ehesten so, wie ich mir das vorstelle.
LG Foxi
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Filou
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Beitrag von Filou »

Ach so. Gut. Da würde ich mich niemals ran trauen. Zumal, daran hab ich vorher auch nicht so gedacht, er von einer alten Schonhaltung her auf der Innenkante des Hufs mehr belastet. Er hatte mal eine Fesselverletzung. Da er die nicht richtig auskurieren durfte, gewöhnte er sich eine Schonhaltung an, aufgrund derer sein Iliosakralgelenk ziemlich schief stand und das ist zwar weitgehend behoben, aber der ganze Kerl hatte das fast drei Jahre in sich und entspreched ist er gewachsen. Da ist schon noch ein Rest übrig. Seinerzeit im Frühjahr war das eines der Probleme, dass er sich, als keine Eisen drauf waren, weil nix hielt, außen zwar Trachten anlief, aber innen die Hofsohle fast durch war. Beim rechten hinteren Huf.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Sorry, ich werde irgendwie nicht ganz schlau aus deiner Geschichte. Geht dein Pferd problemlos mit Eisen oder gibt es im Moment ein Problem? Und hast du Hoffnung, das würde sich eventuell durch barhuf bessern? Das würde ich den Schmied mal fragen; es ist doch eigentlich ideal, jemanden zu haben, der sowohl für barhuf als auch fürs Beschlagen offen ist. Was möchte er denn an der Stellung machen, wieder einen Keilbeschlag?

Du erwähnst, dein Pferd hat Zwanghufe; die kommen allerdings nach meinem Informationsstand durch das langjährige Beschlagen und können sich durch Barhuflaufen auch wieder bessern; wie denkt da dein Schmied drüber?

Rein aus finanziellen Gründen würde ich mich nicht fürs Barhuflaufen entscheiden, denn es ist nicht unbedingt billiger. Gerade, wenn die Hufe nicht ganz gesund sind, denke ich, man braucht viel Geduld und Durchhaltevermögen, und anfangs sicherlich häufige Behandlungen durch den Hufpfleger/HO, etwa alle 4 Wochen. Dazu kommt die Suche nach passenden Hufschuhen (fast so schlimm wie Sattelsuche!) bzw. die nötige Rücksichtnahme des Reiters in der Zeit der Umstellung. Und es gibt tatsächlich Pferde, bei denen die Umstellung auf barhuf wohl nicht gelingt, dann war alles umsonst.

Leider bekommt man viel zu oft zu hören, daß barhuf überhaupt nicht geht, und wird dann schnell von vornherein entmutigt, und zwar von Leuten, die es selbst überhaupt noch nie ausprobiert haben. Ich würde an deiner Stelle so viel wie möglich über barhuf lesen und mich informieren, und wenn ich dann völlig überzeugt wäre, meinem Pferd etwas gutes zu tun, dann würde ich es machen; wenn ich aber noch Zweifel hätte, würde ich es vorerst lassen. Vielleicht wagst du einen solchen Schritt auch erst, wenn du einen Hufpfleger kennst, dem du voll vertraust, und der dich bei der Umstellung begleiten könnte. Kann es sein, dass du in der Hinsicht eurem Schmied doch nicht so 100% vertraust, weil er eben beschlägt und nicht von vornherein überzeugter Barhufpfleger ist? LG Abeja
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Beitrag von padruga »

Bei übermäßigem Rutschen und Neigung zu Zwanghuf könnte ja ev. auch ein Kunststoffbeschlag eine Alternative für dich sein?
Barhuf und Hufschuhe haben halt den Vorteil, dass man damit ganz allmählich gute Stellungskorrekturen machen kann, ohne dass die Gelenke so übermäßig überlastet werden. Das ist aber aufwändig, manchmal muss der Hufbearbeiter da alle 2-3 Wochen ran.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Abeja hat geschrieben:Du erwähnst, dein Pferd hat Zwanghufe; die kommen allerdings nach meinem Informationsstand durch das langjährige Beschlagen und können sich durch Barhuflaufen auch wieder bessern; wie denkt da dein Schmied drüber?
Das kann ich so nicht unterschreiben. Meiner hat auch Zwanghufe, obwohl er 15 Jahre barhuf lief. Nachdem er jetzt seit ein paar Monaten beschlagen ist, wird das deutlich besser! Ich denke, es kommt wirklich auf den Einzelfall an und darauf, wie gut der Schmied ist...
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Ich sehe es wie Abeja: was sagt der Schmied zum Thema Barhuf?
Und daß Barhuf billiger ist, halte ich auch für eine falsche Annahme.

Ich werde das jetzt übrigens wagen - Umstellung auf Barhuf. Hab mir ne HO geholt und die hat meine Ansichten bzgl. dem was falsch läuft leider bestätigt. Sie kann aber mit Kunststoff beschlagen, sprich wenn alle Stricke reissen hab ich gleich schon ne Alternative.

