Reitkurs bei Nuno Andrade, 12. und 13. Juli 2008

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Josatianma
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Reitkurs bei Nuno Andrade, 12. und 13. Juli 2008

Beitrag von Josatianma »

Reitkurs bei Nuno Andrade
12. und 13. Juli 2008
Relativ spontan sind mein Vater und ich am Samstagmorgen Richtung Darmstadt zum Hessenwaldhof der Familie Lösch gefahren, auf dem ein Reitkurs mit dem portugiesischen Ausbilder Nuno Andrade stattfand.
Organisiert wurde der Kurs von Frau Diaz, die auch schon Kurse mit Racinet, Karl u. (wenn ich mich richtig erinnere) Branderup veranstaltete.
Wir hatten, wie gesagt recht kurzfristig, gerade noch einen Platz bekommen. Ursprünglich wollten wir uns den teilen und beide mit dem Ibisco mitreiten. Allerdings nahmen wir den Zapi sowieso mit, deshalb hielt ich mir die Option offen, vlt. doch mit ihm teilzunehmen.
Man konnte sich aussuchen, ob man eine ganze oder eine halbe Stunde reiten wollte. Wir entschieden uns für jeweils eine halbe Stunde vor- u. eine halbe Stunde nachmittags.
Untergebracht waren unsere beiden in sehr schönen Außenboxen, es wurde gefüttert und gemistet. Zur Verfügung hatten wir die 20 x 40 Halle und einen 20 x 60 Außenreitplatz. Einzig die relativ tief fliegenden Flugzeuge vom und zum Frankfurter Flughafen waren etwas gewöhnungsbedürftig (allerdings wohl eher für uns als für die Pferde).
Die teilnehmenden Pferde waren doch sehr „iberisch geprägt“: Vier Lusitanos, vier Andalusier, ein Welsh-Araber-Mix, eine Trakehnerstute.
Das Niveau war in meinen Augen relativ hoch. Fast alle arbeiteten zumindest an den verschiedenen Seitengängen, einige auch an Piaffe, Passage, Vorbereitungen zur Galopppirouette.
Eine Ausnahme war ein Reiter mit einem fünfjährigen Andalusier, der erst seit einigen Stunden selbst Reitunterricht hatte, dafür aber schon beneidenswert gut auf dem Pferd saß.
Hier zeigte sich die Flexibilität des Reitlehrers, der auch einfach mal nebenher mitlief und die Reiterhand führte, um ein Gefühl für den richtigen Zügelkontakt zu vermitteln. Mit Erfolg: Pferd und Reiter gaben danach ein ganz anderes Bild ab!
Ansonsten setzte er sich auch gerne mal zuerst selbst auf die jeweiligen Pferde.
Mir persönlich hat da bei den älteren Pferden nicht gefallen, dass er sie teilweise recht eng stellte. Ich kenne das von den Portugiesen, sehe es aber trotzdem nicht gerne.
Unsere erste Einheit bestritt mein Vater mit seinem Pferd, das allerdings erst etwas lustlos wirkte, was wir sonst so gar nicht von ihm kennen. Möglicherweise noch Nachwirkung der Impfung letzte Woche.
Während Nuno ihn dann ritt, wurde er allerdings zunehmend wacher und zeigte sich eher wie gewohnt.
Die zweite Einheit ritt ich dann mit dem Zapi. Vorher hatte ich ihn auf dem Außenplatz etwas abgeritten. Glücklicherweise fand auf dem Nachbarplatz gerade eine „Kindervorreitstunde“ vor deren Eltern statt, die auch eifrig applaudierten. Tja, und da mein sonst so cooles Pferdchen bei Applaus immer etwas nervös wird, kam ich mit einem gar nicht mehr so faulen Pferd in die Halle.
Sehr praktisch.
Ich habe natürlich trotzdem „vorgewarnt“, dass er zwar viele Lektionen kennt, aber aufgrund mangelnder Aktivität vieles doch nicht die wünschenswerte Qualität hat.
