Was bedeutet für euch "guter Unterricht"? (PK)

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Bashra
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Was bedeutet für euch "guter Unterricht"? (PK)

Beitrag von Bashra »

Hätte mal eine Frage an alle, und eure Meinung würde mich auch interessieren!

Ich habe vor kurzem einer Reitstunde meiner neuen RBT beigewohnt, die ihre Besitzerin bei einer Ausbilderin "nach" Herrn Karl einmal die Woche nimmt.
Ich muss sagen, ich bin Branderup-geprägte Pferde gewöhnt, nach meinem dreimonatigen Praktikum in einem klassischen Reitstall die nach eben genanntem ausbilden.

Der Unterricht lief dort immer so ab:
Warmreiten im Schritt so 10 min
dann Unterricht meist nicht länger als 35 min.
dabei ständige kommunikation zwischen Reiter und Ausbilder bei Problemen, wenn was geklappt hat, hat sie die Lehrerin meist zurückgehalten und erst wieder eingegriffen wenn sie einen Handwechsel oder einen neue Lektion sehen wollte bzw. bei Problemen Tipps gegeben hat. Das ganze verlief immer nur in der Gangart die schon sicher geklappt hat, als auch ganze Stunden nur im Schritt wenn Trab noch nicht sicher und locker war.

Die Dame die ich nun bewundern durfte stand eine Stunde in der Mitte, gab meiner Meinung nach wenig Erklärungen von sich, und lies ihre Schülerin so im Großen und Ganzen reiten wie sie wollte!
Meiste Zei Trab der noch gar nicht ging, dann man ein paar Schritte Schulterherein im Schritt die auch noch nicht geklappt haben, aber ohne weiter Hilfestellung dann übergangen wurden und ja, was soll ich sagen, im Großen und Ganze war es ein ziemliches gezockel!
Lernen könnte man dabei recht wenig und auch ds Pferd war danch total verschwitz weil es einfach noch zuviel war.
An der Hand arbeitet die gute Frauch auch nicht mit dem Kappzaum, auch nicht beim longieren, davon hält sie nichts.
Als ich dann meinte dam könnte doch erst alles im Schritt und am Boden erarbeiten damit es dann für das Pferd mit Reitergewicht leichter zu verstehen ist, meinte sie das hätte ihre Lehrerin ihr noch nicht empfohlen oder verordnet.

Alles in allem finde ich es einen teuren Spaß, und auch ein wenig eine Frechheit zu sagen sie bildet nach Karl aus wenn sie sich an kaum eine seiner Ausbildungsmethoden hält!
Ich habe zwar nur ein Buch von ihm gelesen, aber daraus wird schon deutlich auf was er wert legt.
Zb auch möglichst ruhigen Schenkel ohne ständiges Treiben, was hier aber von der Schülerin erwartet wurde! (also das ständige treiben, im Leichttrab)

Steckt man da seinen Anforderungen zu hoch, oder kann man für gutes Geld auch gute Ausbilder erwarten die sich auch wirklich mit dem auseinandersetzten was sie da angeblich lehren?
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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Na ja, "nach" irgendjemanden kann ja jeder unterrichten. Das ist ja ein himmelweiter Unterschied, ob die RL BEI PK eine richtige RL-Ausbildung gemacht hat, was sie ja anscheinend nicht tat; dann würde sie wohl anders unterrichten.

Auf jeden Fall kann man für sein Geld Qualität verlangen! Und wenn sie schon sagt, sie unterichtet "nach" jem., dann sollte sie wenigstens die Grundlagen danach beherrschen.
Für mich zeigt dass wieder, dass man nicht zu sehr auf die Namen bzw. Bezeichnungen (nach PK, nach BB, nach...) achten soll. Das mus nicht immer was Gutes heißen!
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Janina
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Beitrag von Janina »

Dürfte ich vlt. erst mal fragen, ob besagte RL auch "lizensiert" ist?

Und wenn nicht, woher sie denn ihre Qualifikation hat "so" zu unterrichten?
lalala

Beitrag von lalala »

Ist die RL denn eine von PK lizensierte Ausbilderin oder Teilnehmerin an einem laufenden Ausbilderkurs ? Und selbst das garantiert noch keinen guten Unterricht...
Thisbe
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Re: Was bedeutet für euch "guter Unterricht"? (PK)

Beitrag von Thisbe »

Bashra hat geschrieben: Steckt man da seinen Anforderungen zu hoch, oder kann man für gutes Geld auch gute Ausbilder erwarten die sich auch wirklich mit dem auseinandersetzten was sie da angeblich lehren?
Kann man erwarten. Und wenn der Unterricht nicht den Erwartungen entspricht, dann nimmt man da keinen mehr.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Hmh was soll man dazu sagen, das haben wir auch schon vielfach diskutiert. Es kommt immer wieder vor das vermeintliche RL´s sagen sie bilden nach xy aus.
Eine RL auf dem einen Hof wo ich mal ein halbes Jahr stand sagte auch sie bildet nach PK aus, da ich von PK noch nichts kannte ( bin auch BBler ) hatte ich eine sehr schlechte Meinung von PK´s Ausbildungsmethoden, die wie sich im nachherein rausstellte ja garnicht seine waren. :oops: :twisted:
Ich denke aus so einem Grund hat jetzt PK ja auch eine Ausbildungsliste auf seiner Homepage, mit von ihm ausgebildeten RL´s die mit Fung und Recht seine Ausbildungsmethode vermitteln dürfen, weil er es selber kontrolliert hat. :wink:
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Alix_ludivine
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Re: Was bedeutet für euch "guter Unterricht"? (PK)

