Bahnregeln Handarbeit

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

Kreutzer
User
Beiträge: 48
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 11:58
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Bahnregeln Handarbeit

Beitrag von Kreutzer »

Hallo, weiß irgend jemand von Euch wie die Bahnregeln sind bei der klassischen Handarbeit?.
Ich habe irgendwann mal irgendwo gelesen, das die Handarbeit Vorrang
vor den Reitern hat.

Begründung: "Für die Arbeit an der Hand ist eine Reitbahn mit fest abgegrenzten Seiten erfordelich, damit das Pferd nicht nach außen ausweichen kann."

Meine Frage bezieht sich ausschließlich auf die Handarbeit, bei der man sich neben dem Pferd aufhält. Also nicht auf die Arbeit mit dem langem Zügel, Longieren, Doppellonge, Zirkuslektionen.

Wäre schön, wenn jemand etwas weiß.
Ich habe auch schon bei der FN angefragt und bei Xenophon.

Viele Grüße Antje
horsman
User
Beiträge: 2879
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 12:04
Wohnort: NRW

Beitrag von horsman »

also da würd ich nicht nach Regeln fragen, sondern dies nur in ener leeren Halle unternehmen, oder mal höflich fragen, ob man mal für 5 Min. den Hufschlag haben kann, wenn nicht viel los ist, ansonsten gibts wieder nur blödes Gemecker
lalala

Beitrag von lalala »

horsmän hat geschrieben:also da würd ich nicht nach Regeln fragen, sondern dies nur in ener leeren Halle unternehmen, oder mal höflich fragen, ob man mal für 5 Min. den Hufschlag haben kann, wenn nicht viel los ist, ansonsten gibts wieder nur blödes Gemecker
Da kann ich mich nur anschliessen...ich finde es als Reiter sehr störend, wenn neben 4 oder 5 Reitern noch ein Handarbeiter auf dem Hufschlag herumwuselt.
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

Also, ich glaube, wenn ich bei der Handarbeit auf dem Hufschlag bestehen würde, hätte ich verdammt wenig Chancen. Ich verlege meine Handarbeit bei anwesenden Reitern immer auf den zweiten oder dritten Hufschlag.

Da der "Normal"-Reiter keine Handarbeit macht, wird er mir dafür auch nicht die Vorfahrt geben.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
chica
Admin
Beiträge: 5813
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:59
Wohnort:

Beitrag von chica »

Bei uns im Reitstall galt immer, die höheren Geschwindigkeiten haben Vorrang. Wenn also andere Reiter in der Bahn sind, ist im Schritt der Hufschlag freizuhalten - egal ob vom Boden aus oder im Sattel.

Allerdings tut es ja auch nicht weh, evtl. anwesende Reiter zu fragen, ob man bitte den Hufschlag benutzen dürfe. Wenn die ein Problem damit haben, sollen sie den Mund aufmachen ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
Bild
Benutzeravatar
Celine
User
Beiträge: 1212
Registriert: Di, 26. Sep 2006 11:27
Wohnort: Burgwedel

Beitrag von Celine »

Ich bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, bei der Handarbeit Vorfahrt zu haben :D
Ich mach Handarbeit auch nur in der leeren Halle oder wenn jemand reitet, mit dem ich gut klarkomme und ich auch mal den Hufschlag haben kann (oder wenn die anderen in der Halle auch Handarbeit machen :wink: )
thiesboettcher
User
Beiträge: 13
Registriert: Di, 15. Jan 2008 09:51
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von thiesboettcher »

ich find es eigentlich gut, wenn die Fußgänger einfach ihr Ding machen und ich drum herum reite.

ich finde es immer störend, wenn jemand in letzter Sekunde doch noch ausweicht, um vielleicht noch eine Bahnregel zu erfüllen.

lg Thies
Benutzeravatar
DynaMitreiterin
User
Beiträge: 1153
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:04
Wohnort: Berlin

Beitrag von DynaMitreiterin »

thiesboettcher hat geschrieben:i
ich finde es immer störend, wenn jemand in letzter Sekunde doch noch ausweicht, um vielleicht noch eine Bahnregel zu erfüllen.
Pardauz!!! In diesem Falle hätte ich zumindest das Pferd mit dem Gewichtsvorteil! :D
Aber, Spaß beiseite, ich schliesse mich da eigenlich an: Prinzipell achte ich darauf, die Reiter nicht zu stören, erwarte aber gleichermassen, wenn wir an der Hand im Trab die lange Seite lang Schulterhereinen, dass sie ausweichen. Man kann sich ja auch mal mit Blicken etc. verständigen und bedanken.

Und wie beim Autofahren halte ich es mit dem vorausschauenden Handarbeiten und versuche, unsere Kringel entsprechend einzuleiten.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
Muriel
User
Beiträge: 189
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 15:19
Wohnort: Rhein-Neckar-Raum
Kontaktdaten:

Beitrag von Muriel »

Das kommt auf die Formulierung der jeweiligen Hallenbenutzungsordnung an. Und die kann jeder gestalten wie er will, da gibt es natürlich allgemeine Vereinbarungen.

