Patella-Fixation bzw. -Luxation

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Gretha
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Patella-Fixation bzw. -Luxation

Beitrag von Gretha »

[/b]
Hallo, wer hat Erfahrungen oder ähnliches mit Patella-Fixation bzw. -Luxation?
Behandlungschancen, Auftreten der Fixation, Wann tritt es häufiger auf, wann nicht? Training etc........
DANKE
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Mein Wallach hatte mit 3 Jahren die ersten Anzeigen einer Patellaluxation. Also ein Hinterbein "hakelte" mal mehr, mal weniger. Besonders gut sichtbar bei Übergängen Trab-Schritt an der Longe.

hier muss man abklären, was die Ursache ist: bei uns waren es zu lange Bänder, verursacht durch Wachstum. Also war vorhersehbar, dass es wieder besser wird. Vor 6 Jahren sollte man nie operieren etc., da die Pferde einfach noch wachsen.

Meine Therapie für ihn:

immer gut aufwärmen im Schritt
viel, wirklich viel Koppelgang und Auslauf
tägliches Training für eine gute Bemuskelung, die die Bänder unterstützen
wenig longieren, wenig Biegung, wenig Seitengänge, da dies die Knie beanspruchen.

Es kommt sicher auf die Häufigkeit und die Schwere an, deshalb mit Deinem TA und Chiropraktiker etc. abklären. Blockaden habe ich alle 6 Monate lösen lassen.

Iwestprodukte zugefüttert.

das letzte halbe Jahr täglich je 10 Tabletten Schüssler Salze Nr. 1 und Nr. 11 (direkt in's Maul spritzen, nicht über Futter)

Muskelaufbau über sehr, sehr lange Spaziergänge sehr steil bergauf, bergab mit vielen Pausen und sehr langsam.

In den letzten 3 Jahren (Pferd ist jetzt 6) hat mein pferd sehr gut aufgemuskelt, wurde auch angeritten. Mittlerweile reite ich ihn 4 Mal wöchentlich, Handarbeit, etwas Longe, das "Hakeln" ist so gut wie weg. Er federt in den Übergängen wieder hinten ein und nimmt sich selbst auf.

Rückwirkend war es genau das richtige Therapieprogramm, auch wenn es oft sehr anstrengend war, wenn es wieder Rückschläge gab, das Hakeln schlimmer wurde etc.

lg

Bernie
TanteR
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Beitrag von TanteR »

hallo!

Meine Traberstute hat das selbe Problem. Angefangen zu hackeln hat sie mit etwa drei-ein-halb. wobei sich das bei ihr eher so äußerte, dass sie ihr Bein erst nicht heben konnte und es dann ruckartig nach oben riß. Sah anfangs fasst aus wie ein Hahnentritt.
Im späteren Verlauf musste sie dann erst das Bein seitwärts schleifen um es zB beim Hufe säubern aufheben zu können.
Mittlerweile (sie wird jetzt sieben) wird sie gut und regelmäßig geritten nach klassischen Grundsätzen.
Sie gut gymnastiziert und sehr gut bemuskelt auch auf der Hinterhand aber das problem ist nach wie vor da.
die kniebänder wurden mehrmals angespritzt was nichts half. Mir wurde geraten anzuritzen, was ich aber ablehnte da die chancen hier gleich liegen wie beim anspritzen, ich also nicht überzeugt bin, dass dies helfen kann und darum meinem Pferd und meinem Geldbeutel den Eingriff ersparen will.

Ich habe mir vorbehalten das Knieband zu durchtrennen falls es schlimmer wird. Da sich das aber sicher nicht positiv auf die Tragkraft der Hinterhand auswirkt (die jetz auf der "kranken" Seite Mieserabel ist) werde ich dass längst möglich hinaus schieben.

