Hallenproblem

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

Moderatoren: Janina, dshengis

Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Hallenproblem

Beitrag von Kita »

Hallo,

mein Pferdchen hat ein Problem mit der Halle und ich weiß mir langsam nicht mehr zu helfen...vielleicht wisst Ihr Rat?

Ausgangsituation:

Kleine Halle 15x30m, dem Pferd seit über 2 Jahren gut bekannt
Das Tor ist an einer kurzen Seite mittig
in einer Ecke neben dem Tor klappert es manchmal bei Wind
landwirtschaftlicher Betrieb mit Traktoren, die oft an der Halle entlang fahren
ein der Ecke gegenüber der Torseite und der Knackecke ist dahinter in der Halle ein Generator angebracht, der unregelmäßig/unvorhersehbar anspringt

Problem:

Das Problem äußert sich vornehmlich unterm Sattel.
Longieren klappt wie immer, beim Führen gefällt ihr nur die Generatorecke nicht, aber man kann sie hineinführen.

Ist ein anderes cooles Pferd oder mein Mann (2. Vertrauensperson seit Pferdejugend an) zu Fuß in der Halle ist es besser, aber nicht gut.

Anfangs/längere Zeit lang war nur die Generatorecke ein Problem...hier testete sich immer mal, ob sie da wirklich durch soll...war zu managen, also nicht wirklich ein Problem.

Dann fing das Tor an "Probleme zu machen", vermutlich, weil neue freilaufende tierische Gruselbewohner vor dem Tor im Hof freilaufen.
Dadurch war natürlich die Ecke vor dem Tor schon schlimm, weil das Tor dann kommt und die danach, weil es da manchmal knackt.

Am Tor kommen wir nun auch wieder vorbei, ohne nach innen wegrennen.

Wenn der Generator anspringt, schießt mein Pferdchen blindlings los im Sprint an die andere Hallenseite bis fast in die Bande, stoppt dann und schlägt nen Haken vor der Bande. Mittlerweile kann ich das passabel sitzen und die danach erstmal zum stehenbleiben animieren, bis ich mich sortiert hab. Während der Generator läuft sind max. Schrittvolten ganz weit weg davon drin oder stehen und abwarten.
Ich denke da hat sie wirklich Angst, weil sie pumt dann auch sehr hektisch.

Mittlerweile ist es nun so, dass man nur noch mit Korrigieren beschäftigt ist, damit man überhaupt auf Hufschlag und Zirkel reiten kann, Pferdchen permanent unter Spannung steht und beim kleinsten Geräusch zusammenzuckt und auch schon von anderen Geräuschen losschießt oder es versucht und an ordentliches Reiten (ich denke da an V/A Rückentätigkeit und Lockerheit, entspanntes Reiten fürs Pferd, erstmal )nicht mehr zu denken ist.
Alles Seiten und Ecken der Halle sind nun irgendwie gruselig.

Mit lauten Geräuschen und den meisten Gefahren etc. hat sie draußen kein Problem, wenn sie sieht was es ist...egal ob Traktor, Kreissäge whatever...
Am Boden kann ich mit ihr auch überall vorbei...im Gelände allein, gibt es schon mal Dinge, wo ich absteigen und vorbeiführen muss, dann ist wieder gut.
Aber in der Halle unterm Sattel fühlt sie sich definitiv gar nicht sicher.

Was tun?

Ich meine egal welcher Stall, es gibt doch immer Geräusche um die Halle rum...die Generatorpanik kann ich ihr ja verzeihen...aber dass statt nur in der Ecke nun fast dauernd was zu korrigieren ist....
Früher ging es doch auch besser...

Ich glaube selbst nicht sehr verspannt zu sein, vor Angst, was kommt, da ich die Stops/Wendungen ganz gut sitzen kann und auch kein Prob damit hab mal "den Sand zu küssen", allerdings nerven so 3-4 solcher Sprints hintereinander schon tierisch an und verderben einem die Laune.

