Handarbeit nach F. Stahlecker

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

Monique
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Beitrag von Monique »

Also!

Mein Schecki ist 17 und lernt gerade, dass man einen Rücken hat und Hinterbeine. Wenn wir irgendwann mit Versammlung anfangen ist doch das Alter egal ;-)
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fina
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Beitrag von fina »

Stahlecker mag sehr gut sein und seine Methoden (ich kenne nur Bilder) sehen auch sehr erfolgreich aus.
Aber ich denke, seine Arbeit gehört zu den Dingen, die man nicht einfach übernehmen kann. Die Erfahrung und das geschulte Beobachten traue ich weder mir, noch dem Größtenteil der Reiterschaft zu. Und die Gefahr, dass man deshalb mehr kaputt macht, und das geht mit seiner Verschnallung sicher sehr schnell, wäre mir zu hoch.

Interessant, aber weder nach machbar noch geeignet für die Masse, finde ich.
Hände weg.

Die Idee, ein Pferd erst am Boden auf alles vorzubereiten ist aber sehr richtig. Das geht aber auch am Kappzaum und Langzügel. Und Galopppiruetten sind meiner Meinung nach nicht unbedingt Vorraussetzung für das erste Reiten.
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emproada
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Beitrag von emproada »

Ich denke, Stahlecker kann mit seiner Methode Denkanstöße geben und Wege in die richtige Richtung zeigen. Aber wer von uns Otto-Normal-Reitern schafft es denn ein Pferd bis Grand Prix auszubilden? Und dann auch noch an der Hand?
Da merkt man einfach, dass Stahlecker Profi ist und über so viel Erfahrung verfügt, dass er auch im optimalen Moment richtig reagiert. Das kann man nun einmal nicht aus einem Buch lernen, oder zumindestens können das nicht viele.
Viele Grüße Tina
watje2006

Beitrag von watje2006 »

also ich habe sein lehrmaterial und die dvd´s.
mir ist es viel zu viel ausbinderei.
was ich ebenfalls negativ bemerken möchte:
auf seinen videos,die ja lehrvideos sind,kriecht er unter die pferde,"haut" ihnen auf den allerwertesten und ist auch sonst ziemlcih nachlässig im umgang.in meinen augen leicht lebensmüde.
es ist ja wunderbar,das er seinen pferden so vertrauen kann/tut,aber nicht jeder hat so brave pferde.ich finde es absolut verantwortungslos,sich so in einem lehrvideo zu präsentieren.

unterrichten tut er leider nicht.hatte vor ein paar jahren mal angefragt :roll:
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lancia
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Beitrag von lancia »

fina hat geschrieben:Stahlecker mag sehr gut sein und seine Methoden (ich kenne nur Bilder) sehen auch sehr erfolgreich aus.
Aber ich denke, seine Arbeit gehört zu den Dingen, die man nicht einfach übernehmen kann. Die Erfahrung und das geschulte Beobachten traue ich weder mir, noch dem Größtenteil der Reiterschaft zu. Und die Gefahr, dass man deshalb mehr kaputt macht, und das geht mit seiner Verschnallung sicher sehr schnell, wäre mir zu hoch.

Interessant, aber weder nach machbar noch geeignet für die Masse, finde ich.
Hände weg.

Die Idee, ein Pferd erst am Boden auf alles vorzubereiten ist aber sehr richtig. Das geht aber auch am Kappzaum und Langzügel. Und Galopppiruetten sind meiner Meinung nach nicht unbedingt Vorraussetzung für das erste Reiten.
Ja, das sehe ich eigentlich genauso. Stahlecker scheint in seiner Methode genial zu sein. Aber ich trau das so nur jemanden zu, der Grand Prix Lektionen aufm Pferd im Schlaf kann. Und wie viele sind das?