Trotzdem würde mich Dein Schmied interessieren, schreibst mir ne PN?
Es grüsst ottilie
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Kerstin-K
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Beitrag von Kerstin-K »

Bin auch 3-facher-Zwanghufpferdebesitzer :D , aber allesamt erfolgreich "repariert". Einen Oldenburger davon konnte ich sogar relativ günstig aus einer Hengstleistungsprüfung kaufen, weil er dank Zwanghuf und Ponyeisen nur noch tippeln konnte. Eisen runter, Hufe ordentlich bearbeitet und schon lief er wie ein Warmblüter :wink:

Meiner Erfahrung nach können sich Zwanghufe nur optimal weiten, wenn sie dementsprechend ausgeschnitten werden. Wenn also ein Barhuf so geschnitten wird, daß er trotzdem eng bleiben muss, kann sich logischerweise nichts ändern. Ich persönlich bin gar kein Eisen-Fan, aber ich kann mir gut vorstellen, daß man einen Zwanghuf auch mit Eisen weiter bekommen kann, wenn man ihn stetig "grösser" schneidet.
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Filou, darf ich fragen wer der Schmied ist? Gerne per PN, bin auch auf der Suche - mir gings wie dir - hab schon einige Schmiede auf Empfehlung angerufen, aber keiner hat Zeit und (offenbar) Lust. Huforthopäde hab ich momentan, bin auch sehr zufrieden mit der Arbeit, nur der Preis ist viel höher als die meisten Schmiede fürs Ausschneiden nehmen.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich finde das ein schwieriges thema, hadere da ja auch mit mir (kann dich also bestens verstehen). ich habe einen schmied gefunden, dem ich vertraue und der empfahl an dem tag, als wir die eisen abmachen wollten (seine empfehlung!), doch nochmal eisen drauf zu packen. meiner geht damit nun super und die hufe wachsen besser. irgendwann wollen wir barhuf riskieren, aber es muss halt passen

wenn der einen keilbeschlag hat, würde ich ihn auch nicht schnell umstellen
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coverke
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Beitrag von coverke »

Meine Pferde tragen Eisen - ganz ehrlich? Ich will ein Pferd u. a. zum reiten und nicht wie auf rohen Eiern durch´s Gelände zu zuckeln. Wir haben hier Wege die einfach sehr groben Kies haben und ich hab Pferde die extrem empfindlich auf der Sohle sind.

Quidam z. B. wenn er mal ein Eisen verloren hat und es dauert ein paar Tage bis mein Schmied kommt, kann ich sicher sein, das er einen Abszess bekommt - obwohl er nur im Offenstall steht und nicht geritten wird. Kasimir fängt leider genau so an.

Klar, wäre es mir auch lieber sie könnten Barfuß gehen - aber wenn es nicht geht, dann geht es nicht! Vor zig Jahren, habe ich mit einem Hufpfleger, der hier in der Gegend einen sehr guten Ruf hat versucht Quidam auf barfuß umzustellen. Das Ende vom Lied: so viel Geld wie ich in den TA wegen Hufabszessen gesteckt habe, hätte ich mir bzw. Quidam sonstwas kaufen können! Irgendwann sagte dann sogar der Hufpfleger, das es keinen Sinn hat.

Sorry, falls mein Post etwas schroff rüber kommt. Aber immer wieder muss ich mich für die Eisen meiner Pferde rechtfertigen und so bin ich das Thema schon etwas leid :oops:
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Filou hat geschrieben:Ach so. Gut. Da würde ich mich niemals ran trauen.
Ich durfte das früher schon immer machen, bei einem Pferdezüchter, bei dem ich fast meine ganz eJugend verbracht habe, insofern bin ich nicht völlig unbedarft auf dem Gebiet.

An Herrn Rotwilds Hufe hab ich mich am Anfang auch nicht dran getraut, weil alle immer gesagt haben, die wären so verstellt und so schwierig, aber im Endeffekt habe ich festgestellt, es sind auch nur Hufe, di enach den selben Regeln wie alle anderen auch zuu bearbeiten sind.
Filou hat geschrieben:außen zwar Trachten anlief, aber innen die Hofsohle fast durch war. Beim rechten hinteren Huf.
Das ist normal am Anfang, daß sich die Hufe ungleich ablaufen. Erfahrungsgemäß verschwindet das, wenn sich der Huf durchs Barhuflaufen festigt. Mir wurde deshalb auch empfohlen, die Hufe in der Anfangsphase alle 2-3 Wochen zu korrigieren, damit der Abrieb möglichst gleichmäßig gehalten wird. Eigentlich sollte es dann zu keinem übermäßigen Abrieb kommen.
Janina hat geschrieben:Ich denke, es kommt wirklich auf den Einzelfall an und darauf, wie gut der Schmied ist...
Leider gibt es so viele schlechte Schmiede und so viele schlecht beschlagene Pferde. Sonst wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, die Eisen runter machen zu lassen. Umso schöner zu hören, daß es scheinbar noch richtig gute Schmiede gibt
coverke hat geschrieben:Quidam z. B. wenn er mal ein Eisen verloren hat und es dauert ein paar Tage bis mein Schmied kommt, kann ich sicher sein, das er einen Abszess bekommt - obwohl er nur im Offenstall steht und nicht geritten wird. Kasimir fängt leider genau so an.
So war meiner auch als er Eisen trug. Er ging auch sofort lahm, wenn ein Eisen ab war. Das liegt aber imho daran, daß für den BEschlag die Sohlenwölbung verloren geht, sprich das Pferd komplett auf der Sohle läuft, was ja beim Barhhhufpferd nicht der Fall sein sollte.
Die ersten 3 Monate in der Umstellungszeit waren auch ziemlich tough, sobald irgendwo ein Steinchen auf dem Weg lag kam das Pony ins Schleudern, Schotterweg ging gar nicht, auch nicht im Schritt ohne Reiter. Manchmal hab ich echt gedacht, das wird nix.Dann habe ich Hufschuhe besorgt, mit denen gings gut, allerdings haben wir die gar nicth lang gebracuht. Heute läuft er samt Reiter auf dem Rücken über Schotterwege, als wäre es eine Wiese.
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