Was ist nur das rechte Maß?

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Alix_ludivine hat geschrieben:Mit dem Stroh kann man ziemlich gut gegensteuern, was das Eiweiß in der Gesamtration angeht.
Dafür sollte man nur Futterstroh nehmen, oder? Und das gibts hier ja auch selten, soweit ich weiß.
heike61
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Beitrag von heike61 »

Alix_ludivine hat geschrieben:
heike61 hat geschrieben:was spricht gegen eine "reine" Heufütterung?
Weil damit die Pferde eigentlich ständig viel zuviel Eiweiß zu sich nehmen..

Anders bei Heu-Stroh-Fütterung. Da kann man das so basteln, dass man das in einen halbwegs akzeptablen Rahmen kommt.

LG Alix
hm.... in unserer gegend ist Futterstroh ein fremdwort, wirklich sehr schwer zu beschaffen.
ich denke, dass pferde eine weitaus größere eiweißtoleranz haben, als man denkt --- /ca. bis 200%/



ein PEQ von 5:1 anzustreben ist schon richtig, ob immer erreichbar oder unbedingt anzustreben, dies steht auf einem anderem blatt........ (z.b.weide)


grüße
heike






kurz zum mineralhaushalt:

heranwachsende und laktierende pferde mal außen vor, dies ist eh "ein thema für sich"


---- bei unseren reitpferden werden jedoch größzügigst "mineralien" zugefüttert, ob wirklich nach Bedarf, das bezweifle ich!
zumal ein "gefühlter" anstieg an allergikern und Co. zu beobachten ist.


pferdeweiden und pferdeheu sollte grundfutter Nummer 1 sein, dass dies immer schwieriger wird ---- ist mir bewußt.

warum pferdehalter jedoch so wenig bis gar nicht auf qualität bestehen, dies verstehe ich nicht.





http://wp1057438.wp029.webpack.hosteuro ... 1&rubrik=5
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Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
Miri
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Beitrag von Miri »

Kosmonova hat geschrieben:
Bild
oha, der Mähnenkamm :o Hat er EMS? (nicht falsch verstehen, aber das könnte ja ein Grund sein)

Ich habe mir von einem Futterexperten lang und breit erklären lassen, wie viel ein Pferd von was braucht usw.
Danach bekommt meine RB schon mal viel zu viel. Wird momentan 4-5x pro Woche bewegt und bekommt vom Stallbetreiber täglich 1kg Kraftfutter. (dann braucht man nicht so viel Heu füttern, weil durchs Kraftfutter bleibt Pony dick :roll: )
Eigentlich bräuchte er 8 Kilo Heu und ein Mineralfutter, sonst nichts.

Wenn ein Pferd jeden Tag nicht wenigstens 1,5h L-Niveau geht, braucht es gar nichts an Kraftfutter. Da aber oft am Heu gespart wird, muss Kraftfutter gefüttert werden, damit die Pferde nicht einfallen.
Ein weiteres Problem ist auch, dass manche mit Müslis Energie füttern wollen, aber da die meisten Müslis nicht so gut verdauliche Energie haben muss man mehr Müsli füttern, wie wenn man einfach puren Hafer füttern würde, damit das Pferd genug Energie hat.
Was mich immer abschreckt sind die hohen Zahlen an kranken Pferden (Magengeschwüre, EMS, Hufrehe).
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Miri hat geschrieben:Wenn ein Pferd jeden Tag nicht wenigstens 1,5h L-Niveau geht, braucht es gar nichts an Kraftfutter.
Aber mal abgesehen von Schulpferden die mehrmals täglich laufen, welches Pferd hat schon so ein Arbeitspensum? Selbst Tunierrreiter die auf L-Niveau starten trainieren sicher nicht jeden Tag diese schweren Übungen und schon gar nicht 1,5h. (Und wenn doch halte ich das für nicht sinnvoll.) Ich weiß nicht wie das bei Berufsreitern aussieht, aber ich glaube auch die reiten ein Pferd nur einmal am Tag und sicher auch nicht 1,5h.

Und ich denke, wie viel (Kraft)Futter ein Pferd braucht, hängt nicht nur von der Arbeit ab die es leistet (also ob leichte oder schwere Lektionen), sondern auch wie der Körper die Energie aufnimmt und bereitstellt.
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Mimi
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Beitrag von Mimi »

