Kursbericht: Richard Hinrichs, 23.+24.2.08, CH-Ellighausen

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Josatianma
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Kursbericht: Richard Hinrichs, 23.+24.2.08, CH-Ellighausen

Beitrag von Josatianma »

Tag 1

Im Stall angekommen, wollte ich nur schnell den Hänger anhängen, das Heunetz auffüllen, Pferd putzen und einflechten (eben der gepflegte Eindruck ) und dann losfahren, gepackt hatte ich schon am Vorabend. Was ich aber da nicht gesehen hatte: der Hänger war voll Wasser! Irgendwie muss es vor ein paar Tagen reingeregnet haben, die Abdeckung hinten scheint nicht dicht. Schwitz, das bringt meinen ganzen Zeitplan durcheinander. Aber das Wasser muss raus, denn sonst wird das viel zu rutschig für meinen Barhufer.

Mit fast einer halben Stunde Verspätung und einem zwar eingeflochtenen, aber noch nicht geputzten Pferd, fuhr ich dann endlich los. Die Fahrt dauerte ca. 45-50min und ich war die dritte Reiterin am Morgen. Als ich ankam, war ein Trubel, der kleine Parkplatz schon voller Autos, Hänger, Pferde am ausladen, Mitarbeiter zwar sehr freundlich und hilfsbereit, aber doch ziemlich ausgelastet, zwischendurch am rumwuseln. Ich wurde wieder leicht nervös: eigentlich wollte ich schon früher da sein, damit ich Moik etwas eingewöhnen lassen, in Ruhe mich bereitmachen kann und vorher noch etwas im Schritt aufwärmen, damit wir dann sofort bereit sind für unsere erste halbstündige Lektion am Morgen. Aber irgendwie lief das nicht so wie erwartet: ich musste schnell ausladen, mein Pferd einer Helferin in die Hand drücken, damit ich schnell den Hänger und das Auto umparkieren konnte und dann war schon 9 und ich sah, wie die Reiterin vor mir schon in die Reithalle gerufen wurde. Huch!

Schnell Toilette aufsuchen, Pferd putzen, aufsteigen. Ich merkte, wie die Nervosität langsam anstieg. Ruhig atmen, entspannen, Rücken lösen, Bein lang… ich versuchte mich an meinen Alexander Technik Unterricht zu erinnern, aber irgendwie gelang es mir nur so halbpatzig, denn kurz darauf war der Aussenreitplatz voll von Hunden mit ihren Besitzern, die auf der selben Anlage Kurs hatten. An ein ruhiges und besinnliches Warmreiten war nicht mehr zu denken. Ich kurvte um die farbigen Pylonen und blauen Fässer, die nun überall aufgestellt wurden und versuchte zu aaatmen. Und schon wurde ich in die Reitbahn gerufen.