Was mich sicher aber weniger locker sein lässt, ist denke ich vielmehr das Korrigieren, also mehr Zügelkontakt, Schenkelhilfen...alles stärker nötig als sonst, weil es sonst nicht richtig ankommt, wenn die Pferdegedanken woanders sind. Versaut auch den Sitz.
Mit Volten, kringeln, Seitengängen, häufiges Umstellen, Lektionen etc, lässt sie sich nicht ablenken oder nur ganz minimal kurz...locker wird sie nicht dadurch.

Lange Zügel bewirken auch keine Entspannung, sondern planlosesn Rumgerenne, meist dann Richtung Tor, Pferd will ja raus aus der Halle...oder stehenbleiben in die aktuell gruselichste Richtung schauen und bei jedem möglichen Geräusch zusammenzucken.

Ah ja, bei anderen Reitern ist sie auch spannig.
Sie ist außerdem rangiedrig.


Vielen Dank für`s lange Lesen und für Tips.
Sheitana
User
Beiträge: 2695
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 09:38
Wohnort: Bonner Raum

Beitrag von Sheitana »

Hallo!

Ich würde sagen, dass bei euch in erster Linie ein Vertrauensproblem besteht. Obwohl du dabei bist, sprich auf ihrem Rücken sitzt, rennt sie panisch weg. Ich würde das Vertrauen stärken, viel mit ihr am Boden arbeiten erstmal. Wenn dann dabei alles nicht mehr so furchtbar ist, deinen Mann mitnehmen der sie führt, wenn du drauf sitzt. Auch so das einige Male durchspielen, bis sie auch da ruhig bleibt. Dann kann dein Mann sich Stückchen für Stückchen entfernen, bis ihr es irgendwann alleine schafft.

Wichtig: Verlange beim Führen anfangs nicht, dass das Pferd auf dem Hufschlag geht, sondern sie zu, dass du zwischen der " Gefahrenquelle" und dem Pferd bist. Das gibt ihm zusätzliche Sicherheit.

Dann denke ich, dass du - auch wenn es dir vielleicht nicht bewusst ist- ebenfalls angespannt bist. "Springt sie gleich", "Ob jetzt in der Ecke was ist". Vielleicht würden euch da Bachblüten helfen, nicht nur fürs Pferd, sondern auch für dich.
LG
Sheitana
---------------------------------------
Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Beitrag von Kita »

Also ich hab sie nun seit 3 Jahren...und das erste Jahr sind wir nur spazieren gegegangen, haben gruselige Sachen angesehen und Bodenarbeit gemacht.
Auch heute gibts noch Bodenarbeit und Spazierengehen...

Am Boden vertraut sie mir ja auch und lässt sich an alles heranführen.
Wenn was ganz schlimm gruselig ist, muß ich mal "Schutzschild" spielen zw. ihr und dem "Monster" und ihr es dann zeigen...bzw. das es nichts tut.

Am Boden ist alles in Butter, daher wird noch mehr Bodenarbeit, da wohl kaum was ändern

Aber unterm Sattel ist es eben ein andere Sache...irgendwie denkt sie, sie muss da die Aufpasserrolle übernehmen.

Da hat uns aber auch kein Be-Strict-im-Sattel ö.ä. geholfen.

Ich sitze da ja auch nicht panisch drauf...außerdem gehe ich jeden Hallenritt von neuem positiv an...aber die "guten Tage" gibts es beim Pferdchen momentan irgendwie nicht mehr.
Aber auch wenn ich die Sache ruhig, souverän und bestimmt angehe, dann hab ich zwar den Effekt sie ein Pferd auf dem Hufschlag zu haben, aber locker/entspannt wird sie nicht.

Gruselbereiche meiden und auf dem Mittelzirkel reiten bringt übringends nichts.

"Mann dabei" bringt was wenn er dabei ist ( da reicht auf dem Stuhl sitzen und zugucken), wenn wir wieder allein sind ist es der gleiche Sch...

Hauptsache es ist ein potenzieller Beschützer am Boden dabei...
Das geht aber nicht immer...