Beitrag von Alix_ludivine »

Bashra hat geschrieben:Steckt man da seinen Anforderungen zu hoch, oder kann man für gutes Geld auch gute Ausbilder erwarten die sich auch wirklich mit dem auseinandersetzten was sie da angeblich lehren?
Definitiv nein - auch was teuer ist, sollte vorher genau betrachtet werden :wink:
Und Unterricht "nach Irgendwem" - da stellen sich bei mir eh schon die Nackenhaare auf..
Es kommt immer noch darauf an, wer da in der Mitte mit welcher Motivation steht, nicht nach wem oder was er unterrichtet.

LG Alix
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chica
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Beitrag von chica »

Das eigentliche Thema hatten wir hier: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=1604
schon mal!

Die Diskussion um "Reitlehrer nach xy" bin ich persönlich inzwischen leid. Jeder x-Beliebige schimpft sich so, wenn er nur mal auf einem Kurs zugeschaut hat. Auf solche selbst gewählten Bezeichnungen sollte man nicht allzu viel geben.
LG Ines
................................................
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dshengis
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Re: Was bedeutet für euch "guter Unterricht"? (PK)

Beitrag von dshengis »

Bashra hat geschrieben: Ich habe vor kurzem einer Reitstunde meiner neuen RBT beigewohnt, die ihre Besitzerin bei einer Ausbilderin "nach" Herrn Karl einmal die Woche nimmt.
Taucht der Name der entsprechenden Dame auf dieser oder dieser Seite auf?
Wenn ja, wäre es (ich habs ja nicht gesehen) u.U. nicht so erfreulich. Wenn nein, unterrichtet sie nicht im Namen von Monsieur Karl!

LG A.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Wie schon erwähnt, wäre erstmal zu prüfen, ob die werte Dame eine Lizenz hat.
Wenn ja, würde mich das doch arg wundern.
Seit Monaten habe ich regelmäßig Unterricht bei einem lizensierten PK Reitlehrer und kann Deine Beobachtungen in keinster Weise bestätigen. Insbesonders der Punkt mit dem Kappzaum gibt zu denken.
Außerdem war ich letztes Wochenende in Peggestorf auf einem Seminar mit PK und einigen seiner Lehrer. Unkommentiertes Nichtsstun ist mit Sicherheit kein Bestandteil dieser Lehre.

Vielleicht magst Du mir per PN mal den Namen mailen :wink:
Wäre lieb.
Liebe Grüße
Anchy
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hat denn die Besitzerin das Gefühl, sie mache Fortschritte in diesen Stunden?
Liebe Grüesslis, Jen
***
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Die Eingangsfrage war ja nun, was bedeuet guter Unterricht: ganz einfach, ein Unterricht, in dem mein Pferd und ich gefördert und gefordert werden. "nter Rücksichtnahme auf Können und Möglichkeiten und auch auf die Tagesform. Fragen müssen Fachkompetent beantwortet werden. Die Stunden sollen nicht mein Reiten bewerten, sondern mir Ideen für die Arbeit geben und die Anleitung für weiterführende Aufgaben.

Ich habe auch beinem lizensierten RL von PK Unterricht finden und kann nur sagen, daß er genau meine Erwartungen erfüllt.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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Janina
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Beitrag von Janina »

Na ja, der Titel stellt diese Frage, in ihrem Eingangspost stellt sie eine etwas andere:

Steckt man da seinen Anforderungen zu hoch, oder kann man für gutes Geld auch gute Ausbilder erwarten die sich auch wirklich mit dem auseinandersetzten was sie da angeblich lehren?

Da finde ich halt, wenn diese RL keine Qualifizierung für diesen Unterricht hat, zahlt man (wir wissen ja gar nicht, um wieviel Geld es wirkl. geht) evtl. schon zu viel.
Andererseits (u. da kommt Jens Frage ins Spiel): Wenn die Reiterin Fortschritte sieht, wird die RL das Geld ja vlt. doch wert sein...
Vlt. ist es auch ein bisschen wenig, eine RL nach einer einzigen beobachteten Unterrichtsstunde zu beurteilen.

Zur Titelfrage:

Man muss natürl. grundsätzlich unterscheiden zw. einem in kurzen Abständen regelmäßig erfolgenden Unterricht u. solchem auf Lehrgängen.
Bei ersterem würde ich mir einen Ausbilder wünschen, dessen Weg sich praktisch (u. theoretisch :P ) vollständig mit meinen Vorstellungen deckt.
Bei einem Lehrgang muss das nicht zwangsläufig so sein; da kann man auch mal "Details" mitnehmen, den Rest zu Hause im Training aber doch anders machen.