„Na, was wollen wir heute Tun?“ wurde ich freundlich begrüsst. „Arbeiten!“ Meine Hauptthemen, die ich mir vorgenommen hatte, waren Piaffe (Vorderlastigkeit und Aktivität) und Galopp (allgemein unsere schwächste Gangart). Herr Hinrichs meinte, diese beiden Themen würde sich prima ergänzen und forderte mich auf in der ersten Lektion einfach mal mein eigenes Programm zu reiten. Ich ritt an und merkte, wie sich mein ganzer Körper verkrampfte und anfing zu zittern vor lauter Nervosität. Moik zog sich natürlich auch zusammen, stellte zwar nett das Köpfchen hin, aber war ziemlich guckig (die Reithalle ist halb offen und grenzt direkt an den Auslauf der Hofpferde, die natürlich besonders interessant waren). Schon nach einer halben Runde: „Aaaatmen Sie! Tief atmen!“ Ständig versuchte ich mich dazu zu bringen tief zu atmen und zu entspannen, aber es wollte mir nicht gelingen, irgendwie schien mein Körper ein Eigenleben zu haben. „Wenn ich Ihnen zuschaue, dann stockt mir der Atem. (Anm.: leider nicht aus Bewunderung…) Dazu gibt es gar keinen Grund, lassen Sie die Zügel noch einmal lang und halten Sie an“ Ich gestand ihm dann, dass ich ziemlich nervös sei und das atmen momentan nicht so gut gelänge. Er lächelte nur und meinte, es gäbe überhaupt keinen Grund nervös zu sein. Ich weiss auch nicht warum ich so nervös war, wahrscheinlich hat die Hektik am Morgen ihres dazu beigetragen. Ich ritt wieder an, ein paar Seitengänge im Schritt, dann Trab, grosse Linien um den Takt zu finden, ich merkte, Moik war etwas verhalten und spannig. „Ändern Sie öfters den Rahmen, machen Sie mehr Programm! Er ist zu sehr in seiner eignen Haltung“ Ich liess Moik im Trab v/a strecken, nahm ihn wieder auf, variierte etwas das Tempo „Na, geht doch, Sie können’s ja“ Uff. Langsam wurde ich etwas ruhiger. Schritt, langer Zügel. Dann wollte ich etwas die Versammlung antesten, da das eine Thema ja Piaffe war und der Galopp meist mehr Kraft braucht als die Piaffe und Moik davon müder wird. Zuerst Schritt versammeln, dann wieder Dehnen, dann wieder versammeln, dann vorsichtig in halbe Tritte. Herr Hinrichs war soweit zufrieden. Dann wollte er aber mehr. „Bestimmen Sie ganz genau den Raumgewinn, den Sie wollen! Denken Sie Rückwärts-Trab!“ Er liess mich zuerst aus dem Schritt ein paar Tritte rückwärtsrichten, daraus antraben, dann daraus in die Piaffe: „Mehr an Ort und Stelle! Und jetzt Galopp! Galopp! Heute noch! Mehr Stellung! Äusserer Zügel weich!“ Kam es wie aus der Pistole geschossen. Mir wurde langsam warm. Beim Angaloppieren macht sich Moik wieder etwas fest. Eine schon länger währende Baustelle bei uns. Herr Hinrichs entgeht natürlich nichts. Er liess mich noch ein paar Schritt-Galopp-Schritt Übergänge reiten und den Rahmen im Galopp etwas variieren. Wieder wie ein Maschinengewehr: „Verlängern! Aufnehmen! Verlängern! Aufnehmen!“ alle zwei Galoppsprünge, ich kam kaum nach… „Heute noch! Das muss schneller gehen!“ Langsam kam ich ins Schwitzen. Und schon war die erste Lektion durch. Obwohl er viel von uns forderte, war er stets freundlich und motivierend und es herrschte eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Er forderte mich dann auf, für den Nachmittag eine Videokamera zu organisieren, damit ich ein paar Fehler sehen konnte. Eigentlich wollte ich das schon am Morgen, aber da der Hundekurs noch war, war es zu chaotisch und ich konnte die Kamera nicht rechtzeitig organisieren.

Am Nachmittag nahm ich mir genügend Zeit Moik bereit zu machen. Ich war sowohl nach der ersten Stunde, wie auch über Mittag noch je eine halbe Stunde mit ihm an der Hand grasen gegangen, um ihn bei Laune zu halten. Ich war schon beim Satteln ruhiger und konzentrierter. Das Atmen ging auch wieder.