Wie kann man Vertrauen auf dem Rücken sonst noch stärken?
Allein im Gelände hilft es ihr, wenn ich ihr Geschichten erzähle, wenn ich merke sie wird unruhig, hat vor etwas Angst. Also keine "Belohnungstöne", aber eben, dass sie merkt ich bin ganz cool und sie kann sich drauf verlassen, dass da nix schlimmes ist, weil ich spreche ja ganz normal.
In der Halle nützt es nichts.

Ich bin auch nicht der Typ, der da ängstlich klemmend drauf sitzt..."oh was könnte das Hoppa hier...was da...was ist wohl hinterm Busch...könnte da was gruseliges sein?"
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Hi

was bekommt sie denn zu fressen? Mein Pferd zb. verträgt keinen Hafer. Er wird dann extreeeem schreckhaft, so dass ich sein Herz unter dem Sattel klopfen spüre und er am ganzen Körper zittert. Hafer absetzen, Pferd innert 2 Tagen wieder normal. Echt krass.

Was auch hilft, ist 100% Konzentration. Und zwar, so dass man, schon fast wie in "Trance" fällt. Irgendwie komische Beschreibung, aber mir hilft das. Wir haben ja keine Halle, reiten nur draussen und da gibt es eine Ecke, die gegen das Tal rausschaut (wir sind auf einem Hügel, super Aussicht). Diese Ecke ist bei allen Pferden so ein bisschen die gefährliche Ecke. Wenn ich mich jedoch ganz klar, nur auf das Pferd, auf mich, auf die Gangart, das Tempo, das Gefühl konzentriere, das Pferd quasi "umarme" mit Schenkel und Händen, also nicht fest werden, sondern ganz weich, wie ein grossvater, der seine Enkelin an der Hand nimmt, diese Art von Kontakt, dann vergess ich alles rund um mich herum. Und das Pferd vergisst auch alles. Es ist noch schwierig zu beschreiben, es ist eine Art Präsenz, die man zu erreichen versucht. Das Pferd darf sich dabei nicht alleine gelassen fühlen, wenn du dich nur auf dich konzentrierst, du musst dich auf beide konzentrieren und spüren.
Zu wischiwaschi erklärt...? Kann es momentan leider nicht besser ;)

Nachtrag: Du musst auch ganz 100% klar in deinen Anforderungen sein. Keine 95%, sondern 100%. Du musst eine ganz klare Vorstellung davon haben, wie der Trab aussehen soll, wie der Schritt, der Galopp aussehen soll. Kraftvoll, geschmeidig, rund, regelmässig, taktklar, bergauf, gebogen, gerade etc.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Linski
User
Beiträge: 84
Registriert: Di, 17. Okt 2006 10:23
Wohnort: Hinter den Sieben Bergen

Beitrag von Linski »

Das kommt mir so bekannt vor. Meine alte Stute war auch so eine Glotzliese. Sie war dann auch wirklich kopflos vor Angst, konnt sich auch richtig in ihre Hysterie reinsteigern.
Finde Jen's Ansatz mit dem Futter extrem wichtig. Manchmal sind es Kleinigkeiten (Bsp. anderer Hafer, anderes Müsli) die eine enorme Wirkung haben. Meine Stute hab ich kurzzeitig mit einem Josera-Müsli quasi unreitbar gemacht. Hm, musste man auch erstmal drauf kommen.
Wobei ich eine Ecke in unserer Halle in 9 Jahren nie unter dem Reiter "berührt" habe. Zu Fuss einwandfrei.
Oberster Ziel, selber lässig bleiben. Ich befürchte, dass du mit dem Versuch sie trotzdem mit verstärkten Hilfen, an Ort und STelle zu halten, das Gegenteil erreichen wirst. Das Thema hatte ich auch nach einiger Zeit durch. Sie war fest von den Monstern überzeugt und wenn FRauchen sooooo Druck macht, dann MUSS da doch was sein. Uns hat ablongieren, bzw. abgaloppieren geholfen. 15 Minuten flottes, vielleicht nicht so an den Hilfen stehendes Spannung abbauen. Ist natürlich auf 15x30 nicht so prickelnd, aber vielleicht in Situationen wo sie dir einfach losschiesst einen Versuch wert. Wenn sie meint galoppieren zu müssen, bitte schön, dann aber nach deinen Bedingungen.

