Lipizzaner und klassisches Reiten

Rund um die klassische Reitkunst

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shikas
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Lipizzaner und klassisches Reiten

Beitrag von shikas »

Hallo,

wer hat Erfahrung mit Lipizzanern und der "leichten" Reitweise? Wer hat überhaupt Erahrung mit Lipizzanern :? Rassebesonderheiten, Charaktereigenschaften, Gänge, Gebäude etc? Häufig kann man eine recht weiche Oberlinie bei ihnen beobachten. Charakterlich sollen sie nicht immer einfach sein und ein "Ein Mann/Frau" Pferd sein...

Freue mich über alle Antworten!
:)
shikas
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Was verstehst du denn unter "leichter Reitweise"??
Meinst du reiten mit feinen Hilfen, blick ich gerade nicht durch.

Persönlich kenne ich keinen Lipi, aber da sie vorrangig für Ihren Dienst bei der spanischen Hofreitschule zu Wien gezüchtet wurden/werden, nehme ich mal schwer an, dass diese Hoppas wie gemacht sind für die hohe Schule.

Mir persönlich gefällt der Kopf nicht.


:lol:
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shikas
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Lipizzaner und klassisches Reiten

Beitrag von shikas »

Genau :wink: Legerete!
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Feendrache
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Beitrag von Feendrache »

also ich bin mal einen Lippi geritten... nur kurz... wenige male... und muss sagen, dass "Charakter-Pferd" da wirklich zutraf.

Als ich das erste mal drauf bin hat er erst mal meine Sitzfestigkeit getestet... nachdem aber geklärt war, dass ich drauf bleibe und ihm nichts tue konnten wir schön arbeiten... allerdings hätte ich ihn für wirkliches arbeiten öfter reiten müssen.

Lippis arbeiten nicht für jeden und sind sehr stark auf ihre Bezugspersonen fixiert... was ich aber nicht unbedingt schlecht finde
In nur vier Zeilen was zu sagen
erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:
die meisten Dichter brauchen mehr ... (Heinz Erhard)
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Junito
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Beitrag von Junito »

Ich finde sie einfach traumhaft. Die Oberlinie an sich ist nicht weich, aber der Alptraum vieler Sattler (da zeigt sich, ob sie wirklich was können). Gerade die Charakterköpfe gefallen mir.

Persönliche Erfahrungen mit einem offiziellen Lipizzaner hatte ich leider noch nicht.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Ravina
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Beitrag von Ravina »

Lipizzaner suchen sich IHREN Menschen - und trainieren sie dann Tag für Tag, bis sie handzahm und brauchbar sind :D Nach zwei Pferden innerhalb von 14 Jahren erlaube ich mir dieses Urteil dazu. Bei beiden Stuten ist es eine längere Geschichte geworden. Vielleicht hast du ja mal Lust auf meine homepage, shikas. Es sprengte sonst sicher dieses Forum.
Aber, wenn man sie gewonnen hat, dann gehört einem die Welt. Sicher mochten und akzeptierten meine Pferde mich, aber sie wussten auch, wer zu mir gehörte - und derjenige hat keine Probleme mit ihnen. Nie werde ich verdutzten Gesichter der Richter vergessen, wenn meine Große mit meiner Tochter in der Vielseitigkeitsdressur auf sie zubügelte - um dann im Gelände mit traumwandlerischen Sprüngen endgültig zu überzeugen. Und auch die Kleine: ungesattelt ein weißes dickliches Pony - unter dem Sattel wird sie zur aufmerksamen Tänzerin, die geradezu nach feinem Reiten schreit, denn sonst spielt sie nicht mit . . . .

Wo die Liebe hinfällt.....
Anneli
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Dadurch, daß mir berbergeprägte Pferde unheimlich gut gefallen, wurde ich vor einiger Zeit auch schon auf diese Rasse aufmerksam. Und Ende Juni waren wir ja auch in der Spanischen und haben uns eine Vorstellung angesehen, von der ich zwar eigentlich mehr erwartet hatte, die mir die Pferde jedoch weiterhin sehr sympathisch machte.

Schön hier zu lesen und bestätigt zu sehen, daß sie auch vom Charakter her so sind, wie ich mir eigentlich mein zukünftiges Pferdchen auch wünsche.