Die zweite Reitlektion gestaltete dann Herr Hinrichs selber. Er liess mich zuerst ein paar schnelle Wechsel von Seitengängen reiten, um den Rücken geschmeidig zu machen und besser als am Morgen hochzubekommen. Zuerst wählte ich eine lange Seite SH-Renvers-Wechsel, dann die nächste lange Seite, Travers-Renvers-Wechsel. Schon fast etwas enttäuscht meinte er: „Das geht ja sehr gut, viel besser als am Morgen! Schade, jetzt wo die Kamera läuft können Sie ja die Fehler gar nicht sehen, sie sind schon weg. Aber Sie atmen auch besser.“ Der Mann sieht in dich hinein, Wahnsinn. Mein Gefühl war auch viel besser als am Morgen, wir waren viel konzentrierter bei der Sache. Dann eine sehr kurze Trabreprise, wieder Rahmen variieren, im v/a etwas passageartig reiten und dann meinte er schon: „jetzt Galopp!“ Wieder Galopp-Schrittübergänge, gut auf die Biegung achten, er war soweit zufrieden. Also doch eher Baustelle Piaffe. Als Vorbereitung sollte ich schnelle Schritt-Trab-Wechsel reiten. „Machen Sie dem Pferd das Normale streng, damit es froh ist, wenn es in die Piaffe darf!“ und immer wieder kam „Schneller, das muss noch schneller gehen!“ Zackizacki, Schritt sollte nur noch angetönt werden, das Pferd soll so elektrisch sein, dass es von sich aus im Schritt schon den Trab anfragt und ich merke beim Übergang vom Trab in den Schritt, wie er sich setzt und die HH-mitnimmt, bereit zum wieder losgehen. „Und jetzt Piaffe, denken Sie Rückwärtstrab! Bestimmen Sie den Raumgewinn! Nur eine Hufbreit, nicht mehr!“ Ich habe das Gefühl er stirbt mir ab. Doch dazu meinte Herr Hinrichs nur: „Wenn er abstirbt, geben Sie mir die Schuld.“ Ich habe das Gefühl, wir blieben an Ort und Stelle, aber noch nicht genug für Herrn Hinrichs, ich schiele zur Seite und merke, wie der Buchstaben „C“ langsam an uns vorbeizieht… hm, doch nicht wirklich an Ort und Stelle… was noch weniger? Uff… Moik wird langsam etwas sehr spannig und hat etwas die Tendenz zum Zähneknirschen, was unter hoher Spannung leider manchmal passieren kann. Ich bin mehr so der Typ vom reinfühlen, ein bisschen mehr hier ein bisschen mehr da… und jetzt sind wir beide sehr gefordert von dem zackigen Rhythmus und der prompten und äusserst präzisen Aufforderung von Herrn Hinrichs Unterricht. Immer wieder soll Schritt-Trab-Schritt-Piaffe-Galopp-Schritt-Piaffe-Rückwärts-Piaffe-Galopp… mir raucht der Kopf. „Können Sie noch?“ „Jaja!“ gequältes Lächeln, sehe ich schon so geschafft aus…?

Alles in allem denke ich war Herr Hinrichs zufrieden mit uns. Er meinte, es sei eine gute Basis da und es habe sich einiges getan, Moik sei ein gutes Pferd (ja, er ist ein sehr guter Lehrmeister!) aber ich könne noch viiiiiel mehr von ihm fordern. Ich würde da nur an der Oberfläche kratzen. Uff. Und ich müsse meine inneren Bilder noch mehr konkretisieren. Ich hätte zwar ein gutes Bild von Rhythmus, Takt, Schwingen etc. aber ich müsste noch viel konkreter mein Bild formen und damit auch mehr von meinem Pferd fordern. Ich glaube, damit bin v.a. ich gefordert.

Ich nehme mir vor heute Abend vor dem Einschlafen an meinem inneren Bild zu arbeiten und bin sehr gespannt auf den morgigen Tag…


TAG 2

Auf der Hinfahrt präsentierte sich mir als Einstieg in den Tag ein wunderschöner Wintermorgen: Die Sonne fing langsam an durch den Nebel zu drücken und die geheimnisvolle Landschaft war noch von Reif bedeckt.

Moik war schon munter und guckte mich mit einem Maul voll Heu fröhlich an. Ich machte meine Sachen bereit um ihn zu putzen und ihn noch ein bisschen grasen zu lassen vor unserer ersten Lektion. Das findet er sowieso toll und an so einem strengen Wochenende möchte man ja das verwöhnte Pferdchen bei Laune halten