Grundsätzlich erwarte ich bei jedem Unterricht:
- empathische Fähigkeiten :wink: des RL, also er soll sich auf mich u. das Pferd individuell einstellen können
Wobei auch hier: Bei einem regelmäßigen Unterricht darf das mit der Zeit kommen, bei einem Lehrgang erwarte ich das schneller. Muss ich erst einen kompletten Lehrgang reiten u. bezahlen bis der Ausbilder weiß, wie u. was er mit uns arbeiten muss, bringt mir das nicht mehr wirkl. viel
- umfassendes Hintergrund u. Allgemeinwissen:
Ein RL muss nicht "alles" wissen, aber das, was er sagt, muss er logisch(!) begründen können.
- pädagogische Fähigkeiten:
Klingt blöd bzw. wie das zuvor genannte eigentl. "selbstverständlich", aber ist ja leider nicht immer so :?
Also, der bestreitende, allwissende u. mitfühlendste RL nutzt mir nichts, wenn er nicht auch lehren kann. Und dabei nicht auf ein bestimmtes Konzept festgefahren ist (hier kommen wir wieder auf den ersten Punkt), sondern den unterschiedl. Lerntypen entsprechend (re-)agieren kann.
Das war´s eigentl. schon.
Alles andere ergibt sich daraus.

@Bewertung: Den Punkt finde ich zieml. interessant!
Ich stimme dem so weit zu, dass ich auch finde, dass es nichts bringt, wenn mir jemand ständig den "Ist-Zustand" wiedergibt, aber kaum was dazu kommt, wie dieser zu verbessern ist.
Andererseits: Ein kurzes Feedback, wo der Aubilder einen sieht, ist ja vlt. doch auch ganz hilfreich, damit man das mal mit der eigenen Beurteilung "abgleichen" kann.

So, jetzt ist´s etwas länger geworden :oops:

Liebe Grüße,
Janina
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Guten Unterricht zu finden, ist m. E. s**schwer.

1. Muß mir der Ausbilder "sympathisch" im Sinne von "kann ich mit ihm und seiner Methode etwas anfangen und für mich dabei rausziehen" sein.
2. Muß er sich auf mich und mein Pferd einstellen können.

Ob das nun Unterricht nach XY ist, ist mir dabei zuerst mal ziemlich Wurscht. Ich habe für mich im Kopf ein Ziel, das ich mit meinem RL bespreche, seine Meinung dazu hören will. Dann will ich entsprechend von ihm auf meinem Weg begleitet und gefördert werden.

Wir waren mal drei Jahre im Unterricht bei einem, der uns im nachhinein betrachtet, gar nix gebracht hat. Drei Jahre lang Geld rausgeschmissen - was ich leider erst überhaupt nicht geschnallt hab. Keine Fortschritte, nix. Seit wir gewechselt haben, geht's wesentlich besser. Ich sehe Erfolge für mein Pferd und mich. Wir verbessern uns. Darauf kommt es mir an.

Bei gutem Unterricht erwarte ich, daß ich auch mal hinterfragen kann und kompetente, für mich nachvollziehbare Antworten bekomme. Mir reicht es nicht, wenn der RL nur in der Mitte steht und Anweisungen gibt. Ich will auch verstehen, warum ich das so machen soll. Da erwarte ich eine vernünftige Erklärung, denn sonst kann ich das nicht nachvollziehen und draus lernen. Daran hapert es bei vielen RLs. Insoweit ist mir auch das Pädagogische wichtig. Bei uns kam es schon oft genug vor, daß die Reitstunde auch fast nur aus einer Theorie-Einheit bestand.

Wenn ich das Gefühl habe, ich habe DEN RL gefunden, bin ich auch gerne bereit, dafür viel zu zahlen - solange es noch im Rahmen meiner Möglichkeiten bleibt. :wink:

Auch im Zusammenhang mit irgendwelchen Lizensierungen kann ich m. E. auch nicht einfach auf diese Lizenz bauen: die bescheinigt mir zwar, daß nach Methode XY unterrichtet werden kann, aber nicht, wie mir der RL das rüberbringt.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Bashra
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Beitrag von Bashra »

Also, soweit ich was hat die Dame keine Lizens, sie hat einfach mal ein paar Kurze bei PK besucht, aber sicher bin ich nicht!
Wobei ich nicht glaube das sie eine bekommen hätte...
Muss nochmal nachfragen...

Weiß nur das sie, als ich sie auf BB angesprochen habe, meinte, er sei ihr zu kompliziert...
Ich glaube sie hat sich mit der klassischen Reiterei an sich nicht wirklich auseinandergesetzt, wohl eher die Lücke genuntz!

Sie bildet sie auch noch Reiter für Tunire aus, und macht das Klassische wohl "nebenbei".
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