Jungpferdefütterung...

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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Stef
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Beitrag von Stef »

@ Ninischi

ja, da hast du Recht...deswegen hatte ich ja auch Hafer + MF und das Senstive Beauty erwähnt...

beim Sensitive Beauty braucht man nur 100g/100kg...das kriegt auch Balu, aber als Sensitive Plus...

beim Marstall Complete und dem Nutri Star gefällt mir die Zusammensetzung...aber das würde natürlich nicht von der Menge her reichen, um den Tagesbedarf abzudecken...

das Enviro Horsepower schaue ich mir gleich mal an, danke
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

NutriStar würde ich wegen den Kräutern nicht dauerhaft füttern...
LG
Sheitana
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Everl
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Beitrag von Everl »

Michael / FTS hat eine extra Homepage für Züchter aufgebaut.

Nachdem er auch im Erwachsenen-Pferde-Bereich das beste Mineralfutter anbietet, würd ich an Deiner Stelle mal mit ihm Kontakt aufnehmen. Spricht bestens deutsch, ist sehr nett und beantwortet sicher gern Deine Fragen. Evtl lohnt sich eine ausführliche Futterberatung, weiß nicht ob er dafür was verlangt.

Guck mal hier (obere Seite bisher nur auf Englisch):

www.4-horsebreeders.com

www.freetrainingsystems.com
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Stef
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Beitrag von Stef »

klingt gut Everl, so ungefähr wie Iwest...danke für den Tipp...
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fintan
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Beitrag von fintan »

Unter anderem geht es bei der HP darum ein wenig Aufklärungsarbeit in Hinblick auf Grundfuttermittel zu leisten.
Als Mensch ist man mittlerweile doch sehr stark durch „Dosen und Instandlösungen“ geprägt, besser gesagt der Natur entfremdet.
Für das Pferd gibt es in Bezug auch auf die Zucht recht manifestierte Anhaltspunkte in Bezug auf Energiebedarf oder auch Proteinbedarf. Auch je nach Lebensphase.

Das phantastische daran ist, das Pferd hat sich über Jahrtausende dem Zyklus der Natur angepasst. Es lebt sinngemäß logisch und im Einklang mit der (Rest) Natur.
Die Geburt erfolgt in der Natur an sich immer dann, wenn diese extrem viel Futter oder auch Protein zur Verfügung stellt. Das Frühlingsgras und Frühsommergras ist sehr proteinhaltig, der Zeitpunkt der Geburt sinnvollerweise in dieser Jahreszeit.

Man kann also sagen das die Natur entsprechend der Entwicklungsphasen des Fohlens, sei es im Mutterlaib, oder auch nach der Geburt die Bereiche Energie und Protein mehr als reichlich abdeckt.

Demzufolge sind bei einer natürlichen Zuchthaltung eigentlich keine Mischfutter wie Fohlenstarter und Laktationshilfen nötig. Im Gegenteil, ein Überschuss an Protein hemmt die Entwicklung eher als dass er sie fördert.
Ich denke einfach ein jeder der züchtet, der sollte mal die Investition wagen und als Idee der LuFa Futterproben von Gras, Heu und Hafer zur Bestimmung des Futterwertes schicken. So eine kleine Grundanalyse kostet nicht die Welt, gibt aber Aufschluss.

Man bedenke, wir haben mittlerweile überwiegend industrielle Milchleistungsgräser, diese sind reichhaltiger als man denkt. Und da das Pferd kein Körnermotor, sondern ein Fasermotor ist sollten wir unbedingt schauen das wir hier eine vernünftige Grundversorgung über „natürliche“ Nahrungsmittel gewährleisten.

Übrigens bietet eine auf Gras und Heu basierende Grundfütterung in der Regel immer eine sehr gute Balance in Bezug auf Kalzium und Phosphor.

Rechnerisch / analytisch ist es eher ein Blödsinn daran zu glauben dass man mit 25 Gramm Mineralfutter den Bereich Mengenelemente (Kalzium, Phosphor, Magnesium) wirkungsvoll beeinflussen kann.

Wenn man in diesem Bereich beeinflussen will oder muss, so wäre es eher sinnvoll ein „Mineral“ zu verwenden das allein diese drei Dinge in Balance zu Gras, Heu, oder Hafer bringt.

Allerdings wird dieser Bereich gerade von Leuten die anfangen zu züchten ein wenig überbewertet. Nicht die totale Menge ist entscheidend, die Relation der Stoffe zueinander ist es.