Mit einer Wachstums-erklärung würde ich mich rückblickend nicht mehr beruhigen lassen.Obwohl sie stark aufgemuskelt hat ist das hackeln kein bisschen besser geworden auch das anspritzen war umsonst und man kann an gar nichts fest machen wann oder warum es phasenweise besser oder schlechter wird, weder am Wetter noch an der Arbeitsintensität noch an der Rosse,der Koppel oder sonst was.

ich kenne ein zweites pferd mit gleichem Problem, weniger intensiv, aber "rausgewachsen" hat sich da auch nichts.

mfg TnteR
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Bei meinem Pferd war das Hakeln zwar für mich furchtbar schlimm, aber objektiv betrachtet war es eher leicht. Und als Besitzer und Ausbilder kennt man sein Pferd ja doch auch am besten, das verstärke Haken fiel immer in einen erneuten Wachstumsschub.

Trotzdem würde ich unter 6 Jahren alles andere probieren, wobei es hier eben auch auf die Schwere ankommt.

Aber wenn die Hankenbeugung jetzt auch schon miserabel ist und das Aushaken nicht angenehm, sondern teilweise auch schmerzhaft sein kann, würde ich ev. doch zu einer OP raten? Was meint denn der TA oder die TÄ in der Klinik?`

lg

Bernie
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Gretha
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Danke für die Infos bisher!!!!!

Beitrag von Gretha »

Also bei unserer Stute (sie ist mittlerweile 6, ein Friese) haben wir vor ca 1 Jahr die Bänder splitten lassen, weil man uns sagte dies wäre auch eine Möglichkeit. Zumindest haben wir dann noch die Bänder. Nach einer sehr langen Aufbauphase, schien es auch erst mal, dass es besser wurde (Knie hat nur noch 1x im Monat ca. gehakt). Doch sobald es wärmer wird fängt es wieder stärker an zu haken. Zwar sagen die Tierärzte es hat rein gar nichts mit dem Wetter zu tun, aber wir konnten beobachten, dass es eben bei erhöhten Temperaturen schlimmer wurde.
Wir haben nun den Stall gewechselt, sie hat nun eine riesige Paddockbox und gaaaanz viel Weidegang!!! Sie wird jeden Tag bewegt, sei es spazieren gehen, reiten oder longieren. Aber irgendwie kriegen wir die Partie am Knie nicht richtig bemuskelt!!!! Obwohl wir rückwärtsrichten, Seitengänge machen etc....
Vielleicht hat einer von euch hierzu noch einen Tipp??????

MFG Gretha
TanteR
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Beitrag von TanteR »

Die aussagen aller Tierärtzte die ich befragt hab, und dass waren einige sind eher unbefriedigend. Im Großen und Ganzen:" Kann helfen aber garantieren kann man nichts" Eben auch nicht, dass sich die Partella nach einer Durchtrennung des Bandes, und der daraus vermehrt enstehenden Rotation, schneller abnüzt. Das kann jahrelang gut gehen oder schon innerhalb eines Jahres zu schlimmen Atrosen führen. Ich denke Schmerzen hat mein Pferd keine also scheint mir das geringere Übel es so zu lassen wie es ist und sie durch gutes Training in guter körperlicher Fitness zu halten.

@gretha: darum hab ich mich gegen ein Splitting entschieden.
Für gute hinterhandmuskeln wäre bergauf reiten das Beste. Vorausgesetzt ihr habt Berge in der Nähe?! Auch Einspannen soll sehr gut sein.

mfg
Bernie
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Beitrag von Bernie »

genau, wäre auch mein Tipp gewesen, so viel wie möglich bergauf, so wenig wie möglich bergab. :wink: Rückwärts und Seitengänge belasten die Knie, würde ich nicht machen.

viele Übergänge, Handarbeit und eben geradeaus auf den Berg rauf.

lg

Bernie
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Jewel
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Beitrag von Jewel »

Zu den Trainingsmöglichkeiten wurde ja das bergauf und bergab bereits genannt. Das ist übrigens das sinnvollste was man an Bewegung für das Pferd schaffen kann.

Ich möchte euch noch ein paar "alternative" Therapiemöglichkeiten nennen.

- orthopädischer Beschlag (nach Nyffenegger)
- Magnetfeldtherapie
- Feste Bandagen mit Kyttabalsam und Heilerde
- Schüssler Salz Nr. 2 (Calcium phosphoricum) begünstigt den Muskelaufbau
- Schüssler Salz Nr. 11 (Silicea) für das Bindegewebe
- mehrmals täglich 3 min. Kaltwassergüsse im Kniebereich anschließend abfrottieren.