Lustigerweise war das in dieser Stunde überhaupt kein Problem und wir gingen nach der Eingangsfrage, ob wir denn auch schon mal Schulterherein und so etwas gemacht hätten , so zieml. unser ganzes „Programm“ durch. Alle Seitengänge, Galoppwechsel bis zu zwei Sprüngen (die Einer habe ich schon ewig nicht mehr trainiert, deshalb beschränkten wir uns hier nur auf zwei direkt hintereinander), Passage, Piaffe mit Unterstützung vom Boden aus.
Bei letzterem zeigte sich Nunos Ausbildung bei Luis Valença: Natürlich vorgewarnt, schaffte er es den Zapi zu touchieren ohne ihn dabei zum Auskeilen zu provozieren. Das haben vor ihm bisher nur von Neindorff und Eddy Willems geschafft.
Anschließend besprachen wir, was noch verbesserungswürdig sei und arbeiteten noch etwas daran (hauptsächlich an den Traversalen, die noch flüssiger kommen müssen). Danach stieg ich höchst zufrieden vom Pferd, das ebenfalls recht zufrieden mit sich und der Welt wirkte
Am nächsten Tag wollten wir beide Stunden mit dem Ibisco reiten. Vormittags mein Vater, nachmittags ich.
Die Vormittagseinheit lief gut. Besonders die Passage, die der Ibisco mit Unterstützung vom Boden zeigte, habe ich so gut noch nie bei ihm gesehen.
Nachmittags verlegten wir die Stunde dann auf den Außenplatz. Tja, und dann hatte ich so eine kleine „Sternstunde“.
Es klappte einfach alles. Ibisco war gut drauf, die Seitengänge „fluppten“, Piaffe und Passage im Wechsel (wieder mit Unterstützung) klappten besser als jemals zuvor, wir arbeiteten etwas an der Galopppirouette und schließl. noch den Galoppwechseln.
Ich muss dazu sagen, dass dem Ibisco die Wechsel nie sonderlich schwer gefallen sind. Allerdings hat mein Vater irgendwie Hemmungen sie mal verstärkt zu trainieren und gerade in letzter Zeit hatte er wohl immer mal Schwierigkeiten mit dem Wechsel nach rechts.
Wenn ich ihn mal geritten bin, kam ich bis zu den Zweierwechseln. Bei den Einern war immer nach zwei Sprüngen Schluss.
Und nun? Die Vierer, Dreier u. Zweier klappten gut. Die zwei Einer hintereinander waren auch kein Problem. Danach hätte ich aufgehört. Aber er und noch eine Teilnehmerin, die selbst als Reitlehrerin arbeitet, überredeten mich zu „mehr“. Also drei Einer. Ganz locker. Und schließlich sogar vier hintereinander.
Ich war „baff“.
Und weiß bis jetzt nicht, warum das auf einmal geklappt hat.
Fazit: Es war ein vollkommen gelungener Kurs, wobei ich gar nicht so genau sagen kann, woran das nun genau lag*g*
Die Teilnehmer, die schon im vorigen Jahr dabei gewesen waren, berichteten von deutlichen Fortschritten und nach meinem Eindruck nahm auch jetzt ausnahmslos jeder etwas von diesem Kurs mit.
Da ich mich eigentlich schon damit abgefunden hatte, nach den „Karl-Kursen“ so gute Kurse nicht mehr erwarten zu können, war ich natürlich doppelt positiv überrascht und hoffe sehr auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.


Autor: Janina
Liebe Grüße, Sabine

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birdy
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Beitrag von birdy »

Danke Janina für den tollen Bericht!

Ich freue mich, dass du eine neue Möglichkeit gefunden hast weiterhin an Lehrgängen teil nehmen zu können um dich weiter zu entwickeln- es wäre auch sonst wirklich schade!

LG!
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