Springen- warum?

Rund um die klassische Reitkunst

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FNB
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Beitrag von FNB »

Esge, Ingrid Klimke schwört auf Springgymnastik für die Verbesserung in der Dressur :wink:

Sie lässt u.a. auch versammelt über Cavalettis galoppieren und noch mehr so Dinger, ich meine, es gäbe da auch ein Buch drüber *suchengeh*

LG
esge
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Beitrag von esge »

Jen, Vertrauen und angenehme Pferde muss man sich glaube ich immer erarbeiten. Traumpferde kann man nicht kaufen, Traumpferde muss man sich machen.

Hm, ob ich versammelten Galopp über Cavalletti für so sinnvoll halten, weiß ich ja noch nicht. Aber in jedem Fall weiß Ingrid Klimke da erheblich mehr drüber als ich je wissen werde. :roll:
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Junito
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Beitrag von Junito »

Jedenfalls sieht alles was man von ihr so sieht (ich kenne leider maximal Filme) wesentlich entspannter aus und Reiter und Pferde scheinen mehr Spaß bei der Sache zu haben als alles, was man so von den Dressurkoryphäen sieht.
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
lalala

Beitrag von lalala »

Klimkes Cavalettibuch ist genial. Wenn ich mich recht erinnere empfiehlt sie 2x/Woche Cavalettitraining.

Leider fehlt es an vielen Ställen an ausreichendem Equipment und fürs aufbauen muss man sich halt selber ein wenig in den Hintern treten.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Weil das so ein schönes Thema ist und ich gerade darüber gestolpert bin, möchte ich es gern wieder aufleben lassen und noch kurz ergänzen:
- Springen fördert unheimlich die Balance beim Reiten. Das ist nicht nur (aber auch!) für's Dressurreiten von Vorteil, sondern auch für lustige Pferde im Gelände. Meine Stute ist z.B. letztens wegen eines sehr ignoranten Treckerfahrers kurzerhand aus dem Stand mit einem gewaltigen Satz über den unten abgebildeten Graben gesprungen. Ohne meine Springerfahrung wäre ich wahrscheinlich gestürzt. So konnte ich den Satz gut sitzen. Man wird auch gelassener gegenüber solchen Situationen :)
- Der Fokus ist weg vom Gefummel an der Haltung des Pferdes. Das macht den Kopf frei und tut vielen Reitern (und damit auch ihren Pferden) gut.
- Dass viele Pferde dadurch schön locker werden, kann ich absolut bestätigen. Klar kann man das auch durch Freispringen erreichen - aber ich habe nichts dagegen, das schön lockere Pferd dann direkt zu reiten :D
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
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Meg
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Beitrag von Meg »

Und es verbessert unheimlich die Galoppade, was sich positiv für die Dressur auswirkt
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
horsman
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Beitrag von horsman »

muss nicht sein - geht auch alles ohne Springen sehr gut
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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summer
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Beitrag von summer »

Wahrscheinlich muss es nicht sein. Es gibt sicher auch Pferde, die dem Springen nichts abgewinnen können und keinen Spaß dran haben.

Aber ich persönlich finde, dass es meinem Pferd (und mir auch, wenn ich mich mal überwunden habe) nicht nur unheimlichen Spass macht, sondern es einen eindeutig positiven Effekt hat - vor allem auf Losgelassenheit (von Pferd und Reiter - der das Pferd endlich mal loslassen MUSS), Takt, Fleiss und Schwung und nicht zu vergessen - die Motivation.

Ich bin leider recht unerfahren im Springen (daher kommt zum grossen Teil meine Unsicherheit) - und kann mir selbst Gymnastikreihen nicht gut aufbauen - aber Cavaletti verwende ich immer wieder!
esge
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Beitrag von esge »

Sicher geht's auch ohne Springen. Ist aber gut, wenn es mit geht.
Wenn es, aus welchem Grund auch immer, ohne Springen gehen soll, bin ich allerdings in jedem Fall dafür, regelmäßig ins Gelände zu gehen, zu klettern, frisch vorwärts zu galoppieren und über Unebenheiten zu kraxeln.