Trotz alledem finde ich einige Denkanstöße in seinem Buch sehr gut und auch einige Anfangslektion durchaus nachmachbar (das wäre zb üben, dass das Pferd mit geschlossenen Hinterbeinen steht und so ein Gefühl dafür kriegt, wie die Hinterbeine stehen und es zulässt, dass der Reiter ihm hilft die Füßchen richtig hinzustellen).

Aber genauso wie du, glaube ich auch, dass man es ohne die ganzen Hilfszügel hinkriegt.

Mein Fazit von mir lautet, dass ich die Methode nie so wie so von ihm kommt ausprobieren würde. Trotzdem ist er ein Typ über den es sich nachzudenken lohnt ;)
flocke
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Beitrag von flocke »

Hallo zusammen,

bin vor kurzem auf diesen Thread gestossen und gebe mal ebenfalls meinen Senf dazu ab. Dazu muss ich bemerken, dass ich seit ca. 1-2 Jahren engeren Kontakt mit Leuten habe die nach HSH ausbilden (und zwar seit mehreren Jahren) und ein Seminar seiner Tochter besucht habe:

Stahlecker ist weder leichtsinnig noch gedankenlos im Umgang mit Pferden! Ich würde sagen ganz im Gegenteil. ALLES was er tut ist durchdacht und er ist grundsätzlich allem neuen aufgeschlossen was man nicht von vielen Ausbildern sagen kann.

Wie viele bereits festgestellt haben:
nein die Methode kann man nicht 0815 erlernen sondern es braucht verdammt viel Arbeit und Übung. Aber dies gilt für ALLES beim Reiten/Umgang mit dem Pferd.

Wer weder Gefühl (für das Pferd) noch Verstand hat der sollte egaln nach welcher Methode KEIN Pferd ausbilden ... meine persönliche Meinung.

Grundsätzlich kann man seine Methode mit Sicherheit auch OHNE Hilfszügel umsetzen ... aber ganz ehrlich: in manchen Fällen macht man es dem "Bodenpersonal" leichter wenn man HZ einsetzt. Seine Tochter z.B. setzt für die Arbeit teilweise nur Chambon ein (je nach Pferd).

Die grundsätzlichen Ideen hinter der Methode sind einfach nur gut und dass sie funktionieren konnte ich live an dem völlig unspektulären einreiten eines extrem dominanten Wallachs sehen. Der Wallach gehört einer Freundin von mir und sie bildet ihn nun seit über 2 Jahren nach HSH aus.

Ich persönlich setze die Methode derzeit auch die meiste Zeit ohne Hilfszügel ein ... allerdings muss ich dazu sagen es ist viel schwerer ohne HZ und für manche Probleme kommt dann eben doch ein Chambon/Gogue drauf.

Ich finde es nur enorm wichtig, wenn man HZ einsetzt unbedingt strikt nach der Uhr zu arbeiten und nach 2-3 Minuten die Verschnallung wieder zu ändern und dem Pferd ein vollständiges abstrecken zu gestatten.

Und hier liegt auch genau der Unterschied zu den allermeisten anderen Ausbildern: Stahlecker achtet strikt darauf nur in ganz kurzen Reprisen zu arbeiten und dann vor der nächsten Übung wird die HZ-Einstellung angepasst und dem Pferd ein abstrecken gestattet.

Gruss,

Flocke
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cera
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Beitrag von cera »

Die Beiträge in diesem Thread sind schon vom Sommer. Ich antworte trotzdem, vielleicht interessiert es ja noch.

Schade, wie es scheint, kommt die HSH-Methode hier nicht so gut weg. Wer sich ein Urteil darüber bilden will, sollte es selbst eine Weile praktiziert haben. Ich arbeite nach dieser Methode seit Mai dieses Jahres, und mein Pferd ist schon 7 Jahre alt, eher von dicklicher Statur und recht phlegmatisch.