Wenn ich mich kurz einklincken darf. Bin die Seiten kurz überflogen und hoffe alles korrekt mitbekommen zu haben.
bei der Fütterung muss der Erhaltungsbedarf (Stoffwechselzustand zum Erhalt der lebensfähigen Funktionen) und Leistungsbedarf (Arbeit). Dann muss die Rasse, Charakter und die Gewicht hinzugenommen werden.
Ein Pferd auf Diät setzen, wie beim Menschen- sehr gefährlich. Eine Gewichtsreduzierung bekomme ich nur durch konsequentes füttern und Arbeit hin. Also Muskelaufbau und Fettabbau. Heu sollte immer genügend vorhanden sein, Kraftfutter immer in geringen Mengen mehrmals am Tag, wenn nötig geben. Das Kraftfutter verändert den ph-Wert im Verdauungstrakt negativ, wenn zuviel auf einmal.
Prinzipell für Robustpferde, auch sog. Nordpferde: Im Erhaltungsbedarf ist eine Heufütterung ausreichend. Wenn das Pferd geritten wird, gehen wir von nem Geländeritt von ca 1 St aus in normalen Tempo, also nicht gib Ihm, sind so ca 300-500 gr ausreichend, zuzgl. Mineralfutter, da so ne geringe Kraftfuttergabe den Mineralstoffbedarf nicht deckt.
Hoffe mein beitrag war ok und konnte evtl helfen.
Bei Fragen gerne melden. :wink:
Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ja dann sind wir bei Nordrassen (Hannes ist Südtirole :P) doch wieder bei Kraftfuttergabe?!

Miri, das wurde hier im Forum eigentlich immer gefragt wenn man den Brocken sieht. Aber ich kann keine der weiteren Symptome bei ihm entdecken. ;-) Ich werde aber mal interessehalber ein Blutbild Anfang des neuen Jahres machen lassen. Oder gibt es gezieltere Tests?

Schön heftig wie sehr auch Füttern Besitzereinstellung ist :roll: :P
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Tess
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Beitrag von Tess »

Ich bewege meine Ponies normalerweise fast taeglich und nicht im Schonprogramm.
Sie bekommen im Winter Heu satt und Mineralfutter. Im Sommer 24 h Weide und Mineralfutter.
Im Sommer nehmen sie bei regelmaessiger Bewegung im Laufe des Sommers ein bisschen zu, im Winter halten sie ihr Gewicht bei o.g. Fuetterung. Meiner Meinung nach duerfen sie im Winter aber gerne ein bisschen abspecken, damit ich nicht nach 5 Jahren speckenfette Ponies habe.
Inzwischen fuettern wir also ca. die Haelfte des Heus nur noch in Form von "Fuellheu" - also energiearmes Heu (Saatgutheu).

@ Kosmonova: da gibt es definitiv gezieltere Tests - und nur ueber die laesst es sich auch herausbekommen. Guck mal hier http://equivetinfo.de/html/metabolisches_syndrom.html
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Celine
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Beitrag von Celine »

Tess hat geschrieben: Inzwischen fuettern wir also ca. die Haelfte des Heus nur noch in Form von "Fuellheu" - also energiearmes Heu (Saatgutheu).
Was es alles gibt. Wo bekommst du das her?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Kosmonova hat geschrieben:Ja dann sind wir bei Nordrassen (Hannes ist Südtirole :P) doch wieder bei Kraftfuttergabe?!

(...)

Schön heftig wie sehr auch Füttern Besitzereinstellung ist :roll: :P
ja und nein. Ist halt wie beim Menschen so, dass es ganz unterschiedliche auffassungen davon gibt, was gut ist und was nicht. Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind immer mal wieder unterschiedlich. Fakt ist einfach: Wenn ein Pferd zu dick ist, dann bekommt es zuviel futter für das Mass an Bewegung. Und je leichtfuttriger das Pferd ist, desto weniger braucht es leider auch. Selbstverständlich muss man dann schauen, dass die nötigen Mineralstoffe gedeckt sind. Minerale deckt man nicht über kraftfutter, sondern über das Mineralfutter. Es gibt wahnsinnige Unterschiede im Mineralfutter und man muss schon schauen, dass man eines nimmt, das zur restlichen Fütterung passt. Es gibt z.b. spezielle Mineralfutter, die für die reine Heufütterung angepasst sind. Es gibt solche, die auf Haferfütterung abgestimmt sind etc. etc. Hat man ein Kraftfutter, das schon sehr stark mit Mineralen und anderen Zusatzstoffen angereichert ist, muss man natürlich schauen, dass man nicht überdosiert.


@heike
in unseren Gegenden muss man schon Minerale zufüttern. (Stichwort Selen, Ca:P Verhältnis etc.)

Tierernährung ist nicht umsonst ein riesiges Feld und an den Kliniken gibt es auch meist eine eigene Abteilung dafür. die Forschung ist nach wie vor sehr aktuell und fleissig dran.
Liebe Grüesslis, Jen
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Tess
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Beitrag von Tess »

Jen hat geschrieben:
Kosmonova hat geschrieben:Ja dann sind wir bei Nordrassen (Hannes ist Südtirole :P) doch wieder bei Kraftfuttergabe?!

(...)
. Fakt ist einfach: Wenn ein Pferd zu dick ist, dann bekommt es zuviel futter für das Mass an Bewegung. Und je leichtfuttriger das Pferd ist, desto weniger braucht es leider auch. Selbstverständlich muss man dann schauen, dass die nötigen Mineralstoffe gedeckt sind.
Nicht nur die Mineralstoffe - auch der Rohfaserbedarf/die Futtermasse muss stimmen, damit sich keine Magen-/Darmprobleme ergeben.