Bei uns ist ausdrücklich die Arbeit am Boden und an der Hand dem Reiten gleichgestellt. dh. jemand der Handarbeit macht, hat ein Recht auf Rücksichtnahme.

in der Praxis sieht das so aus, das man schaut wer da ist und entsprechend kommuniziert das man mal die lange Seite braucht. oder mal den Hufschlag an der kurzen Seite.
Und die anderen reiten dann eben mal eine Schlangenlinie aussenrum, geht alles.

Allerdings ist bei uns auch nicht so viel los in der Halle, wenn es am Nachmittag (der Hauptzeit) mal vier sind, ist das schon sehr viel.

Und bei uns steht eben das Reiten nicht im Vordergrund, es gibt sehr viele die mit ihrem Pferd Bodenarbeit, Handarbeit, Freiarbeit usw machen.
Und das wird genauso ernst und wichtig genommen wie das Reiten.
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
Kreutzer
User
Beiträge: 48
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 11:58
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Bahnregeln

Beitrag von Kreutzer »

Hallo erst einmal Danke für die Reaktionen.

Die Frage kam einfach mal auf, weil ich eine Reitschülerin habe, die in ihrem Stall arge Probleme hat, wegen der Handarbeit auf dem Hufschlag und sehr
diskriminiert wird.

Mal sehen, ob sich die FN zu diesem Thema meldet.
Xenophon ( Frau Jennissen) gibt die Frage weiter in den Vorstand.
Mal sehen was da kommt.

Viele Grüße, Antje
Muriel
User
Beiträge: 189
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 15:19
Wohnort: Rhein-Neckar-Raum
Kontaktdaten:

Beitrag von Muriel »

Boah, Sachen gibts *grrr* unglaublich.
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
Jenni
User
Beiträge: 116
Registriert: Do, 27. Dez 2007 20:09
Wohnort: Unterfranken
Kontaktdaten:

Beitrag von Jenni »

Ich bin bei uns auch die einzige, die Handarbeit und v.a. Langzügel macht.

Habe auch kein Vorfahrtsanspruch :wink:

Ich schaue halt immer, wer da grade so in der Halle ist. Manchmal hab ich Glück und die Halle ist eh leer, ansonsten schaue ich. Bei manchen Leuten gehe ich nicht mit rein, da man da nur dumm beäugt wird, bei anderen kann man gut mit rein und mit den Leuten funktioniert das auch ganz gut, weil man nicht konsequent auf seine Vorfahrt besteht sondern eben auch mal ausweicht, wenn man nicht müsste. Diese Leute sind auch immer bereit auf mich Rücksicht zu nehmen, gerade in der Anfangszeit sind sie mir immer ausgewichen, weil die Handarbeit für mein Pferd Neuland war.

Funktioniert bei uns also vor allem mit Kommunikation und ein bisschen Zufall.
Benutzeravatar
DynaMitreiterin
User
Beiträge: 1153
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:04
Wohnort: Berlin

Beitrag von DynaMitreiterin »

Oh, also Diskriminierung ist natürlich sehr unschön! Aber ist das dann nicht ein grundlegendes Problem - wenn so wenig Toleranz in dem Stall herrscht? sie gefährdet ja niemanden!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
Benutzeravatar
Larry
User
Beiträge: 1485
Registriert: So, 24. Sep 2006 18:20
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Larry »

Hier geht es eigentlich weniger um Bahnregeln, als einfach um eine sinnvolle Einigung.
Bei uns im Stall wird es oft auf Zuruf just in time gelöst und fertig.
Es soll ja allen in der Halle Spaß machen!
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Kreutzer
User
Beiträge: 48
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 11:58
Wohnort: Brandenburg
Kontaktdaten:

Handarbeit

Beitrag von Kreutzer »

@ DynaMitreiterin

"Oh, also Diskriminierung ist natürlich sehr unschön! Aber ist das dann nicht ein grundlegendes Problem - wenn so wenig Toleranz in dem Stall herrscht? sie gefährdet ja niemanden!"

Du hast schon recht und sie wird den Stall auf Dauer verlassen, denn sie baut sich zur Zeit ihren eigenen Hof in Stolpe auf.

Ich habe es gefunden, wo ich es gelesen habe.
Podhajsky, Die klassische Reitkunst, Reitbahnordnung S. 246
" Die an der Hand Arbeitenden bleiben immer an der Wand. Begegnen sich
zwei in der Handarbeit, so gilt bezüglich des Ausweichens die gleiche Regel wie für die Reiter: die rechte Hand weicht aus."

Es geht hier auch wirklich in keiner Weise darum, auf irgend eine Regel zu bestehen.

Schlußletztendlich zieht sie sich oft aus der Halle zurück und versucht immer schon von vornherein mit ihrem Pferd draußen zu arbeiten.

Und in den anderen drei Ställen, läuft das auch so wie ihr es beschreibt. Ein höfliches Wort, eine freundliche Anfrage und alles ist geregelt.

Viele, Grüße Antje
Antworten