Es ist ganz erstaunlich, was meine Stute inzwischen gelernt hat und wie sehr sich unser Verhältnis gebessert hat. Da ich in Hamburg wohne und Herr Stahlecker in Stuttgart, habe ich mir meine Weisheiten aus den Videos und Büchern herausgezogen.

Und ich kann nur sagen: Es funktioniert! Und zwar genauso, wie es in den Schriften nachzulesen ist. Und wenn Herr Stahlecker irgendwo zu einem Thema schreibt: "Da muss man sich keine Sorgen machen, das kommt dann von selbst", dann ist das bisher auch genauso eingetroffen.

Ich habe meine HSH-Arbeit dokumentiert. Wen's interessiert:
www.stall-schoepke.de/hsh.htm

Ganz neu: ein Text- und Videotagebuch mit einem Tinker, mit dem ich das Wochende zum 1. Mal gearbeitet habe.

Liebe Grüße aus dem hohen Norden

Karin
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lancia
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Beitrag von lancia »

Ja, mich interessiert es auf jeden Fall!

Habe vor drei Wochen bei meinem Pferd die Diagnose Kissing Spines bekommen und noch ist nicht klar, ob ich sie weiterhin reiten kann. Im Moment läuft es nicht so gut.
das wirft für mich ein ganz anderes Licht auf anspruchsvolle Bodenarbeit (man soll niemals nie sagen) für uns beide, falls das reiten wirklich erstmal vergangenheit ist.

Bein schonmal auf die HP gestoßen, habe ich mir aber noch nicht alles angeschaut, geschweige denn durchgelesen. werde ich aber noch tun ;)

Mir stellt sich allerdings auch die Frage, ob diese Art von Bodenarbeit die richtige für ein KS-Pferd ist. Ist es zu viel Aufrichtung und Versammlung?! Meinst du (oder ihr alle...), dass man die HSH-Methode auch mit vorwärts-abwärts tendenz realisieren kann, ob widerspricht das so den Grundsätzen, dass das nicht wirklich funktionieren kann?

Meine persönliche Idee wäre erst mit anderer Bodenarbeit (arbeit an der Hand und Doppellonge) vorwärts-abwärts zu arbeiten und vor allem es wirklich auf Abruf sofort und immer zu installieren, was im Moment leider noch nicht der Fall ist.
Aber wenn ich wirklich nicht mehr reiten bzw nur eingeschränkt reiten kann, dann wird uns das beiden wahrscheinlich irgendwann zu langweilig. Sie ist erst 14, das heißt wir haben noch einige Jahre zu füllen bis zum wahren Rentenalter....
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
mysteria
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Beitrag von mysteria »

Hi,

interessiert mich auch; ich bekomm die tage mal das buch, mal schaun, was ich dann sage 8)
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

lancia hat geschrieben:Habe vor drei Wochen bei meinem Pferd die Diagnose Kissing Spines bekommen und noch ist nicht klar, ob ich sie weiterhin reiten kann.
Wodurch hat sei das denn bekommen?
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lancia
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Beitrag von lancia »

@ cat

Die Frage wurde dir ja in meinem KS-Thread beantwortet und ich habe deinen Kommentar für mich ausreichend beantwortet....
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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cera
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Beitrag von cera »

Hallo Lancia,

Es kommt sicher darauf an, wo sich die kissing spines befinden. Die ganze HSH-Arbeit zielt darauf ab, das Pferd im Gleichgewicht MIT aufgewölbten Rücken gehen zu lassen. Deshalb werden die Pferde auch ausgebunden, damit sie sich eben nicht über das Hochnehmen des Kopfes aus der Rückenarbeit entziehen können. Sie trainieren von Anfang an die Oberhalsmuskulatur und die Muskulatur des Rückens. Sie lernen, unter ihren Schwerpunkt zu treten, die vielen Seitengänge machen sie sehr beweglich und geschmeidig.

Wenn dein Pferd an den Wirbeln arge Probleme hat, würdest du es vielleicht etwas tiefer einstellen.