PS: aber schon komisch, dass früher alles i.O. war und sie sich jetzt so aufplustert.
Lächeln! Reiten macht Spaß!
Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Beitrag von Kita »

Also mehr mit Kopfbildern arbeiten...so ähnlich wie Sally Swift?
Denken/"Meditieren" wie es sich anfühlen soll?
Also quasi über das Denken/Fühlen den Körper besser steuern, so dass es beim Pferd besser ankommt.
Ich werde mal versuchen, wie ich das mit dem Großvaterbild hinbekomme.

Ich hatte auch mal eine gute Bachblüten-Web-Site gefunden...muss ich mir nochmal raussuchen...schaden kann es ja nicht.

Zur eher motorischen Sache:
Es ist so, dass meine Stute sehr sensibel ist, was angenommene Zügel angeht (vgl. FN-Reiten). Wohl fühlt sie sich eher in Richtung Zügelhaltung wie bei Penquitt.
Sie ist auch nicht der Typ der auf Druck/Gegenhalten nachgibt, sondern auf Annehmen und Nachgeben meinerseits gibt sie dann auch nach (wenn sie keine Angst hat)

Ein Ausbrechen lässt sich aber nur verhindern bzw. die Richtungskontrolle erhalten, wenn ich die Zügel kürzer nehme...dann ist aber wieder nichts mehr mit Entspannung und Lockersein.
Am besten klappt es komischerweise nicht mit Innenstellung, sondern mit Außenstellung und verkürzten Zügeln (so dass sie gar nicht in die Richtung in die sie abbiegen/abhauen will, blicken kann) und innen bei Bedarf gegenhaltendem Schenkel.

Wobei ich aber glaube, dass da motorisch nicht viel zu machen ist, sondern es eben eine Kopfsache bei beiden ist. Wobei das was bei mir Kopfsache ist ja erst ausgelöst wurde durch ihre Aktionen...mir sind ja Geräusche und Gespenster egal...wobei es sich natürlich einschleicht, dass man sich über sämtliche Störgeräusche und Produzenten ärgert...wobei die ja nichts dafür können, dass mein Pferdchen Angst davor hat.

Wenn nur der Platz mal abtrocknen würde.
Der ist auch größer. Da wäre es auch nicht schlimm, wenn sie mal kurz rumpeest und die Anspannung rauslässt.
Aber in der kleinen Halle ist das nicht ideal, da galoppier ich sie auch noch nicht unterm Reiter (wg. Balance, Wegrutschgefahr etc.)
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

ja, vielleicht helfen dir Kopfbilder. Ich finde das gerade etwas schwierig zu beschreiben. Es sind nicht nur kopfbilder, im Sinne von Analogien, sondern ganz konkrete vorstellungen, konkrete Anweisungen, ganz klare, präzise Anweisungen. Zwischen völligem "loslassen" des Zügels zum nachgeben und dem strammen zurückhalten gibt es ja auch noch Zwischenformen. Ein weicher, aber "sicherer" Kontakt, ein Kontakt, der das Pferd nicht alleine lässt, hilft solchen Pferden mehr, als wenn man vor lauter nachgeben, das Pferd fast schon ins Leere fallen lässt. sehr wichtig ist dabei sehr präsent im Sitz zu sein. mir hat hierbei die Alexander Technik geholfen, weil sie verhindert, dass ich mich dauerhaft fest mache im Sitz und das Pferd dadurch auch fest wird. Das Pferd kann nur loslassen, wenn ich als Reiter erst loslasse, im Körper. Das ist gar nicht so einfach, bestimmt zu sein, klar zu sein und trotzdem ganz weich zu bleiben und nicht fest oder hart zu werden, keine Verspannung im Körper zulassen. Leider wird Losgelassenheit oft mit Spannungslosigkeit verwechselt (im Reiterkörper) und spannung führt automatisch zu Verspannung (im Reiterkörper). Dieser Kreislauf muss unterbrochen werden.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
smilla
User
Beiträge: 2101
Registriert: Mi, 21. Mär 2007 16:24
Wohnort: Rhein- Neckar

