Französische Reitkunst - Seminar d. Hofreitschule Bückeburg

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Josatianma
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Französische Reitkunst - Seminar d. Hofreitschule Bückeburg

Beitrag von Josatianma »

Französische Reitkunst - Die Leichtigkeit der Hilfen

Reitkunstseminar (2) am 5. Januar 2008 in der Fürstlichen Hofreitschule Schloß Bückeburg


"Halt, Stopp, Anhalten" schallt die Stimme von Wolfgang Krischke durch die Halle. Der Reiter pariert sein Pferd verwirrt schauend aus dem Galopp zum Halten und erwartet nun zu hören, was er falsch gemacht hat. Aber nein, der Grund für die abrupte Unterbrechung der Arbeit an den Galopppirouetten hat einen ganz anderen Grund: das Pferd muß mal. Und da wir hier in der Hofreitschule sind, geschieht dies im Stehen, damit der "Sklave" Frodo schnell den ungewünschten Haufen beseitigen kann. Dann geht es weiter in der Arbeit.

In einer unglaublich angenehmen Atmosphäre erlebe ich mit zwei Freundinnen einen wunderschönen und lehrreichen Seminartag. Er fängt etwas verspätet mit einem üppigen Frühstücksbuffet an, dem ein kurzweiliger Einblick in die Geschichte der Reitkunst, vorgetragen von Christin Krischke, folgt. Dann erscheinen die ersten Pferde in der Bahn: der Lusitanohengst Odeceixe mit Wolfgang Krischke, der Lusitanohengst Ulysses mit Christin Krischke und der Lipizzanerhengst Maestoso Amata mit Diana Krischke. Wir bekommen einen Einblick in die tägliche Arbeit mit den Pferden, die abwechselnd von Christin und Wolfgang Krischke per Mikrofon kommentiert wird. Geritten werden die Pferde in dieser ersten Einheit alle auf Kimblewick. Es ist ein sehr harmonisches Bild, was wir dort zu sehen bekommen. Nur der Lipizzanerhengst von Diana Krischke scheint unter einer größeren Anspannung zu stehen, die aber im Laufe der Arbeit besser wird. Quer durch alle Seitengänge in allen Gangarten werden die Pferde gearbeitet. Kein grober Einsatz der Hand, eines Sporens oder einer Gerte ist zu sehen. Der spanische Schritt wird von den Pferden mit kaum sichtbaren Hilfen des Reiters ausgeführt. Christin Krischke ist jedoch mit der Ausführung des spanischen Schrittes von Ulysses nicht zufrieden. Sie korrigiert dies jedoch nicht in der Bewegung durch vermehrte Hilfen, sondern ermahnt ihn im Stehen. Er möchte es direkt besser machen, muß aber nach der Ermahnung noch einen Moment stehen. Der danach gezeigte spanische Schritt ist deutlich motivierter. Die Atmosphäre ist locker und angenehm. Den Pferden ist der Spaß an der Arbeit anzusehen. Diese Pferde haben eine lebendige Mimik, wie man sie sich öfter zu sehen wünscht.

Nach dieser Vorführung kommen nun die Schüler nacheinander in die Bahn. Als erster darf oben erwähnter Frodo (woher der Spitznamen kommt ist jedem klar) mit dem Knabstrupper-Hengst Boxter von der Schützenden Hand in die Bahn. Hier wird die eherne Regel, daß eigentlich keine Schüler auf die Hengste der Hofreitschule dürfen, gebrochen. Das Herz von Dennis Pantke, wie Frodo richtig heißt, schlägt für diesen Hengst und er schafft es mit seinem inneren Bild von diesem Pferd ihn optimal zu reiten. Boxter neigt dazu ins Rennen zu kommen, da er dies in jungen Jahren auf den Zuchtschauen so vermittelt bekommen hat. Sobald der Reiter ihn verwirrt, bietet er an, was er am Besten kann: rennen. Dennis reitet Boxter auf einem doppelt gebrochenen Kimblewick. Begonnen wird mit der üblichen Routine: SH, Travers, Traversale. Mit viel Witz, Körpereinsatz und immer guter Laune korrigiert Christin Krischke das Paar. Beim Zuschauen bekomme ich Lust meine Pferde einzupacken und mit ihnen hierher zu kommen. Zwei Begleitungen melden sich direkt freiwillig. Ganz wichtig bei ihrer Arbeit sind Christin und Wolfgang Krischke die inneren Bilder. Hier kann ich mir einiges klauen und vor allem auch für meine Arbeit mitnehmen. Fehler sind kein Problem und dürfen gemacht werden. Dies ist auch bei der zweiten Reiterin Rebecca Güldenring auf dem Andalusierhengst Fuego der Fall.