Natürlich gibt es große Reiter, die all dies nicht tun und trotzdem hervorragende Dressurpferde produzieren. Welches Stierkampfpferd wird schon ins Gelände geritten...?
Aber da die wenigsten von uns über dieses Reiterkönnen, über dieses A----gefühl verfügen dürften, sollten wir uns vielleicht doch über Alternativen Gedanken machen. Tag um Tag in einer leeren Reitbahn Runden drehen, immer brav, versammelt (oder einfach langsam) und immer und immer dasselbe muss früher oder später jedes Pferd abtöten. Meine Meinung.
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Eben. Es macht einfach Spaaaaß (den meisten Pferden auch). Und wenn ich bedenke, wie oft der VS-Trainer zu mir gesagt hat "Jetzt reit doch mal VORWÄRTS! Lass den doch mal galoppieren!!!", wenn ich schon das Gefühl hatte, im Renntempo unterwegs zu sein, kann es nur gut sein, aus dem gewohnten Trott auszubrechen. Und ich gehe viel ins Gelände und reite auch gern sehr flott (dachte ich ;-))

Bei den Klimke-Cavalettiarbeit-Filmen kann man sehr gut sehen, wie sich SOFORT die Rittigkeit, Rückentätigkeit und Hinterbeinaktivität verbessert durch die gezielten Übungen. Da wär man ja schön blöd, sowas nicht zu nutzen!

Ich finde alles gut, was für die Pferde einleuchtend ist und eine Abwechslung für Hirn und Körper darstellt.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Nachtrag für esge: Die Frau Klimke lässt nicht versammelt über Cavaletti galoppieren (das stell ich mir auch etwas autschn vor ), sondern sie stellt zB vier Cavaletti auf einen Zirkel und lässt dann galoppieren und natürlich springen. Dabei müssen sich die Pferde ganz von selbst etwas aufnehmen, konzentrieren und gleichmäßig galoppieren.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich finde Springen- gerade auch Geländespringen- großartig um Balance, Schnellkraft, Ausdauer, Mut, Geschicklichkeit und Bewegungsfreude zu fördern. Es gibt den Pferden auch die Möglichkeit sich selbst zu fühlen und ihrer Kraft Ausdruck zu verleihen/ sich auszudrücken.

Darüber hinaus wird Schnelligkeit, Beweglichkeit und Orientierung im Raum, Mut, Balance und die Hand des Reiters geschult.

Und ein ganz wichtiger Aspekt, es schafft Abwechslung und verhindert die Entstehung von "Fach-Idioten"!
Solange meine Gesundheit es zulässt, werde ich immer alle Pferde auch springen. Es muss ja nicht hoch sein :wink:
Ich sehe finde kein einziges Argument - außer eben gesundheitliche Probleme bei Pferd und/oder Reiter- das gegen das gymnastizierende Springen spräche.
Gruß S&P
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charona
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Beitrag von charona »

Jetzt mal ne "dumme" Frage: ich würde schrecklich gerne mit meiner Friesenstute springen, aber wie kann ich das am besten angehen? Stangen läuft sie prima, aber sobald das hindernis erhöht wird, so auf cavaletti höhe, dann gibt es Kleinholz, seufz. Nun bin ich selber kein erfahrener springer, darum trau ich mir das im Sattel dann doch nicht zu. Sollte ich bei einem Pferd, das keinen Respekt davor hat, das ihr die stangen um die Ohren fliegen villeicht mit einem festen Hindernis beginnen und dies dann an der Longe probieren, erstmal ohne Reiter? Mit festem Hindernis meine ich Strohballen oder ähnliches?
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Bei LMAA-Pferden finde ich quergelegte Mostfässer ganz gut... :twisted:
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Celine
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Beitrag von Celine »

Was für ein wunderschönes Bild, s&p!
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