Beitrag von smilla »

Zu den inneren Bildern kann ich auch noch ein Beispiel geben:

Ich hatte eine Weile ein Problem mit meinem Reitbeteiligungspferd was das Aufsteigen betrifft. Er hat sich einmal beim Aufsteigen erschrocken und ist weggesprungen, von da an stand er (nur bei mir) nie wieder still. Ich war in dieser Zeit aber auch innerlich sehr unruhig und mein Selbstvertrauen ein bißchen angekratzt.

Meine RL gab mir den Tipp, das Bild zu löschen und ein Bild von einem wunderbar stillstehenden Pferd mitzunehmen. DAS habe ich aber erstmal nicht hinbekommen. Erst als ich mal wieder auf ein anderes Pferd, das wie angewurzelt da stand, aufgestiegen bin, klappte das.
Ich stellte mir das andere Pferd vor- und oben war ich.

Ich stelle mir auch in anderen Situationen immer mal so ein Idealbild vor, z.B. für den Sitz suche ich mir ein Vorbild und fühle mich da hinein.


Bei dir könnte ein kleiner Film im Kopf ablaufen, der zeigt wie du wunderschön elegant auf deinem Pferd in der Halle reitest, beide in völliger Konzentration. Aber man muss sich auf so etwas auch einlassen können/wollen.
Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Beitrag von Kita »

Zur Fütterung:
Sie bekommt nur Heu und Mineralfutter-Pellets, kein Hafer oder Kraftfutter. Etwas mehr Rauhfutter als sonst bekommt sie momentan...denke aber nicht dass es da dran liegt.

Dass sie guckiger ist, wenn sie rosst war schon immer der Fall, aber sie ist es nun auch wenn sie nicht rosst und schlimmer als vorher.

Zu Zügelhaltung:

Leichtes Annehmen quittiert sie im Trab schon mit Kopf hoch und nach dem Reiten spürbaren Verspannungen.
Ich vermute zwar, dass das auch mit an meiner Hand lin Verbindung mit ihrer Sensibilität liegt, da sie im Schritt sehr schön in weicher Anlehnung gehen kann (klappt aber nur, wenn sie eben keine Monster sieht).


Eine solche leichtere Verbindung würde sie nicht vom Abbiegen/Abhauen abhalten.

Auch die Verbindung die ich hier als kurze Zügel beschreibe ist noch weit von dem entfernt (also weicher) , was ich früher im FN-Reitbetrieb mal "gelernt" habe.

Ablongieren wäre eine Idee.

Galoppieren will sie in der Halle unterm Reiter gar nicht...ich will eigentlich warten, bis sie es anbietet und "mir schenkt".
Im Gelände hat sie mit Galopp in langsamen bis schnellem Tempo keine Probleme.

Trab ist angesichts der "Monster" nur als spanniger Nähmaschinen-Renntrab möglich...den kann ich auch bein besten Willen nicht locker sitzen, da geht nur noch Entlastungssitz/leichter Sitz (welcher aber die Einwirkung via Körper wieder verringert) oder nach dem Reiten nicht nur die Hals- sondern auch die Rückenverspannungen wegmassieren.
Und mich dann selbst massieren lassen...

Ich würde sie ja gerne "nach meinen Bedingungen" Spannung abbauen lassen.
Aber entweder geht es halbwegs nach meinen Bedingungen aber dafür unter Spannung....oder eben nicht nach meinen Bedingungen und der Fluchtinstinkt beherrscht alles.