Das Verhältnis Kalzium / Phosphor scheint immer ein Schlagwort zu sein und die meisten Leute haben hier irgendwann mal eine Zahl gemerkt. Man redet immer von 2:1 …….

An sich sind Werte von 1,5:1 bis 3,5:1 entsprechend diverser international führender Universitäten gute Werte.
IN der Mitte macht man mit Sicherheit nichts falsch.

Wenn man aber nun glaubt über die Gabe von 25 Gramm Mineral mit einem Gehalt von als Idee 10% Calcium und 2% Phosphor die Balance die aus einer vernünftigen Grundfütterung (Gras Heu) beeinflussen zu können, dann muss man mal nachrechnen.

Umgerechnet sind das 2,5 Gramm Calcium und 0,5 Gramm Phosphor. Diese Menge kann auf keinen Fall gegen die Gehalte im Grundfutter anstinken, geschweige denn eine wesentliche Verschiebung oder ein Ungleichgewicht verursachen.

Man muss die Gehalte vom Mineral immer in Relation zu den Gehalten im Grundfutter setzen.

Wenn Kollege Fohlen sich als Idee am Tag (er ist ja noch klein der Herr Pferd) 15 Kilo Gras reinzieht, so hat er im Durchschnitt 30 Gramm Calcium und 15 Gramm Phosphor vertilgt.

Also ein Verhältnis 2:1 (durchschnittliche Grasqualität)

Bekommt er nun von dem Mineral noch 25 Gramm, so kommen noch mal 2,5 Gramm Calcium extra und 0,5 Gramm Phosphor.

Was ist 32,5 Gramm geteilt durch 15,5 Gramm?

2,09 : 1

So what?

Selbst wenn man von diesem Mineral 100 Gramm am Tag füttern würde, so würde sich in Relation zu / mit dem Grundfutter ein Verhältnis von 2,35:1 ergeben. Also völlig im grünen Bereich.

Vor allem sollte man bedenken, dass Calcium „Füllmaterial“ für die Knochen ist, Phosphor wirkt hier eher als „Härter“. Vor allem ist es kaum möglich große Mengen Phosphor in ein Mineral einzubringen, da das Zeug ekelig und bitter schmeckt und zudem höllisch hart ist. Das Pferd würde einem das Mineral vor die Füße spucken. Deshalb den Calciumgehalt zu verringern um ein vermeintlich „besseres“ Verhältnis vorzuzeigen ist gänzlich falsch, eher ein Marketing Gag.

Das Rechenbeispiel diente an sich nur dazu mal die Sinne zu schärfen auf was es wirklich ankommt.

Es ist sinnvoller sich um die wichtigen Dinge wie Zink, Kupfer, also Spurenelemente etc. nebst dem einen oder anderen Vitamin zu kümmern, als 10tel Gramm Calcium zu zählen.

Diverse Studien führender Universitäten weisen hier dringlich darauf hin, das in der Fütterung ein Verhältnis Zink – Kupfer von 2,5 – 3,5:1 anzustreben ist, um dem Risiko von OCD also Chips vorzubeugen. Interessanterweise gibt es in Deutschland ca. 30% mehr OCD Fälle als in Ländern wo dieses beherzigt wird. Das scheint an einigen veralteten Studien der GEH zu liegen. Gesellschaft für Heimtierernährung. Nur ein Pferd ist kein Heimtier oder Goldhamster.

In diesem Sinne, ich wünsche Euch wunderbare Fohlen 2010.

Abschließend noch, es macht nur Sinn einem Pferd (laktierende Stute oder Fohlen) Luzerne zu zu füttern, wenn man das Pferd auf Heu stehen hat und nicht auf Gras. Der Proteingehalt in der Luzerne ist erheblich zu hoch wenn die Pferde auf Gras stehen, zudem blockieren größere Mengen an Luzerne die Zinkverwertung.
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Äh, also nach alledem heißt das jetzt man braucht eigentlich gar kein MiFu prophylaktisch füttern, wenn das Verhältnis von Rauh- und Kraftfutter stimmt??? Soll man also eher individuell z.Bsp. Zink/Selen geben, wenn Hotti da laut Blutbild Defizite haben sollte? Die Frau Nehls (www.tierheilkundezentrum.de) hat da ja auch eine interessante Meinung: Sie füttert Kräuter anstatt diverse Pülverchen und meint, dass das optimal zur Versorgung mit Mineralien ist (hohe Bioverfügbarkeit) und dazu noch frei von Allergenen. Hat da jemand Erfahrung (über längeren Zeitraum)? L.G. Anja
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Beitrag von Sheitana »