Da es sich in erster Linie um eine Bindegewebsschwäche handelt, kann sich die Symptomatik mit zunehmenden Alter und Trainingszustand oftmals verbessern.

LG Jewel

P.S. Ein Stallkollegin hat bei der Patellfixation ihres Friesen, die Kniebänder auf beiden Seiten spritzen lassen und hat seit dem Ruhe.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Mein Haflinger (dreijährig) hat Probleme in der Hinterhand, was sich in Sehnenknacken und verspannter Kruppenmuskulatur äußerte. Das Knacken hat er, seitdem ich ihn kenne. Dieses Knacken ist schwer lokalisierbar, kommt aber höchstwahrscheinlich von der Hüfte oder vom Kniegelenk und verschwindet nur bergauf. Bergab und in weichen Boden ist es fast immer. Er dreht auch in den Gelenken nach außen. Zudem hatte er die Angewohntheit bei Seitwärtstritten immer nach hinten die Hinterbeine zu überkreuzen. Er lief beim Spielen also mehr rückwärts als vorwärts. Ein tierärztliche mit US-Untersuchung brachte keinen Befund. Sein Hinterhandmechanik war im Winter sehr schlecht und er knallte sich nur auf die Vorhand (nicht überbaut) und bog sich in engen Wendungen sehr schlecht (z.B. beim Putzen oder Ranghöhreren ausweichen). Er bewegte sich wenig in der Herde. Versteht Ihr das unter Hakeln?
Er steht übrigens schon immer im Offenstall und seit einem halben Jahr auch vermehrt auf harten Boden (große Teile des Stalls sind aus Betonboden). Wir gehen seitdem er zweijährig ist durch hügeliges Gelände und auf unterschiedlichsten Böden spazieren.

Er bekommt seit ca. einem Monat "Rhus toxicodendron" und "Ruta" und ein besseres Mineralfutter für die Stärkung seines Bindegwebes. Die hömöopathische Kur kann bis ein halbes Jahr dauern bevor das Knacken weg geht. Seine ganze Gangmechanik hat sich verbessert. Er dreht weniger in den Sprunggelenken (dem auch die huforthopädische Bearbeitung entgegen wirt). Er kommt in Wendungen viel besser zurecht und trabt schwungvoll. Er wehrt sich in der Herde und wirkt nicht mehr so angewurzelt. Bergauf und Bergab muss er nach wie vor. Zudem traben wir auch vermehrt auf Asphalt kurze Strecken. Belastet wird er sonst noch nicht. Das Knacken ist noch nicht besser geworden. Er wächst nach wie vor viel. Im Moment würde ich ihn bis auf das Knacken als normal bezeichnen.

Nur ohne wirklichen Befund ist es schwer, eine wirkliche Ursache herauszufinden. Bisher wurde es nur auf das Wachstum und die jährlingshafte unkoordinierte und etwas steife Bewegung geschoben. Wie wurde der Befund bei Euch von weichen Kniebändern eindeutig bestätigt?

LG Susi
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Gretha
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Beitrag von Gretha »

Hallo,
da ich aus dem Ruhrgebiet komme, sieht es mit Bergen eher schlecht aus!!! Evtl mal ein paar kleine Hügelchen! Einspannen ist auch nicht möglich!
Gestern hat das Knie mal wieder extrem gehakt.

Also langsam weiß ich auch nicht weiter!!!!
Homöopathie haben wir auch schon ohne Ende dazugegeben, nur brachte das mal überhaupt keine Verbesserung!!!!

Was kann man denn noch tun, um die Muskelpartie über dem Knie zu verbessern??? Wie kann man diesen Muskel gezielt fördern????
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Jewel
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Beitrag von Jewel »

@gretha: das ist schwierig. du könntest dir einen Berg und Talbahn Parcour in der Halle oder so aufbauen. Was ist denn mit der Alternative "Spritze" ?
Zuletzt geändert von Jewel am Mi, 28. Mai 2008 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Gretha, wie lange habt ihr das Pferd homöopathisch behandelt? bei den Schüssler Salzen ist ein halbes Jahr Minimum, inkl. viel Koppelgang und eben Gymnastizierung.

einen Muskel darf man nicht isoliert betrachten. beim korrekten Arbeiten - sei es im v/a, aber auch in der Versammlung - arbeiten die Muskeln, auch die rund um die Knie.