Meine Erfahrung ist, dass die Pferde bei der Arbeit viel Spaß haben, willig mitarbeiten. Für ein Pferd, das vorher Schmerzen beim Reiten hatte, sicher eine wichtige Erfahrung, dass "Arbeit" auch nett sein kann.

Der Vorteil ist auch, dass die gesamte Anfangsarbeit aus Schritt besteht, Gehen und Halten und ein bisschen Seitwärts. Zunächst ja auch ohne Stellung und Biegung. Wenn das Pferd Bewegung braucht, weil es nicht raus konnte, wird es HINTERHER im Trab und Galopp longiert und dabei nicht eng ausgebunden.

Bei einem Pferd (leider oft zu gemütliche Dressurstute) beginne ich manchmal die Stunde mit ein paar longierten Zirkelrunden im sehr fleißigen Trab, um sie "aufzuwecken". Dabei habe ich sie natürlich auch nicht kurz ausgebunden.

Generell wird die ganze Ausbinderei oft falsch verstanden. Ich binde mein Pferd weit nach rechts oder links aus, um Travers zu gehen, die gegenüberliegende Seite wird gleichzeitig länger geschnallt, damit das Pferd sich wirklich dehnen kann. Der Unterschied kann einseitig durchaus 6 oder 8 Loch betragen. Aber: Diese Verschnallung bleibt höchstens 5 Minuten so. Ich übe Travers zwei bis drei lange Seiten. Dann ist Schluss und die Ausbinder werden wieder lang gemacht. Das hält jedes Pferd aus.

Ich wünsche dir mit deinem Pferd jedenfalls alles Gute und baldige Besserung!

LG

Karin
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lancia
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Beitrag von lancia »

Danke für die ausführliche Antwort.

Was du alles so schreibst, klingt sehr gut. Ich war mittlerweile auch auf der Homepage und finde die Bericht echt toll und hilfreich! Mach bitte weiter ;)

Nur die Videos kann ich irgendwie nicht öffnen, aber das kriege ich noch irgendwie hin.

Ich werde heute einen passenden Kappzaum in Auftrag geben :) Dann brauche ich mir nur den Rest zusammen basteln. Die Preise von Stahlecker selbst finde ich so unverschämt :evil:
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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cera
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Beitrag von cera »

Hallo Lancia,

Nein, die Preise sind nicht zu teuer. Die Kappzäume sind von Hand gefertigt. Du hast auf meiner Homepage vielleicht ja auch die Bilder zur Ausrüstung gesehen. Megadick abgepolstert an Nase und Stirn. KEINE Kette im Nasenteil, nur Leder. Das Pferd soll sich da rein legen dürfen.

So einen Kappzaum bekommst anderswo nicht. Er ist leicht, leder an den wichtigen Stellen doppelt genäht, sehr schwere Leder qualität.

Und: Es ist der erste Kappzaum, der wirklich immer sitzt, auch wenn das Pferd sehr nach rechts oder links ausgebunden ist. Er sitzt NIE in der Nähe des Auges. Auch nicht bei einseitiger Leinenführung, z.B. Longieren.

Der Kappzaum kann nicht billiger gemacht werden, sonst leidet die Qualität. Solltest du mal kein HSH mehr machen wollen, kannst du ihn zurückgeben. Es gibt viele Leute, die so ein Teil gebraucht suchen.

Gibt es nur leider kaum...

LG
Karin
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

cera hat geschrieben: Nein, die Preise sind nicht zu teuer. Die Kappzäume sind von Hand gefertigt. Du hast auf meiner Homepage vielleicht ja auch die Bilder zur Ausrüstung gesehen. Megadick abgepolstert an Nase und Stirn. KEINE Kette im Nasenteil, nur Leder. Das Pferd soll sich da rein legen dürfen.
In Ponygröße gibts das nicht, oder?
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