Ich finde es auch komisch...kann es aber nur darauf zurückführen, dass einfach nun zuviele Monster an zu vielen Stellen da sind und sie jetzt da drauf hypersensibel ist und auch Sachen als Monster empfindet, die vorher nicht so wild waren...mit der einen Ecke konnte ich ganz gut leben...da war auch der Rest der Halle geeignet Spannung rauszunehmen, falls die Ecke mal mehr Probleme gemacht hat...

Angefangen hat es eigentlich als gewisse Tiere frei im Hof rumlaufen durften...diese sind aber nun wieder in einem umzäunten Auslauf...und es wird trotzdem eher schlimmer statt besser in der Halle.

Danke schon mal an Euch für die Ansätze, die ich probieren kann.

@Smilla
Wollen tue ich schon, aber ob es klappt...

Bin leider sebst leicht abzulenken allgemein und "arbeite" deshalb schon nur mit meinem Pferd, wenn ich normal gut drauf bin (schlechte Verfassung, Stress wird umgehend gespiegelt), mich konzentrieren kann und nur solange, wie ich mich konzentrieren kann und das auch dem Pferdchen zutraue.

Aber die Kopfbilder/Gefühlsvorstellungen scheinen mir als sinnvoller Weg momentan.
Mit nüchterner Hilfengebung ist offensichtlich nicht viel zu erreichen.
Benutzeravatar
Catja&Olliver
User
Beiträge: 346
Registriert: Di, 09. Okt 2007 10:53
Wohnort: Lesmo (Italien)

Beitrag von Catja&Olliver »

Noch eine kleine Hilfe waere vielleicht Musik: uebertoent einen Teil der Geraeusche und entspannt die Reiterin :)
Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Beitrag von Kita »

Hm, was Musik angeht haben Pferd und ich wohl nicht den gleichen Geschmack.
Gibt es vielleicht so was wie beruhigende Pferdemusik?
Speziell ruhige Klassikmusik oder so?

Werde jetzt mal Bachblüten-Notfalltropfen geben, da sind auch Tropfen bei gegen Angst, Panik, Anspannung etc.
Die kann ich von meiner Mutter schnell bekommen ohne langwierige Bestellerei.

Dann mal das Ablongieren probieren und versuchen mich mental und körperlich in Bilder/Vorstellungen einzufühlen.

Mal sehen, wie es dann so läuft...
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Wie weit ist sie denn in der ausbildung schon, jetzt allgemein? Machst du auch übertreten, Seitengänge, Schenkelweichen? Handarbeit? Wie wäre es, statt ablongieren oder als Abwechslung zum Aufwärmen Arbeit an der hand? Mit viel übertreten, Schulterherein etc. in gaaaaaanz laaaangsamem Tempo. Das versammelt das Pferd und holt es runter. Achtung, langsam ist nicht einfach. Langsam soll auch nicht lasch heissen. Langsam kann trotzdem aktiv sein. Auch im langsamen soll das Pferd trotzdem "zünden" können. Das selbe auch unter dem Sattel.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Kita
User
Beiträge: 209
Registriert: Do, 28. Sep 2006 09:38

Beitrag von Kita »

Nicht besonders weit. Liegt aber auch an mir.
Sie kann, je nach Laune, wenn auch nicht perfekt, Schenkelweichen, Schulterherein, Viereck verkleinern und vergrößern, auf dem Zirkel übertreten und Anhalten aus dem Schritt mit Rückwärtsrichten und wieder in den Schritt (Schaukelansätze?), Vorhandwendung und leidlich Hinterhandwendung.
Im Trab an einem guten Tag auch mal Schenkelweichen.
Im Trab halt noch Schlangenlinien mit bis zu 4 Bögen in der kleinen Halle und Volten und die üblichen Hufschlagfiguren.
Sie kann eigentlich (wenn sie nicht so Probleme macht wie aktuell) im Trab ein schönes aktives V/A gehen samt "Rückenbenutzung" und hat vor einer Weile angefangen sich ans Gebiss hinzudehnen.
Da will ich auch wieder hin.
Und zu besserer Balance im Trab.
Zwecks Gesunderhaltung. Höhere Ziele stehen hinten an.
Zwischendrin arbeiten wir dann immer wieder mal an Problemchen beim Schenkelgehorsam o.ä., was einem halt so dazw. kommt.
Immer zwischen Hypersensibelchen und Büffel.