Aufbautraining wie eine Remonte, ich habe halt longiert, aber nur am Kappzaum, da baut meiner immer irrsinnig auf, auch gerne über Stangen. (wobei meiner halt nicht soviel hakte, deshalb habe ich longiert, soll man ja sonst nicht, da die Kräfte auf das Knie zu groß werden). Seitengänge je nach Bauchgefühl, aber wie gesagt, bei starkem Hakeln soll man auch keine Seitengänge gehen.

Ich würde einfach täglich ausreiten gehen, viel Schritt, wenn schon nicht bergauf, dann halt geradeaus. Einfach geradeaus und Schritt und raus in's Gelände. bis zum Herbst. Das baut auch auf.

lg

Bernie
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Gretha
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Beitrag von Gretha »

@Jewel:
Hm Spritzen??? Ich weiß nicht, wie schaut denn das aus? Also was wird gespritzt etc?????
Wohin etc, was bewirkt das????

@Bernie:
das Pferd wurde glaube ich mind. 3/4 Jahr homöopath. behandelt.
Ja dass man Muskeln nicht isoliert betraxchten kann, stimmt schon!!! War auch ne doof gestellte Frage!
Wir longieren auch NUR am Kappzaum, alles andere ist absolut tabu!!!!
Stangen etc gehen wir auch, nur ist die Gute etwas baselig! Seitengänge machen wir nur an "guten" Tagen!!! Wir nutzen nun das tolle Ausreitgelände jeden Tag mindestens ne halbe std. und dann gehts noch mal aufn Platz oder in die Halle und dort gehst auch noch mal ne 3/4 Std bis 1 Std weiter......
ach ja never ending story......
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Gretha, ich würde die Platzarbeit viel mehr reduzieren. Denn jede Biegung ist für das starke Haken, wie Du es beschreibst, schwierig. Ich würde 1, 5 Stunden ausreiten gehen, einfach gerade aus. Aber ich weiß, wie schwierig diese Sache ist. *seufz*
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SandraMaria
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wie passend

Beitrag von SandraMaria »

@gretha
was genau hat denn dein Pferd eine Patella-Luxation = Verschiebung soweit ich informiert bin oder eine Patella-Fixation = Unbeweglichkeit das ist schon ein unterschied.

Ich habe mit meinem 3 1/4 jährigen Traki seit 2 Wochen ebenfalls ein starkes Knieproblem mein TA meinte es würde sich evtl um eine eher wahrscheinliche "Fixation" handeln, denn bei einer Luxation würden die Pferde die Beine eher nach hinten raus strecken?????

Mein kleiner knickt aber eher in engen Wendungen ein und im Schritt schleift er extrem die Zehen nach. Dieses Knicken sieht aus als wenn man einen Menschen der locker steht in die Kniekehlen drückt der knickt dann auch für einen Moment weg. Also bei meinem Pferd ist da eben nicht das "Hakeln" sondern das Knicken im Vordergrund....sieht schrecklich aus meiner Meinung nach....

wenn man im Knick-Moment auf die Kniescheibe schaut hat man den Eindruck die springt über das Gelenk....hmmmm....hat dazu jemand Erfahrung???? Ich meine bloß weil's gerade passen würde..... wie ist das denn mit dem Knicken....also ich persönlich tendiere zu der Meinung zu lange Bänder????? Aber ich bin auch kein TA.

Ich hatte das Problem ehrlich gesagt noch nie und es beunruhigt mich schon, vor allem weil man halt garnix genaues sagen kann und natürlich jetzt der Anreiteporzess unterbrochen ist. Ich hoffe dass sich das auswächst....

Vielleicht kann mir hier auch jemand noch Rat geben....

Vielen Dank
Sandra
....man wirft doch nicht ein ganzes Leben weg, nur weil es ein bischen beschädigt ist!!!! (aus Seabisquit)

die bitterste und gleichwohl die heilsamste Medizin ist SELBSTERKENNTNIS !!!
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