Im Vordergrund steht die Leichtigkeit und damit das Aussetzen der Hilfen, allem voran der Zügelhilfen. Dem Pferd soll die Freiheit gegeben werden aktiv mitzuarbeiten und sich dabei in Selbsthaltung zu tragen. Dabei darf das Pferd auch mal selber Vorschläge zur Arbeit machen. Eingerollte Pferde sieht man hier nicht. Wie man Pferde aus dieser Haltung wieder herausreiten kann wird mit der dritten Schülerin Regine Steffan und dem P.R.E.-Hengst Escritor gezeigt. Er wird mit einem doppelt gebrochenen Baucher-Gebiß geritten, welches eine aufrichtende Wirkung haben soll. Der Hengst ist ganz klar ein Korrekturpferd, welches vorher falsch geritten wurde und nun von Frau Steffan in Zusammenarbeit mit Wolfgang Krischke wieder Spaß an der Arbeit finden soll. Das Paar ist auf einem sehr guten Weg, wie die Einheit zeigt. Doch nicht nur die Augen sind in den Reiteinheiten gefordert. Immer wieder streuen Christin und Wolfgang Krischke kleine dosierte Theorieeinheiten ein. Es herrscht keine strenge Arbeitsatmosphäre, sondern genauso wie die Hilfengebung den Titel Leichtheit verdient, verdient dies auch die Atmosphäre.

Bevor sich die etwa 50 Zuschauer an dem reichhaltigen Buffet bedienen dürfen, hält Klaus Steffan einen sehr anschaulichen Vortrag über Pyhsiotherapie am Pferd. Als Anschauungsobjekt dient ein 13-jähriger Lusitano-Hengst, der bisher hauptsächlich gefahren wurde. Er hat einen Beckenschiefstand, der während des Referates behandelt wird. Somit können wir den Erfolg der Behandlung direkt sehen. Während des Essens wird ein Pferdequiz veranstaltet, das den Blick für die Eignung des Pferdes schärfen soll. Daß ich ein Kutschpferd zweckentfremde wußte ich aber schon vorher.

Mit vollem Bauch dürfen wir jetzt weiter den Reitern zuschauen. Wolfgang Krischke zeigt mit dem Berberhengst Raisulih el Hadi zuerst Baucher'sche Abkauübungen, um dann neben einer kurzen, sehr eindrücklichen Einheit mit am Gürtel verknoteten Zügeln die Erarbeitung der Galopppirouette zu zeigen. Diana Krischke zeigt parallel dazu wie notwendig die Leichtigkeit der Hilfengebung für das Reiten im Damensattel ist. Eine andere Variante zur Erarbeitung der Galopppiroutte wird von Christin Krischke mit der Schülerin Chrstiane Meyer zu Wetram und ihrem Friesenwallach Jilko gezeigt. Nachdem die Reiterin den Knoten zur Hilfengebung und Richtung gelöst hat (ich hätte den auch gehabt), sind die ersten Ansätze zu sehen.

Es folgt nun ein Schüler, der nicht so ganz in das bisher gezeigte Konzept passt. Josit Djana mit einem P.R.E.-Hengst. Das SH ist mehr ein Schenkelweichen, was für den Zuschauer aber direkt zu der Erklärung des Sinn und Zwecks der Biegung im SH nach sich zieht. Während der Vorführung fehlt mir immer wieder das Aussetzen der Hilfen. Josit Djana ist im Besitz des goldenen Reitabzeichens, was er durch seine Erfolge im Springen erlangt hat. Als er anfängt auf dieser kurzen Bahn eine knackige Trabverstärkung zu verlangen, frage ich mich, ob es sich hier nicht nur um die Präsentation des Hengstes handelt. Wolfgang Krischke gibt sein Bestes den Reiter bei den anschließenden Galopppirouetten in die richtige Richtung zu bringen, doch der Reiter kann die Anweisungen nicht umsetzen. Geduldig erklärt und korrigiert Herr Krischke immer wieder. Dann bietet er an, sich selbst in den Sattel zu setzen. Und welch Veränderung des Pferdes. Es läuft in Selbsthaltung vor der Senkrechten. Und auch die Galopppirouetten klappen besser. Die Zuschauer applaudieren spontan. Hätte Herr Krischke nicht so intensiv darauf hingewiesen, daß er das Pferd jetzt in Ruhe lassen soll, wäre der Reiter sicherlich wieder aufgestiegen, um daran weiter zu arbeiten.

Als letzte Reiterin kommt Sandra Oster mit dem Lipizzaner-Wallach Carpice in die Bahn. Sie hat nach langer Reitabstinenz erst wieder mit dem Reiten begonnen. Nach den vielen Seitengängen, die wir den ganzen Tag über gesehen haben, kommt Herr Krischke jetzt noch auf die Gefahr des ständigen Verschiebens der Vor- oder Hinterhand zu sprechen, nämlich der, daß das Pferd irgendwann nicht mehr geradeaus gehen kann. Zur Überprüfung schlägt er Linien durch die Bahn vor, als besonders interessante Variante das Mäandermuster.

Der Tag endet mit einem kurzen Abschlußwort von Christin Krischke. Ich nehme viel Denkstoff mit nach Hause, wunderschöne Eindrücke von Reiten in Leichtigkeit und der Arbeit mit dem Pferd überhaupt. Es wird sicher nicht mein letzter Besuch an der Hofreitschule gewesen sein und vielleicht bekomme ich auch irgendwann die Möglichkeit mal mit meinem Pferd dort hin zu fahren.