Als ich die Halle betrat, begrüsste mich Herr Hinrichs voller Tatendrang und unser Tagesmotto sollte lauten: Erhöhen Sie Ihre Ansprüche! Ich sollte zuerst selber etwas lösen und aufwärmen und dann schon früh an die Piaffe gehen, damit wir noch genügend Energie für den Galopp nachher hätten. Also machte ich wieder erst ein paar Seitengänge im Schritt, im Wechsel auf dem Zirkel und der Geraden, um nachher das prompte Antraben mit seeehr kurzem, kaum merkbaren Schrittübergang und erneutem Antraben fordern zu können. Das erste Mal war Herrn Hinrichs natürlich wieder zu lasch und zu langsam. Nach 2-3 Versuchen war es dann zufriedenstellender und ich dachte, ich probier mal die Piaffe an, war etwas unentschlossen und ging zu zögerlich ran. Auch das entdeckte Herr Hinrichs sofort (er sieht einfach ALLES!): „Sie haben kein klares Konzept, kein deutliches inneres Bild. Bestimmen Sie ganz genau, wie Ihr Pferd aussehen soll, wie die Hinterbeine treten, welchen Raumgewinn sie haben möchten. Denken Sie Trab rückwärts!“ Er ließ mich hereinkommen und die Videoaufnahme kurz zurückspulen und gleich ansehen. Nach weiteren Erklärungen sollte ich zuerst noch etwas rückwärtsrichten. Auch da korrigierte er mich und meinte, ich solle gar nicht viel zurück, sondern nur 1 Tritt. Also 1 Tritt. Dann sollte ich den Tritt nur andeuten und sofort wieder antreten. Als auch das klappte, rief er ganz erfreut: „Na, wenn Sie das können, dann klappt es auch mit der Piaffe an Ort und Stelle!“ Es war sehr neu für mich und ich musste mein Gefühl neu darauf einstellen, denn manchmal hatte ich das Gefühl wir würden total still stehen, die Bewegung würde stocken, obwohl es dann auf dem Video gar nicht so aussah. Herr Hinrichs meinte auch, was wir jetzt machen wollen, sei auf den Ausdruck verzichten, der käme dann von alleine, wenn wir aus der Piaffe sofort angaloppieren. Das war am Anfang sehr schwierig. Aus den halben Tritten habe ich auch schon Galoppübergänge gemacht, aber das war schon schwierig, weil sehr anstrengend für’s Pferd. Aber aus dieser Piaffe an Ort und Stelle… puh! Der Galopp kam dann auch nicht gleich so prompt und sofort, aber ausnahmsweise war das Herr Hinrichs genehm, denn dafür wurden die Piaffetritte vor dem Angaloppieren viel ausdrucksstärker! Nur das Angaloppieren selber war noch nicht so toll, weil er sich dabei immer noch raushebelte, unser altbekanntes Problem: der erste Galoppsprung. Er gab mir dafür auch noch ein paar neue innere Bilder: Ich solle mir das innere Vorderbein sehr hoch angewinkelt vorstellen, fast so wie der Galoppsprung eines iberischen Pferdes mit viel „Knieaktion“.

Dann fragte er nach der Passage. Das haben wir noch nicht wirklich in unser Programm aufgenommen. Ein paar Mal so ganz vorsichtig anprobiert aus dem Trab versammeln oder aus der Piaffe vor, aber noch nicht wirklich. Er liess mich erstmal machen und forderte mich auf das innere Hinterbein beim Sprunggelenk anzutippen, wenn es in der Luft ist. Das Sprunggelenk? Gar nicht so einfach von oben und dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt! Ich schielte auf die äussere (diagonale) Schulter, damit ich den richtigen Zeitpunkt erwischte. Aber das Sprunggelenk sitzt ja viel tiefer und irgendwie wollte es nicht so recht klappen. Darum sollte ich dann einhändig reiten, damit ich mit der inneren Hand die Gerte tiefer halten konnte. Auch gar nicht so einfach!

Nach der Stunde liess ich Moik nochmals grasen und sah mir währenddessen die Videoaufnahmen genauer an, um für den Nachmittag gewappnet zu sein.

Nach einem gemütlichen Mittagessen und nochmals einer Graspause (ja, ich musste Moik SEHR bei Laune behalten, denn er schien sehr entsetzt als er merkte, dass er NOCHMALS ran musste ) war ich ganz beduselt von der Sonne und Moik nahm es auch ganz gemütlich. Herr Hinrichs fragte mich, ob ich nochmals das Gleiche machen wolle oder was Neues. Ich entschied mich dann nochmals für die Piaffe, weil da mein Gefühl neu sortiert werden musste und ich dabei möglichst viel davon profitieren wollte, dass mich jemand von unten korrigierte. Also ließ er mich wieder aufwärmen. Ich ritt wieder Seitengänge im Schritt, dieses Mal jedoch in noch schnellerer Abfolge und versammelter, inkl. Schrittpirouetten und Renverswendungen. Dann waren wir bereit. Herr Hinrichs meinte dann schmunzelnd: „Ja, das sieht man heutzutage nicht mehr oft, dass man in so ruhiger Arbeit löst. Sehr schön.“ Die akademische Reitkunst hat mich da halt schon geprägt und ich wollte auch nicht unsere letzte Kraft zu früh verpuffen. Wir waren beide schon ziemlich gefordert. Die Übergänge von dem halben Rückwärtstritt in die Piaffe funktionierten schon viel besser, auch das Angaloppieren im Anschluss und obwohl dies Moik sehr belastend fand, machte er keinen unzufriedenen Eindruck. Ich war überrascht und natürlich besonders erfreut darüber, denn er ist der beste Barometer für die Arbeit. Herr Hinrichs war auch ganz begeistert von ihm und lobte seine Sensibilität und unsere Arbeit.