Ich denke, es kommt wie bei allem auf das Individuum an... :roll:

Blutbilder sind übrigens nicht sonderlich aussagekräftig. Gut, wenn man dort einen Mangel sieht, dann ist da auch einer, aber ebenso kann alles im Blutbild in Ordnung sein, in Wirklichkeit ist es aber nicht so...
LG
Sheitana
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Stef
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Beitrag von Stef »

das ist eine wirklich interessante Theorie...hhhmmmm...

ich habe die Kräutermischungen (Abo) von Deganius über ein Jahr lang gefüttert...ist aber schon lange her...es war ok, man hat aber nicht wirklich viel Unterschied gemerkt...ich habe es wegem Ekzem mal probiert, aber da war genauso wenig Wirkung wie das Plantazem von Iwest...
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

@Stef: Hast Du das Haut&Kleid v. Deganius auch mal probiert? Oder zur Entgiftung/Lebersanierung was gemacht? Was machst/fütterst du momentan, um deinen Ekzemer zu helfen? L.G. Anja
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Beitrag von Stef »

@ Anja

ja, das Haut & Kleid war auch im Abo mit drin...

hatte dann Jahrelang immer Spezialmüslis für Ekzemer verfüttert und letztes Jahr hat mir jemand das Sensitive Plus von Happy Horse empfohlen und es war das einzige Jahr wo sein Ekzem richtig gut war!!! also immer noch ein paar Haare weg und halt immer waschen und schmieren, aber bei weitem nicht so schlimm wie die Jahre davor!!!

also ich bin von dem Futter begeistert!!!

ist auch nicht nur gegen Ekzem...auch für Magen/Darm, Husten, Arthrose etc.
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Happy Horse? - und ich dachte ich kenn jetzt wirklich alle Futterhersteller! Wahnsinn was das für ein riesiger Markt ist. Werd ich gleich mal googeln, was da genau drin ist. Danke und l.G. Anja
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Beitrag von Belfigor »

Anja, ich habe von Frau Nehls schon einige Kräutermischungen gefüttert und auch die von Deganius. Kann nichts negatives über die Mischungen sagen, bin aber letzlich zu IWEST gewechselt, füttere mein Pferd nun seit Jahren mit deren Produkten und bin hochzufrieden; dort bekommt man auch eine sehr gute Beratung und ich kenne (fast) ausschließlich sehr zufriedene Kunden von dieser Firma.

LG, Lena
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
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Beitrag von Stef »

ja, Iwest Produkte finde ich wie bereits erwähnt auch gut, aber sehr teuer...für mich nur als Kur einzusetzen (aufgrund der Preise)...ich fahre mit dem Mineralmüsli von Happy Horse jetzt seinem einem Jahr sehr gut, ein bissel Hafer, Dinkel oder Rübis dazu und gut ist...

nur bei meiner Kleinen bin ich halt ein wenig unschlüssig, was am besten zu ihr passen würde?!
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fintan
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Beitrag von fintan »

Die Stärke der Gerste ist unaufgeschlossen, da zählt auch gequetscht dazu, für das pferd nahezu nicht dünndarmverdaulich. Damit tritt sie über in den Dickdarm und kann (das macht sie auch recht häufig) dort für eine Verschiebung der Darmflora sorgen, die Gefahr für Rehe steigt usw.

Bei einem Mineral sind die wichtigen Stoffe an sich weniger Kalzium und Phosphor, hier geht es gerade auch in der Zucht um andere Dinge wie Kupfer, Zink, Mangan, Eisen, Selen, diverse Vitamine etc.

OCD entsteht an sich nicht wegen Kalzium etc. sondern wegen einem Missverhältnis Zink zu Kupfer. Man stellt sich unter einem Mineral sehr oft etwas falsches vor.
Im Grunde hat es wie bei einem Computer eher die Funktion einer Software um Programme im Stoffwechsel ablaufen zu lassen und zu steuern.

Kalzium zählt hier zu den Baustoffen, Spurenelemente (in Kooperation mit diversen Vitaminen für enzymatische Prozesse) zu den "Reglerstoffen". Phosphor hat eine Zwitterstellung als Bau- und Reglerstoff.
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Stef
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Beitrag von Stef »

hatte ich doch Recht mit der Gerste :)
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