Und das ist halt das groesste Problem: wie bekomme ich genug Futtermasse ins Pferd ohne zu viel Energie reinzustopfen.
Und wie findet man den besten Kompromiss.

@ Celine: zufaellig druebergestolpert und gleich zugeschlagen. Leider ist der Vorrat endlich, da kein neues gemacht wurde :cry:
Also muss ich mittelfristig eine neue Quelle suchen ...
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Jen
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Beitrag von Jen »

Tess hat geschrieben: Und das ist halt das groesste Problem: wie bekomme ich genug Futtermasse ins Pferd ohne zu viel Energie reinzustopfen.
Und wie findet man den besten Kompromiss.
ja, das ist ja v.a. auch ein Problem unserer heutigen Fütterung: wir werfen den Tieren 3x pro Tag (od so) einen Haufen hin, welche die fressgierigen Tierchen innerhalb weniger Minuten weggeputzt haben. und dann wieder stundenlang ohne etwas dastehen (ausser sie sind auf der Weide). Deshalb mein Vorschlag: Die Menge, die man gibt, so verteilen (zb. in einem sehr engmaschigen Heunetz) dass das Pferd lange beschäftigt ist und langsam frisst.

Wie gesagt, ich kenne die Problematik selber leider nur zu gut, als ich Leila mit 5jährig von der "Fohlen"weide zu mir holte, war sie massivst übergewichtig. Man darf nicht zu radikal dahintergehen, aber man muss etwas dagegen tun! Denn dieses übergewicht ist in höchstem Masse gesundheitsschädlich!
Liebe Grüesslis, Jen
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Tess
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Beitrag von Tess »

ups, ja, das "Strecken" der Fresszeiten hab ich ganz vergessen. Das ist auch wichtig.
Das ganze Raufutter bekommen unsere aus 3 cm Heunetzen serviert.
Da wir kein Fisselheu, sondern sehr staengelreiches, rel. blattarmes Heu haben, sind sie da schon ziemlich beschaeftigt mit.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Tess hat geschrieben: Und das ist halt das groesste Problem: wie bekomme ich genug Futtermasse ins Pferd ohne zu viel Energie reinzustopfen.
Und wie findet man den besten Kompromiss.
Dem kann ich nur zustimmen.
Das beginnt bereits vor der Ernte bei der Auswahl der Wiesen, was in unseren Breiten wirklich schwierig ist. In unserem Stall hat die Offenstallherde den Vorteil im Sommer an trockenen und steilen Südhängen zu stehen. Dort wächst das Gras nur langsam und vertrocknet schnell (paar 100 m weiter am Bach ist das Gras schon wieder sehr fettig). Und trotzdem kann man nur mäßig weiterstecken. Teilweise im Frühjahr nur alle zwei Tage paar m² je nach Herdengröße. Sie kommen nicht vor Mitte/Ende Mai raus um das extrem schnellwachsende, eiweißreiche Gras zu umgehen. Die Heulage wird ebenfalls von Südhängen gegen Ende Juli/Anfang August vom zweiten Schnitt gemacht. Der erste wird Silage für die Kühe ziemlich zeitig.
Die Überweidung hält sich in Grenzen, so dass auch andere Pflanzen die Möglichkeit haben zu wachsen, da sie nur einmal auf dieselbe Stelle kommen. Weiterhin ist der Erntezeitpunkt entscheidend. Das Gras für die Pferde wird ab ca. 50 cm Höhe gehauen und wenn es schon ausgesamt (heißt das so???) hat. Kürzeres nur für die Kühe. Sie stehen teilweise bis Dezember draußen, wenn nicht Schnee kommt. Dann bekommen sie aber viel weitergesteckt.
Und es wird darauf geachtet, dass gutes Stroh im Winter einen Teil der Rauhfutterfütterung beinhaltet. So kann man auch gewährleisten, dass die Pferde durch genügend Kauen zufrieden sind und nicht hungern müssen.
Mein junger Haflinger hält auf diese Art gerade sein Sollgewicht. Ich denke, wenn er richtig ausgewachsen ist, kann ich den niedrigeren Energiebedarf durch Bewegung ausgleichen. Aber ausgewachsen und ohne zusätzliche Bewegung würde er auch auf rohfaserreichen Weiden verfetten. Er frißt permanent. Bekommt nur Mineralfutter mit etwas Hafer untergemischt. Im Winter etwas mehr Hafer, aber wesentlich weniger als der Vollblüter.

LG Susi
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Tess, danke. Ich schick den Link mal an eine THP und dann klär es entgültig ab! :?
Es grüßt Nadine

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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Tess hat geschrieben:Das ganze Raufutter bekommen unsere aus 3 cm Heunetzen serviert.
Wie kriegen die Pferde das Futter da eigentlich raus? Ich kann mir das gar nicht vorstellen.
Und bei den Netzen muss man ja auch immer so aufpassen wegen der Verletzungsgefahr.
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