War jemand auch schon mal in Piber und hat sich das Gestüt dort einmal angesehen? Auf der HP www.srs.at gibt's den Link zum Gestüt. Dort schaue ich immer gerne mal rein, was es dort neues gibt.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Die Wiener Hofreitschule war schonmal qualitativ besser, aber die wirklich guten Leute (z. B. Kottas- Heldenberg) machen sich halt oft irgendwann selbstständig.

Piber ist nett, aber nicht spektakulär ;). Reiterlich kann mans vergessen, also für eine Aufführung hinfahren zahlt sich nicht aus, aber die Pferde anzuschaun ist natürlich schön. Aber wenn man nicht sowieso in der Nähe wohnt/Urlaub macht, dann bietet sich das wohl eher weniger an.

Ich hatte einige Jahre einen Lipi als Lehrmeister und bin sehr dankbar dafür.
Es ist besser, ein paar Fragen zu kennen, als alle Antworten. (James Thurber)
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich kenne zwei Lipizzanerstuten. Die Begegnung mit der Älteren war einmalig. Ich wollte der Besitzerin den Einstieg in die Handarbeit zeigen. Wie üblich ging ich auf das Pferd zu, um es zu begrüßen. Ich wurde von oben bis unten gemustert und dann wurde der Kopf zur Seite gedreht :shock: . Mittlerweile mögen diese Stute und ich uns recht gerne. Ich darf (und das meine ich so) sie reiten und sie kommt nach dem Unterricht gerne zu mir, um ihre Streicheleinheit zum Abschluß zu kriegen. Die Jüngere ist etwas anders, aber auch Fremden gegenüber sehr skeptisch.

Was die Legerete betrifft habe ich bei beiden keine Probleme. Sie werden klassisch geritten und die Ältere auch mit hoher Hand.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Amitola
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Beitrag von Amitola »

Hallo ihr Lieben!
Ich habe selbst eine Lipizzanerstute und puh...charakterpferd trifft vollauf zu.
Sie ist überhaupt nicht bösartig ,aber wenn sie nicht will dann wünsche ich jedem viel Spaß.

Wenn du einen Lipizzaner mal für dich gewonnen hast, dann tut er alles für dich. aber bis es soweit ist, ist es ein langer Weg.

Durch ihren Körperbau würde ich auch sagen, dass sie sich für die klassische Reitweise sehr gut eigenen und sich darin auch leichter tun als so mancher langer Warmblüter. einfach deshalb, weil sie schon von grundauf so gebaut sind.
Lg Sarah
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Diese Charaktereigenschaften treffen auch auf einen Trakehner zu.
Wer einen Traki hat, weiss was ich meine. :D

Die suchen sich ihren Menschen auch aus und wehe die Frisur sitzt nicht :wink:

Die Freundschaft eines Trakehners muss man sich erkämpfen, sie schenken einem nichts BIS man in ihren Augen ein würdiger Freund geworden ist.
DANN tun sie alles, meine Stute würde wahrscheinlich auch einen Kopfstand machen. *übertrieben gesagt*

Obwohl mir meine Stute das letzte bisschen Nerv geraubt hat und ich beinahe zum Reiten aufhören wollte, würde ich mir jederzeit wieder einen Trakehner Mix nehmen. Sie ist nicht reinrassig, Araber-Trakehner.
Hoch explosive Mischung.

Also wenn Lipis auch so sind, dann sind das grenzgeniale Pferde. :D
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LordFado

Beitrag von LordFado »

Amitola hat geschrieben: Durch ihren Körperbau würde ich auch sagen, dass sie sich für die klassische Reitweise sehr gut eigenen und sich darin auch leichter tun als so mancher langer Warmblüter. einfach deshalb, weil sie schon von grundauf so gebaut sind.
Was eignet einen Warmblüter weniger dazu? Es gibt doch genauso kurze und bergauf gebaute Warmblüter, die sind nicht alle lang und steif...
frieda
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Beitrag von frieda »

... das gilt aber auch für Knabstrupper ...
Gimufi
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Beitrag von Gimufi »

Seit wann sind Lipizzaner kurz :kopfkratz:
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LordFado

Beitrag von LordFado »

Gimufi: die (ca. 5?), die ich schon gesehen habe snd tatsächlich eher kurz von Rücken her - aber das ist mein 0815-Württemberger Warmblut auch.
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