Als ich mich dann etwas später von Herrn Hinrichs verabschiedete und mich für den lehrreichen und spannenden Kurs bedankte, meinte er zu mir: „Ein Sportreiter würde sagen, die Anlehnung müsse noch fester sein. Aber wissen Sie, so wie Sie das machen, ist das einfach ein Stück Lebensqualität!“ Ja, das ist es in der Tat. Ich erwiderte, dass ich ja zum Vergnügen reite und genau diese Lebensqualität meine Freude am Reiten ausmache und ich jeden Tag mit diesem Pferd genieße. Er meinte dann nur lächelnd: „Und wissen Sie, das Pferd spiegelt Sie sehr schön!“ Wow, das war wohl das schönste Kompliment, das ich je bekommen habe! Und das von so einem Ausbilder! Ich schwebte nur so davon und als ich dann beim nach Hause fahren die Sonne hinter dem Berg verschwinden sah und den Tag nochmals Revue passieren ließ, die netten Leuten, die ich kennengelernt hatte, Pferde, die sich alle so Mühe gaben und der geniale Ausbilder, der sich auf jeden einzelnen einstellte und diese fantastischen Erlebnisse… ich war fast überwältigt von Glücksgefühlen. Ich liebe dieses Pferd einfach jeden Tag mehr!


Autor: Jen
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Mela
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Beitrag von Mela »

Wow super lebendig geschriebener Kursbericht- und gratuliere zu dem tollen Kompliment von Hr. Hindrichs, da läuft es mir beim lesen kalt über den Rücken. Schön, wenn die eigene Arbeit so eine Bestätigung erfährt.

Noch eine Frage, hat Hr. Hindrichs näher erklärt, was der Vorteil von dem 1 Schritt rückwärtsrichten vor der Piaffe gegenüber mehreren Schritten rückwärts?
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Mela hat geschrieben:Wow super lebendig geschriebener Kursbericht- und gratuliere zu dem tollen Kompliment von Hr. Hindrichs, da läuft es mir beim lesen kalt über den Rücken. Schön, wenn die eigene Arbeit so eine Bestätigung erfährt.
Danke! :D habe immer noch dieses doofe, breite Glücksgrinsen im Gesicht... ;)
Mela hat geschrieben:Noch eine Frage, hat Hr. Hindrichs näher erklärt, was der Vorteil von dem 1 Schritt rückwärtsrichten vor der Piaffe gegenüber mehreren Schritten rückwärts?
Zuviel Rückwärts hat das Pferd zu stark auf die HH gebracht, was ihn dann zu fest auf der HH festgesetzt hat und er zuviel Kraft für die Piaffe gebraucht hätte, die er so noch nicht hat. Die Andeutung des Rückwärts war nur eine hilfe für die Reaktion, damit das Pferd in der Piaffe auf die gleiche/ähnliche Hilfe hin sich am Platz bewegt (oder im Idealfall sogar noch etwas piaffartig rückwärts geht). Das "am Platz" war eine wichtige Korrekturmassnahme, weil Moik die Tendenz zum "schnüren" in den halben Tritten hat. Dabei setzt er die Hinterbeine nicht in zwei Spuren nebeneinander auf, sondern wie auf einer Linie voreinander und entgeht so der vermehrten Lastaufnahme. Wenn das Pferd aber am Platz bleibt, dann wird es dazu gezwungen, die Hinterbeine etwas breiter nebeneinander zu setzen.
Liebe Grüesslis, Jen
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Vielen Dank für den tollen Bericht, Jen!
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Hallo Jen,
hat wohl richtig Spaß gemacht das Wochenende... Supi!
Da soviel von Kamera die Rede war - ähem, tja, könnte man denn da auch was sehen? Wenigstens mal Standbilder oder so?
Das wär wunderbar :D
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Jen
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Beitrag von Jen »

ja, ich werde versuchen Bilder einzustellen. Allerdings muss ich das im Büro mal überspielen, weil ich nur die Kassette und keine kamera habe... und ich kann das nur mal ausserhalb der bürozeiten machen... deshalb kann ich jetzt noch nichts versprechen, weil ich noch nicht weiss, wann ich dazu komme. Aber ich hoffe, es wird klappen!
Liebe Grüesslis, Jen
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

:jump1: :jump1: :jump1:

:D Also da tu ich ja überhaupt keine Bedenken haben, daß es klappt!