Die insgesamt vier Seminartage bauen aufeinander auf. Neben diesen Seminaren gibt es noch weitere Vorführungen und Veranstaltungen in der Hofreitschule Bückeburg. Termine und Informationen sind unter www.die-hofreitschule.de zu finden.
Zuletzt geändert von Josatianma am Mo, 07. Jan 2008 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Sabine

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chica
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Beitrag von chica »

Hört sich wirklich toll und vielversprechend an. Schade, dass das nun soooo weit von mir weg ist *seufz*
LG Ines
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Was ziehst du auch so weit weg. Dafür hast du Aufkirchen in der Nähe.
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Vamos
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Beitrag von Vamos »

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mellison
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Beitrag von mellison »

Hallo Sabine

Danke für den tollenBericht. Ich hatte wieder den Eindruck dabei zu sein. Und mir ging es letztes Jahr genau wie dir. Wollte am liebsten auch gleich mitreiten. Aber ich habe leider nicht die Möglichkeit mit meinem Pferd an einem Kurs oder Seminar teilzunehmen-ist ne Stute- und Stuten dürfen leider nicht :cry: Wegen Verwirrungsgefahr der Männer :roll: :lol:
Ich habe ja leider kein Seminar beobachten können, sondern nur eine Vorstellung war aber von der Leichtigkeit auch begeistert. Und ich höhre bei deinem BEricht auch gleich wieder die begeisternde Stimme der Christin Krischke.
Werde sicher auch noch einmal hinfahren, Vielleicht schaffen wir es zusammen? Währe toll!
LG mellison

Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Vamos: NEID! Das ist ja ein Traum. Und warum haben wir keinen Bericht davon :kopfkratz:

@mellison: Ja, Christin Krischke nimmt einen total mit. Sie hat so eine sympatische Art. Wir können uns dann ja da treffen. Hat jeder nur ein Stück. Und ich habe einen Vorteil: ich habe zwei Wallache :P
Liebe Grüße, Sabine

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Beitrag von Anchy »

Der Bericht von Dir deckt sich mit meinen Eindrücken im letzten Jahr und ich bedauere sehr, daß ich diesesmal nicht dabei sein konnte.
Auch mir ist noch in besonderer Erinnerung, daß die Pferde fast ausnahmslos einen motivierten Eindruck machten und die Krischkes um eine gute Arbeitsatmosphäre bemüht sind.

Vielleicht fahren wir nächstes Mal zusammen.

Liebe Grüße
Silke
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Beitrag von Vamos »

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Beitrag von Medora »

Klingt toll!!!!

Danke, Sabine,
Medora
Wests

Beitrag von Wests »

x x x
Zuletzt geändert von Wests am Mi, 28. Jan 2009 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von DynaMitreiterin »

Vielen Dank, Sabine! In Deinem Bericht schwingt richtiggehend ein Zauber mit, der große Lust macht, selbst mal dorthin zu fahren!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
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Feendrache
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Beitrag von Feendrache »

danke für den Bericht... da fällt mir nur ein: ich will aaaaaaaaaaaaaaaaaauch
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Friesenreiter
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Beitrag von Friesenreiter »

Danke,
liebe Sabine für diesen superguten Kursbericht. Ich kann nur sagen, das deckt sich voll mit meinen Eindrücken :D :D :D
Heute kommen die Krischkes ja zu mir zur Sattelprobe... :lol:
Mal gucken was ich, ausser einem Sattel noch mit kriege... hoffe auf Erleuchtung? :engel:
Aber ich glaube ich sollte meine Erwartunghaltung erstmal runterfahren, weil ich nach dem gestrigen Reiten doch meine Zweifel hatte... nix klappte... auweia!
Liebe Grüsse
Gina
LG Gina Bei mir ist alles schwarz - Pferd: schwarz - Katze: schwarz - Ich: natürlich nicht!! ;)

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Friesenreiter
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Beitrag von Friesenreiter »

Weisst du eigentlich, das sie deinen Bericht schon auf ihrer Seite veröffentlich haben (unter Echos: http://www.die-hofreitschule.de/page/pa ... 0b365f3575 )
Super, was!

Ich freu' mich schon so auf den nächsten am 9. Februar! mal sehen wer dann vom Forum da ist - den sprech ich auch auf jeden Fall an :lol:
LG Gina Bei mir ist alles schwarz - Pferd: schwarz - Katze: schwarz - Ich: natürlich nicht!! ;)

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Friesenreite: Nee, hatte ich gar nicht gesehen. :oops: Ja, ist blöd. Ich hätte dich ja auch ansprechen können.

@Vamos: Ich lese auch ein Buch. Aber vielleicht bekomme ich das ja doch mal hin, für ein Wochenpraktikum dort hinzufahren. Ich muß nur die Kinder mal in den Ferien meistbietend verschachern. Müßte doch hinzubekommen sein.
Liebe Grüße, Sabine

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