Von Gedanken an Versammlung sind wir noch weit entfernt.

Ah und als Trotzreaktion kann sie auch sowas, was mich stark an dem "Spin" beim Westernreiten erinnert :roll:

Handarbeit im Sinne von mit normalen Zügeln nah seitlich am Pferd arbeiten geht im Schritt (im Trab fehlt mir die Kondition, außerdem wird da die Hand zu unruhig und mit Halfter oder Sidepull samt Zügeln nimmt sie es dann nicht so ernst und ich will ja nicht dauernd dran rumziehen).

Wenn ich (schräg) hinter ihr bin (wie bei der Langzügelarbeit) gefällt ihr das nicht und sie will sich zu mir drehen.
Manchmal geht es mit Kappzaum und Longe, dass sie schön seitlich übertritt, wie beim Viereckverkleinern, wenn ich so auf Pohöhe seitlich bin und sie per Körpersprache dirigiere.

Am besten klappt es mit Kappzaum und Bodenarbeitstrick...da hab ich dann auch nicht soviel Gewurstel in der Hand und die Körpersprache kommt besser an.

Freilaufend und spielerisch kann sie auch im Trab Schulterherein und was passageähnliches hat sie auch schon mal für ein paar Tritte gezeigt, Zufallsprodukt.

An der Longe kann sie inzw. links (hohle Seite) sehr schön rund gallopieren, rechts hapert es noch mit der Balance.

Allerdings wärm ich sie so unterm Reiter auch meist auf im Schritt (viel Biegen, Seitengänge soweit wir sie beherrschen etc.) und das nützt nicht viel, weil beim nächsten Geräusch ist das fluffige mitarbeitende etwas unter mir verschwunden und ich sitze wieder auf dem angespannten etwas.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

hm, also wenn die ersten Ansätze da sind, würde ich da ganz gezielt einhaken und die Übungen nicht dann machen, wenn alles gut ist, sondern die Übungen dazu benutzen, um sie "zu dir" zu holen. also ganz bewusst, die Anforderungen etwas erhöhen, ganz konsequent darauf bestehen, dass sie mit dir in genau der Form, die du dir vorstellst, mitarbeitet. Das braucht manchmal etwas überwindung. mir muss auch meine RL manchmal etwas den Kopf waschen diesbezüglich ;) ich habe viel zu viel selbstmitleid mit mir und dem Pferd. :engel: Aber seit ich da viel konsequenter an mir und meinen Forderungen arbeite (und das heisst nicht hart sein!) ist das Pferd noch viiiiel besser bei mir. Ich brauche nicht erst 10-...min langsames einfummeln bis wir konzentriert arbeiten, sondern ich verlange von der allerersten Minute SOFORT konzentriertes Arbeiten. Das macht so einen gewaltigen Unterschied! :) Hast du denn auch eine/n RL? Es hilft so, sich einfach immer wieder von frischen Augen beurteilen zu lassen, auch wenn man manchmal nicht immer im ersten Moment an gleicher Meinung ist. später merkt man oft, dass der andere ja doch ein bisschen Recht hatte ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Catja&Olliver
User
Beiträge: 346
Registriert: Di, 09. Okt 2007 10:53
Wohnort: Lesmo (Italien)

Beitrag von Catja&Olliver »

Kita hat geschrieben:Hm, was Musik angeht haben Pferd und ich wohl nicht den gleichen Geschmack.
Gibt es vielleicht so was wie beruhigende Pferdemusik?
Speziell ruhige Klassikmusik oder so?
Ich dachte eher an Musik wo man schoen mitschwingen kann, die im Takt vor allem zu Trab und Galopp passt. Strauss und so...
Antworten