*freufreufreu*
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Beitrag von Thisbe »

Oooh, das klingt so gut.
Was konstruktiveres habe ich leider nicht beizutragen :oops:
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
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smilla
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Beitrag von smilla »

Ja, es klingt einfach wunderbar!! Und obwohl ich mich natürlich auch sehr über Bilder freuen würde, man kann sich das soooo gut vorstellen! Euch würde ich zu gerne mal zuschauen!!!
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Wirklich sehr lebendig geschrieben, da würde man gerne die Videos dazu sehen.
Hattest du Zeit, auch die anderen zu betrachten oder warst du zu sehr mit Pferd bei Laune halten beschäftigt ? :wink:

Gibt es irgendwo auch Reitbilder von dir und Moik ? Hab jetzt nur Handarbeitsbilder gefunden.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallöchen

ja, ich hatte natürlich schon Zeit auch den anderen zu zuschauen, jedoch möchte ich dazu gar nicht so viel sagen, weil ich nicht weiss, ob die das so toll finden, wenn da einfach jemand im www über sie schreibt... nur so viel: es war ein toller Kurs mit gutem Niveau und einer Vielfalt an Reiterinnen und Pferden. Vom Araber über den Lusitano zum WB bis hin zum Friesen und Friesenmix war alles dabei :) Die meisten waren schon vorher mal dabei (ich war zb. auch vor zwei Jahren schon einmal dabei) und es gab aber auch zb. eine nette junge Reiterin aus dem Sportlager, die sich recht umgewöhnen musste. Aber ich glaube, es hat ihr auch gut gefallen und konnte so einiges mitnehmen, um vom Dauertreiben und ständigem "Einrahmen" wegzukommen.

Reitbilder von mir und Moik gab es eigentlich ganz viele... im alten Forum noch ;) leider sind die nun alle weg, weil der Server zugemacht hat, wo ich sie raufgeladen hatte und ich habe mir nicht die Mühe gemacht, all die alten Fotos nochmals raufzuladen. Ich hoffe, es gibt mal neue... wie gesagt, sobald ich es schaffe, die Kassette im Büro zu überspielen, dann gibt es auch ein paar Bildchen :D
Zuletzt geändert von Jen am Di, 26. Feb 2008 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüesslis, Jen
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Naima
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Beitrag von Naima »

toller bericht, ich fand ihn sehr spannend!

ich kann dich sehr gut verstehen, was dein reitgefühl und die liebe zu deinem pferd angeht...
Mistral ist ein töltender Traber. Nun nehmen wir seit einigen Jahren klassischen Unterricht. Diagnose Kissing Spines am 18.08.2014. Wir werden sehen, was wird.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Schön zu lesen :D
"danke" dass du dich auch nicht gescheut hast, über diese Nervosität / Unsicherheit am Anfang zu schreiben, ich kenne das gut.
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bea
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Beitrag von bea »

Auch von mir danke für den wunderschönen Bericht, Jen! Hört sich wirklich Klasse an!
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
Gelchen
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Beitrag von Gelchen »

hallo Jen,
aha in dem Fall bist du die mit dem braunen Warmblut? Ich war nämlich auch auf dem Kurs. Deinem Bericht kann ich mich nur anschliessen. Herr Hinrichs ist zwar immer sehr fordernt, aber er kann sehr gut abschätzen was man dem Pferd/Reiter zumuten kann. Zugegebener massen reite ich zu Hause etwas gemütlicher, aber frisch vom Kurs bin ich natürlich wieder super motiviert (ich hoffe es hält bis zum nächsten Kurs an).
Bist du im Juli wieder mit dabei?

Grüsse
gelchen (Friesenmix Stute Schimmel)
„In jedem Pferd
gibt es ein Zauberpferd.
Nur den Schlüssel muss man finden."
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